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Baubericht Raptor E550 / E620 - Ein Baubericht von BAXL

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Baubericht eines Thunder Tiger Raptor E550 (Teil 1) mit ausführlichen Beschreibungen der Bauabschnitte und Fotos.



Bereits im letzten Jahr habe ich mir einen Raptor E550 zusammengebaut. Weil dann der Wunsch aufkeimte einen Hubschrauber im Rumpf zu besitzen, bot es sich an, den E550 mit einem längeren Heckrohr für einen Century-Rumpf tauglich zu machen. Nach reiflicher Überlegung entschloss ich mich dann doch dafür, lieber einen neuen Heli aufzubauen; natürlich wieder den E550 aber mit der besagten Heckrohrverlängerung.
Seit November letzten Jahres stand nun der Raptorbaukasten unberührt in meinem Werkraum. Die meisten Zusatzteile wie Servos, Empfängerakku, 140° Taumelscheibe, langes Heckrohr samt Riemen, lagen auch schon bereit. Am Sonntag habe ich es nicht mehr ausgehalten. Schnell den Baukasten vom Schrank geholt, die Originalsiegel durchtrennt und ein erster Blick in den Karton geworfen. Doch bevor es ans Auspacken ging wurde noch der Fotoapparat betriebsbereit gemacht um die Bauabschnitte samt Besonderheiten für das Forum festzuhalten.
Nach dem Auspacken der Bauanleitungen (deutsch und Englisch) und der Plastikbeutel, freute ich mich (wie schon bei Raptor Nr. 1), dass alle Teile nach Bauabschnitt einzeln, in kleinere Beutel, eingeschweißt sind. Für den Zusammenbau nehme ich die deutsche Anleitung und lege die englische daneben. Den meisten ist sicher schon bekannt, dass die Bauzeichnungen in der englischen Version besser erkennbar sind, in der deutschen Anleitung findet man dafür einige Hinweise, die in der englischen fehlen.



1. Bauabschnitt: Montage des Hauptrahmens und des Vorbaus für die Servos, Empfänger und den Kreisel.

Im ersten Beutel stecken mehrere unterschiedliche große Schrauben. Ich habe die Schrauben der Größe nach sortiert und kurz mit Spiritus entfettet.



Der Hauptrahmen besteht aus zwei Kunststoffteilen, die mit Hilfe von Sechskantabstandshalter miteinander verschraubt werden. Der Vorbau ist aus einem Stück gespritzt und wird einfach vorne, zwischen die zwei Hälften des Hauptrahmens geschraubt. Vorher müssen noch die Kugellager für die Hauptrotorwelle in die passenden Aussparungen gedrückt werden und die Führungsrollen, für den Heckriemen, montiert und ebenfalls in die dafür vorgesehenen Aussparungen eingesetzt werden.



Achtung! Auch wenn man sich mit der Auswahl der Taumelscheibe festlegt, sollte man auch in die Buchsen für die andere Taumelscheibentype, den Sechskantabstandshalter einsetzen (man weiß ja nie... ;-)).



Die Rollkontrollhebel werden als nächstes montiert. Hier schraubt man das erste Mal Kugelbolzen an. Die Kugelbolzen müssen so auf die Schraube gesteckt werden, so dass der kleine Kragen nachher auf der Seite des Kunststoffteils ist. Die Schrauben soweit eindrehen, bis sich die kleinen Kragen in den Kunststoff drücken und darin verschwinden. Zum Schluss noch die Kugellager eindrücken und die Abstandshülse (BK0076 4x3x10mm) hindurch schieben. Die Hülse ist auf den Zeichnungen leicht zu übersehen, darf aber nicht fehlen, sonst kann sich der Umlenkhebel nicht frei bewegen.



Beim späteren Anschrauben der Umlenkhebel am Hauptrahmen, auch die kleinen Unterlegscheiben nicht vergessen! Die Scheiben kommen zwischen Umlenkhebel und dem Hauptrahmen. Der Nickkontrollhebel ist in Einzelteilen verpackt und muss ebenfalls zusammengesetzt und in den Rahmen eingebaut werden. Die Anleitung dafür ist so gut illustriert, dass ich den Bauschritt nicht extra dokumentiere und nur das fertige Teil fotografiere.

 
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Nach dieser Vorbereitung kann der Hauptrahmen vorsichtig zusammengesteckt werden. Erstaunlich ist beim Raptor immer wieder die Passgenauigkeit, da braucht nichts nachgearbeitet zu werden. Einfach nur den Beutel öffnen, Teile zusammenstecken bzw. -schrauben und ... es passt!
Beim Zusammenschrauben des Hauprahmen müssen noch nicht alle Schrauben gesetzt werden, weil im nächsten Arbeitsschritt noch der Alu-Akkukäfig zusammen- und angebaut werden muss.





Nachdem das erste Gerippe fertig ist, kann man den "halben" Raptor bereits auf das Landegestell setzen.
Das Landegestell wird an vier Punkten mit dem Akkukäfig verschraubt. Der Akkukäfig selbst besteht aus den zwei Seitenteilen aus Aluminium der unteren Auflagefläche für den Akku (das ist der längliche Streifen, der einem Gitter ähnelt) und einem X-förmigen Kunststoffteil, welches den hintern Anschlag bildet und gleichzeitig die Konstruktion des Käfigs stabilisiert. Ich empfehle die Teile des Akkukäfigs nacheinander an dem Kunststoffchassis zu schrauben. Besonders aufpassen muß man an der Stelle, an der sich der Servokäfig mit dem Hauptmechanikträger trifft. An der Stelle sind zwei Schrauben direkt nebeneinander, die eine unterschiedliche Länge besitzen (siehe Foto etwas weiter unten).

Achtung! Im ersten Schraubenbeutel sind nur zwei Schrauben M3x28 um die Flansche für das Landegestell an dem Akkukäfig zu befestigen. Die anderen zwei M3x28 Schrauben sind im Beutel F in dem größeren Plastiksack, in dem auch die Taumelscheibe steckt. Die englische Anleitung gibt keinen Hinweis darauf, weshalb ich mir bei Raptor Nr.1 darüber den Kopf zerbrochen und improvisiert habe. (Ich hatte da nur die englische Anleitung) In der deutschen Anleitung ist zumindest der Hinweis gegeben man solle die Flansche provisorisch befestigen. Aber dank Beutel F erübrigt sich das nun. Auch hier noch ein Tipp, die Schrauben für die hinteren Flansche nicht ganz und nicht fest eindrehen. Die müssen noch mal entfernt werden um später die Heckstützen zu befestigen.














Das war mein erster Bautag.
2. Bauabschnitt: Montage der Antriebszahnräder, Hauptrotorwelle und des Pitchkompensators.

Auch beim 2. Bauabschnitt gibt es Stolperfallen. Die erste lauert beim Fixieren der Freilaufhülse mittels zweier Sprengringe. Aus Ermangelung des Besitzes einer Sprengringzange, wollte ich mir sehr rustikal mit zwei Kombizangen helfen. Bei Raptor 1 hatte ich mir schon gemerkt, dass es bei der Kombizangenversion wichtig ist, den richtigen Ring zuerst aufzubringen. Aber leider habe ich vergessen wie herum, also prompt nicht aufgepasst und wieder verkehrt. Ich hätte zuerst den Sprengring an der Unterseite der Antriebsritzel drauffummeln müssen. Das Problem bei der Kombizangenlösung ist nämlich, dass die Freilaufhülse mindestens soweit aus der Bohrung herausragt, wie eine Zangenbacke dick ist. Wie ich den Ring trotzdem draufbekommen habe beschreibe ich besser nicht. Es sei nur soviel gesagt, ich habe dafür gut eine halbe Stunde gebraucht. Das Beste ist deshalb, wenn man eine spezielle Sprengringzange besitzt oder sich eine leihen kann. Die Spitzen einer solchen Spezialzange dürfen max. 1,7mm dick sein, sonst passen sie nicht in die Montagehilfslöcher des Ringes.
Nach der Aktion wurden die vier Inbusschrauben, mit denen das Antriebsritzel mit dem Freilauf verbunden wird, entfettet und mit Sicherungslack eingeschraubt. Zum Schluss nur noch das Kunststoffritzel für den Heckrotorantrieb aufstecken. Auch für diesen Bauabschnitt habe ich kein extra Foto gemacht weil auch hier die Zeichnung in der Anleitung sehr gut verständlich ist.

Nach der Montage des Hauptrotorgetriebes wird die Hauptrotorwelle vorsichtig durch die Kugellager im Hauptrahmen geschoben. Die Welle har zwei Bohrungen, wobei die Bohrung mit dem größeren Abstand zum Wellenende nach oben zeigt. Dort wird Später der Rotorkopf montiert. Bevor die Rotorwelle ganz durch das untere Kugellager geschoben wird, schiebt man das Antriebsritzel seitlich in den Hauptrahmen. Danach steckt man die Welle ganz durch und verschraubt sie mit dem Hauptrotorgetriebe. Bei der Gelegenheit kann man auch gleich die Taumelscheibe auf die Rotorwelle schieben. Auf meinen Bildern sieht man die 140° Taumelscheibe. Ich habe mich aus zwei Gründen dafür entschieden, einmal, weil ich bereits bei Raptor 1 ein 140° Scheibe verbaut habe und weil die 140° Taumelscheibe die Kräfte gleichmäßiger auf die Servos verteilt.

 
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Hier noch ein Tipp zur Montage des Anlenkgestänges.

Die Öffnung der Kugelköpfe ist auf beiden Seiten unterschiedlich geformt. Eine Seite ist etwas größer als die andere. In der Regel ist die Seite mit der Beschriftung etwas enger, weshalb man diese immer vom Kugelbolzen wegzeigen lassen soll. Dreht man den Kugelkopf verkehrt herum, ist das Aufdrücken auf den Kugelbolzen schwieriger und es besteht die Gefahr den Kugelkopf bereits bei der Montage durch Überdehnung vorzuschädigen. Auf dem Foto kann man die Seite mit der Beschriftung ganz gut erkennen.

Ein weiterer gut gemeinter Rat ist das Verwenden eines Eindrehwerkzeuges für Kugelköpfe. Die ersten Umdrehungen beim Aufschrauben gehen in der Regel leicht. Je weiter man den Kugelkopf eindreht um so schwerer lässt er sich weiterdrehen. Man ist dann schnell versucht eine Zange zu nehmen um den Kugelkopf richtig greifen zu können (nach mehreren Kugelköpfen tun einem auch die Finger weh).

Bei dieser Aktion besteht ebenfalls die Gefahr das Kunststoffteil vorzuschädigen. Darum nehme ich ich eine Kugelkopfzange mit einer runden Aussparung in den Backen um die Stange festzuhalten und das Eindrehwerkzeug zum Aufschrauben des Kugelkopfes.

Als nächstes muss der Pichkompensator zusammengebaut werden. Der Pichkompensator setzt sich aus dem Zentralstück zusammen, an dem die beweglichen Wippen mit ihren Anschlussärmchen für die Taumelscheibe angeschraubt werden. Wie auch schon bei den vorherigen Arbeitsschritten lege ich ein weißes Blatt Papier unter. Das mache ich aus dem Grund, damit kleine Bauteile - wenn sie mal aus den Fingern flutschen - schnell wiedergefunden werden können. Gerade bei dem Pitchkompensator ist das nötig. Hier werden die Anschlussärmchen mittels Bolzen mit der Wippe verbunden. Gesichert wird diese filigrane Konstruktion jeweils mit einem sehr, sehr kleinen Sprengring. Wenn der wegspringt und man findet ihn nicht wieder, ist erstmal eine Zwangspause angesagt :-(.



Und so sieht das fertige Teil aus.



Jetzt kann der Pitchkompensator ebenfalls auf die Rotorwelle geschoben und mit der Taumelscheibe verbunden werden.



Nach der Bauanleitung folgt der Zusammenbau des Herzstückes des Hubschraubers, der Elektroantrieb. Der Bauschritt ist wieder einmal sehr einfach und bedarf keiner ausführlichen Beschreibung. Es ist lediglich zu beachten, dass nur zwei Bohrungen im Motorträger mit den Gewinden im Motor übereinstimmen. Bei Raptor 1 habe ich mit dem Minifräser die übrigen zwei Löcher passend gemacht. Mein Spezi hat mir aber glaubhaft versichert, dass zwei Schrauben ausreichen würden, zumal ich kein 3D Gezappel mit dem Heli plane. Also wurde der Motor mit nur zwei Schrauben und dem obligatorischen Sicherungslack montiert. Zum Schluß kommt noch das kleine Antriebsritzel auf die Motorwelle, welches mit zwei Madenschrauben und Sicherungslack angebracht wird.

Nach der Bauanleitung soll der Motorträger samt Motor bereits fest im Hauptrahmen verschraubt und mit Sicherungslack gesichert werden. Das mache ich aber noch nicht, damit es beim Probelauf des Motors keine böse Überraschung gibt. Das Antriebsritzel des Motors soll also genügend Abstand zum Hauptzahnrad haben.



Ein wichtiger Hinweis zum Motor. In dem Paket liegt ein gelber Warnhinweis für den Motor bei, man solle mindestens einen 6s Akku verwenden. beim genauen Hinsehen fällt aber auf, dass die Daten des beigelegten Zettels nicht mit dem tatsächlich gelieferten Motor übereinstimmen. Meine Recherche im Internet ergibt für den mitgelieferten OBL46/11-30H sehr wohl die Einsatzmöglichkeit für 5s Akkus. Also kann ich die Akkus von Raptor 1 weiterverwenden. Allerdings ist zu überlegen, ob ich für für meinen geplanten Rumpf samt verlängertem Heckrohr und 620mm Rotorblättern, aus Gründen der Performance, nicht doch 6s Akkus einsetze (siehe Foto).





3. Bauabschnitt: Montage des Rotorkopfes

Die Montage des Rotorkopfes ist an sich nicht sehr schwierig, man muß lediglich darauf achten, dass alle Teile richtig herum eingesetzt werden. Das gilt für die Kugellager, insbesondere das Drucklager in den Blatthaltern, die Blattanschlusshebel, die Anschlusshebel an der Paddelstange und bei einem späteren Bauschritt für die Mischhebel.

Die Reihenfolge der Kugellager und Unterlegscheiben sind in der Bauanleitung für den Rotorkopf gut bebildert. Einzig bei den Drucklagern empfiehlt es sich eine Schieblehre zur Hand zu haben, damit man die Scheibe mit dem kleineren Innendurchmesser Richtung Rotorblatt auf die Blattlagerwelle schiebt.

Vor dem Zusammensetzen der Teile, auf jeden Fall die Gewinde entfetten. Für die Innengewinde der Blattlagerwelle habe ich ein Haushaltstuch genommen, den Rand mit etwas Spiritus benetzt und einen Zipfel mit den Fingern gerollt. Den Zipfel muss man in das Gewinde stecken und drehen. Aber Vorsicht, dass das Tuch nicht im Gewindeloch stecken bleibt. Bevor der Blatthalter auf die Welle gesteckt wird, muss noch der Paddelkontrollhebel aufgesteckt und in Position gebracht werden. Bei diesem Bauschritt empfehle ich besonders aufzupassen, damit der Anschlussarm auf der richtigen Seite des Rotorkopfes ist. Beim Raptor werden die Blätter nacheilend angesteuert. D.h., dass der Anschlussarm des Blatthalters - in Drehrichtung gesehen - hinter dem Rotorblatt ist. Das Gleiche gilt auch noch einmal für die Anschlussarme der Paddelstange.



So sieht dann der fertig montierte Rotorkopf ohne Paddelstange aus. Die Mechanik rund um die Paddelstange ist etwas fummeliger. Zuerst schiebt man dass Paddelzentralstück auf. Zur Feststellung der Mittenposition habe ich die Länge abgemessen und die Mitte der Stange mit einem roten Permanentfilzstift gekennzeichnet. Das erleichterte später die Positionierung des Zentralstücks. Die Markierung ist nämlich gut durch die mittlere Gewindebohrung sichtbar.


An jeweils eine der äußeren Gewindebohrungen wird der entsprechende Mischhebel angeschraubt.



Beim Befestigen des Paddelzentralstückes am Rotorkopf und der Mischhebel am Paddelzentralstück, tupfe ich den Sicherungslack vorsichtshalber in die Innengewinde des Zentralstückes. Damit vermeide ich, dass etwas Lack auf die Kugellager gelangen kann.

Das Ergebnis sollte dann wie auf dem folgenden Foto aussehen.



Den Abschluss bilden die Gestänge von den Mischhebeln zur Taumelscheibe und die Paddel selbst. Beim Aufschrauben der Paddel auf die Paddelstange besteht primär keine Vertauschungsgefahr, allerdings muß die dickere Seite der Paddel in Drehrichtung zeigen. Es soll schon Modellbauer gegeben haben, die haben die Paddel verkehrt herum befestigt und sich gewundert, dass der Hubschrauber nicht fliegt. Es ist selbstverständlich, dass der Abstand der Paddel zum Mittelpunkt des Zentralstücks gleich groß sein muss. Ich weiß nicht ob ein halber Millimeter Unterschied spürbar ist, trotzdem würde ich immer so genau wie möglich arbeiten. Jede Abweichung hat mit Sicherheit einen Einfluss und die Summe vieler Ungenauigkeiten machen ein Modell garantiert nicht besser. Die Paddel müssen zum Schluss exakt waagrecht stehen d.h. einen Anstellwinkel von 0° Grad haben. Wenn die Parameter wie Abstand und Anstellwinkel stimmen, können die Paddel mit den Madenschrauben fixiert werden. Bei meinem Modell hat sich übrigens ein Abstand von der Mitte zum Paddel von 178mm ergeben.

So wie auf dem letzten Bild dieses (Teil-)Bauberichtes hat mein Raptor ausgesehen.

 
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Nun wird das Heck und der Rotorkopf des Raptor E550 montiert.



Nachdem mein Raptor nun auf Beinen steht, seinen Rotorkopf und seinen Antrieb besitzt geht es mit dem Heck weiter. Dazu setzt man die Heckrotormechanik zusammen. Im Vergleich zum Hauptrotor ist alles ein wenig filigraner. Darum sollte auch bei der Heckrotormontage immer ein weißes Blatt als Unterlage verwendet werden.
Auf diesem Foto sind alle Kleinteile zu sehen. Ich verwende nach dem Öffnen der Plastikbeutel immer ein Kleinteilemagazin, die sehr günstig im Baumarkt erhältlich sind. Bisher musste ich noch keinen Bauteilverlust beklagen.



Angefangen habe ich nun mit der Heckrotorwelle und dem Zentralstück. Die Welle hat auf einer Seite eine durchgehende Bohrung und auf der anderen Seite zwei gegenüberliegende Vertiefungen. Das Zentralstück kommt auf die Seite der Vertiefungen. Bevor ich das Zentralstück montierte, war das obligatorische Entfetten der Gewinde angesagt und mein Permanentfilzschreiber hatte auch seinen nächsten Einsatz. Bei der Montage des Zentralstückes kann man unglücklicherweise die Orientierung zu den Vertiefungen verlieren, darum in ca. 1cm Entfernung einfach auf der Höhe der Vertiefungen einen Markierungspunkt setzen. Die Madenschrauben ließen sich ganz leicht eindrehen (vorher mit Sicherungslack betupft). Wenn die Madenschrauben fast die Welle berühren - das geht nach Gefühl -sollte man ganz sachte weiterschrauben um auch wirklich die Mitte der Vertiefungen zu treffen.
Beim Aufstecken der Kugellager für die Blatthalter muss man aufpassen. Nur in der englischen Anleitung ist ein deutlicher Hinweis darauf (wurde nachträglich mit einem Aufkleber angebracht), dass die Kugellager eine rote und eine schwarze Flanke besitzen. Die roten Flanken der Lager müssen alle zur Mitte des Zentralstücks zeigen. Daraus ergibt sich natürlich, dass alle schwarzen Seiten Richtung Blätter zeigen müssen(siehe Foto). Zur Sicherung der Lager schraubt man noch jeweils eine selbstsichernde Mutter auf die, aus dem Zentralstück ragende, Madenschraube.



Als nächsten Zwischenschritt setzte ich die Gabel mit den Hebeln für die Steuereinheit zusammen. Etwas schwierig gestaltete sich nur das Durchschieben der 2mm Stifte durch die Bohrungen. An sich braucht es nur etwas festeren Druck auf den Stift, allerdings passiert es dabei schnell, dass man den Stift etwas zu weit durchdrückt und eine Korrektur von der anderen Seite erforderlich ist. Wenn der Stift richtig sitzt, ist das Aufstecken der Sprengringe einigermaßen gut möglich. Ich brauchte dazu immer die leichte Unterstützung einer Flachzange. Sollte mal ein Sprengring aus Versehen unauffindbar wegspringen, so findet sich Ersatz im Beutel mit der Aufschrift < BAG L >. Die Existenz dieses Beutels war mir ganz entfallen, jetzt habe ich zwei davon. In dem Beutel sind für Notfälle auch noch weitere Kleinteile; einfach mal nachsehen.



Beim weiteren Bauschritt montierte ich die Blattgriffe auf die Kugellager. Das geht sehr leicht, weil sich die Halbschalen fast saugend auf die Kugellager drücken lassen. Bis zur Fertigstellung des kompletten Heckrotorkopfes gibt es eigentlich wenig zu berichten bzw. sind keine nennenswerten Probleme zu erwarten, einzig die Bauanleitung ist nicht mehr in allen Bereichen ganz so übersichtlich. Aus dem Grund finde ich es hilfreicher einzelne Bauabschnitte mit Fotos zu dokumentieren, dort wo es nötig ist gebe ich Zusatzinformationen.



Hier die Blatthalterhälften mit der Anschluss- bzw. Anschraubmöglichkeit für die Ansteuergabel.



Beim Einschrauben der Messinghülse in die Ansteuergabel sollte man darauf achten, dass sich der kleine, schwarze Ring mit dem Kugelbolzen leicht drehen lässt. An dem Kugelbolzen wird später der Umlenkhebel von der Heckrotoransteuerung befestigt, den man samt einer Hälfte des Heckrotorgehäuses auf dem nächsten Bild sehen kann. Natürlich muss die Schraube noch eingedreht werden. Um die einzelnen Bauteile besser erkennen zu können - insbesondere die kleine Unterlegscheibe - habe ich die Gehäusehälfte vor dem Verschrauben fotografiert.



So sollte dann der fertige Rotorkopf aussehen.

 
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Jetzt kommt der Arbeitsschritt bei dem man zu 50% einen Fehler machen kann. Das ist mir bei Raptor 1 passiert und wie ich von anderen gelesen habe, durchaus keine Seltenheit. Es geht um das Zusammensetzen des Heckrotorgehäuses und der vorherigen Montage des Antriebszahnrades auf der Heckrotorwelle. Das Antriebszahnrad wird aus zwei roten Kunststoffteilen zusammengesetzt und mittels eines Stiftes auf der Heckrotorwelle fixiert. Damit der Stift sich nicht lösen kann muss dieser seitlich durch eine Madenschraube gesichert werden. Dazu wurde die Welle seitlich gebohrt und mit einem Gewinde versehen. Das Problem bei dem Zahnrad ist, dass eines der beiden Teile verkehrt herum aufgesteckt werden kann. Das hat dann zur Folge, dass sich die Heckrotorwelle im montierten Zustand im Gehäuse hin und her bewegen lässt. Auf dem Bild (das sagt mehr als tausend Worte) ist das sehr gut zu sehen.





Langsam kommt der Punkt, an dem der Raptor die Gestalt eines Hubschraubers annimmt. Er bekommt sein Heckrohr mit dem Höhen- und Seitenleitwerk und natürlich mit dem Heckrotor. Weil mein Raptor E550 später in einen Rumpf eingebaut werden soll bekommt er das längere Heckrohr eines Raptor E620. An der Montage selbst ändert sich dabei nichts.
Auf dem nächsten Foto habe ich zum Vergleich die beiden Heckrohre nebeneinander gelegt.



Das Heckrotorgehäuse montiert man an dem Ende mit den zwei gebohrten Löchern. Die Seite mit den eingefrästen Langlöchern wird in die hintere Hubschraubermechanik eingeführt. Hier aber zuerst das Gehäuse - noch im geöffneten Zustand - kurz vor der endgültigen Montage am Heckrohr.



Vor dem Verschrauben muss noch der Zahnriemen durch das Rohr geschoben bzw. gezogen werden. Durchschieben hat bei mir nicht funktioniert, deshalb habe ich eine Zugspirale genommen, wie sie von Elektrikern eingesetzt wird um z.B. Antennenleitungen durch Leerrohre zu ziehen. Es geht aber auch eine banale Kupferader, die man aus einer 3x1,5mm² Stromleitung gezogen hat. Das Riemenrad legt man lose zwischen die Gehäusehälften. Beim Zusammenschrauben wird das Rad automatisch durch die entsprechende Schraube gehalten. An den zwei Schrauben, die das Heckrotorgehäuse an das Heckrohr drücken, wird das Seitenleitwerk mitbefestigt.



Jetzt fehlt nur noch das Höhenleitwerk mit den Heckrohrabstützungen für die "Hochzeit" des Hecks mit dem Mechanikträger. Beim Anbringen des Höhenleitwerkes sollten die Schrauben nur leicht angezogen werden um eine Korrektur der Position durch Verschieben zu ermöglichen bzw. damit man das Rohr selbst, bei der Montage am Chassis, zum Spannen des Riemens verschieben kann. Vorher dürfen die Führungsringe für das Steuergestänge des Heckrotors nicht vergessen werden. Ein Ring muss hinter das Höhenleitwerk und zwei Ringe davor. Da habe ich selbst leider nicht aufgepasst. Das sieht man auf dem Foto. Für die Korrektur musste ich das Höhenleitwerk deshalb noch einmal abbauen.



Um die Heckrotoranlenkstangenführungsringe auf dem Heckrohr gegen Verschieben zu sichern, haben sich kleine Abschnitte von Kabelbindern als probates Mittel erwiesen. Je nach Bedarf dürfen es auch zwei Abschnitte sein.



Jetzt ist es endlich soweit, das Heckrohr kann in die Hauptmechanik eingeführt, und der Antriebsriemen um das Antriebsrad gelegt werden.
Achtung!
Damit der Antriebsriemen um das Antriebsrad gelegt werden kann, muss der Riemen um 90° gedreht werden. Hier besteht wiederum die 50%ige Chance in die falsche Richtung zu drehen. Gehört man zu den Pechvögeln, funktioniert der Heckrotor nicht.
Für die richtige Drehrichtung des Heckrotors muss der Riemen von der Nase des Helis aus gesehen um 90° nach links, also gegen den Uhrzeigersinn, gedreht werden. Nach der Montage kann man die Drehrichtung des Heckrotors damit überprüfen, in dem man den Hauptrotor rechts herum dreht und sich der Heckrotor links herum drehen muss.



Nach diesem Bauabschnitt ist der mechanische Aufbau zu 90% fertig. Was jetzt noch fehlt sind die Steuergestänge, Servos, Antriebselektrik und die Steuerelektronik. Bis hier hin habe ich den Zusammenbau als verhältnismäßig einfach empfunden, wobei ich mein technisches Geschick als durchschnittlich bezeichnen würde. Allerdings kannte ich auch schon einige kleine Knackpunkte aus dem Zusammenbau meines 1. Raptors. Für die Leser des Bauberichtes Teil 1 und Teil 2 habe ich diese, mir bekannten, Knackpunkte aufgeschrieben und so gut es ging mit Fotos illustriert. Etwas spannender wird der Einbau der elektrischen und elektromechanischen Komponenten. Da ist einstweilen Kreativität gefragt und die Bereitschaft sich mit der Technik des Hubschraubers auseinander zu setzen.

Wer glaubt, er bräuchte nur vorgefertigte Tabellen abkupfern oder einfache Checklisten abhaken, der wird sich wundern. Spätestens wenn die Servos an den Empfänger angeschlossen und unter Spannung gesetzt werden gibt es dann lange Gesichter.

Als Nächstes bekommt mein Raptor die Elektromechanik, die Steuergestänge und die Steuerelektronik.
 
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Nun wird die Montage der elektrischen und elektromechanischen Komponenten beschrieben.

Das Modell sieht nun langsam einem Hubschrauber ähnlich. Es fehlt aber an dem, was den Hubschrauber dirigiert, die Elektrik und Elektromechanik. An sich ist dieser Teil vom Geschick her am einfachsten zu bewältigen, einzig die Kreativität bezüglich der Platzierung einzelner Komponenten und die Verlegung der Leitungen und eine präzise Verarbeitung der Steuergestänge mit dem Kugelköpfen ist erforderlich.



Für die Montage der Kugelköpfe habe ich bereits in Teil 1 ein spezielles Eindrehwerkzeug empfohlen. Beim Eindrehen merkt man nämlich, dass es ab einem bestimmten Punkt schwierig wird, die Stange mit der Aussparung der Kugelkopfzange zu fixieren. Wenn ich an dem Punkt ankomme, helfe ich mir damit, dass ich jetzt den zweiten Kugelkopf an der gegenüberliegenden Seite aufschraube. Auch da stellt sich nach einigen Umdrehungen dieselbe Situation ein, dass eine Fixierung nur noch schwer möglich ist, obwohl beide Kugelköpfe noch nicht weit genug aufgeschraubt sind. Jetzt kommt ein kleiner Schraubstock mit Kunststoffbacken ins Spiel. Ich schließe die Backen so weit, bis ein Kugelkopf noch mit leichtem Spiel dazwischen passt. Auf den anderen Kugelkopf setze ich das Eindrehwerkzeug auf und kann weiterdrehen. Normalerweise dreht sich die Stange dann abwechselnd mal in den einen, dann in den anderen Kugelkopf weiter ein.



Soweit zu den handwerklichen Hinweisen. An dieser Stelle möchte ich den gutgemeinten Rat geben, genauestens auf die Länge der Steuergestänge zu achten. Besonders bei der Push-Pull-Anlenkung vom Servo zum Umlenkhebel und bei den Gestängen vom Umlenkhebel zur Taumelscheibe selbst, müssen die Längen exakt stimmen. Jede Abweichung auf den Hebelwegen addiert sich und erschwert später das Einstellen des Modells. Im schlimmsten Fall bekommt man kein sauberes Setup hin und versucht mit halbseidenen Korrekturen am Sender den Hubschrauber flugfähig zu machen. Dieses Modell sowie mein erster Raptor, flogen bereits mit dem ersten groben Sendersetup zufriedenstellend. Für die Feineinstellung war je nur eine Akkuladung nötig!
Die Längenangaben für die Gestänge finden sich in der Bauanleitung. Wichtig ist darauf zu achten, dass unterschiedliche Längen beim Einsatz einer 90° bzw. 140°-Taumelscheibe angegeben sind. Die Angabe ist der Abstand zwischen den Mitten der Kugelköpfe. Ich erinnere noch einmal an die Beschriftung der Kugelköpfe, die bei den Push-Pull-Stangen, die zum Servo gehen, zur selben Seite zeigen und so angebracht werden müssen, sodass man von außen die Symbole sehen kann.

Nachdem die Steuergestänge vorbereitet sind, geht es an den Einbau der Servos.

Für meine Raptoren verwende ich für die Taumelscheibensteuerung die Tiger Digi4 Digitalservos von Multiplex. Das sind kostengünstige Servos in Standardgröße. Die reichen für normale Beanspruchung aus. Wer trotzdem mehr Geld ausgeben möchte, hat dazu ein reichhaltiges Angebot. Das gilt auch für das Heckservo, welches bei mir das Thunder Tiger DS0606 ist.
Es ist ratsam vor dem Einbau der Servos in den Hubschrauber, die mit Kugelbolzen bestückten Servohörner noch nicht anzuschrauben. Einmal weil diese zum genauen Platzieren sowieso noch einmal ab müssen und weil sich die Kugelköpfe bei der Erstinbetriebnahme versehntlich in den Kugelbolzen verhaken könnten.
Der Einbau der Servos geht sehr leicht. Zur Befestigung liegen Metallplättchen im Raptor-Baukasten. Die rechteckigen Plättchen haben je zwei Bohrungen für die Schrauben und eine kleine Aussparung zur Zentrierung der Servos. Ich habe die Servos in das Chassis eingeschoben und die Befestigungsschrauben zunächst nur leicht angezogen, um die Servos noch ausrichten zu können. Erst dann habe ich die Servos festgeschraubt. Die Servohörner bleiben nach diesem Bauschritt immer noch ab und werden erst ganz zum Schluss montiert. Auf dem Foto sind allerdings noch Anlenkscheiben zu sehen, die die Servos im Auslieferungszustand tragen. Beim Einsetzen sind die durchaus hilfreich, weil man damit ein Packend hat um gerade auch das tiefsitzende Servo beim Einschrauben besser halten zu können.
Das rechte, etwas tiefer sitzende Servo ist für Nick, das mittlere ist das Rollservo links.



Das rechte senkrecht stehende Servo ist für Roll rechts, das liegende für die Hecksteuerung.



Warum wird das Gestänge nicht sofort am Servo befestigt? Ganz einfach, man weiß nicht, ob die Servos in ihrer Neutralposition stehen. Würde man das Gestänge direkt einklipsen, könnte es bei der Inbetriebnahme und der damit verbundenen ersten Inititialisierung zu einem „auf Block“-Fahren der Mechanik kommen. Das ist weder für die Servos als auch für die übrige Mechanik gut.
Auf dem oberen Bild sieht man noch unterhalb des waagrecht liegenden Heckservos das Gestänge für die Steuerung des Heckrotors. Die Stange geht nicht in einem Stück bis nach Hinten durch. Auf halbem Weg befindet sich eine Verbindungshülse, die den vorderen Stangenteil mit dem hinteren Stangenteil verbindet. Man bemerkt, dass die Stange scheinbar etwas zu lang ist.

ACHTUNG! Noch nicht kürzen. Sonst kann man schlimmstenfalls sagen: „3 mal abgeschnitten und immer noch zu kurz“. Also erstmal lose hängen lassen. Eingekürzt wird erst ganz zum Schluß wenn das Heckrohr wirklich genau in Position ist und der Servohebel richtig sitzt. Ein weiterer Punkt auf den man aufpassen sollte ist die Stelle, an der die vordere Stangenhälfte durch einen Knick um den hinteren Mechanikbereich geführt wird. dazu später mehr. Bei meinen beiden Modellen brauchte ich schlußendlich nur wenige Millimeter abkneifen.





Zwischenstopp
 
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Jetzt kommt die Stelle, an der der Bericht sehr stark durch die von mir eingesetzten Komponenten bestimmt wird. Die grundsätzliche Vorgehensweise kann aber auch auf andere Zusammenstellungen übertragen werden. Es ist jetzt auch nicht mehr weiter hilfreich bis ins kleinste Detail zu gehen, weshalb ich mich zunehmend auf wesentliche Punkte konzentrieren werde.

Die verwendeten Produkte der Fernsteuerelektronik:
Für meine Hubschrauber habe für Sender und Empfänger eine 7 Kanal Multiplexanlage und als Kreisel, das Microbeast ausgewählt. Meine Wahl für Multiplex rührt daher, dass ich im Sender problemlos die 140° Taumelscheibe einstellen kann und die Möglichkeit zum Empfang von Telemetriedaten habe. Die vollwertigen M-Link Empfänger übermitteln bereits ab Werk die Spannung der Empfängerstromversorgung. Mit weiteren Sensoren, die direkt am Empfänger angeschlossen werden können, können auch die Flugakkuspannung, Drehzahl, Temperatur, Stromfluss und GPS-Daten an den Sender geschickt werden. Die Sensoren werden dazu einfach hintereinander an ein Bussystem gesteckt.

Das Microbeast (normalerweise eine Elektronik für paddellose Rotorköpfe) verwende ich im aktuellen Aufbau nur in seiner Funktion als Kreisel. Die Überlegung dazu ist einfach. Gute, normale Kreisel liegen im Preis bereits deutlich über 100€. Das Microbeast kostet aktuell (Mai 2011) rund 155-159€ zuzüglich des speziellen Anschlußkabels für die reine Kreiselfunktion (etwa 9€). Der beschriebene Raptor ist für einen späteren Einbau in einen Rumpf vorgesehen, zu dem Zweck wird der Paddelkopf dann einem FBL-Rotorkopf weichen. Nach der Mechanikänderung muß nur auf den normalen Kabelsatz des MBs (Micro Beast) zurückgerüstet und das System neu programmiert werden. Mehrkosten, außer für den Rotorkopf, fallen nicht mehr an.

Nicht sonderlich aufregend aber trotzdem erwähnenswert ist die Stromversorgung der Empfangsanlage und der Servos. Der Motorregler (aus dem Lieferumfang des Baukastens) hat keine Elektronik, die die Spannung des Flugakkus auf die benötigte Spannung der Empfangsanlage herunterregelt. Darum ist ein zusätzliches Akkupack erforderlich. In meinem Modell kommt ein 5 zelliges NiMh Pack mit einer Kapazität von 2000mAh zum Einsatz. Trotz einiger kritischer Berichte setze ich noch einen Schalter zwischen Akku und Empfänger. Der Schalter besitzt noch eine dritte Anschlussleitung, über die ich im Ausgeschalteten Zustand den Akku mit dem Ladegerät verbinden kann. Damit erspare ich mir das dauernde Ein- und Ausbauen des Akkupacks.

Verkabelung der Servos mit dem Empfänger und dem Kreisel.
Das Stecken der Leitung in den Empfänger ist schnell gemacht. Nur stellt sich regelmäßig die Frage: „Welcher Stecker in welches Loch?“.
In der Multiplexanleitung (für Royal pro 7/9/16) findet man auf Seite 106 eine Zuordnung die sich HELIccpm nennt. Danach kommen auf die Empfängersteckplätze die Servos nach folgender Nummerierung: (Die Servos in Flugrichtung betrachtet)
  1. Taumelscheibenservo rechts
  2. Taumelscheibenservo links
  3. Taumelscheibenservo Nick
  4. Heckservo
  5. Motorregler
  6. Kreiselempfindlichkeit
! Für den Raptor muß später in der Taumelscheibeneinstellung die Taumelscheibe virtuell um 180° gedreht werden. Das gilt gleichsam für die 90° und für die 140° Taumelscheibe !

Der Einfachheit und Übersicht halber habe ich auf dem folgenden Foto die Zuleitungen zu den Servos und dem MB fliegend verdrahtet.



Zur genaueren Erkennbarkeit der Leitungsfarben und Anschlussstellen noch ein Foto vom Empfänger und dem MB in der Nahansicht.



Auf B steckt die Zuleitung vom Empfängerakku, die über den bereits genannten Schalter geht. Der noch freie Steckplatz 5 ist später für den Anschluß des Reglers, der aber zur weiteren Komplettierung der Mechanik noch nicht notwendig ist.

Damit nun die mit Kugelbolzen bestückten Servohörner montiert werden können, ist das Binden des Senders mit dem Empfänger und die Initialisierung der Servos auf Ausgangsposition nötig. Der Bindeprozess ist bei den Herstellern unterschiedlich. Mal reicht das Drücken zweier Knöpfe am Empfänger und am Sender oder es muß ein spezieller Stecker (Bind Plug) in den Empfänger gesteckt werden. Wie das im Einzelnen funktioniert steht in den Beschreibung des Sender-Empfänger-Duos.

Der vorgesehene Modellspeicher im Sender, darf vorab keine Einstellungen für Expo, Dualrate, Offsets oder ähnliches haben. Außerdem kann es noch sein, dass bei den Servos die Wirkrichtung umgekehrt werden muß.
Noch einmal: Die Gestänge und die Servohörner sollten bei der ersten gemeinsamen Aktivierung von Empfänger und Servos noch nicht angeschraubt bzw. aufgesteckt sein!

Zur ersten Aktivierung stellt man beide Steuerhebel auf Mittenstellung. Einige Sender besitzen eine Art Monitorfunktion, bei der man auf dem eingebauten Display die Nullage der Steuerhebel sehr genau erkennen und damit einstellen kann. Nachdem die Servos sich nun in ihre Mittenposition bewegt haben, können die Servohörner auf das Zahnrad geschraubt werden. Das macht man am besten, wenn die Servos noch durch die eingeschaltete Spannungsversorgung ihre Haltekraft haben. Die Servohörner müssen orthogonal (rechtwinklig) zum Servogehäuse stehen. Weil die Verzahnung zwische Servo und Hebelarm leider nicht immer genau passt, muß man etwas probieren. Kleinere Abweichungen können später im Sender durch eine Feineinstellung behoben werde. Beim folgenden Probelauf der Servos empfiehlt es sich, die Steuerhebel vorsichtig in alle Richtungen zu bewegen um einen Eindruck für die maximalen Hebelausschläge zu bekommen.

Das Aufstecken der Kugelköpfe auf die Kugelbolzen der Servos erfordert bei den Push-Pull-Anlenkungen etwas Fleiß. In der Regel passen die Längen noch nicht 100%ig. Es kann also notwendig werden die Kugelköpfe etwas weiter ein oder auszudrehen. Dabei immer daran denken, dass die Beschriftung des Kugelkopfes vom Kugelbolzen weg zeigt und dass beide Stangen die gleiche Länge haben.

Der spannende Moment kommt, wenn die Gestänge der Taumelscheibe mit den Servos verbunden sind und das erste Mal die Steuerhebel am Sender bedient werden. Auch jetzt wieder vorsichtig sein, damit die Servos die Mechanik nicht auf Block fahren. Aus meiner Erfahrung von Raptor 1 wusste ich, dass ein Servo falsch herum dreht. Das konnte am Sender leicht umgestellt werden. Jetzt ist noch zu erwarten, dass die Servowege unterschiedlich sind, sodass die Taumelscheibe nicht gleichmäßig rauf und runterfährt. Dazu müssen erneut am Sender Einstellungen vorgenommen werden. Für diese und die darauf folgenden Einstellarbeiten gibt es eine Vielzahl von Anleitungen in geschriebener Form und als Videos im Internet. Die sind anschaulicher als ich es hier im Rahmen dieses Bauberichtes darstellen und erklären könnte. Wie die Stange der Heckanlenkung justiert, der Regler eingebaut wird und wie der Raptor flugfertig gemacht wird, kommt im Teil 4 meiner Baubeschreibung. Fragen, konstruktive Kritiken, Anregungen oder ergänzende Hinweise zu meinem Bericht sind in diesem Thread willkommen.

Als Schmankerl zeige ich dann noch in einem letzten Teil, wie ich meine, bekanntermaßen unlackierbare Raptorhaube trotzdem noch bunt bekommen habe.
 
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BAXL

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Jetzt kommt das Finale. Wichtige Baugruppen finden ihren endgültigen Platz und als "Krönung" wird die Haube aufgesetzt.



In diesem Teil des Berichtes beschreibe ich mehrere Arbeiten, die in ihrer Reihenfolge u.U. beliebig sein können. Damit ich etwas Ordnung in den Aufbau des Modells bekomme, platziere ich die elektronischen Komponenten bereits an ihren richtigen Ort. Der Stützakku, und der Empfänger kommen auf die Plattform über den Servos. Aus praktischen Erwägungen benutze ich selbstklebende Klettbänder, dadurch kann ich einzelne Komponenten einfach aus der Konfiguration herauslösen und wieder einfügen.



Auf die Plattform klebe ich als erstes eine Lage Klettkrallen, der Empfängerakku bekommt beidseitig Klettplüsch und der oben aufliegende Empfänger erhält wieder Klettkrallen.



Das so entstandene Sandwich sichere ich mit einem Gummiband. Den Empfänger drehe ich so, dass die Buchsenleiste zum Modellheck zeigt, damit die Stecker durch den Anschlag an der Rückwand am Herausrutschen gehindert werden.



Ich hatte bei meinem ersten Raptor das unangenehme Erlebnis, dass sich der Stecker des Stützakkus rausgerappelt hat und mein Raptor wie ein Stein heruntergefallen ist (Gott sei Dank waren es nur knapp ein halber Meter; das Modell hat es schadlos überstanden).

Das Microbeast klebe ich oben auf den Servorahmen. Weil ich erst einmal den Paddelkopf aus dem Baukasten verwende, wird das Microbeast wie ein konventioneller Kreisel betrieben. Dazu benötigt man das optional erhältliche Adapterkabel. (Das erwähnte ich bereits bei einem der vorherigen Bauabschnitte)



Den Regler setze ich aus praktischen Gründen an die hintere schräge Strebe des Akkukäfigs. Dadurch ist es einfacher das Akkukabel an die Anschlussleitungen des Reglers zu stecken.



Das Steuerkabel ist dann leider etwas zu kurz und reicht nicht mehr ganz bis zum Empfänger. Eine kleine Verlängerung löst das Problem. Ich empfehle die Verbindungsstelle mit einem Stück Schrumpfschlauch oder einem Streifen Isolierband gegen Herausrutschen zu sichern. Es gibt im Zubehör auch kleine Klipse oder Kunststoffplättchen, die den gleichen Zweck erfüllen, die sehen dann etwas schöner aus.





Der mitgelieferte Regler hat kein eingebautes BEC, aus dem Grund entferne ich vorsichtshalber die mittlere Leitung aus dem Stecker um evtl. möglichen elektrischen Problemen vorzubeugen. Benötigt werden nur noch das Massekabel und die Signalleitung. Das mittlere rote Kabel muss nicht abgeschnitten werden. Mit einer Stecknadel ist es möglich die kleine Rastnase des Anschlagkontaktes herunterzudrücken und den Kontakt aus dem Steckergehäuse herauszuziehen. Ein kleines Stück Schrumpfschlauch isoliert den Steckkontakt.



Um die Leitungen der Servos, des Reglers und des Schalters zu sichern und eine ordentliche Verlegung zu ermöglichen nehme ich durchsichtigen Spiralschlauch. Vorsicht ist bei den Leitungen zwischen Empfänger, Heckservo und Microbeast geboten. Spiralschlauch würde den Kabelbaum an der Stelle versteifen und evtl. Schwingungen auf das Microbeast übertragen können. Das Gleiche gilt natürlich für jeden anderen Kreisel.
Im Bild unten links kann man noch ein kleines graues Kästchen sehen, das ist der Spannungssensor, mit dem man per Telemetrie zwei Spannungswerte auf dem Sender ablesen kann. Das Modul wird einfach an den telemetriefähigen Empfänger angesteckt und die Sensorleitung parallel an die zu überwachenden Anschlüsse angeschlossen. Für den 1. Messkanal braucht keine weitere Einstellung vorgenommen werden. Die Werte landen automatisch auf dem ersten freien Anzeigefeld des Senders. Es ist möglich eine Warnschwelle zu definieren, bei der der Sender ein akustisches Signal abgibt. Zur Einstellung der Warnschwelle und der Aktivierung des zweiten Messkanals benötigt man allerdings ein USB-kabel von Multiplex oder das Stand alone Bedingerät.



Jetzt wird es Zeit, das Gestänge für das Heckservo fertig zu stellen. Ich hatte bereits in Teil 3 des Bauberichtes darauf hingewiesen, die Gestänge noch nicht zu kürzen. Um die richtige Länge festzustellen ist es notwendig das Servo auf neutrale Position zu bringen und den Sevohebel sowie den Umlenkhebel am Heck rechtwinkelig einzustellen. Es gibt einen Punkt auf den man achten sollte. Die Steuerstange besteht aus zwei Teilen, von der der vordere Teil mit einem Knick um das Gehäuse herumgelenkt wird.



Die Schwierigkeit ist, dass bei der vorderen Endposition des Servos der Knick nicht gegen das Gehäuse läuft und das Servo blockiert. Aus dem Grund drehe ich den Kugelkopf nicht komplett bis zum Anschlag ein und probiere den Verfahrweg mit aufgestecktem Kugelkopf.

Erst wenn die vordere Stange anschlagsfrei läuft, halte ich die hintere Stange bei rechtwinkelig gestelltem Umlenkhebel an die Verbindungshülse um die Länge abzumessen. Ich empfehle lieber erst weniger abzuschneiden und die Konfiguration zu überprüfen. Im Zweifelsfall kann ggf. später immer noch etwas abgeschnitten werden. Wenn die Längen richtig stimmen müssen die Madenschrauben mit Sicherungslack in der Verbindungshülse festgezogen werden.
 
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Die nun folgenden Einstellarbeiten sind nicht mehr modelltypisch und hängen vom verwendeten Sender ab.
Die Haube

Zum guten Schluß fehlt noch die Trainerhaube des Raptors. Die Haube besteht aus einem großen weißen und einem durchsichtigen Kunststoffteil sowie einer Halteklammer und mehreren Schrauben.

Vom großen weißen Teil müssen einige überflüssige Stücke abgeschnitten werden. Ein scharfes Teppich- oder Bastelmesser hat sich als geeignet erwiesen.


Zum Ausschneiden der durchsichtigen Kanzelabdeckung empfehle ich besser eine scharfe Schere oder eine Minibohrmaschine mit Trennscheibe zu nehmen.



Die Löcher zum Verschrauben der Kanzelabdeckung mit der Haube habe ich mit der Spitze eines Stahlnagels gemacht. Eine Stopfnadel könnte denselben Zweck erfüllen. Evtl. hilft es die Nadel vorher mit einem Feuerzeug heiß zu machen. Die Befestigungsschrauben können später zur Sicherung mit einem kleinen Tropfen Kleber von der Innenseite der Haube betupft werden.



Für die Halteklammer, die auf der Unterseite des Modells am Landegestell aufgesteckt wird, sind die Positionen der Befestigungsschrauben an der Haube durch Vertiefungen markiert.

An den Haubenseiten müssen noch zwei Gummiringe zur Befestigung am Chassis eingesteckt werden.

Wenn die Haube fertig montiert ist, ist es wichtig diese einmal aufzustecken und zu überprüfen ob die Haubenkante im Bereich des Hauptzahnrades schleift. Wenn das der Fall ist (meistens!) einfach die Kante mit dem Teppichmesser in dem Bereich halbrund abschneiden.

Die weiße Farbe der Haube ist etwas langweilig und schreit förmlich danach „personalisiert“ zu werden. Interessanterweise sehen die Serienhauben der Raptoren trotzdem alle irgendwie gleich aus. Das liegt daran, dass die Haube aus einem Material besteht, dass sich schlecht bis gar nicht lackieren lässt, weshalb Thunder Tiger auch Aufkleber zur Verzierung mitliefert. Das Material ist sehr robust und bruchfest, fühlt sich aber etwas fettig an. Farben können sich auf diesem glatten Material nur sehr schlecht halten.

Weil ich schon viele Jahre mit dem Airbrush male, hat das meinen sportlichen Ehrgeiz geweckt. Doch das berichte ich in einem gesonderten Teil. Es sei nur so viel gesagt, eine robuste und wirklich langfristig haltbare Lösung gibt es scheinbar tatsächlich nicht.
Als Vorausschau schon mal ein Bild der fertig gemalten Haube.



Und so sehen meine beiden Raptoren mit selbst bemalten Hauben aus.

Links der Raptor aus diesem Baubericht auf 620er Länge gebracht und rechts mein erster Raptor in seiner ursprünglichen 550er Länge:




Zum Größenvergleich die Raptoren mit einem Blade 400, der in dem Trio fast wie ein Zwerg aussieht.

Noch krasser ist der Größenvergleich mit den kleinen e-flite Zimmermodellen. Die finden gleich zu Dritt bequem auf einem Rotorblatt des 620ers Platz.



Ich hoffe mein Baubericht konnte eine Hilfe sein, Anregungen geben und auch etwas unterhalten. Die Beschreibung der Haubenlackierung wird als kleines Schmankerl noch zu gegebener Zeit angehängt und unter dem Namen „Rund ist die Welt, bunt ist die Welt“ diesen Bericht endgültig abschließen.
 
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BAXL

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Ich frage mich, warum ich den Beitrag erst jetzt entdeckt habe, als die Reserveposts eingetragen wurden? :unsure:
Weil der noch aus den Anfangstagen des RCMP stammt, als ich meine Berichte aus dem alten Forum portiert habe. Entsprechend ist der ganz nach hinten auf Seite 3486 gerutscht. Da guckt meist keiner mehr. Als ich, getriggert durch den GAUI Bericht, mir nochmal die älteren angesehen habe, ist mir aufgefallen, dass die Bilder alle weg waren, die ich dann erneut wieder eingefügt habe. Mittlerweile hat sich dann beiden Raptoren was getan, was leider nicht den Weg in diesen Bericht gefunden hat. Das möchte ich nachholen, darum die Reserveposts, die den Bericht damit wieder hochgeholt haben :).

Mir ist auch klar, dass die Raptoren allmählich vintage sind, es gibt aber grundsätzliche Sachen, die immer gleich bleiben, weshalb der Bericht, auch nach so vielen Jahren, nicht sinnlos geworden ist.
 

montrealzzz

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Die Sache mit dem Stützakku ist für mich sehr interessant, weil ich nur mit einer einzigen Stromversorgung fliege.
Alle meine Helis, vom 470er über den 550er bis hinauf zu den 600ern, fliegen nur mit BEC.
Der 600er Bell Jetranger mit einem 2S Lipo-Akku an einem hochwertigen externen Jeti-BEC.
Der T-Rex 700 DFC mit einem 2S Lipo-Akku, der direkt an die Elektronik gestöpselt ist, weil er eine HV-Elektronik hat, die das kann.
Aber immer nur eine einzige Stromquelle, entweder - oder.
Bisher hatte ich noch keine Probleme damit. Das heißt aber nichts, weil ich noch gar nicht sooo viel geflogen bin.
Und für Verbesserungen habe ich immer ein Ohr offen.

@BAXL : Du hast dem BEC einen Eneloop-Pack parallel geschaltet?

Es grüßt der Thomas :)
 

BAXL

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Hallo Thomas, der Akku-Pack ist mehr aus der Verlegenheit in dem Heli, weil der Baukastenregler von TT kein eigenes BEC hatte. Die Sache hat schon einen gewissen Charme, weil man beim Totalausfall des Flugakkus zumindest die theoretische Chance hat, den Heli per Autorotation zu landen - wenn man es kann.

Konkret zu Deiner Frage, nein der Akku-Pack ist nicht parallel, sondern die einzige Stromversorgung für die Elektronik. Es gibt aber Zusatzschaltungen, die die Elektronik im Normalbetrieb über das BEC, also dem Flugakku versorgen und bei einem Ausfall, quasi verzögerungsfrei auf den Stütz-Akku umschalten. Damit könnte man den Back-Up-Akku etwas kleiner dimensionieren. Ein Kollege von mir hat das sogar ganz einfach gelöst, indem er eine Diode genommen hat, über die der Stützakku über den Flugakku nachgeladen wird. Frag mich aber nicht, wie er das genau gemacht hat. Das müsste ich nachsehen, ich wollte Dir nur erstrmal schnell antworten können.

Gruß
Norbert
 

BAXL

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Ab welcher Heligröße wäre es sinnvoll über eine Doppelstromversorgung nachzudenken?
Hallo Uwe,

ich persönlich bin der Meinung, dass man das nicht generell an der Größe festmachen kann/sollte. Da spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Zum einen, was der Heli durch sein Setup in der Lage ist zusätzlich zu schleppen, ohne in seiner Flugeigenschaft beeinträchtigt zu werden und wieviel Vertrauen man selbst in die jeweilige BEC-Hardware hat.

Wenn ich meine eigenen Modelle als Beispiel nehmen würde, so habe ich z.B. die Raptoren (550er und 620er), die per se schon ein Abfluggewicht um die 3 kg haben und auch leistungsmäßig nicht gerade aus dem letzten Loch pfeifen, mit einem separaten Akku ausgestattet. Ganz davon abgesehen, dass die Regler eh kein eigenes BEC besitzen. Da war gar keine Alternative. Mein Helibaby (500er +)hat damals einen Raptor-Regler bekommen, weil die zu dem Zeitpunkt günstig zu bekommen waren. Und wenn ich den Reglern einen Raptor anvertraue, warum nicht auch ein Heli Baby. Also ebenfalls ein separates Akkupack ohne Einbußen bei der Leistungsfähigkeit des Modells. Somit waren die Entscheidungen in den Fällen nicht von der Größe abhängig.

Mein Eco 8 Royal (500er) hat keinen separaten, zusätzlichen Akku. Da ist die gesamte Konzeption zu berücksichtigen, die auf ein geringes Abfluggewicht ausgelegt war. Ein zusätzlicher Akku wäre dem Konzept gegenüber kontraproduktiv. Da ist auch noch nie etwas passiert. Der GAUI, ebenfalls ein 500er, hat keinen Zusatzakku und läuft nur über das BEC. Da vertraue ich darauf, dass ich keinen Ausfall des Flugakkus oder des BECs habe.

Ein EMAXX 500 (fast schon ein Oldtimer), der noch in der Mache ist, wird wegen seiner Leichtbauweise ebenfalls keinen Zusatzakku bekommen.

Geht man tiefer, also 450er und kleiner, wird es sowieso schwieriger einen Stützakku unterzubringen. Möglich wäre aber z.B. ein kleiner zweizelliger LiFePo. Aber da wird selbst ein kleiner LiFePo schon Einfluß auf das Gesamtgewicht haben.

Abgesehen davon, wie ich das handhabe, fliegen viele selbst 700er komplett ohne separaten Empfängerakku. Man muß schließlich bedenken, dass je größer ein Heli wird, die Servos sicher einen höheren Strom ziehen werden. Gerade bei FBL-Modellen, bei denen die Servos sowieso ständig vor sich hinbrummen, ist im Vergleich zum Paddelheli ein größerer Stromverbrauch zu erwarten. Und auch bei Paddelmodellen, die z.B. mit speziellen Stabielektroniken fliegen (HeliCommand, Spirit, Gyrobot usw.), wird ein permanentes Arbeiten der Servos den Gesamtstrom anheben.

Bezüglich der quick and dirty Schaltung des Kollegen, muß ich noch einmal nachdenken wie das war. Es muß unbedingt verhindert werden, dass unerwünschte Ausgleichströme die Elektrik in den Kollaps treiben.

Es gibt aber viele Anbieter, die bereits fertige Lösungen inkl. Stützakku anbieten. Die Problematik ist ja nicht neu und wenn ich z.B. einen großen Scaleheli starte, dann möchte ich einen maximalen Schutz des Modells gegen Systemausfälle.
 
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