So, nach einem Ausflug in die IT-Welt der 90er, klappt nun alles mit dem IBM in der Kombination mit dem CS PowerCheck, Zeit für ein paar Tests
Natürlich hochwissenschaftlich!
Bevor ich aber damit loslege, wollte ich noch den Team Brood etwas aufarbeiten. Und beim Zerlegen sieht man nicht nur eine kleine Markierung auf dem Anker die auf die 30 Windungen hinweist, sondern erkennt auch, dass das Ding nicht einfach nur von Hand gewickelt wurde - da wurde noch einiges anders gemacht.
Der Anker hat schon mal gigantische Ausmasse, dass lässt weniger Platz für die Magnete. Darum werkeln hier nicht die üblichen Ferritmagnete, sondern Samarium-Cobalt. Die sind etwa so kräftig wie moderne Neodym, aber deutlich temperaturbeständiger. Darum lässt sich der Motor von Hand auch kaum drehen...
Es bleibt also festzuhalten, so ein High-End Motor bietet schon etwas mehr als nur ein paar Wicklungen Draht. Und jetzt wo er frisch abgedreht und mit neuen Kohlen versehen wurde, sollte er auch wieder ordentlich funktionieren
Und nun zum Test... ich habe mir mal ein paar in Scalern häufig verwendete 35T Motoren herausgesucht.
Da habe ich zum einen den Modelcraft Tuning Motor 35T vom Conrad und einen GoolRC 35T Motor aus der Bucht (absolut identisch zu Surpass oder Hackmoto Motoren), die beide für 10-11 Euro zu haben sind. Beide sind zerlegbar und haben austauschbare Kohlen, was bei Dreck- und Wasserdurchfahrten sicher von Vorteil ist, das Timing kann verstellt werden, aber nur der GoolRC bietet für das Geld auch noch Kugellager.
Etwas weiter höher angesiedelt ist der Tamiya CR-Tuned 35T Motor, den gibt es für 32-40 Euro, je nach Shop. Auf dem ersten Blick unterscheidet er sich kaum von den 2 günstigeren Artgenossen, hat wie der Conrad Motor auch keine Kugellager, jedoch der eine fest montierte Entstörplatine.
Die 3 vergleiche ich mal mit einer Mabuchi Silberbüchse und natürlich mit dem handgewickelten Team Brood. Nach und nach werde ich sicher noch andere Motoren auf diese Art und Weise testen, das reiche ich nach. Vielleicht hat ja jemand Lust, mir ein paar Motoren zur Verfügung zu stellen
Die Testprozedur ist für die Kandidaten gleich. Da alle noch neu sind, lies ich sie 5 Minuten an 5V einlaufen. Getestet wird dann mit einem für jeden Motor frisch geladenen 2S Lipo. Jeder Motor wird in 5 Läufen getestet, die 4 schwächsten Ergebnisse ignoriert. Aber große Unterscheide sind da eh kaum zu verzeichnen.
Und hier mal das Ergebnis
Interessant finde ich das Ergebnis insbesondere deshalb, weil hier doch wieder einmal gezeigt wird, das Wicklungsangaben doch sehr relativ sein können und nur als grobe Orientierung taugen. Die Art der Wicklung, Drahtstärke und, wie beim Team Brood zu sehen, Gehäuse, Anker, Magneten, etc, machen immer noch einen großen Unterschied.
Schön zu sehen, dass der GoolRC Motor wirklich einiges für sein Geld bietet und sehr effizient arbeitet. Aber rein von den technischen Daten, würde ich zu dem Tamiya greifen. Drehmoment ist halt durch nichts zu ersetzen. Da stören mich auch die fehlenden Kugellager nicht, ganz im Gegenteil. Ohne die kann ich vollkommen befreit im Schlamm und Wasser fahren, ohne das ich mich gross um die Pflege kümmern muss