Was kommt nach den Einsteigerhelis? Worauf muß man sich einstellen, wenn es in die Welt der "richtigen" Modellhubschrauber geht? Eine Orientierung gibt BAXL in diesem Bericht.
Die Modellauswahl begleitet jeden Modellhubschrauberfreund von Anfang an. Bei den Einsteigermodellen und den Umsteigerhelis war es noch überschaubar das richtige Modell zu finden. In der Klasse der "richtigen" Hubschraubermodellen erhält man so viele Freiheitsgrade, dass es kaum mehr möglich ist, objektiv das richtige Modell auszuwählen. Ich möchte Dir gedankliche Anregungen geben, um Dein weiteres Vorgehen und Deine Modellauswahl zu erleichtern.
Zu unterschiedlich sind die Bedürfnisse, die erworbenen Flugkünste und natürlich die Ergiebigkeiten der Geldbörsen. Am Ende kommt also keine konkrete Empfehlung für eine Modellgröße oder gar für ein bestimmtes Modell für Dich heraus.
Auch bei den technischen Besonderheiten werde ich soviel wie nötig, aber so wenig wie möglich schreiben, um den Bericht nicht zu einer Doktorarbeit werden zu lassen. Zu den spezifischen, technischen Besonderheiten, gibt es hier im Forum bereits eine große Auswahl an Informationen.
Sieh diesen Bericht also mehr als Leitfaden und Hilfe zur Selbsthilfe.
Einleitung
Nach der Phase der Koax- und Singelrotor-Festpitchmodelle folgt nun der Schritt zu den "richtigen" Hubschraubermodellen. Bisher hatten die empfohlenen Hubschrauber(-klassen) für Einsteiger angepasste Mechaniken, die das Fliegenlernen erleichtern sollen. Nun geht es weiter mit den Collective-Pitch Modellen (zu Deutsch gemeinsame Blattverstellung), die oft auch CP-Helis genannt werden. Die Mechanik ist wesentlich komplexer und anspruchsvoller als die der typischen Anfängermodelle. Das Flugverhalten verlangt dem Piloten ebenfalls einiges mehr ab.
Kenntnisse über die technischen Zusammenhänge eines Hubschraubermodells sind für den RTF-Käufer ratsam, für den Selbstbauer obligatorisch. Man tut auf jeden Fall gut daran, sich mit der Technik intensiver auseinander zusetzen. Das fördert zum einen das Verständnis für das Flugverhalten des Modells und verleiht zum anderen die Fähigkeit, Funktionsstörungen zu erkennen und abzustellen. Mir persönlich haben zwei kleine Büchlein im A5 Format gut geholfen, es handelt sich um das Setup Woorkbook Vol. 1 und Vol. 2, erschienen im Verlag von rc-heli-action und kosten je 8,50€.
Quasi zu Pflichtlektüre gehört das Buch von Dieter Schlüter "Hubschrauber ferngesteuert" für 21€.
Hinweis zu Hilfen und Diskussionen in Heli-Foren
In vielen Themen zur Kaufberatung tauchen immer wieder dieselben Fragen, zum Teil auch dieselben Antworten auf, flankiert von trefflichen Diskussionen zu spezifischen Grundsatzfragen. Als hilfesuchender Leser sollte man wissen, dass jeder „Helfer“ nach seinem eigenen Wissen und Gewissen antwortet, die Ratschläge aber sehr stark davon geprägt sind, wie die persönliche "Karriere" desjenigen verlaufen ist.
Man muss ebenfalls berücksichtigen, dass die eigenen Eingangsvoraussetzungen vollkommen anders sein können. Auch meine Ausführungen können nicht objektiv sein und sind von meinen eigenen Erfahrungen und Möglichkeiten geprägt.
Die wiederkehrenden Fragen / Diskussionen:
Der Flugsimulator
Ein Flugsimulator ist auf jeden Fall eine gefahrlose Möglichkeit, grundsätzliche Steuerfertigkeiten zu erlernen und weiterzuentwickeln. Die Kosten für einen Simulatoreinstieg beinhalten die Software und das Steuergerät. Das Steuergerät ist entweder ein normaler (evtl. sogar vorhandener) Sender mit Anschlusskabel an den PC oder eine einfache Elektronik mit USB-Kabel, die in einem senderähnlichen Gehäuse steckt und über die üblichen Steuerhebel verfügt; quasi eine Art Senderatrappe mit Steuerfunktion am PC.
Die Kombinationsmöglichkeiten von Steuergerät und Software sind beliebig. Die billigste Möglichkeit ist ein so genanntes Starterpaket, in dem eine Senderatrappe und eine eingeschränkte Version eines teureren Simulatorprogramms enthalten ist. Die bekommt man u.U. schon für ca. 30€-40€ (Ikarus Easy Fly mit 4-Kanal-USB-Fernsteuerung). Mit der Senderatrappe kann man normalerweise auch kostenlose Simulatorprogramme (FMS-Simulator) oder eingeschränkte Testversionen (z.B. Heli-X) bedienen.
Man muss sich bei den preisgünstigen Produkten darüber im Klaren sein, dass der Funktionsumfang stark eingeschränkt ist, weniger Modelle zur Verfügung stehen oder die Darstellung selbst etwas einfacher gestaltet ist. Für die ersten Versuche sind diese Kombis aber allemal ausreichend.
Der edlere Einstieg geht über einen richtigen Sender und einem gekauften Programm. Zu den akzeptablen Kaufprogrammen gehören z.B. Phönix (ca. 80€-90€), Aerofly Professional De Luxe (ca. 160€), Reflex XTR2 Ultimate-Edition (ca.169€), oder den Realflight7 (ca. 115€).
Die Simulatoren haben alle ein brauchbares und nachträglich justierbares Verhalten der Hubschraubermodelle. Man sollte aber auch die gravierendsten Schwächen der normal üblichen Installationen und Hardwareausstattungen kennen. Also kein Beamer oder Großbildschirm mit echter 3D-Darstellung, und selbst die haben ihre Grenzen gegenüber dem natürlichen Sichtbereich.
Der Sichtbereich ist also sehr eingeschränkt, einmal bezüglich des Bildausschnittes selbst und was rein die Größe des Bildschirms betrifft. Die eigene Position ist fix, d.h. man braucht weder den Körper noch den Kopf zu drehen. Das räumliche Empfinden und die Atmosphäre des Flugfeldes sind schlicht nicht vorhanden. Das ganze Szenario wirkt dementsprechend etwas steril und vermittelt eher das Gefühl eines Videospiels.
Es gibt zwar zwischenzeitlich Programme mit 3D-Darstellung oder man könnte für eine großflächige Darstellung einen Beamer verwenden, trotzdem blieben gewisse Verhaltensunzulänglichkeiten die aus der Programmierung selbst resultieren. Allerdings merkt man diese erst, wenn man bereits reale Modelle exzellent fliegen kann.
Grundsätzlich ist die Verwendung eines Simulators hilfreich, das hängt zum Teil aber vom eigenen Geschmack ab. Ob es einem viel bringt wird man erst merken wenn man daran "geflogen" ist.
Die Modellauswahl begleitet jeden Modellhubschrauberfreund von Anfang an. Bei den Einsteigermodellen und den Umsteigerhelis war es noch überschaubar das richtige Modell zu finden. In der Klasse der "richtigen" Hubschraubermodellen erhält man so viele Freiheitsgrade, dass es kaum mehr möglich ist, objektiv das richtige Modell auszuwählen. Ich möchte Dir gedankliche Anregungen geben, um Dein weiteres Vorgehen und Deine Modellauswahl zu erleichtern.
Zu unterschiedlich sind die Bedürfnisse, die erworbenen Flugkünste und natürlich die Ergiebigkeiten der Geldbörsen. Am Ende kommt also keine konkrete Empfehlung für eine Modellgröße oder gar für ein bestimmtes Modell für Dich heraus.
Auch bei den technischen Besonderheiten werde ich soviel wie nötig, aber so wenig wie möglich schreiben, um den Bericht nicht zu einer Doktorarbeit werden zu lassen. Zu den spezifischen, technischen Besonderheiten, gibt es hier im Forum bereits eine große Auswahl an Informationen.
Sieh diesen Bericht also mehr als Leitfaden und Hilfe zur Selbsthilfe.
Einleitung
Nach der Phase der Koax- und Singelrotor-Festpitchmodelle folgt nun der Schritt zu den "richtigen" Hubschraubermodellen. Bisher hatten die empfohlenen Hubschrauber(-klassen) für Einsteiger angepasste Mechaniken, die das Fliegenlernen erleichtern sollen. Nun geht es weiter mit den Collective-Pitch Modellen (zu Deutsch gemeinsame Blattverstellung), die oft auch CP-Helis genannt werden. Die Mechanik ist wesentlich komplexer und anspruchsvoller als die der typischen Anfängermodelle. Das Flugverhalten verlangt dem Piloten ebenfalls einiges mehr ab.
Kenntnisse über die technischen Zusammenhänge eines Hubschraubermodells sind für den RTF-Käufer ratsam, für den Selbstbauer obligatorisch. Man tut auf jeden Fall gut daran, sich mit der Technik intensiver auseinander zusetzen. Das fördert zum einen das Verständnis für das Flugverhalten des Modells und verleiht zum anderen die Fähigkeit, Funktionsstörungen zu erkennen und abzustellen. Mir persönlich haben zwei kleine Büchlein im A5 Format gut geholfen, es handelt sich um das Setup Woorkbook Vol. 1 und Vol. 2, erschienen im Verlag von rc-heli-action und kosten je 8,50€.
Quasi zu Pflichtlektüre gehört das Buch von Dieter Schlüter "Hubschrauber ferngesteuert" für 21€.
Hinweis zu Hilfen und Diskussionen in Heli-Foren
In vielen Themen zur Kaufberatung tauchen immer wieder dieselben Fragen, zum Teil auch dieselben Antworten auf, flankiert von trefflichen Diskussionen zu spezifischen Grundsatzfragen. Als hilfesuchender Leser sollte man wissen, dass jeder „Helfer“ nach seinem eigenen Wissen und Gewissen antwortet, die Ratschläge aber sehr stark davon geprägt sind, wie die persönliche "Karriere" desjenigen verlaufen ist.
Man muss ebenfalls berücksichtigen, dass die eigenen Eingangsvoraussetzungen vollkommen anders sein können. Auch meine Ausführungen können nicht objektiv sein und sind von meinen eigenen Erfahrungen und Möglichkeiten geprägt.
Die wiederkehrenden Fragen / Diskussionen:
- Erst ein Simulator oder sofort das wahre Leben?
- Flugfertig aufgebaut (RTF) oder Selbstbau?
- Low-Cost-Modell oder etablierte Marke?
- Alu, Karbon oder Kunststoff?
- Gleich was Großes (ab 1m Rotor) oder lieber klein anfangen (50-70cm Rotor)?
- Starrantrieb oder Riemenantrieb für das Heck?
- Paddelrotorkopf oder Flybarless?
- Ein günstiger Sender oder sofort was Richtiges?
- Anfängerhilfen (Helicommand und Co) oder "Die harte Tour"?
Der Flugsimulator
Ein Flugsimulator ist auf jeden Fall eine gefahrlose Möglichkeit, grundsätzliche Steuerfertigkeiten zu erlernen und weiterzuentwickeln. Die Kosten für einen Simulatoreinstieg beinhalten die Software und das Steuergerät. Das Steuergerät ist entweder ein normaler (evtl. sogar vorhandener) Sender mit Anschlusskabel an den PC oder eine einfache Elektronik mit USB-Kabel, die in einem senderähnlichen Gehäuse steckt und über die üblichen Steuerhebel verfügt; quasi eine Art Senderatrappe mit Steuerfunktion am PC.
Die Kombinationsmöglichkeiten von Steuergerät und Software sind beliebig. Die billigste Möglichkeit ist ein so genanntes Starterpaket, in dem eine Senderatrappe und eine eingeschränkte Version eines teureren Simulatorprogramms enthalten ist. Die bekommt man u.U. schon für ca. 30€-40€ (Ikarus Easy Fly mit 4-Kanal-USB-Fernsteuerung). Mit der Senderatrappe kann man normalerweise auch kostenlose Simulatorprogramme (FMS-Simulator) oder eingeschränkte Testversionen (z.B. Heli-X) bedienen.
Man muss sich bei den preisgünstigen Produkten darüber im Klaren sein, dass der Funktionsumfang stark eingeschränkt ist, weniger Modelle zur Verfügung stehen oder die Darstellung selbst etwas einfacher gestaltet ist. Für die ersten Versuche sind diese Kombis aber allemal ausreichend.
Der edlere Einstieg geht über einen richtigen Sender und einem gekauften Programm. Zu den akzeptablen Kaufprogrammen gehören z.B. Phönix (ca. 80€-90€), Aerofly Professional De Luxe (ca. 160€), Reflex XTR2 Ultimate-Edition (ca.169€), oder den Realflight7 (ca. 115€).
Die Simulatoren haben alle ein brauchbares und nachträglich justierbares Verhalten der Hubschraubermodelle. Man sollte aber auch die gravierendsten Schwächen der normal üblichen Installationen und Hardwareausstattungen kennen. Also kein Beamer oder Großbildschirm mit echter 3D-Darstellung, und selbst die haben ihre Grenzen gegenüber dem natürlichen Sichtbereich.
Der Sichtbereich ist also sehr eingeschränkt, einmal bezüglich des Bildausschnittes selbst und was rein die Größe des Bildschirms betrifft. Die eigene Position ist fix, d.h. man braucht weder den Körper noch den Kopf zu drehen. Das räumliche Empfinden und die Atmosphäre des Flugfeldes sind schlicht nicht vorhanden. Das ganze Szenario wirkt dementsprechend etwas steril und vermittelt eher das Gefühl eines Videospiels.
Es gibt zwar zwischenzeitlich Programme mit 3D-Darstellung oder man könnte für eine großflächige Darstellung einen Beamer verwenden, trotzdem blieben gewisse Verhaltensunzulänglichkeiten die aus der Programmierung selbst resultieren. Allerdings merkt man diese erst, wenn man bereits reale Modelle exzellent fliegen kann.
Grundsätzlich ist die Verwendung eines Simulators hilfreich, das hängt zum Teil aber vom eigenen Geschmack ab. Ob es einem viel bringt wird man erst merken wenn man daran "geflogen" ist.
Zuletzt bearbeitet: