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Baubericht Moderne Interpretation eines Dodge Watercar im M1:5

MT-Nord

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Moin Bootlebauer,

vor ca. 3 Jahren kam ich an die Pläne für ein Dodge Watercar im Maßstab 1:10. Da ich aber für solch kleine Modelle eher nicht zu haben war, wandte ich mich an einen Copyshop in Schwerin, welcher mir die Pläne nicht nur ausdruckte, sondern auch gleich entsprechend vergrößerte - auf einen Maßstab von 1:5. Dadurch würde das Modell später eine stattliche Größe von ca. 1.700mm haben.

Da ich nicht der Scale-Extremist bin, war bereits von Anfang an klar, dass ich mich bei diesem Modell auch ein wenig modellbautechnisch frei bewegen konnte und auch wollte. Moderne Technik sollte Einzug halten, aufwändiger als bei bisherigen Modellen umgesetzt. Das Design - zwar klassisch, jedoch mit modernen Impressionen verspielt in Szene gesetzt, so zumindest der Plan.
Wie es mit der Umsetzung ausschaut, wird der Bericht zeigen.

Zunächst einmal - die Baupläne. Kurz zusammengefasst: Viel Arbeit, wirklich sehr viel Arbeit.
Sämtliche Spanten mussten überprüft werden, da mir der Konstrukteur bereits im Vorfeld über massive konstruktive Fehler berichtete. Diese fand ich dann auch: Zwar hat das Modell nur 7 Spanten, jedoch waren 2 davon fast alle zu groß oder zu klein, hatten keine korrekte Balkenbucht oder deren Höhe stimmte nicht. Dauerte ein paar Tage, bis ich das alles im Lot hatte.



Die ersten Spanten im Detail:

Ihr seht, dass ich diesbezüglich den Plan zwar nicht perfektionieren konnte, ihn aber auf jeden Fall "umsetzbar" gestaltete. So glich ich sämtliche Höhen und Breiten an, die Boden-Aufkimmung wurde korrigiert, teils die Höhe und Krümmung der Balkenbuchten.
Zusätzlich wurden die Spanten auch gleich so weit ausgeklinkt, dass sie für den Einsatz von 12mm Birkenmultiplex tauglich und somit auch nicht zu schwer waren.

Die restlichen Spanten:

Hier gab es die meisten Probleme. Besonders die vorletzten beiden Spanten mussten enorm viel Umarbeitung kassieren, waren teils viel zu schmal, dafür aber auch elendig hoch. Die Ausschnitte für Kabelführung - gut, bei 1:10 machbar, in meinem Fall aber recht witzlos. So designte ich neue Kabel- und Schlauchführungen, eine passende Kielverstärkungund glich die Positionen der Hellingfahnen an.

Weiter ging es mit den Spanten im Detail.


Ein Teil der Verstärkungen ging später bei der eigentlichen Fertigung noch Flöten - Multiplex ist wirkich seeehr stabil, da konnte ich größere Gewichtsreduzierungen in Kauf nehmen als zuvor geahnt.



Beim Kiel war dann nicht mehr gaaaanz so viel zu tun. Lediglich die große Frontpartie war etwas arg voluminös. Auch hier kreiste der Rotstift...


Im Detail - die Bugpartie:


Die Zuggurte (Steifekreuz) habe ich später ebenfalls entfernt. Dank Hellingmontage wurde es überflüssig. Die Rammzonenverstärkung bleib jedoch weitestgehend erhalten und nur geringfügig gewichtstechnisch optimiert. Da das Boot später jenseits der 15kg-Marke fahrfertig vom Stapel laufen wird, wollte ich den strukturellen Kollaps bei Feindkontakt nicht künstlich begünstigen ;).


Beste Grüße - MTN
 

MT-Nord

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Weiter geht's:

Aus 12mm Birkenmultiplex wurde der Kiel gefertigt. Ich ließ mich durch eine echt miese Empfehlung diverser Kollegen im M-Sch-F.com dazu hinreißen, das Holz mit Sprühkleber zu behandeln und darauf dann das Papier aufzukleben. Geklebt hat es zumindest recht gut.
Hier der Kiel mit Grobschnitt - natürlich alles von Hand mit der Laub-Bügelsäge ausgefiedelt. Für die Dekupiersäge hat die Ausladung bei Weitem nicht gereicht.




Dafür konnte ich die Maschine dann beim Austrennen der Spanten wieder nutzen. Höhe und Breite der Einstechnuten mussten nachträglich angepasst werden, wobei ich hier lediglich die Höhe berücksichtigt hatte, nicht jedoch die Nutenbreite. So hätte ich einen 8mm breiten Kiel benötigt - 12mm hatte der aber - Passt net.




Nach und nach wurden zunächst alle Rippen ausgetrennt. Auch wenn ich zu diesem Zeitpunkt weder CNC-Fräse noch Drehbank hatte, war trotzdem der Platz begrenzt. Die großen Multiplexplatten mussten erst einmal weg.




Der Spant mit dem größten Arbeitsaufwand und auch Verschnitt. Die vorgefertigten Bohrungen an den Seiten - Bitte einfach drüber wegschauen, die gibts später in dieser Form nicht mehr.




Spätestens hier sieht man sehr gut, wie groß die Nacharbeit gewesen wäre, wenn ich versucht hätte, den Spant im Originalzustand einzusetzen. Da kann man eine 6mm Kiefernleiste an den Seiten gegensetzen und hätte noch immer nicht die Außenhaut in eine fließende Form gebracht. Aber gut - manch einer steht ja auch auf "Korsetts"... ;)




Ihr seht, dass ich mich beim Kiel nicht lange mit Fiedeleien aufgehalten hatte. Auch am Bug wurde doch weiter ausgespart.




Nach dem Grobschnitt wollte ich es mir nicht nehmen, das Einsparpotenzial durch Austrennen zum Leichtbauspant auszuloten.
So wog der Spant roh noch knappe 500g...




... hinterher nur noch läppische 100g. Eine Gewichtsreduzierung um 80%




LG - MTN
 

MT-Nord

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Auch bei dem nächsten Spant sank das Gewicht rapide, von knapp 290g...



auf 75 Gramm - und da sind noch nicht mal Stringer- und Kielausschnitte einbezogen.



Die Anzahl der Spanten war wirklich mehr als überschaubar. Würde ich selbst nicht glauben, dass daraus ein 1,7m langes Modellboot entstehen wird.



Das Abziehen der Folien war eine echte Qual, was ich ja bereits zu Anfang in Punkto Sprühkleber bereits anschnitt. Das Zeug klebte wie Hunde-A-A. Eh man sich versah, was das Schleifpapier zugekleistert. Nur mit einem Schleifteller war es möglich, dem widerspenstigen Zeug bei zu kommen - aber fragt nicht, wie viele Schleifscheiben dabei drauf gingen...



Die Position der Mittellinie musste nachträglich noch angerissen werden.



Bei diesem Spant ist am Meisten passiert ;)



Auf die Hellingfahnen habe ich schmale Kiefernleisten geschraubt. Empfehlen würde ich allerdings eher Sekundenkleber - den kann man besser brechen.



LG - MTN
 

MT-Nord

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Die ersten Spanten wurden nun auf der Helling montiert. Da die Helling bis zu dem Tag nur für eine Länge von maximal 1,2m ausgelegt war, musste ich diese natürlich noch ein wenig erweitern. Sieht man auf den Bildern aber nicht mehr.
Mit Mess- und Anreißgeräten wurden hier nun die Mittellinie sowie die vorderste Position der Spanten markiert.


Nach und nach wurden alle Spanten aufgereiht. Schaut schon ein wenig ulkig aus mit den riesigen Zwischenräumen.


Und der vorderste (und letzte) Spant...


Nun konnte der (wirklich lange) Kiel in die Nuten geschoben werden. Das passte zum Glück gleich auf Anhieb und wackelte oder verkantete auch nirgends.
Jetzt muss man ein wenig kopfüber denken:
Dass die Enden der Spanten nicht mit der Kiel-Unterkante "matched", muss so sein. Der Kiel wird später noch stark gefast - ohne wäre es nicht möglich, die Planken zu einer spitzen V-Form aufbringen zu können und auch die Kielspitze selbst hätte keine nenneswerte Tragkraft - würde weitestgehend hohl liegen. Muss ja auch nicht sein... ;)


Nicht täuschen lassen: Ab Rumpfmitte sind alle Spanten mittig ausgespart, um Platz für eine Verstärkungsleiste zu bieten.


Auch wenn ich den Kiel aus Multiplex gefertigt hatte, musste er dennoch sicherheitshalber an einer stabilen Alu-Rechteckleiste ausgerichtet werden, ...


... um einen Verzug beim Abbinden des Holzleims zu vermeiden. Geringfügige Höhenunterschiede (+/- 0,5mm) wurden somit auch gleich mit angeglichen.
 

MT-Nord

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Als "Sonderleistung" war es nun daran, nachträglich noch die Ausschnitte für die Stringerleisten einzuarbeiten. Um ehrlich zu sein - daran hatte ich im Vorfeld auch nicht so wirklich Gedacht. Da spielte mir die Euphorie einen kleinen Streich ^^. Ihr seht ja selbst: Es ist knapp, aber durch den Mittelsteg wird die Tragfähigkeit nicht weiter gefährdet. Die Stringerleiste selbst bindet die Teile ja auch wieder fest aneinander.


Laut Konstrukteur sollte die "Einbuchtung" eigentlich nicht im Modell bestehen - auf diesen unübersichtlichen Part wies er mich in der Bauskizze allerdings auch nicht wirklich hin. Sei es drum - ich fand das Ergebnis trotzdem stimmig - mal was Anderes ;).
Die Bodenverstärkungsleiste im Bereich von Stevenrohr- und Ruderdurchbruch (plus mind. 1 Spant) ist ebenfalls durch eine 40mm breite und 5mm starke Kiefernleiste verstärkt.


Die erste Kontur des Bodens ist zu erkennen.


Nicht täuschen lassen: Die Stringerleisten wurden "kalt + trocken" gebogen, stehen also unter Spannung. Nur so war es möglich, die Bugrundungen in einem eleganten Bogen ohne Schleiforgie abzubilden.


Natürlich hätte sich die Leiste am Bug niemals unter dieser Spannung stumpf am Kiel befestigen lassen. Daher - 16x3 Holzschraube rein - passt. Die Schraube verbleibt später im Rumpf.


Installation der oben Stringerleiste (Deckstringer)


Um die Leisten am Spiegel einfacher montieren zu können: Kleine Schraube im Spiegel eingeschraubt und Leimzwinge daran aufgesetzt. Passt ;)



LG - MTN
 

MT-Nord

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Die formgebenden Stringerleisten der Backbordseite werden installiert.



Auch hier habe ich die Leistenenden fest mit dem Bugblatt verschraubt. Mit der Leimzwinge erreichst du in diesem Bereich rein gar nichts.



Mal ein Blick von vorn...



Schaut doch schon brauchbar aus ;)



Das Beste bis zu diesem Bauabschnitt: Der Kiel ist schnurgerade. Da habe ich schon ganz andere Modellboote gesehen (nicht meine ;) )



LG - MTN
 

MT-Nord

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Gute Frage, nächste Frage: Wie bekommt man die Ausschnitte für Stringerleisten in die Spanten eingearbeitet, wenn die Fachabstände (obwohl riesig) das nicht zulassen?
Antwort: Mit einer Feinsäge. 2 senkrechte Schnitte...


...einer diagonal...


... ein weiterer diagonal und dann den Rest so rausgefiedelt. Bei Multiplex geht das sehr gut - bei Pappel würde ich das jedoch eher nicht probieren. Franst tierisch aus!


Mit der Feile wurden die Nuten dann auf 5,2mm gebracht - passend für 5mm-Leisten. Im Heckbereich lagen die ersten Leisten direkt an der Verstärkungsleiste an, im Bugbereich war dann exzessives Messen angesagt.


Dabei ging ich vornehmlich vom höchsten Punkt aus.


Probesitzen...
Wie ihr seht, biegt sich die Leiste mit der Wölbung und legt sich dadurch nicht mehr bündig an die Verstärkungsleiste an. Ist statisch nicht von Bedeutung, optisch hingegen schon.


Die nächste Boden-Stringerleiste wird angerissen. Idealerweise nimmt man dafür eben genau diese Stringerleiste... ;)


Nach dem Austrennen.
Die zur Mitte gewandte Leiste wurde im Verstärkungsbereich mit einer großen Leimzwinge gefasst. Gut - mit 2 :D


Da sich der Boden ein wenig negativ wölbt, wollten sich die äußeren Leisten nicht bündig auf den Spant legen. Der direkte Einsatz von Leimzwingen funktionierte jedoch auch nicht - die Auflagefläche war zu breit, sodass sich die Leiste auch hier herausziehen konnte.
Also ein Abfallstück einer 5mm breiten und 20mm hohen Kiefernleiste geschnappt und dies als "Druckverband" genutzt.


Am Bug hätte ich die Leisten mit Heißdampf teils verdrehen müssen - war mir aber zu aufwändig. Da sie eh kieleben geschliffen werden musste, hab ich das halt auf der Diagonalen gemacht - ging gut, und die Leimzwingen hatten durch die kleinere Auflagefläche auch einen größeren Reibwert und flogen so nicht quer durch die Werke.


Nimmt schon langsam Form an...
 

MT-Nord

Mitglied
Hey guy's,
gleich vorweg: Wenn ihr Fragen habt - nicht scheuen, einfach in die Tasten hauen. So schnell haut mich keine Frage aus den Latschen ;)

So schnell kann es gehen - kaum die ersten Stringer drauf, schon kann beplankt werden. 3mm Birkensperrholz wurde grob auf Maß gesägt.


Mit Leimzwingen an den Rumpf geheftet, konnte ich so von der Innenseite die Fächer anreißen. Übrig blieben die Spanten.


Mit einem 3mm Bohrer dann in halbwegs regelmäßigen Abständen vorgebohrt. Ich mache euch nichts vor: Es war mir relativ egal, ob die Bohrungen nun alle den gleichen Abstand haben - Hauptsache flächendeckend... ;)


Dann wurden Stringer und Spanten mit Leim benetzt, die Planke angesetzt und im oberen Bereich mit Leimzwingen geheftet. Im unteren Bereich und dort, wo die Spanten sitzen, wurden dann kleine Torx-Schrauben 3x16mm eingeschraubt. Damit nichts splittert oder aufbricht, wurde jede Bohrung noch einmal mit einem 2mm-Bohrer vorgebohrt. Safety first ;)


Wer jetzt denkt "Der macht es sich ja einfach" - der hat recht ;). Noch...
Einzelne Planken sind halt sauteuer. Außerdem bietet sich so ein vollflächiges Bild, bei dem keine Nähte zwischen den Planken erst aufwändig mit Leim benetzt werden müssen, damit die Planken auch untereinander Halt haben...


Die Innenseite - wo nicht ausreichend Leim hin kam, wurde nachträglich welcher aufgetragen.


Das Ganze mal 2...


Schaut irgendwie ulkig aus.
Ich muss auch sagen: Obwohl dieser Projektteil mittlerweile schon 2 Jahre zurück liegt, kommt es mir noch immer vor, als wäre es erst gestern gewesen.






LG - MTN
 

MT-Nord

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:D:D:D Nicht mal ansatzweise ;)
So teuer waren die gar nicht. Sind qualitativ nicht das gelbe vom Ei, tun aber ihren Dienst. Preise Vergleichen halt ;).
Mittlerweile hab ich 100-200 Leimzwingen in 4 verschiedenen Größen in der Grabbelkiste ;)
Gerade im Bootsmodellbau braucht man die Dinger ohne Ende.


LG - MTN
 
Hut ab, meinen vollen Respekt, habe meie halb fertige "Graupner Elke" nie fertig bekommen...

Wirklich vollen Respekt vor der Modellbauarbeit!

:thumbsup:
 
D

Deleted member 17

Gast
Ja, Hut ab reicht da nicht.:thumbsup:
Kannte das Boot so jetzt nicht, aber die Bauform ist echt sehr interessant.:)
Halb so gross und es passt auf meine Werkbank. müsste
nur noch ein paar Leimzwingen kaufen.:D
 

MT-Nord

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Danke euch, Freunde. Halb so groß - kann ich dir als Bauplan geben, wenn du Interesse hast ;). Ich glaub, ich hatte die Bauskizze damals um 70% vergrößert - sollte halt mein neues Kronjuwel in der Flotte werden...

Der Leim ist getrocknet - die Zwingen sind allesamt runter. Übrig blieben die Bohrungen...


Weiter geht es mit der nächsten Planke. Das Anreißen wurde hier bauartbedingt erheblich durch die Enge im Bugbereich erschwert.


Direkt am Bug war dann mit Zwingen nichts mehr auszurichten - da halfen dann nur noch Schrauben. Auf der Gegenseite ist die Planke auch bereits eingezogen.


Hat ein wenig was vom Nietengerüst der Titanic... ;)
Die Höhe der Planken wird noch auf die Kimmleiste angeglichen.


Nach Entfernen der Schrauben schaut es schon ein wenig nach Böötli aus... ;)


In dieser Ansicht würde man meinen, das Teil ist nur knapp nen Meter lang :D.
Die Höhe der Planken wurde bereits weitestgehend angeglichen.


Die Frage war: Wie setz ich die um konkav-konvexe Bugform im Unterwasserbereich am Besten um? Dazu wurden auf einem Sperrholzbrett 20mm breite Planken angerissen...


... und danach Step-by-Step aufgelegt. Startpunkt war Spantmitte.



LG - MTN
 

MT-Nord

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Während der Trockenzeit des Holzleims unter der ersten Bugplanke, konnte ich bereits die großflächige Bodenplanke im Spiegelbereich anfertigen. Diese wurde grob vorgeschnitten...


..., sämtliche Auflageflächen mit Holzleim benetzt und anschließend die Planke aufgelegt.
Gleich Kiloweise Edelstahlplatten wurden zum Anpressen der Planke aufgewendet. Jede Plate hat übrigens ein ungefähres Gewicht von 330 Gramm ;)


Lediglich an der Nahtstelle wurde mit Lemzwingen nachgeholfen.


Was hier zu sehen ist, ist die Stoßkante auf dem Kiel. Die Naht wurde mit einem Spatel von überquellendem Leim befreit, damit auch die anstoßende Planke sauber auf- und angelegt werden konnte.


...Neben den ganzen Planken auch massenweise Löcher... "Schweißer Käse DELUXE"... ;)


Nach Abnehmen der Gewichte...


... wurde auch sogleich die 2te Planke vorgeschnitten, alles mit Leim bestrichen und die Planke aufgelegt. Dabei zog ich die Planke mit Malerkrepp fest an die bereits vorhandene Bodenplanke heran.






Geschlossenes Bild...


Die Kanten wurden sauber beschliffen.


Auch im Nahtbereich ein wenig Nacharbeit. Dass sich der Kiel um ein paar Milimeter am Spiegel zur Seite verschoben hat, ist jedoch kein Problem. Fällt später nicht mehr auf, sofern man keinen Stahlmaßstab anhält ;). Ist jetzt nur sichtbar durch die direkte Relation zu Kiel und Naht.



LG - MTN
 
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MT-Nord

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Nun wurden schon einmal Stevenrohr-Durchbruch und Ruderkoker vorgebohrt - 3mm, aber nur zur Markierung und späteren Bohrerführung.


Am Bug hat sich auch bereits ein wenig mehr getan. Die erste Rumpfhälfte ist geschlossen. Das "Ausgefranste" sieht aber schlimmer aus, als es in Wirklichkeit ist. Dazu aber im weiteren Verlauf mehr.


Wie ihr seht, ließen sich die Planken zwar biegen, haben allerdings auch einige kleinere "Knickstellen", insbesondere im Bereich des Spantes. Da gilt es später dann noch dementsprechend nachzubessern.


Ich begnüge mich unterdes mit ein wenig "lustiger Abwechslung" und fertige schon mal das Ruderblatt. Ist meine Eigenkreation - nicht totschick, passt aber sehr gut zum Modell.


Das Balance-Ruderblatte wurde zunächst mit der Feile grob in Form gebracht. Die hintere Finne musste strömungsgünstiger - es sollte keine scharfe Abrisskante entstehen, sondern eine tragflächenähnliche Kontur. An der Vorderseite ein eher rundes Bild nach selber Manier.


Dann mit unterschiedlichen Körnungen nach und nach runtergeschliffen, bis die gröbsten "Schnitzer" durch die Feilenhiebe ausgeschliffen waren.


Mit zunehmend feinerer Körnung bot sich auch ein besseres Bild. Die 1,5mm Messingtafel begann zu glänzen. Hier im Bild war ich bereits bei einer Körnung von 1.200µm angelangt.


Mit Körnung 3.000µm konnte man dann schon die Kamera erkennen - reichte aber noch immer nicht aus.


Weiter ging die Polierarbeit mit Polierschwamm und Schleifpolitur. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich übrigens noch kein Polierwachs...


Da geht doch schon was...


Das Finish mit 3M Ultra Fine Finish Wachsversiegelung.


Kann so bleiben. Was meint ihr??? ;)


LG - MTN
 

MT-Nord

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Na dann geht's ja... ;)

Weiter im Beplanken:
Die letzten beiden Planken wurden aufgebracht. Da weder das Fixieren mit Leimzwingen, noch ein Niederzurren mit Malerkrepp möglich war, habe ich die Dinger kurzerhand mit kleinen Schrauben angetackert... Der Zweck heiligt schließlich die Mittel ;)


Nach Entfernen überstehenden Materials, ließ sich schon gut die Form erkennen. Durch die spätere Sichtbeplankung an den Seiten wird die Nahtstelle im Bereich er Kimm vollständig überdeckt. Somit wird es später im Grunde unmöglich sein, dass die Naht einmal aufgeht und Wasser durch sie hindurch dringen kann.


Weiter im Beplanken der anderen Bughälfte. Mit Modellbau-Pins wurden die Planen stellenweise angehoben oder niedergedrückt. So wurde eine weitestgehend durchgehend ebene Fläche erzeugt. Natürlich nur soweit, wie es die Planken auch zuließen.


Auf der anderen Seite wurde nach ersten Schleifmaßnahmen bereits die erste Schicht 2K-Feinspachtel aufgetragen. 1K-Holzspachtel wollte ich in diesem hochbelasteten Bereich nicht verwenden.
Anhand des "Durchschliffs" der obersten Sperrholzlage sieht man sehr deutlich, wie groß die Wölbung durch den darunter liegenden Spant tatsächlich war. Gut - beim Original mit ca. 800mm Länge wäre es sicher nicht zum Tragen gekommen, aber bei einer Vergrößerung um mehr als das Doppelte, zählt jeder halbe Milimeter.
Die "unrunde Form" der Kielrundung wird später noch fein angeglichen.



Wenden wir uns dem Heck zu:

Am Spiegel ist bereits einiges geschehen. Auch hier habe ich überstehendes Material kurzerhand mit der Feinsäge gekappt...


... und schleifenderweise dem Spiegel angeglichen. Dass der Kiel in diesem Bereich nach innen verschwindet, wird innerhalb der nächsten Leseminuten kein Problem mehr darstellen.


2x12mm edle Mahagonileisten werden nun aufgebracht. Geschossen habe ich die ultra günstig - nur 75 Cent je Leiste. Dennoch - die gesamte Beplanung Sichtbeplankung verschlang den kompletten Warenbestand des Verkäufers - und das gleich 2mal. Dadurch gab es dann noch mal ein wenig Rabatt ;). Unterm Strich kamen hier jedoch ca. 100€ zum Tragen.


Alle Planken wurden selbstverständlich mit Holzleim aufgeklebt. Da ich aber nicht jede Planke einzeln fixieren und dann erst den Abbindeprozess des Leims abwarten wollte, habe ich die Planken mit kleinen 0,8mm Messingnägeln und einem speziellen Eindrückgerät fixiert.
Das gesamte Ausmaß der "Nagelkur" werdet ihr später noch sehen - ich kann aber bereits im Vorfeld verraten, dass mehr als 1.200 Nägel zum Einsatz kamen.


Nach Angleichen der Rumpfkontur, konnte man auch schon ein ungefähres Bild erahnen.


Mahagoni lässt sich mittelmäßig gut schleifen. Versucht man es mit reinem Schleifpapier und vielleicht einem weichen Schleifklotz, hat man so gut wie verloren. Wer sich diese Orgie auch einmal antun möchte - kleiner Tipp: Verwendet eine Schleiflatte mit 120er Körnung und ca. 250-300mm Länge.


LG - MTN
 

MT-Nord

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Dann frag noch mal, wie lange es in der Regel dauert, einen Nagel aus der Tüte zu fummeln, in den Nagler zu fummeln, den Nagler anzusetzen und dann beim Eindrücken BLOß NICHT ZU VERKANTEN, was bei der ganzen OP der Sichtbeplankung locker flockig mehr als 100 mal passiert ist..

Aber so aufwendig das Ganze auch war - ich verspreche, dass es sich auf jeden Fall mehr als gelohnt hat ;)
Möchte nicht zu viel vorweg nehmen, aber unter dem Klarlack sieht man die geschliffenen Nagelköpfe gelb leuchtend hervorblitzen - ein unvergleichliches Bild...
 
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