Die meisten Brushlessmotoren im Modellbau sind im Stern geschaltet, es stehen also immer zwei Spulen unter Spannung und eine ist Spannungsfrei. Die Spulen werden der Reihe nach angesteuert (A + B, B + C, C + A, A + B, B + C, C + A,...), um ein drehendes Magnetfeld zu erzeugen, dem der Rotor folgt. Dabei ist das Timing wichtig, stimmt es nicht, wird der Rotor in seiner Drehung abgewürgt. Zum Ermitteln, wann die nächste Spule aktiviert werden muß, gibt es zwei Möglichkeiten:
1.: (Hall)Sensoren im Motor melden die Position der Magnetpole an den Regler.
2.: Bei sensorlosen Motoren wird die spannungsfreie Spule als Sensor genutzt.
Bei der Positionsermittlung im sensorlosen Motor nutzt man den Umstand, daß der Motor auch ein Generator ist. Man ermittelt das Signal, daß die sich bewegenden Magnete in der gerade spannungsfreien Spule erzeugen um das korrekte Timing zu ermitteln. Das Problem dabei ist, daß der stehende Rotor kein Signal erzeugen kann. Um Anfahren zu können, muß der Regler erstmal auf verdacht ein Drehfeld erzeugen und versucht dabei zu ermitteln, wo sich die Pole des Rotors gerade befinden, um dann auf das korrekte Timing umzuschalten, das kennen wir unter dem Name Cogging.
Im Motor mit Sensor ist das ganze viel einfacher: Da von Anfang an bekannt ist, wie der Rotor steht, fahren sie, ohne jegliches Cogging, so sauber an wie ein Bürstenmotor.
Eine höhere Anzahl an Polen hilft schon, daß ein sensorloser Motor besser anläuft, da der Rotor, je Schritt, einen kleineren Weg zurück legt und so schneller ein Signal ermittelt werden kann. Tatsächlich dienen mehr Pole aber der Leistungssteigerung. Bei einem 2-Poligen Motor macht der Rotor, je Zyklus, eine Umdrehung, bei einem 4-Polige nur eine halbe Umdrehung, bei 6 Polen 1/3 Umdrehung, etc...
Durch die kürzeren Wege verhält er sich ähnlich wie ein Getriebemotor, er dreht zwar langsamer, hat aber, auf Grund von mehr gleichzeitig nutzbarer Magnetpole, mehr Drehmoment, ein 4-Poliger hat quasi ein 2:1, ein 6-Poliger ein 3:1 Getriebe verbaut. Es gibt aber auch Grenzen: Irgendwann sind die Spulen im Stator und die Magnete auf dem Rotor so klein, daß die Verluste größer ausfallen als der Gewinn an Drehmoment.
Der Brushlessmotor zieht keinen konstanten Strom, es werden ja dauernd Spulen ein- und ausgeschaltet, die Kondensatoren unterstüzen den Regler beim Zuschalten der Spannungsfreien Spule.