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Praxisbericht (M)ein Weg in die CP-Helifliegerei

BAXL

Admin
Mitarbeiter
Über dieses Thema wird immer wieder und nachhaltig in den unterschiedlichsten Themen diskutiert.

Die Wege sind mindestens genau so reichhaltig wie es Modelle auf dem Markt gibt. In den letzten 7 Jahren, in denen ich mich immer wieder mit diesem Thema beschäftigt habe, hat sich mir das Geheimis nicht offenbart, welcher (Standard)Weg einen Erfolg für jeden beliebigen Einsteiger garantiert.

Maßgeblich sind ein paar Faktoren/Tugenden, die sich gegenseitig beeinflussen und bei jedem Fliegerfreund anders sind.

Das sind:

Talent, Alter, Geld, Geduld und Durchhaltevermögen und natürlich die Vorstellung darüber, wo man am Ende ankommen will.

Die Erwartungen und der Wunsch nach schnellen Erfolgen sind naturgemäß hoch. Manchmal stellt sich nach ersten spürbaren Erfolgen eine Stagnation und Frust über plötzlich ausbleibende Fortschritte ein.

Was meine ich mit den Faktoren?

Talent:
Nimmt man zum ersten Mal einen Sender in die Hand ist alles neu und muß von Grund auf erlernt/antrainiert werden. Als Grobmotoriker hat mein ein großes Handicap, weil die Steuerbewegungen an den Hebeln sehr zurückhaltend und feinfühlig sein müssen. Es gibt zwar Einstellmöglichkeiten am Sender, mit denen man grobe Bewegungen etwas dämpfen kann, doch das geht nur bis zu einem gewissen Grad.

Der nächste Punkt ist die Raumkoordination. Ein Flugmodell bewegt sich, entgegen Autos oder Schiffen, dreidimensional. Wer also ein Auto fahren kann, ist noch lange nicht in der Lage aus dem Stand ein Flugmodell zu steuern, weil die dritte Dimension, die Höhe, dazu kommt. Weiterhin bewegt sich ein Hubschrauber wie auf einer Eisbahn. Das Loslassen des Hebels für die Vorwärts- oder Seitswärtsbewegung bedeutet nicht gleich ein Stoppen des Modells in seiner Richtungsbewegung.

Um die Höhe halten zu können, muss permanent ein Gleichgewicht geschaffen werden, welches zwischen Modellgewicht und Auftrieb herrscht. Das ändert sich zu dem andauernd, weil bei Bewegungen der Auftrieb teilweise in Vortrieb verwandelt wird und nicht mehr für das Halten der Höhe zur Verfügung steht. man ist also permanent damit beschäftigt, Impulse und Gegenimpulse beim Steuern zu geben.

Das Alter:
Das Alter spielt bei zwei Punkten eine Rolle. Je älter man wird, um so schwieriger ist das Lernen und umso flacher fällt dann die Lernkurve aus. Junge Menschen sind da klar im Vorteil, auch, weil sie sich idR. weniger Gedanken machen und mehr aus dem Bauch heraus agieren. Der Zweite Punkt hat etwas mit der verfügbaren Zeit zu tun. Jüngere Menschen sind noch nicht so stark in feste Verantwortungsstrukturen (Arbeit, Familie) und Pflichten eingebunden und haben deshalb mehr Zeit zum Fliegen zur Verfügung. Je mehr Zeit man zur Verfügung hat und je kürzer die Zeiten zwischen den Trainingseinheiten sind, umso größer sind die Lernfortschritte.

Nun kommt das leidige Geld:
Beim Geld sind die Älteren klar im Vorteil. Es ist normalerweise mehr vorhanden bzw. hat man die Kontrolle darüber wieviel Geld man für sein Hobby abzweigen kann. Trotzdem entstehen bei Älteren die Hemmnisse Geld in die Hand zu nehmen, weil man weiß, wie schwer das Geld verdient werden muß und man weiß, was das Leben selbst kostet. Darum legen sich die Novizen fast immer eine zu enge finanzielle Weste an. Sie fürchten kostspielige Misserfolge in Form von Schäden durch Abstürze oder dem finanziellen Verlust wenn man merkt, dass einem die Sache nicht den Spaß macht wie erwartet, bzw. dass einem bewusst wird, dass man schlicht untalentiert ist.

Im Normalfall setzt man die Höhe des Budgets immer viel zu tief an. Meist liegen die tatsächlichen Investitionen um den Faktor 2-3 höher als geplant. Steckt man erst einmal drin, kann sich dieser Faktor noch um ein Vielfaches erhöhen. Mein Einstiegsbuget von 200€ (vor 7 Jahren) ist im Laufe der Zeit sicher schon um den Faktor 20 bis 25 überschritten worden.

Geduld:
Hektik und Ungeduld sind beim Helifligen sehr schlechte Begleiter. Da ist der Vorteil der Älteren aber zum Teil auch deren Nachteil. Man muß eine gesunde Balance finden. Ist man zu behäbig, kommt man nicht voran, ist man zu forsch, enden die Flugversuche schon wenige Sekunden nach dem Start im Disaster. Ich würde unter der Geduld auch die Selbsteinschätzung subsummieren. Hält man sich für den Größten und Coolsten, endet das so, wie wenn man zu hektisch an die Sache herangeht. Man sollte sich aber trotzdem etwas zutrauen - wie gesagt, die gesunde Balance ist entscheident.

Durchhaltevermögen:
Gerade wenn man nach anfänglichen Erfolgen plötzlich kein Weiterkommen sieht, darf man nicht sofort aufstecken. Vielleicht muß man etwas an der Art und Weise des Trainings ändern, oder einfach durchhalten, bis der nächste Knoten platzt und man einen Entwicklungssprung macht.

Zum Schluß kommt die Sache mit den Zielen. Die Ziele sollten realistisch und in machbare/überschaubare Zwischenetappen aufgeteilt werden. Wo man am Ende landen will, sollte nicht zu hoch gesteckt sein.

Die Endstation kann bei dem Einen beim Starten Landen und stabilen Schweben liegen, beim Nächsten ist bei einigermaßen geflogenen Achten Schluß und der Letzte hat vielleicht das Glück kleinere Kunstflugfiguren wie Turns und Loopings zu fliegen.

Heißes 3D ist sicher nur einem kleinen Prozentsatz vorbehalten, bei dem die Konstellation der Voraussetzungen optimal ist. Das heißt nicht, dass alle Faktoren gleich gut ausgeprägt sind. Manchmal kann man das Gap bei einem Faktor durch eine Überdurchschnittlichkeit eines anderen Faktors wieder wett machen.

Wenn man sich dieser Sachen bewusst ist und einen Plan hat, ist die Auswahl der Modelle beinahe nebensächlich.

Kommen wir nun, beispielhaft, zu (m)einer Varianten für den möglichen Weg.

Das "Hocharbeiten"

Die Meisten denken, dass das Hocharbeiten der richtige Weg ist. So habe ich auch gedacht und gehandelt. Dabei überlegt man Modelle zu kaufen, die zu den vermeintlich kleinen Entwicklungsschritten passen. Das kommt auch sehr den wirtschaftlichen Befindlichkeiten zugute. Zuerst ein kleines, einfaches und billiges Modell und danach immer eine kleine Nummer größer, bis man beim ausgewachsenen mindestens 500er CP-Heli angekommen ist. Danach wachsen die Bäume in den Himmel, glaubt man...
 

BAXL

Admin
Mitarbeiter
Bei mir hat es so ausgesehen.

Mein erstes Modell war ein Koaxialhubschrauber mit einem beachtlichen Rotordurchmesser von 48cm, natürlich 4-kanal, damit man auch Draußen fliegen kann. Tatsächlich war das eine Mogelpackung, selbst bei dieser beachtlichen Größe und Gewicht, war es nur bei fast kompletter Windstille möglich zu fliegen. Weil das an den meisten Tagen nicht gegeben ist, versuchte ich mich im Schlafzimmer mit Schwebeübungen in 10-15cm Höhe und einem seitlichen Platz, der ungefähr dem 3fachen Rotordurchmesser entsprach. Also totaler Quatsch. Nach 5-6 Minuten war sowieso Schluß, weil der Akku leer war und das Nachladen mit dem RTF-Netzteil 2 Stunden dauerte.

Dann kam die Idee, einen einrotorigen FP-Heli mittlerer Größe zu nehmen. Auch das war nicht sonderlich von Erfolg gekrönt. Für die Wohnung zu groß, für Draußen wieder zu windanfällig.

Also kam der nächste Versuch, ein kleiner FP-Heli mit 20cm Rotordurchmesser, ein Blade mSR und parallel dazu ein Blade mCX. Mit den Beiden konnte ich dann endlich, auch bei schlechtem Wetter und zwischendurch, in der Wohnung die Raumkoordination üben. Den mSR konnte ich im Kreis fliegen (sogar in einem engen Hotelzimmer) und zielgenau absetzen. Mit dem mCX waren sogar Spierenzchen möglich. Seitwärts im Kreis mit Nase innen oder Außen, rasante Kurven, soweit das Modell das zuließ und wilde Pirouetten.

Trotzdem will man an die frische Luft, zumal die kleinen Dinger eigentlich keine richtigen Helis waren und bei den Freunden keinen Eindruck schunden.

Also mußte ein "kostengünstiger" CP-Heli her, ich konnte ja schon Kreise mit dem mSR fliegen. Damals, als RTF-Paket, bot sich der Blade 400 3D mit 70cm Rotorkreis an. Ich nannte ihn "meinen großen Heli".

Auch hier folgte die Ernüchterung auf dem Fuße. Schweben, bei Windstille (nach einigem Üben), kein Problem. Starten, sanft Absetzen, was will man mehr?

Weil die Dinger angeblich auch bei etwas Wind gegen sollten, bin ich auch an nicht optimalen Tagen raus und musste feststellen, dass das Schweben schon purer Stress war, an weiteren Flugfiguren brauchte ich da keinen weiteren Gedanken verschwenden. Der etwas hilflose Versuch einmal weg zu fliegen endete damit, dass ich den Blade mit viel Glück in ca. 30m Entfernung gerade eben wieder heil landen konnte.

Also bildete ich mir ein, dass es ein T-Rex 500 richten könne. Größerer Rotorkreis, mehr Gewicht = ruhigeres Verhalten bei einer kleinen Briese!?

Es wurde aus Mangel an Verfügbarkeit, ich war ja heiß wie Frittenfett, ein Raptor E550. Viel größer und teurer als ich eigentlich vorhatte. Aus den geplanten ca. 550€, wurden dann knapp 1000€.

Die Verkaufskiste war kleiner als die vom Blade 400, aber nach dem Zusammenbau guckte ich ehrfurchtsvoll auf ein Modell mit einer Länge von ca. einem Meter und einem Rotorkreis von ca. 1,3m. Alleine die Akkus schienen schwerer zu sein, als der abflugfertige Blade 400. Und dann der Sound beim Hochfahren des Rotors, der an Intensität nicht abreissen zu wollen schien.

Doch Surprise, das schwerfällige Ding ließ sich sanft abheben und der Wind, den ich spürte, kam diesmal vom Modell selbst.

So habe ich wieder meine Schwebeübungen gemacht, nach einem Plan natürlich. Starten. Landen, Seitwärts schweben (um das Pitchmanegement zu üben) und natürlich sanft etwas vorwärts fliegen. Leider bekam ich beim Vorwärts- also "Wegfliegen" immer etwas Panik, weil ich es gewohnt war, den Raptor immer stramm am Hebel zu spüren. Also schnell wieder mit dem Heck zu mir zurück, was schwierig war, weil ich den Bewegungsvektor schlecht einschätzen konnte und deshalb kaum ein Gefühl für die Geschwindigkeit hatte. Wenn dann so ein 550er wieder stramm auf einen zu kommt, hat man ordentlich Respekt. Beim etwas eiligen Landen hat es mir deshalb auch ein paar mal die Heckrotorblätter zerfranst, weil der Raptor noch nicht wieder ruhig und waagrecht auf der Stelle stand.

Das war der Punkt, an dem ich nicht dann weiter gekommen bin.

Glücklicherweise stand der Urlaub in ländlicher Gegend an und ich brauchte etwas handlicheres zum Mitnehmen, aber nicht zu klein!

Da wurde es, nach recht kurzer Projektierung mein allseits bekannter Eco8 Royal. Und weil ich keine Lust auf Stress hatte, habe ich mich zu der Investition eines HeliCommand durchgerungen, der beinahe so teuer war, wie das übrige Modell.

Das war für mich dann der erste spürbare Durchbruch. Zuerst überraschte mich die Gutmütigkeit und die Ruhe, mit der der Eco auf der Stelle stand. Keine Kunst, der HC 3A hatte ja die Bodenkamera für den Positionsmodus. Es half mir zunächst beim Landen, weil das Modell sich selbstständig über einem Punkt "beruhigen" konnte und ein senkrechtes Absetzen ohne Heckrotorraspel möglich war.

Nachdem ich dann etwas Vertrauen in die Technik gewonnen hatte kamen kleinere Flüge von mir weg, seitlich natürlich. Allmählich traute ich mich auch die Nase seitlich beim Wegfliegen zu drehen.

Das Tolle war, dass der Heli nach wenigen Metern automatisch stoppte, wenn ich kein Nick mehr gegeben habe.

So tastete ich ich an immer größere Entfernungen heran und versuchte irgendwann das seitliche Wegfliegen nicht mit dem Stillstand zu beenden, sondern drehte die Helinase und versuchte die erste "halbe" Kurve.

Also links wegfliegen lassen und nach einem Stück die Nase leicht nach rechts drehen und mit Roll-rechts, die Rechtskurve einleiten.

Das machte ich so oft, bis ich endlich um die Kurve herum war und die Helinase komplett wieder nach rechts auf mich zu zeigte. Dann brauchte ich mich eigentlich nur noch zu überwinden und Nick vorwärts zu geben, bis der Heli seitlich an mir vorbei flog.

Die Linkskurve übte ich genau so bis es klappte. Am Ende konnte ich beie Figuren aneinanderreien und fertig war die Acht. Also kein Zurückholen mehr mit dem Heck zu mir.

Danach wurden die Achten größer, raumgreifender und die Flugzeiten immer länger. In größeren Höhen wirkte dann auch der POS-Mode nicht mehr und ich flog wirklich. Solange man "Gas" gibt ist man selbst der Pilot und nicht der HeliCommand.

Weil der Eco so leicht ist, wurde der durch die Massenträgheit auch nicht so derbe weitergetrieben, was das Steuern ebenfalls erleichterte und zwischendurch die Möglichkeit für einen Stopp einräumte, um den Timer ablesen zu können.

Loopings, steile Turns, 3D-Figuren? soweit bin ich nie gekommen, das war mir auch nicht wichtig. Ich hatte für mich das Ziel erreicht.

So hat also (m)ein Weg zur CP-Helifliegerei ausgesehen.
 

BAXL

Admin
Mitarbeiter
Weil Jörg meinte, dass man auch bewegte Bilder zeigen sollte, ist hier ein Flug von mir aus der Anfangszeit mit meinem Eco (August 2012). Da hatte ich das Teil den zweiten Monat und ca. 10-15 Trainingseinheiten (genau weiß ich das nicht mehr) mit dem Eco hinter mir. das Video ist ungeschnitten ca. 10 Minuten lang, daran sieht man auch, wie lange der Eco mit einem 3s 5000 mAh Akku mindestens fliegen kann. Meist hatte ich nach der Landung noch ca. 40% Restkapazität. Am Anfang des Videos versuchte ich sehr langsam zu fliegen was dann etwas unbeholfen aussieht. Also auch mal etwas später in das Video reinklicken, da wurde es besser. Links war das Flugfeld ansteigend mit einem Höhenunterschied von gut 10m und noch einem dahinter liegenden Wald.

In der Tat, ich bin geflogen.

 
D

Deleted member 17

Gast
Dieses Video kenne ich natürlich.:)
Ist da schon ein HeliCommand verbaut?
Ich habe auch nicht an Deinen Flugkünsten gezweifelt,
bloß Videos sind halt rar, außer von Markus.
 

BAXL

Admin
Mitarbeiter
Ja, das ist mit HeliCommand. Man darf natürlich die vielen Trainingseinheiten vorher mit einem CP ohne HC nicht unterschlagen. Zwischen diesem Video und meinem Anfang liegen gut 1,5Jahre üben ohne Helferlein.
 
D

Deleted member 17

Gast
Das bezweifle ich nicht.
Die Zeit ist aber mein größtes Problem.
Das Wetter hier im Norden das zweite
Problem. Da stellen sich keine großen
Fortschritte ein.
Werde wohl auf die Rente warten müssen.:D
 

BAXL

Admin
Mitarbeiter
Die Zeit war ebenfalls mein Problem, weshalb die Zeiträume zwischen den Trainingseinheiten leider oft zu lang waren. Das war auch der Grund für den HeliCommand, weil ich da eine gewisse Sicherheit hatte. Zumindest wurde der Heli in der Horizontalen gehalten und in Bodennähe auch auf der Stelle, das hat mir Sicherheit und und etwas mehr Luft zum Innehalten gegeben. Wenn der Vogel allerdings aus dem Wirkungsbereich der Kamera (Höhe>3m) war, half nur der Hor-Mode. Das reichte im Zweifel schon aus. Du hast den HC3SX, der leider keinen POS-Mode hat. Wenn man ohne Helferlein das Modell in Bodennähe zuverlässig beherrscht ist das aber das kleinere Problem. Nützlich ist der POS-Mode schon.
 

BAXL

Admin
Mitarbeiter
Ich möchte dieses Thema fortführen, auch im Hinblick auf die Frage, die UBoot (Wolfgang) in dem Thema "Welche Heligröße für den Beginner?", aufgeworfen hat.

Man kann sicher sagen, dass der Einstieg in die Helifliegerei, grundsätzlich mit jeder Heligröße möglich ist. Die Randbedingungen machen dann den Unterschied, welche Größe ratsamer ist. Folgende Ausführungen sind kein Dogma, ich halte sie einfach, aus meiner Erfahrung, für schlüssig und machbar.

Der wesentlichste Punkt ist die Unterstützung, die man hat. Ist die Hilfe nur virtuell, also per Internet oder sonstiger passiver Informationsquellen, oder hat man echte Menschen mit denen man reden und zu denen man auch persönlich hingehen kann. Ich meine nicht den Händler, sondern Fliegerkollegen mit Erfahrung, die selbst schon einen Heli aufbauen, fliegen und reparieren können und im günstigsten Fall so gut sind, dass man mit denen sogar im Lehrer-Schüler-Flugstunden machen kann.

Im letzteren Fall ist die Heligröße beinahe wieder nebensächlich und man könnte sogar sofort zu einem größeren Modell greifen.

Kommen wir etwas genauer zur Größe. Rein von der Physik betrachtet ist ein kleines Modell leichter, hat weniger Windwiderstand und ist deshalb sehr wendig. Ein normales, großes Modell, sagen wir ab ca. 2kg Abfluggewicht, ist im Vergleich behäbiger, alleine schon wegen der Massenträgheit und der geringeren Rotordrehzahl. Selbst kleinere Reaktionen von Steuereingaben können schon gut gesehen werden.

Nehmen wir als Beispiel die Neigung des Hauptrotors um nur 5°. Da ist die Auslenkung der äußeren Rotorblattspitze bei einem Kleinmodell mit 20cm Rotorkreis gerade mal rund 0,8cm, bei einem Modell mit 1,2m Rotorkreis bereits rund 4,7cm. (Franz, rechne nach :)). Ist man nun der Meinung, man könne selbst die 8mm Abweichung gut erkennen, dann hätte sich der große Heli lediglich um 0,85° aus seiner Lage gekippt.

Dadurch, dass man eine Abweichung viel früher erkennen kann und die Reaktion selbst deutlich langsamer ausfällt, hat man so eine Art "Reaktionsexpo", weil man vergleichsweise viel früher korrigierend eingreifen kann und beim Steuern etwas mehr Zeit zum "Überlegen" erhält.

Man darf den großen Heli bezüglich seiner Geschwindigkeiten aber nicht unterschätzen, die relativiert sich nur dadurch, dass man in einem viel größeren Areal zu fliegen pflegt. Das kleine Modell wird wesentlich dichter am Piloten geflogen, ganz einfach deshalb, weil man sonst in der Entfernung Schwierigkeiten bekommt, die Fluglage und den Bewegungsvektor zu erkennen. Diese Fähigkeit nimmt mit zunehmenden Alter des Piloten ab. Darum haben die älteren Piloten wohl auch meist die größten Modelle ;).

Es spricht also eigentlich alles für ein möglichst großes Modell... wenn da nicht noch etwas anderes wäre, nämlich die Umstände und die Vernunft.

Gehen wir von dem überwiegenden Fall aus. Jemand hat Bock aufs Helifliegen und klickt sich durch diverse Foren. Stellt vielleicht auch mal Fragen, ist aber eigentlich ungeduldig und will loslegen. In dem Fall haben wir ein komplettes Greenhorn mit Null Ahnung und Null Erfahrung. Dieser Jemand wäre wahrscheinlich nicht in der Lage, einen Heli flugfähig aufzubauen (ich rede vom Regelfall, nicht die möglichen Ausnahmen und Spezialfälle, die durch irgendwelche konstruierte Konstellationen entstehen können!!! Jörg, bitte beachten ;))

Dieser Jemand würde also ohne fremde Hilfe also weder den Heli zusammengeschraubt, noch heile in die Luft und wieder runter bekommen.
Für diesen, überwiegend auftretenden Typus von Helieinsteiger, ist in der Tat ein kleineres Modell besser geeignet. Schon alleine als Schutz für sich selbst und für die Mitmenschen.

In den kleineren Modellen werkeln zwischenzeitlich kleine Helferlein, die sedierend auf die Minimechaniken einwirken können. Gepaart mit den passenden Einstellungen am Sender entsteht der Eindruck, man habe einen sehr gutmütigen und ruhigen Heli am Start. Nur um die Verhältnisse wieder gerade zu rücken, ohne all diese Elektroniken ist ein größeres Modell wieder eindeutig ruhiger und ein kleiner CP mit einem Bruchteil des Rotorkreises wieder eindeutig nervöser und schwieriger zu fliegen. Was hilft ist nur die Elektronik! Man findet bei den Kleinlingen zwei Technologien, die FP- und seit einiger Zeit auch die CP-Helis.

Die FP-Modelle werden mechanisch, durch eine um 45° zum Hauptrotor versetzte Pendelstange, in ihrem Verhalten beruhigt. Kleine CP-Helis kommen ohne Elektronik nicht aus und wären unfliegbar, weshalb in die elektronische Regelung immer häufiger auch die Beruhigungspille und auch Erste Hilfe (in Form von Rettungsfunktionen) einprogrammiert wird.

Ja Jörg ich weiß, es gibt auch FP-Modelle mit Helferlein. Doch ursprünglich waren die Elektroniken nur dazu da, Modelle ohne stabilisierende Flybar/Pendelstange, überhaupt fliegbar zu machen. Das war vom Hersteller schlicht Einsparung von Produktionskosten bei der Mechanik. Siehe auch den Blade mSR mit Flybar und sein glück- und flybarloser Nachfolger, der mSRx, der Viele in den Wahnsinn getrieben hat.

Wenn man es ganz entspannt angehen will, dann besorgt man sich eines der kaum noch erhältlichen Koaxmodelle. Denn beim blutigen Anfänger (ohne weitere Hilfe), geht es in erster Linie darum, ein grundsätzliches Gefühl für die Fernsteuerung und für die Koordination der Flugbewegungen im dreidimensionalen Raum zu bekommen. Auch hier würde ich dringend zu einem kleinen Modell (20cm Rotorkreis) raten, weil man damit regelmäßig in der Wohnung oder in einer Halle üben kann.

Womit das Thema Platz bzw. Flugfeld zu beleuchten wäre. Um gute und befriedigende Fortschritte machen zu können, sind möglichst kurze Trainingsintervalle nötig. Die Wohnung, sofern ein einigermaßener Raum zur Verfügung steht, ist dafür ideal. Man braucht nirgendwo hinfahren und ist von der Witterung unabhängig. Man kann also theoretisch rund um die Uhr üben. Das gilt aber nur für kleine Modelle bis max. 20cm Rotorkreis mit möglichst ruhigem Gemüt.

Ich fasse also knapp zusammen:

Wer auf den Euro nicht gucken muß und einen Fliegerkollegen im direkten Zugriff hat, kann mit einem größeren Modell (z.B. 500er Größe mit 1m Rotordurchmesser) durchstarten, muß er aber nicht. Trotzdem würde ich immer noch eine kleine 20cm Hummel zusätzlich für zwischendurch nehmen.

Wer zwar finanziell nicht unbedingt eingeengt ist, aber quasi alleine da steht, sollte, rein aus Gründen der Vernunft und der Sicherheit, unbedingt mit einem kleinen Modell beginnen, sogar ein Koaxmodell ist nicht verkehrt.

Wer aufs Geld gucken muß, kann gar nicht anders als ein kleineres Modell zu nehmen.

Ich wiederhole nun gebetsmühlenartig, dass kleine Modelle unter freiem Himmel keinen Spaß machen, weil einem der Wind allzu häufig einen Streich spielt. Wer im Freien vom Wind etwas unabhängiger sein möchte, kommt um einen 500er CP-Heli nicht herum. Das gilt für Einsteiger und auch für Aufsteiger zum CP-Heli (also nicht für den blutigen Anfänger). Wer irgendwann fliegen kann, wird auch mit einem 250er CP im Freien, auch bei Wind, fertig. Das ist leider das Paradoxon bei CP-Helis im Freien. Je bescheidener die Flugfähigkeiten sind, um so mehr kommt die Größe zugute, ist man ein Könner, können die Modelle wieder kleiner werden.

Und bitte jetzt nicht Schlaumeiereien, dass man sich in einen kleinen CP-Heli reinfuchsen kann und dann automatisch in der Lage ist auch Große zu fliegen. Natürlich mag das so sein, man möchte aber auch Spaß und keinen permanenten Stress und Misserfolge haben. Nicht jeder wird als Tareq Alsaadri, Curtis Youngblood oder Alan Szabo geboren.
 
D

Deleted member 13

Gast
Nun Tach auch

Ja Norbert Berechnung korrekt (abgesehen vom Aufrunden ) , vielmehr die Frage wie kommt es daß ein Beginner mit dem neu gekauften CP-Heli
nicht ganz so warm werden kann .

Es liegt nicht an der Größe sonst müßten Libellen verhungern .
Nehme jetzt mal Bezug auf die guten alten Paddler , beim durchlesen der Aufbauanleitung ist eine kleine Rubrik wie der Rotorkopf in seiner Tätigkeit
einzustellen wäre .
Der collektive Pitch wird abgehandelt , wie die Servohörner bei Null Pitch zu stehen , wie die Paddelebene aus zu richten sei auch Spurlauf wird abgehandelt
sozusagen das mechanische Setup .
Vielleicht noch der Hinweis man möge doch den Taumelscheibenmischer am Sender auch aktivieren , Blätter auswuchten nicht zu vergessen .

Das einzigste was fehlt wieviel zyklischen Pitch sollte man einstellen und wie , manchmal steht da so das nichts mechanisch blockiert oder dem eigenem
Empfinden , was sich als sehr hilfreich darstellt eben nichts .
Im Netz fand ich dießbezüglich nichts brauchbares , außer daß man die Paddelstange mittels einem Klemmmechanismus blockieren kann um den collektiven
Pitch einzustellen .

10° positiv und negativ geht für´s erste noch in Ordnung , dazu muß man aber auch wissen daß wenn die TS hoch oder runter pitcht , daß bei diesr Bewegung
immer die Umlenkhebel vom Paddelsystem dazwischen sind .
Meißtens Untersetzungsfaktor 2 zu 1 also die TS muß zwei Wege fahren damit ein Weg am Blatthalter ankommt .

Und in der gelockten Position der Paddelstange wird dann auch der zyklische Pitch mal eben so eingstellt , es stand irgendwo 8° zyklisch das mach wir mal .
Fataler Fehler , der zyklische Pitch läuft nicht über die Umlenkhebel ab , in Wahrheit hat man jetzt in Aktion nahezu 16°zyklisch eingestellt .

Warum in Zyklisch folgt die Paddelstange fast 1:1 der TS in Schräglage und genau jenes führt dazu , daß so eingestellt ein Beginner nicht in der Lage ist
den Heli gefahrlos zu betreiben . Unbewußt wurde ein hyperaktiver Heli durch die Einstellungen generiert .
Danach der klägliche Versuch mit Dualrate und Expo die Maschine zu entschärfen , anstatt wie es sich gehöhrt im Taumelscheibenmischer die Werte für
AIL und ELEV herabzusetzen auf ein erträgliches Maß .

Fast genauso verhält es sich mit den stabilisierten Helis kollektiv 10-14° und zyklisch 8° meißtens , aber das ist das Stabisetup reserviert für die Tätigkeit
des Systems .
Wenn dem System die möglichen Werte bekannt und abgespeichert sind , wer hindert einen daran die Werte für AIL und ELEV ebenfalls runter zu regeln ?

Denn das Bekanntgeben der Steuerwerte auf softwaretechnischer Ebene ist im Grunde nichts weiter als würde man einem Paddelkopf konstruieren .

Das ist so blöde wie´s klingt der erste entscheidende Schritt zu einem Heli welchen man auch steuern kann .


Gruß Franz
 
D

Deleted member 17

Gast
So ist es, meinen Paddelkopf habe ich selber eingestellt.
Der passt soweit auch, ist zwar schon etwas her, aber habe
die bD3SX Stabilisierung durchaus mal ausgeschaltet beim
Kampfschweben. Schaukelte sanft wie ein Segelschiff bei
Windstille ohne Steuerbefehle.
 

uboot

Mitglied
Da auch ich schon länger Helis vor mir hertreibe, erlaube ich mir nun auch, einen Werdegang an dem Beispiel "Uboot" zu skizzieren.
Im Sinne der Fortführung von Norbert's schönem Eingangsthread, in welchem er allerdings ziemlich allumfassend beschrieben hat, wie sich die Anfangsszenarien darstellen können, steuere ich hier meine Sicht bei.
Dabei lege ich den Schwerpunkt bewußt nicht auf mich, sondern nur am Beispiel „Uboot“ auf den technischen Werdegang da ja nur der hier gefragt ist.

Die Ausgangssituation:

selbst bin ich ein eher verspielter Techniker mit Hang zur Luftfahrt und nicht dem unbedingten Willen, in kurzer Zeit ein „Vorzeigepilot“ zu werden. Als technischen Hintergrund habe ich ein Studium der Luft-und Raumfahrttechnik und Flugpraxis mit 2 verschiedenen Luftfahrzeugmustern bei der Bundeswehr.
Wegen anderer zeitraubender Hobbies lief (und läuft) die Helifliegerei zwar mit, wenn auch mit stetig steigendem Zeitanteil.
Ich habe mir immer Zeit gelassen und bin auch kein rasch Lernender, sondern ein Spätzünder.

Der Anfang:

vor einigen Jahren hatte ich einen Zoopa 150 im Augenwinkel und gerade Langeweile.
Der kleine Heli hat mir gefallen, weil er nicht billig aussah, es aber war und eine Aluzelle hatte (es gibt ihn noch heute)

Zoopa 150.PNG

Mit dem Floh und einer sehr rudimentären Fernsteuerung habe ich im Garten und daheim erste Hüpfer und kurze „Flüge“ absolviert.
Währenddessen wurden ein paar Teile fällig und ich mußte bei einem identischen Modell eines Bekannten den Akku tauschen; dieser war eingelötet und die Bastelei war recht nett und gefiel mir.
Dabei sah ich auch den Zoopa 350 den ich mochte, weil er größer und auch großteils aus Metall war. Schnell war der bestellt. Den weiteren Weg hatte ich etwas unterschätzt, weil der Kerl bei jedem Start nach links zog – warum, war mir noch nicht klar. Das Ganze hatte dann schon mehr mit einem Heli zu tun und ich mußte einige Zeit probieren, bis das Zusammenspiel beider ungeübter Hände und der Augen grundsätzlich einigermaßen klappte.

ACME Zoopa 350

Unbenannt.PNG


Bis der Neue geschwebt und mit dem Heck zu mir dirigiert werden konnte, dauerte es noch einige Tage . . .

Es vergingen viele Wochen, in denen ich ein Forum fand, in dem mir vieles erklärt wurde und in dieser Zeit war ich neugierig, herauszufinden, was es in der Heliwelt noch alles gab.

Mir war damals schon etwas mulmig zumute, als ich sah, was es alleine bei den Hubschraubern für verschiedene Modelle und damit zusammenhängende technische Details gab,
Sehr deutlich klar war aber, daß ich mir mit erster Priorität die wichtigsten Grundlagen aneignen sollte, um mitreden, mitmachen und vor allem mitlernen zu können.
Diesen Rat kann ich guten Gewissens weitergeben – es zahlt sich mit Sicherheit aus.
Es blieb nicht aus, daß ich mich, angefixt von vielen stolzen Erungenschaften anderer Kollegen, bald mit dem sog. „tuning“ beschäftigte . .
Solcherlei Aktionen bringen, so meine Erfahrung, zu diesem Zeitpunkt bestenfalls Übung im Basteln, aber sonst nichts außer hohen Kosten.

Was dabei herauskam, sah so aus:

DSCF0153.JPG

Zuerst bestand das sog. tuning aus einer anderen Haube und anderen Blättern, was mein Flugkönnen keinen Milimeter weiterbrachte, mich aber stolz wie Harry machte.

BL mit Alu_TS_3 (Medium).JPG

Außerdem mußte eine Alu-Taumelscheibe her. Da sie etwas kleiner war, und die Anlenkkugeln nicht paßten, bestand die „Herausforderung“ darin, einigermaßen passende zu besorgen, sie minimal kleiner zu schmirgeln und den Abstand von der Hauptrotorwelle so zu vergrößern, daß das Steuerverhalten gleich blieb. Zumindest ist es einer der wenigen Zoopa 350 mit Alu-TS, welche allerdings im Vergleich zum Original den Vorteil hat, daß sie nicht auseinander fliegt.

Diesem Heli folgten noch weitere FP-Modelle, wie als Beispiel der V912 von WLtoys

DSCF0864 (Medium).JPG

Dieser FP-Heli ist noch heute der, welcher am stabilsten in der Gegend steht und sich am genauesten steuern läßt. Mit genau ausgewuchtetem Hauptrotor absolut für Schwebeübungen in fast jedem Wohnzimmer mit Bierdeckel-Landekreis "zugelassen".


In den folgenden Monaten lernte ich Theorie aus dem Forum und aus Fachzeitschriften und übte das „pitch-Mangement“, aber noch ohne pitch, da ich noch immer mit den FP-Helis herumtobte.
Mit diesen einfachen Fluggeräten lernt man den grundsätzlichen Aufbau eines Helis sowie die grundsätzlichen Steuerfunktionen, was mir heute wohl zugute kommt, da manche Koordinationen nur noch unbewußt geschehen.

Es folgten Erfahrungen mit Blade-Helis wie mSR und mSRx, die mich beide nicht recht glücklich machten und die allfälligen Reparaturen wegen meiner Wurstfinger zur Geduldsprobe ausarteten.
Allerdings wuchs die Erfahrung mit FP-Helis verschiedener Größen und die Reaktionsfähigkeit.
Das Ende der FP-Fahnenstange war dann der V913 von WLtoys, ein sehr stabiler und solider FP-Heli mit je einem brushless-Motor für Hauptantrieb und Heck.

Damit konnte ich auch bei spürbarem Wind weiter Rundflug üben.

Bild 11 (Medium).JPG

Mit diesem Heli fliege ich noch heute manchmal im Garten, weil er ohne lange Vorbereitungen steuergenau und stabil fliegt.

Den Nachteil von langem Fliegen mit FP-Modellen möcht ich nicht unterschlagen: man gewöhnt sich von Beginn den unbewußten (und beim FP-Heli richtigen) Reflex an, in Notsituationen Gas auszuschalten – beim CP-Heli ein Kardinalfehler!

Die Gedanken schweiften öfter mal zu den „Großen“ ab und ich überlegte, welcher Weg wohl dahin führen könnte.
Zu diesen Zeiten las ich oft, daß ein Anfänger sich tunlichst mit einem „500-er“ auszustatten hätte, da nur ab dieser Kategorie ein Heli „ruhig“ läge.
Aus meiner heutigen Sicht (für mich) kein guter Rat. Warum, dazu später mehr.
Da es mir völlig abwegig erschien, jemals so einen zu steuern, schon das Geräusch des hochlaufenden Rotors schreckte mich, fiel mir der Rat zu einem Simulator wieder ein, was ich dann auch weiter verfolgte.

Die Simulatoren

Erfahrungen habe ich mit Phönix und RealFlight7.5 gesammelt; beim Letzteren bin ich geblieben.
Nach vielem Lesen und Diskussionen in verschiedenen Foren ist mein Fazit: es ist weniger wichtig, mit welchem Sim man anfangs trainiert, als vielmehr daß man damit anfängt.

Plötzlich verspürte ich die Lust auf einen großen (500-er.)
Nach einigem Hin und Her stand er da . . . und ich auch . . . .

Ich besann mich auf meine Übungen, stellte ihn in die Sporthalle und drückte beherzt am Gasknüppel. Da stand er nun und ich war froh, daß es so „einfach“ ging.

DSCF1852 (Medium).JPG


Das ist nun der Stand; es folgten Helis, die mir früher zwar gefallen hatten, die ich aber absolut nicht beherrschte, wie z. B. das ganze nano-Geflügel.
Heute bewege ich gerne den mCPx BL, den nano CPx und den kleinen nano CPs, den ich gerne viel früher gehabt hätte, weil man damit ziemlich schnell in den Rundflug kommt und dann gleich mit ihm als vollwertigem CP-Heli weitermachen kann und sich nicht so stark den „Gas-weg“ - Reflex angewöhnt.

In Kurzfassung kann man sagen:
am Anfang fragen, fragen, lesen, lesen und wieder lesen und dann 'ran ans Gerät und fliegen, fliegen, fliegen.

Einen Simulator nutzen, so oft es geht.

Den Anfang mit FP-Helis finde ich insofern zielführend, als sie einfach aufgebaut, kostengünstig in Anschaffung und Reparatur und einfach zu bändigen sind.
Man kommt damit schneller und länger in die Luft.
Die Einstellarbeiten beschränken sich auf die Justage der Taumelscheibe, des Schwerpunktes und des Zahnflankenspiels am Antrieb.

Man kann mit ihnen die grundlegenden Steuerbefehle und deren Koordination erlernen, ohne einen nervösen und rasch ein Eigenleben entwickelnden CP-Heli bändigen zu müssen.
Es stimmt schon: ein 500-er liegt schön ruhig da (wenn er gut eingestellt ist), ein 700-er sogar noch ruhiger, aber wenn der angehende Pilot nicht konzentriert aufpaßt wie ein Schießhund, können diese Maschinen sauschnell werden und wenn sie sich eine schlechte Richtung ausgesucht haben, wird einem zumindest etwas warm und man muß dann auf unbewußte Reflexe zurückgreifen können. (Und da darf nicht der "Gas weg-Reflex" dabei sein!!!)

Sehr hilfreich ist ein erfahrener buddy, der einem kurzfristig weiterhilft, gerade, wenn es an den Aufbau und die Einstellungen und Feinjustierungen des ersten großen CP-Helis geht, was mir leider verwehrt blieb, sodaß diese Arbeiten noch nicht „sitzen“

Noch ein paar Worte zu Fernsteuerung:

hier ist es ähnlich, wie bei den Simulatoren.
Es gibt sehr viele Modelle mit verwirrend vielen Möglichkeiten und Varianten.
Die Foren sind übervoll von Diskussionen, die der Anfänger aber kaum beachten muß, da sie ihn in seiner Wahl kaum weiterbringen. Das Einfachere ist zumeist das Bessere.
Meine Erfahrung ist, daß man sich einen guten Überblick verschaffen soll, was qualitativ gut ist und dann bei den einfachen 6- bis 8-Kanal-Modellen anfangen und die dann in die Hand nehmen sollte.
Im Handel oder beim Spezi zeigen lassen, wie eingestellt wird, um zu sehen, ob einem das liegen könnte und dann kaufen und anfangen, sich darauf einzufuchsen.
Die Erste ist kaum die Anschaffung für's Leben, wie so oft, aber sie gibt einem ein-zwei Jahre um damit zu lernen und zu fliegen. Was dann an Helis kommt, wird sich zeigen. Bis dahin weiß man dann auch aus Erfahrung und den Diskussionen mit anderen ziemlich genau, welche Fernsteuerung gut für die eigenen Bedürfnisse ist.

Zuletzt noch eine persönliche und unvollständige Aufzählung von Helis, die über die bereits beschriebenen hinaus für den Anfang gut geeignet sind:

V911 von WLtoys

DSCF1427 (Medium).JPG

Der bessere mSR, sehr gutmütig und genau zu steuern.


V977 von WLtoys

DSCF0588 (Medium).JPG

Hat einen FP – und einen CP– Modus (6G und 3G), ist sehr genau zu steuern und sehr robust.

Die WLtoys – Modelle können mit einer Fernsteuerung geflogen werden.

Blade nano CPs

DSCF2077 (Medium).JPG

Eine schöne Weiterentwicklung des nano CPx, hier mit modifiziertem mCPx-Landegestell, mit der man im FP-Modus im Wohnzimmer anfangen kann und im CP-Modus weiterlernen sollte.

Diese Beschreibung ist nur eine von vielen möglichen, aber der rote Faden kann als Basis für einen Anfänger dienen, den er je nach den Umständen modifizieren kann.

Gruß
Wolfgang
 
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Deleted member 13

Gast
Sehr hilfreich ist ein erfahrener buddy, der einem kurzfristig weiterhilft, gerade, wenn es an den Aufbau und die Einstellungen und Feinjustierungen des ersten großen CP-Helis geht, was mir leider verwehrt blieb, sodaß diese Arbeiten noch nicht „sitzen“
Nun Tach auch

Oder Franz greift beherzt zum Telefon , kann auch vorkommen .

Gruß Franz
 
D

Deleted member 13

Gast
Nun Tach auch Wolfgang


Ja , manchmal plapper ich dich voll bis es zu den Ohren wieder rauskommt ich weiß .
Höhre aber auch zu , sollte man auch , um einer logischen Lösung sehr nahe zu kommen .


Gruß Franz
 
D

Deleted member 17

Gast
Moin Wolfgang,

Deinen Werdegang aus #11 könnte ich dublizieren.:)
Das Eine oder Andere sieht bei mir ähnlich aus.:)
Aber Butter bei die Fische, solche wie wir hätten da
auch schon einen Kleinwagen für unser Hobby bekommen.
Ich glaube nicht, das es viele Newbies gibt die so viel
Geld in die Hand nehmen. Allerdings gab es die heutigen
Möglichkeiten vor sechs oder sieben Jahren auch noch nicht.
 

uboot

Mitglied
Ja, Jörg, das scheint mir auch so; wir haben uns ja schon mehrfach ausgetauscht.
Gut, daß wir heute nicht für die Neulinge von gestern schreiben, das wäre deren Zukunft.
Sie haben es auch gelernt, aber halt etwas anders.
Es kommt wohl, wie überall, auf's Herz an. Wenn einer mit einem 500-er CP ohne Helferlein und ohne Sim gut fliegen lernte, nötigt mir das hohen Respekt ab.
Und zum Geld: für meine Hobbies gebe ich, was ich habe, da ist mir nichts zu schade - sparen kann ich wo anders, wo mein Herz nicht dabei ist. Schließlich ist ein Hobby nichts, was man tut, weil man sich langweilt, sondern weil man (auch) dafür lebt.
 

BAXL

Admin
Mitarbeiter
Hallo Wolfgang,

das ist eine sehr schöne Beschreibung Deines bisherigen Weges, der deutlich macht, dass es keine Standardvorgehensweise gibt/ geben kann. Ein zentralen Satz möchte ich herausgreifen und dick unterstreichen:
In Kurzfassung kann man sagen:
am Anfang fragen, fragen, lesen, lesen und wieder lesen und dann 'ran ans Gerät und fliegen, fliegen, fliegen.
Man könnte es auch so formulieren: "Nicht labern, machen!"

Damit meine ich, man muß sich irgendwann durchringen und den Stier bei den Hörnern fassen. Dazu ist es gelegentlich notwendig, die Komfort Zone zu verlassen.

Welche Angst man bei einem großen Heli einfach überwinden muß, ist die Angst vor dem drohenden Geräusch des hochdrehenden Rotors. Dabei hilft kein Miniheli, es sei denn man verbaut ein Soundmodul ;).
 

uboot

Mitglied
Hallo Wolfgang,

das ist eine sehr schöne Beschreibung Deines bisherigen Weges, der deutlich macht, dass es keine Standardvorgehensweise gibt/ geben kann. Ein zentralen Satz möchte ich herausgreifen und dick unterstreichen:


Man könnte es auch so formulieren: "Nicht labern, machen!"


Welche Angst man bei einem großen Heli einfach überwinden muß, ist die Angst vor dem drohenden Geräusch des hochdrehenden Rotors. Dabei hilft kein Miniheli, es sei denn man verbaut ein Soundmodul ;).
Diese Angst hatte ich auch. Aber nach einer Zeit war sie plötzlich nicht mehr da - warum, weiß ich nicht.
Zum Miniheli: Du hast sicher auch mal den mCPx BL hochdrehen gehört - kein einladendes Geräusch :)
 
D

Deleted member 13

Gast
Nun Tach auch

Im Modellbau sag ich mal , gibt´s kaum den Doktrienweg nicht mal du mußt , du mußt .
Nur jenes auf was man Lust hat und was einem Freude bereitet , hat ja manchmal was zu tun
: Ich schau da mal über´n Tellerrand .

Das erste Vollmantelgeschoß kam von Ikarus , kein ECO , ein Vision 450 als Paddelheli in GFK Bauweise .
Das ganze Geraffel steckte in der Fronthaube im Plastebeutel .
Also Komplettaufbau bis zur letzten Schraube .

Rotorblätter ware zwar dabei , paßten leider nicht in die Blatthalter 0,45 mm zu dick .
Bei Ikarus angefragt , Antwort : Kann man runterschleifen . Aha , dacht ich mir Schwachsinn .
Ein Satz neue geordert von KDS , siehe da geht doch .

Durch Zufall einen Graupnerregler erstanden , welcher was ich erst später zu schätzen gelernt habe den
Governor Modus , Sanftanlauf mittels Heliprogramm versteht sich von selbst .

Einmal sozusagen Kindergas ausprobiert und das ist in der Tat das schlimmste was man einem Paddelheli antun kann .
Der mechanische Stablisator (Paddelsystem) als auch der elektronische Helfer braucht zum Betrieb auch
konstante Verhältnisse die da lautet Drehzahl konstant .

Flaut die unter Belastung ab geht die Auftriebsleistung zum realen Pitch abwärts , ist noch das kleinere Übel .
Das größere Übel betrifft den Heckrotor , er ist ja mit der Hauptrotorwelle getriebegebunden .
Fällt da die Drehzahl ab wird auch der Heckrotor langsamer und kann auf den angelernte Servoweg nicht die
erforderliche Leistung erbringen .
Hier kommt sich dann einer veräppelt vor der Heckkreisel .



Gruß Franz
 
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Deleted member 13

Gast
Nun Tach auch

Mal eine Sache die die Verkippung der Rotorebene betrifft .

Es gab auch Zeiten , oh oh jetzt hat sich der Heli geneigt Gefahr im Verzug und gegensteuern .
Diese Eigenart betrifft das sag mal Kampfschweben , es führt dazu sich nur auf den Rotorkreis zu konzentrieren
um jegliche Bewegung des Heli´s zu unterbinden .

Ging mir mir auch eine Weile so , kuckst immer auf die rotierende Scheibe und gerade das ist Blödsinn .

Den Heli als Ganzes betrachten , wenn die Rotorscheibe verkippt durch Irritation na und man erkennt wo der
hin will , entweder man steuert gegen oder nutzt die Bewegungsrichtung einfach aus .

Manche bringen es sogar fertig das Heck verkehrtrum anzusteuern , weil der jenige den Heckrotor als Bezugspunkt der Drehung hält , auch so eine faule Sache .



Gruß Franz
 
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