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Baubericht Moderne Interpretation eines Dodge Watercar im M1:5

MT-Nord

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Die Spachtel- und Schleiforgie geht in die nächste Runde. Der Rumpfboden ist geschlossen, nun werden nach und nach sämtliche Vertiefungen angeglichen, Ein Großteil ließ sich wegschleifen, Lunken und nicht fluchtende Plankenkanten ließen sich aber nur bedingt beschleifen - ums Spachteln kommt man da nicht mehr herum.
Wie man sieht, bekam auch der Bug einen Klecks Spachtelmasse ab.


Nach ein paar Tagen war der Boden dann fertig. Alles glatt und eben, wie man es sich wünscht. Nicht perfekt, genügte aber meinen Ansprüchen. Ein minimaler Doppelbogen ist im Kiel zu sehen, der aber später nicht mehr auffallen wird.


Und wie schaut die Oberfläche nun im Detail aus? Ein Blick über das Relief der Steuerbordseite...


... dann über die Backbordseite. Was als leichter "Knick" sichtbar ist, ist in Wirklichkeit keiner, sondern eine optische Täuschung, bedingt durch die Plankentiefen. Man sieht dafür aber sehr gut, dass die Kimmlinie im Bugbereich gut ausgearbeitet wurde. Zuletzt fehlte da noch ein Plankenteil. Auch die Bohrungen für die Befestigungsschrauben sind verschwunden.


Die Bugrundung - und sie ist, bis auf die kleine Lunke - rund. Diese wird noch ausgearbeitet.
Die kleinen Kreise zeigten mir, wo noch Vertiefungen ausgespachtelt werden mussten.


Nun ging es den Bordwänden an den Kragen: Die ersten Sichtplanken wurden aufgezogen. Dabei machte ich anfänglich den Fehler und versuchte, die Planke mit der Kontur der Kimm zu verlegen. Das hätte böse geendet.


Also die erste Planke wieder runter, Leimreste entfernen, Nägel ziehen und dann die erste Planke spannungsfrei aufgelegt. Dabei ergab sich ein ganz neues Bild:
Die Planken mussten teilweise nachgesetzt werden.





Die Nägel im Detail: Sie haben zwar Rundköpfe, werden später aber plan verschliffen. Je nachdem, wie tief der Nagel eingedrückt wurde, ist zumindest der Stift sichtbar, im Idealfall der leuchtend gelbe Messingkopf. Und ich kann versprechen - das sieht wirklich edel aus.
Die Einstechpositionen der Nägel habe ich auf der Unterplanke angerissen. So sind sämtliche Nägel übereinander und laufen nicht seitlich weg. Im Bereich von Nahtstellen wird diese Ordnung teilweise aufgebrochen - der Zweck heiligt eben auch die Mittel.


Da ich der einfachen "ovalen" Scheinwerfer wirklich müde war und diese so langsam auch nicht mehr sehen konnte - sind ja mittlerweile an jedem 2ten Modellboot installiert - ließ ich meinen freien Geist ein wenig spielen und kam auf ein Konzept, das mal wirklich nicht jeder in seinem Boot verbaut: Torpedo-Scheinwerfer.
Sicher - die Teile sind reine Geschmackssache. Scale-Fanatiker werden sie abscheulich finden, ich finde sie echt cool und ein schönes, passendes Gimmick für dieses Modell.


Gemäß Entwurf sollten die Torpedo-Scheinwerfer direkt aus der Seitenwand ausgearbeitet werden. Dabei werden aus Teilen der Seitenwand Lamellen geschnitten, welche dann unter Spannung nach innen gebogen werden. Das Ende wird dann mit einem Glaskörper abgedichtet, welcher jeweils 2 Hochleistung-LED's mit je 30.000mcd trägt.
Von der Seite sind sowohl Glaskörper als auch LED's unsichtbar, wodurch das Ganze wie Torpedo-Öffnungen an U-Booten wirkt.


LG - MTN
 
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MT-Nord

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Wo man gerade mal dabei ist, wurde die Kante der untersten Planke mal eben der Kimmlinie gleich gemacht und vorsorglich grob geebnet. Der Feinschliff folgt später.


Für weitere Arbeiten mussten die Helling-Montagefüße von den Sockelleisten geschraubt werden.


So schaut die "Badewanne" dann das erste Mal von innen aus...!


Kann man mit arbeiten ;)


Die Positionen der Torpedo-Lampen werden auf der Unterbeplankung angerissen.


Anschließend wurde das Holz angebohrt, der Sägedraht durchgefädelt und die Lamellen der Lampenschächte ausgesägt. Dabei erkennt man sehr gut, dass das Material noch immer gut auf Spannung steht - die Lamellen biegen sich bereits nach außen.


Bei ersten Versuchen zeigte sich, dass die Seitenwand durch fehlende Stringerleisten partiell nicht formstabil genug war. Bedeutet - bog man die Lamellen nach innen, verformte sich leider die gesamte Seitenwand in diesem Bereich.
Um diesen unschönen Effekt entgegen zu wirken, habe ich kurzerhand das nachgeholt, was ich zu Beginn der Bauarbeiten versäumt hatte, und die fehlenden Stringerleisten in diesem Bereich eingesetzt. Diese bestehen aus 5x5mm Kiefernleisten und begrenzen die Lamellen an Ober- und Unterseite. Das hat auch noch einen weiteren schönen Nebeneffekt, welchen ich im nächsten Post zeigen werde.


Die Leisten werden "kalt" und trocken mit der Außenwand gebogen und reichen von Spant zu Spant. Wie ein Zuggurt verhindern diese nun wirksam ein Durchbiegen der Außenwand und versteifen diese brachial.
Zusätzliche Querbalken zwischen den Stringer spreizen die Bordwände nach außen und verhindern so, dass die Bordwand partiell nach innen einfällt. Das würde sonst in etwa so aussehen, als wenn man vor dem Spiegel steht und seine Wangen nach innen saugt :D :D :D



LG - MTN
 

uwe_q

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übrigens wegen Deinem Sprühkleber, das war echt ne doofe Idee (Tipp). Das bekommst wirklich kaum runter, das Papier.
Beim nächsten mal nehme einfach einen Pritt-Stift. rauf auf den Spant gerieben - Papier drauf - aussägen - fertsch !
Ablösen kannst das dann durch Anfeuchten des Papiers, biss'l warten , und dann Rückstandsfrei abziehen.
 

MT-Nord

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Hallo Uwe,

danke für deinen Tipp. Festkleber nutze ich eigentlich schon seit Jahren, nur war mir der Verbrauch bis dato immer etwas zu hoch. So ein Pritt-Stift ist ja auch nicht gerade günstig (bis ich einen Vorteilspack Online ergattern konnte). In Zukunft vertraue ich aber auch weiterhin auf das Altbewährte - keine Experimente. Kennst mich ja mittlerweile auch ein wenig besser: Wenn ich ein Projekt anfasse, wird das in der Regel mindestens 1000mm lang ;).

Zum Baubericht:

Nun mussten ein paar Mahagonileisten präzise auf die Rundung der Scheinwerferbuchten befeilt werden. Ein direkter Vergleich zu einer normalen Planke zeigt die Änderung deutlich:


Die Lamelle wird nach innen gebogen und anschließend die Leiste von innen hindurch geschoben. Dabei bilden die Mahagoni-Leisten auch gleichzeitig die obere und untere Begrenzung.


Innen muss ausreichend Material stehen bleiben, damit die LED-Fassungen auch genügend Halt finden.


Mit einer kleinen LED-Taschenlampe habe ich mal ein wenig hindurch geleuchtet. Hier ist die Planke noch nicht verklebt, sondern hält nur den Spalt demonstrativ offen. Der Lichtkegel wird später noch ein wenig anders ausfallen und durch die Mahagoni-Beplankung stärker abgeschwächt.


Direkt auf den Bug geschaut, kann man aber bereits grob erahnen, wie das Ergebnis später ausschauen könnte... Die LED-Taschenlampe ich auch nicht besonders hell. Die eingesetzten LED mit jeweils 30.000mcd - und das auch noch im Doppelpack - würden die Kamera so stark blenden, dass kein Foto möglich wäre.


Damit die Leisten beim Verleimen sich durch die Federwirkung der Lamellen an der Vorderkante nicht vom Rumpf lösen, mussten sie ein wenig festgehalten werden.
 

MT-Nord

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Weiter geht es...

... und zwar mit 15mm Acrylglas.


Die einzelnen LED-Fassungen wurden angerissen und vorsichtig vorgebohrt. Gesägt wurde mit der Dekupiersäge - und zwar schnell bei langsamem Hub, damit das Material nicht schmilzt. Scharfes neues Blatt war Bedingung.


Die einzelnen Fassungen...


Die Folien wurden entfernt und eine zusätzliche 1,6mm-Bohrung eingebracht.


Der erste Kabelstrang, bestehend aus Steuerleitung 4 x 0,25mm², 4 Schrumpfi's und 2 Stück 5mm-LED's KW mit 30.000mcd.


Das Ganze mal 6...


Erste Passprobe. Die LED-Fassungen mussten in Höhe und Breite so nachgearbeitet werden, dass sie relativ genau in den Ausschnit passten.


Verklebt wurde mit CA. Damit die LED's nicht aus ihren Fassungen purzeln, haben ich zusätzliche M2-Schrauben in die Nebenbohrungen eingeschraubt. Es war zwingend erforderlich, dass beide LED's die gleiche Ausrichtung der Anschlüsse haben - wegen Kurzschluss und so ;).
Einkleben wollte ich die LED's übrigens nicht - es kann immer eine kaputt gehen, und dann hat man den Schlamassel.


Und wie schaut der Torpedo-Scheinwerfer nun in Action aus?
Antwort: "SO"...


Das kann sich dann doch schon mal ein wenig sehen lassen...


Nun werden auch auf der Steuerbordseite die Scheinwerferausschnitte nach und nach montiert.



LG - MTN
 

Tomsen

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Blöde Frage, da deine Lampen ja ganz schön hell sind, gibt das keine Probleme mit dem Acrylglas von der Wärmeentwicklung her?
Ich frage, weil ich bei mir auch gerade LEDs hinter 1mm Plexiglas stecke und selbst mit Abstand wird das Glas auf jeden Fall warm.

Zwar nicht so warm, dass man es verformen kann aber halt warm - also bestimmt um die 40 Grad oder so.

Ich mache mir da gerade Gedanken, ob das auf Dauer irgendwie zum Problem wird bei mir?
 

MT-Nord

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Hey Tom,

nö - da passiert nichts. Bedrahtete Standard-LED's werden nicht wirklich warm. Das passiert eher bei High-Power LED-Modulen, die auf einem Sockel aufgelötet oder einem Kühlkörper montiert werden müssen. Wenn bedrahtete LED's zu warm werden, stimmt in aller Regel auch der Vorwiderstandswert nicht. Da musst du genau rechnen und eher einen Widerstandswert höher nehmen (z.B. errechnet 50Ohm - dann 56Ohm). An der Helligkeit ändert das oft kaum merklich etwas - aber die LED hält weitaus länger bis quasi ewig.


LG - MTN
 

Tomsen

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Cool danke danke dir - dann bin ich ja beruhigt. Hab das vorher halt noch nicht gemacht, daher war ich n kleines bissl in Sorge. Die Teile bei mir sitzen schon auf ner Platine mit Widerstand bei mir.
 

MT-Nord

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Für jede LED ziehe ich mir auch immer gleich das Manual. Darin stehen Nennspannung (Forward Voltage) und Lichtstrom (Forward Current). Beispielsweise liegen die hier eingesetzten LED bei 20mA @ 3,2V. Versorgt wird die Platine mit 5V über einen Festspannungsregler - macht also einen 90Ohm Vorwiderstand je LED aus.
Berechnungsgrundlage:
5V - 3,2V = 1,8V (1,8V müssen also in Wärme umgesetzt werden)
1,8V / 0,02A = 90R
 

MT-Nord

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Sämtliche LED's sind nun mitsamt Sockeln eingebaut. Das Modell wurde nun wieder umgedreht und erneut auf der Helling verschraubt.
Der Grund für diese Maßnahme ist recht einfach: Druckstabilität.
Beim Aufbringen der Sichtplanken ist Einiges an Kraft erforderlich. So viel, dass selbst die ca. 30kg schwere Helling quer über die Werkbank geschoben wird. Der Rumpf würde sich beim Aufbringen der Planken verziehen - das konnte ich nicht riskieren.


Die Silhouette erinnert ein wenig an ein Schiff der grauen Flotte...


Die Abdeckungen der Scheinwerfer wurden ein wenig nach vorn gezogen. Dadurch wurden sowohl Leuchtmittel als auch Sockel quasi "unsichtbar" verdeckt.


Erst bei näherer Betrachtung fallen einem die LED-Sockel dann ins Auge.


Sämtliche Leisten mussten nun mühsam angepasst werden.


Echte Fummelarbeit.


Die innenliegenden Leisten werden mit dem Unterbau gebogen. Übrig bleibt eine "zart" überstehende Kante, welche später als Auflagefläche für den Rahmen dienen soll.
 

uwe_q

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legst ja hier ganz schön los.
Was für Leisten-maße ( vor allen die Dicke ) benutzt Du da ?
Das sieht mir ziemlich "massiv" aus.
 

MT-Nord

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Hey Uwe,

das sind 10x2mm Mahagoni-Vierkantleisten. Stückpreis damals 75 Cent - plus Mengenrabatt. Hatte irgendwas um die 250 Stück geordert - eine Handvoll ist gerade mal noch übrig geblieben ;).
Klar - macht das Boot auf der einen Seite ordentlich schwer, auf der anderen ist es auch ordentlich stabil. Da fährt man eher durch andere Boote durch als dass man selbst nennenswerte Schäden erleidet ;).


LG - MTN
 
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