Hallo Yoshi,
da du ja geschrieben hattest, dass du das Projekt weiter verfolgen möchtest, greife ich es hier noch einmal auf und gebe ein paar Tipps und Anregungen:
- Rumpfmaße: Im Idealfall sollte der Rumpf ca. 10-15% breiter sein als der Propeller. Die Rumpflänge ungefähr 2-facher Prop-Durchmesser. Die Seitenwände können leicht diagonal nach unten wandern. Die Driftkanten im Bereich der Wasserlinie haben dann ca. 45° Neigungswinkel. Es geht auch ohne Driftkanten - dann muss die Bodenpartie jedoch geändert werden.
- Propellergehäuse: Da hast du schon alles richtig gemacht. Einen bespannfähigen Rundbogen aufbauen - bei Polystryrol wären 2-3 dieser Rundbögen vielleicht nicht verkehrt. Bei der Breite der Bögen reicht die Hälfte jedoch vollkommen aus - weniger Luftwiderstand.
- Propellertower: Um den Luftwiderstand zu senken, kann das CFK-Rohr diagonal eingebaut werden - entweder nach vorn oder nach hinten geneigt. Ein schräg stehendes Rohr wird im Relief zu einem Stromlinienkörper mit einem noch mal deutlich geringeren Cw-Wert als ein Rohr.
Allerdings sollte der Motorträger so designed sein, dass du den Motor stufenlos neigen kannst. Wichtig ist, dass der Motor nicht exakt parallel zum Unterboden steht, sondern in Fahrtrichtung ein wenig nach unten geneigt. Dadurch drückt der Prop das Heck etwas nach unten und verhindert, dass der Bug ins Wasser gedrückt wird. Bei Gleitfahrt wäre jede größere Welle sonst fatal.
Die Abstützung in Form des breiten Steges vor dem Propeller (der nach vorn gerichtete Rundbogen) ist strömungstechnisch eher suboptimal. Dahinter starke Wirbelbildung im Ansaugbereich - der Propeller wird deutlich lauter, und büßt ein wenig an Leistung ein, da die Luftwirbel aus Über- und Unterdruckpunkten bestehen, in welche der Prop einschneidet.
Auch wenn es ein Erhebliches an Mehrarbeit bedeutet: Die Abstützung nach vorn mit waagerechten und senkrechten ineinander geschobenen Polystyrol-Rippen wären formstabil genug und ließen dem Luftstrom freien Weg ohne Wirbelbildung. Von vorn würde man quasi in ein grobmaschiges Fliegengitter schauen...
- Je kleiner du baust, desto höher wird die Verdrängung. Auf zusätzliches Gewicht wie einen 2ten Akku muss dann verzichtet werden. Nicht grundlos bauen die meisten ihre Mini-Airboote mit Depron auf - das ist noch mal leichter als Polystyrol und zugleich auch formstabiler (punktuell aber nicht druckstabiler). Gut sind Modellgrößen ab 50cm aufwärts - der Antrieb muss dann aber auch hinhauen.
- Die Ruder brauchen nicht zu einem Stromlinienkörper geformt zu werden. Dadurch hast du bei einer Doppel-Ruderanlage lediglich den Nachteil, dass im Zwischenraum der Ruderachsen ein Überdruck entsteht und an den Ruderblattenden sich ein Unterdruck abformt. Daraus resultiert, dass sich die Ruderblätter zueinander hingezogen fühlen - außerdem bremst es den Antrieb aus. Merkt man natürlich nur im direkten Vergleich mit einem GPS-Meter und einem 2ten Paar "glatter" Ruder.
- Gewicht: Einsparen, wo es nur geht. Die Rudergestänge sind zu schwer - da kannst du mit einfachen Aluminiumstreben und Schrauben als Anlenkpunkte deutlich an Gewicht einsparen und dieses so auch wieder etwas weiter nach vorn verlagern.
Das sind nur Anregungen, kein muss.
Schreib mir/uns, wann du mit dem Bau fortfahren möchtest - Interesse ist auf jeden Fall vorhanden
LG - MTN