Die Spachtel- und Schleiforgie geht in die nächste Runde. Der Rumpfboden ist geschlossen, nun werden nach und nach sämtliche Vertiefungen angeglichen, Ein Großteil ließ sich wegschleifen, Lunken und nicht fluchtende Plankenkanten ließen sich aber nur bedingt beschleifen - ums Spachteln kommt man da nicht mehr herum.
Wie man sieht, bekam auch der Bug einen Klecks Spachtelmasse ab.
Nach ein paar Tagen war der Boden dann fertig. Alles glatt und eben, wie man es sich wünscht. Nicht perfekt, genügte aber meinen Ansprüchen. Ein minimaler Doppelbogen ist im Kiel zu sehen, der aber später nicht mehr auffallen wird.
Und wie schaut die Oberfläche nun im Detail aus? Ein Blick über das Relief der Steuerbordseite...
... dann über die Backbordseite. Was als leichter "Knick" sichtbar ist, ist in Wirklichkeit keiner, sondern eine optische Täuschung, bedingt durch die Plankentiefen. Man sieht dafür aber sehr gut, dass die Kimmlinie im Bugbereich gut ausgearbeitet wurde. Zuletzt fehlte da noch ein Plankenteil. Auch die Bohrungen für die Befestigungsschrauben sind verschwunden.
Die Bugrundung - und sie ist, bis auf die kleine Lunke - rund. Diese wird noch ausgearbeitet.
Die kleinen Kreise zeigten mir, wo noch Vertiefungen ausgespachtelt werden mussten.
Nun ging es den Bordwänden an den Kragen: Die ersten Sichtplanken wurden aufgezogen. Dabei machte ich anfänglich den Fehler und versuchte, die Planke mit der Kontur der Kimm zu verlegen. Das hätte böse geendet.
Also die erste Planke wieder runter, Leimreste entfernen, Nägel ziehen und dann die erste Planke spannungsfrei aufgelegt. Dabei ergab sich ein ganz neues Bild:
Die Planken mussten teilweise nachgesetzt werden.
Die Nägel im Detail: Sie haben zwar Rundköpfe, werden später aber plan verschliffen. Je nachdem, wie tief der Nagel eingedrückt wurde, ist zumindest der Stift sichtbar, im Idealfall der leuchtend gelbe Messingkopf. Und ich kann versprechen - das sieht wirklich edel aus.
Die Einstechpositionen der Nägel habe ich auf der Unterplanke angerissen. So sind sämtliche Nägel übereinander und laufen nicht seitlich weg. Im Bereich von Nahtstellen wird diese Ordnung teilweise aufgebrochen - der Zweck heiligt eben auch die Mittel.
Da ich der einfachen "ovalen" Scheinwerfer wirklich müde war und diese so langsam auch nicht mehr sehen konnte - sind ja mittlerweile an jedem 2ten Modellboot installiert - ließ ich meinen freien Geist ein wenig spielen und kam auf ein Konzept, das mal wirklich nicht jeder in seinem Boot verbaut: Torpedo-Scheinwerfer.
Sicher - die Teile sind reine Geschmackssache. Scale-Fanatiker werden sie abscheulich finden, ich finde sie echt cool und ein schönes, passendes Gimmick für dieses Modell.
Gemäß Entwurf sollten die Torpedo-Scheinwerfer direkt aus der Seitenwand ausgearbeitet werden. Dabei werden aus Teilen der Seitenwand Lamellen geschnitten, welche dann unter Spannung nach innen gebogen werden. Das Ende wird dann mit einem Glaskörper abgedichtet, welcher jeweils 2 Hochleistung-LED's mit je 30.000mcd trägt.
Von der Seite sind sowohl Glaskörper als auch LED's unsichtbar, wodurch das Ganze wie Torpedo-Öffnungen an U-Booten wirkt.
LG - MTN