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Praxisbericht Peak Eater / Kondensatorbank

Smurfopax

Mitglied
Mal dumm gefragt, bei der Peakeater mit 10000. Das sind ja 10x 1000er Kondensatoren, warum nimmt man da nicht einen fetten der gleich 10000 hat? Hat das irgendeinen Grund der mir entgeht?
 

Kasi-Hasi

Moderator
Mitarbeiter
ich tipp mal ganz stumpf auf Größe?

was hat ein 10mF-Elko denn für Abmessungen?

Vom erstbesten den ich gefunden hab:

Physische Daten
Rastermaß 22,2mm
Durchmesser 50,8 mm
Höhe 79 mm
 
D

Deleted member 5353

Gast
Zehn 1000er Elkos haben zusammen(parallel geschaltet) einen deutlich geringeren ESR, als ein großer 10000er Elko aus der gleichen Serie.

Der 10000er Elko aus dem ConradLink ist von Hause aus ungeeignet, weil der eher auf Haltbarkeit ausgelegt ist oder einfach nur auf günstige Herstellung optimiert wurde. Haltbarkeit ist völlig unwichtig am ESC, wenn man sich überlegt wieviele Akkuzyklen man in 1000Stunden durchs ESC schieben kann.

Mich würde auch interessieren, welche Kondensatoren in dem großen PeakEater verbaut sind. Wobei mir 5000 auch mehr als ausreichend erscheinen würden, wenn die Elkos entsprechend geringem ESR haben. So eine mechanisch große 10000er Bank lässt sich auch nicht mehr wirklich nah am ESC Eingang anbinden. Somit kann die große Bank ihre ganze Wirkung garnicht mehr entfalten.

Für 6s Lipo würden Elkos mit 35V Spannungsfestigkeit ausreichen, wodurch die Bank selbst bei gleicher Kapazität rein mechanisch deutlich kleiner werden kann.
 

ElGrande85

Mitglied
KondensatorBank am ESC und Pufferkondensator am BEC haben völlig verschiedene Anforderungen. Am ESC treten Impulsschwankungen mit manchmal mehr als 100khz auf, die es zu glätten gild, damit das ESC exakter und mit weniger WärmeVerlusten arbeiten kann. Da braucht es sehr geringen ESR in der KondensatorBank, damit der ohnehin geringe Innenwiderstand des Lipos erreicht oder möglichst unterschritten wird. Am ehesten könnte man mit Keramik Kondensatoren erreichen. Das ist aber sehr teuer, wenn man die nötige Kapazität bei entsprechender Spannungsfestigkeit erreichen will. Theoretisch kann man jeden KondensatorArt auch gemischt verwenden, solange man sie nur parallel betreibt. Ziel ist natürlich, das die KondensatorBank geringen GesamtESR mit nötiger Spannungsfestigkeit bei geringem Gewicht und Abmessungen bekommt. Bis 6s Lipo kann man das mit organischen Polymer Elkos sehr gut machen. Für mehr Spannungsfestigkeit bleiben praktisch nur klassische Elektrolytkondensatoren.

Der ganze Aufwand wird sehr geschmälert, wenn die Kontaktierung zu dünn oder zu lang ausgelegt ist. Orientieren kann man sich da am maximalen Brummstrom im Datenblatt der Kondensatoren. Um die induktiven Einflüsse möglichst gering zu halten, lötet man die KondensatorBank am besten direkt ohne Verbindungskabel direkt in das Akkukabel vom ESC ein. Mit einem langen 1mm² Verbindungskabel zwischen Bank und ESC, hebt sich die Wirkung der zusätzlichen Bank fast auf.

Mechanisch muß die Bank bei Sprüngen auch viel aushalten. Wenn sich die Kontaktdrähte in den Kondensator lockern, ist die Wirkung auch dahin. Ich nehme immer eine durchkontaktierte GFK/Epoxy Lochleiterplatte. Zum Schluss werden die Leiterplattenkanten abgerundet, etwas Heißkleber um die Kondensatoren verteilt, und ein Schrumpfschlauch über alles(Bank/ESCakkukabel) gezogen.

Beim BEC Puffer braucht man nicht so ein riesen Aufwand treiben, weil die Impulsschwankungen ingesamt deutlich geringer und niederfrequenten sind. Dann nimmt man einfach einen 10V LowESR Elko, biegt die Beine entlang dem Elko zurück(Zugentlastung), lötet noch ein KeKo und BECkabel an die Beine, etwas Heißkleber drumherum, und zum Schluss wieder ein Schrumpfschlauch über alles drüber.
Genau über das Thema hatte ich vor zwei/drei Monaten eine ewig lange Diskussion mit jemanden.
Er hatte behauptet in einem Gleichstromsystem gäbs nix zu glätten, ist ja Gleichstrom und so.
Er war auch fest davon überzeugt, dass sich Kapaziten und Indultivitäten nicht gegenseitig beeinflussen. :unsure:
Und so Jemand arbeitet in der Medizintechnik.:eek:

Auch jeden Fall gut erklärt.

So als einfachste Erklärung: Wenn Kondensatoren an der Stelle keinen Effekt hätten, würden die Firmen die Dinger dot niemals verbauen, da es die Marge senkt. ;)
 

bernd-das-brot

Mitglied
Genau über das Thema hatte ich vor zwei/drei Monaten eine ewig lange Diskussion mit jemanden.
Er hatte behauptet in einem Gleichstromsystem gäbs nix zu glätten, ist ja Gleichstrom und so.
Er war auch fest davon überzeugt, dass sich Kapaziten und Indultivitäten nicht gegenseitig beeinflussen. :unsure:
Und so Jemand arbeitet in der Medizintechnik.
Das sind diese Menschen, die am Lautesten über die Hochspannungsleitungen klagen, die 3Km neben ihrem Haus gebaut werden sollen, weil die Stahlung sie krank macht, gleichzeitig aber einen 230V Radiowecker neben ihrem Bett betreiben. Sie glauben, daß 5G unsere Gehirne kochen wird, halten sich dann aber das Smartphone mit eingeschalteten W-Lan ans Ohr und sie bauen freie Energiegeräte, die kostenlose Energie aus dem Weltall nutzbar machen soll, bemerkan aber nicht, daß sie, wenn überhaupt, irdische Radiowellen anzapfen. Egal, ich geh jetzt in den Keller und öle mein Perpetuum-Mobile-Generator! :ROFLMAO:
 

Smurfopax

Mitglied
So nur damit ich das auch mal langsam verstehe. Ich sollte das zwar mal alles irgendwo gelernt haben, aber hab mich dann eher mit IC's und so nem quatsch rumgeschlagen. Also fang ich fast bei Null an.

Die Kondensatoren baue ich ein da der Akku und ESC zwar funktionieren sich aber nicht wohl fühlen im Voll Last, kaum Last, Voll Last Szenario. Wenn der Motor vom Stop auf Last geht braucht er mehr Strom, den kann zwar der LiPo liefern aber im bricht dabei die Spannung ein. Das ganze passiert bei jedem Lastwechsel nur nicht ganz so heftig wie von 0 auf 100%. Das ganze puffere ich jetzt mit Kondensatoren weg, da Strom den weg des geringsten Widerstands nimmt muss jetzt der Widerstand der Gesamtschaltung (Cap Pack + Anschlusskabel) niedriger sein wie der Widerstand am LiPo (Innenwiderstand + Kabel).

Bei Parallelschaltung der Kondensatoren kann ich den ESR senken, aber dafür sollte auch ein einziger mit gutem ESR reichen. Der Gesamtwiderstand bei Parallelschaltung ist ja immer niedriger wie der kleinste Verbaute Widerstand. Ändert sich ja auch bei Kondensatoren nicht, erinner ich mich Dunkel. Da LiPo's aber grundsätzlich in Serie geschalten werden addieren sich die Innenwiderstände der einzelnen Zellen, deswegen funktionieren auch die komischen Cap Packs die mit nem Kabel durchs halbe Auto verlegt angeschlossen sind. Ich bezweifel das jeder der Bastler die sowas anbieten sich auch nur halb soviel damit beschäftigt hat wie die Jungs hier im Forum und gute Kondensatoren genommen hat.

Stimmt das so grob? Ich hab normal Schaltungen zum glätten nicht wegen sowas gebaut, sondern weil zuviel Müll aus dem Netzteil gekommen ist nach dem Gleichrichten. Und es ist eine Weile her ;).
 

ElGrande85

Mitglied
Kann man im Grunde so sagen, mit einer Ergänzung:

Man muss nicht nur das Einbrechen der Spannung beim Beschleinigen puffern, sondern auch das Ansteigen der Spannung beim Bremsen.
Also eigentlich sämtliche Lastwechsel.

Wir betreiben hier ja eine Induktive Last (Motor). Wie wir alle, oder zumindest die mit einer spezialisierung zu dem Thema, gelernt haben, können Ströme an Induktivitäten sich nicht unendlich schnell ändern.
dI / dt und so.
Je schneller die Änderung umso mehr Energie ist dafür nötig bzw. muss dafür abgebaut werden.
Da Energie aber die nervige Angewohnheit hat nicht einfach zu erscheinen oder sich in Luft aufzulösen, muss der findige Bastler sich etwas einfallen lassen. ;) :thumbsup:
 

Kasi-Hasi

Moderator
Mitarbeiter
Das einzige was mich dabei verwirrt ist die "notwendigkeit" von den Banken bei ernsthaften Speedruns. Die Autos fahren da ja kontrolliert auf spitzengeschwindigkeit und bremsen dann langsam wieder runter - da sind ja eigentlich gar keinen ruckartigen Lastwechsel vorhanden, da bricht die Spannung am Peak nur ein, weil halt die Last während des Topspeeds so hoch ist.
 

Smurfopax

Mitglied
Ja ich denke mal das ist um die Spitzen beim Motor zu Glätten die er im normalbetrieb schon hat. Bei nem Brushless hast ja das umgekehrte Generator Prinzip, sprich wenn ich genug dran Kurbel kann ich schön 3 Phasig Wechselstrom abgreifen auf der anderen Seite.
Der Motor hat im Endeffekt bei einer einzigen Umdrehung ja schon Lastwechsel, super kleine aber je nach anliegender Leistung kann das schon Auswirkungen haben. Ich weiss jetzt gar nicht wie sowas genau angesteuert wird damits funktioniert, gepulste Spannung? Denke mal der selbe Grund warum viele Hochleistungsmotoren mit 6 Polen laufen, das ganze läuft damit warscheinlich runder und ist nicht so fies zum ESC, aber hier bin ich weit ausserhalb meiner expertise.
 

bernd-das-brot

Mitglied
Die meisten Brushlessmotoren im Modellbau sind im Stern geschaltet, es stehen also immer zwei Spulen unter Spannung und eine ist Spannungsfrei. Die Spulen werden der Reihe nach angesteuert (A + B, B + C, C + A, A + B, B + C, C + A,...), um ein drehendes Magnetfeld zu erzeugen, dem der Rotor folgt. Dabei ist das Timing wichtig, stimmt es nicht, wird der Rotor in seiner Drehung abgewürgt. Zum Ermitteln, wann die nächste Spule aktiviert werden muß, gibt es zwei Möglichkeiten:

1.: (Hall)Sensoren im Motor melden die Position der Magnetpole an den Regler.
2.: Bei sensorlosen Motoren wird die spannungsfreie Spule als Sensor genutzt.

Bei der Positionsermittlung im sensorlosen Motor nutzt man den Umstand, daß der Motor auch ein Generator ist. Man ermittelt das Signal, daß die sich bewegenden Magnete in der gerade spannungsfreien Spule erzeugen um das korrekte Timing zu ermitteln. Das Problem dabei ist, daß der stehende Rotor kein Signal erzeugen kann. Um Anfahren zu können, muß der Regler erstmal auf verdacht ein Drehfeld erzeugen und versucht dabei zu ermitteln, wo sich die Pole des Rotors gerade befinden, um dann auf das korrekte Timing umzuschalten, das kennen wir unter dem Name Cogging.

Im Motor mit Sensor ist das ganze viel einfacher: Da von Anfang an bekannt ist, wie der Rotor steht, fahren sie, ohne jegliches Cogging, so sauber an wie ein Bürstenmotor.

Eine höhere Anzahl an Polen hilft schon, daß ein sensorloser Motor besser anläuft, da der Rotor, je Schritt, einen kleineren Weg zurück legt und so schneller ein Signal ermittelt werden kann. Tatsächlich dienen mehr Pole aber der Leistungssteigerung. Bei einem 2-Poligen Motor macht der Rotor, je Zyklus, eine Umdrehung, bei einem 4-Polige nur eine halbe Umdrehung, bei 6 Polen 1/3 Umdrehung, etc...

Durch die kürzeren Wege verhält er sich ähnlich wie ein Getriebemotor, er dreht zwar langsamer, hat aber, auf Grund von mehr gleichzeitig nutzbarer Magnetpole, mehr Drehmoment, ein 4-Poliger hat quasi ein 2:1, ein 6-Poliger ein 3:1 Getriebe verbaut. Es gibt aber auch Grenzen: Irgendwann sind die Spulen im Stator und die Magnete auf dem Rotor so klein, daß die Verluste größer ausfallen als der Gewinn an Drehmoment.

Der Brushlessmotor zieht keinen konstanten Strom, es werden ja dauernd Spulen ein- und ausgeschaltet, die Kondensatoren unterstüzen den Regler beim Zuschalten der Spannungsfreien Spule.
 
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D

Deleted member 5353

Gast
Die ElkoBank beeinflusst nur was zwischen Lipo und ESCeingang passiert.

Der Lipo ist ne ungeregelten Gleichstromquelle, die durch den geringen Innenwiderstand zwar recht spannungsstabil ist, aber lastabhängig trotzdem schwankt. Am ESCeingang fließt ein gepulster Gleichstrom, somit schwankt auch die Spannung im Verbindungskabel zwischen Lipo und ESC mit gleicher Frequenz. Je höher die Belastung, desto höher ist auch die Amplitude mit der der Gleichstrom und somit auch die Spannung schwankt. Fließt ein hoher Strom durch einen Leiter, entsteht ein Magnetfeld um den Leiter. Bricht der Strom ein, bricht auch das Magnetfeld wieder zusammen. Durch das zusammenbrechende Magnetfeld entsteht kurz darauf eine Spannungsspitze im Leiter, die die ohne hin vorhanden Spannungsschwankungen des Lipos(Innenwiderstand) und Kontaktwiderstand (Stecker,Kabel) verstärkt.

Der einzige Sinn der ElkoBank ist diese Spannungsschwankungen wieder zu reduzieren, damit die Spannungsspitzen nicht höher werden als die Spannungsfestigkeit der Transistoren im ESC. Außerdem funktioniert der Regelkreis der Transistoren exakter an einer stabileren Gleichstromquelle, was wiederum die Wärmeverluste der Transistoren bei gleicher Belastung reduziert. Mehr Energie kann die ElkoBank auch nicht nur kurzzeitig beisteuern, weil die Elkos dafür viel zu wenig Kapazität haben. Mehr Energie kann nur der Akku liefern. Kurze Akkukabel und vernünftige Akkustecker reduzieren die Spannungsverluste auf dem Weg vom Lipo zum ESC. Das ist idR am sinnvollsten, wenn man dem Motor etwas mehr Energie anbieten will.
 

Kasi-Hasi

Moderator
Mitarbeiter
Naja und Arbeit is das auch, Lot und Strom kommt auch und die Kabel nicht vergessen.

Preis is auch völlig ok denk ich. Ging mehr drum, welche Kondis drin sind.
 
natürlich, ich sagte ja nur den reinen EK ;)

Verpacken muss man es ja auch noch.

Und, sicher will Arne noch etwas gewinn machen...
 
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