Das Problem bei dem Verändern der Vorspannung ist aber doch auch die Beeinflussung der Bodenfreiheit..
nur wenn die Feder progressiv oder degressiv ist. Wenn die Feder linear ist, dann nach meinem Verständnis nicht.
Eine lineare Feder hat ja eine gerade Kennlinie im Weg-Kraft-Diagramm. Sprich die Kraft, die ich brauche um z.B. die Feder 10 mm zusammen zu drücken ist immer die gleiche, egal ob die Feder auf 0mm Weg oder bereits auf 12mm Weg vorgespannt ist.
Kann man einfach selbst testen: man nimmt 4 gleiche, lineare Federn und stellt sie auf den Tisch. Darauf legt man ein Frühstücksbrettchen. Abstand des Brett zum Tisch messen. Dann ein Glas Wasser drauf stellen und Abstand des Brettes wieder messen. Die beiden Messwerte voneinander abziehen. Das ist Wert A. Nun das Glas runter nehmen, eine Flasche Wasser auf das Brett stellen und wieder messen. Dann das Glas zusätzlich zur Flasche auf das Brett stellen, wieder messen und diese beiden Werte wieder voneinander abziehen. Das ist Wert B. Und nun wird man feststellen, dass A und B bei einer linearen Feder gleich sind.
Das ist die Betrachtung der Feder alleine. Im Auto ist die Feder ja aber mit dem Dämpfer verbaut und bildet eine Einheit. Da die Federn eigentlich immer stark genug sind um die Einheit voll auszufedern ist das Maß (Abstand) der beiden Dämpferaugen immer gleich, sprich maximal. Das Gewicht des Autos und die daraus resultierende Kraft ist auch gleich. Bei einer linearen Feder wäre es nun egal, ob die Feder im Dämpfer schon vorgespannt bist oder nicht (Flasche Wasser), die Delta-Kraft, aus der sich dann die Fahrhöhe ergibt (Glas Wasser) führt zum gleichen Einfederweg egal wie die Feder vorgespannt ist.
Dein Versuchsaufbau zeigt nur, dass die Feder mit geringerer Vorspannung zunächst die gleiche Strecke (s) zurücklegen muss (nämlich 15mm) um die gleiche Federkraft (F) zu entwickeln. Die Federkraft (F) steigt natürlich mit der Strecke (s). Nur bei diesen Federn eben proportional zur Strecke und nicht exponentiell, wie dies bei progressiven Federn der Fall wäre.
Ich habe die Feder-Dämpfer-Kombo so getestet (wie oben geschrieben) und nicht die Federn alleine
Mein Verständnis: für die Feder alleine ist deine Aussage korrekt. Für die im Verbund mit dem Dämpfer verbaute Feder nicht, da dieser "Versuchsaufbau" die nach außen (am Dämpferauge) wirksamen Kräfte vergleicht. Die Vorspannung der Feder ist nach außen nicht wirksam, sondern stützt sich oben und unten am Dämpfer ab und führt dazu, dass die Kolbenstange auf Zug belastet ist. Wenn die Feder nun linear ist, wäre nach meinem Verständnis die am Dämpferauge wirksamen Kräfte unabhängig von der Vorspannung. Ergo laufen beim gegeneinander Drücken beide Dämpfer-Feder-Kombos gleichmäßig rein. Heißt umgekehrt: wenn sie nicht gleichmäßig reinlaufen bei unterschiedlicher Vorspannung, dann kann die Feder nicht linear sein und wird wohl progressiv sein.
Sollte ich hier einen Denkfehler drin haben, dann bitte ich um Aufklärung.
Warum die Federn progressiv sein sollen erschließt sich mir trotzdem nicht: Windungsabstand, Drahtstärke etc. ist gleich.