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Praxisbericht Ikarus Eco 8 Royal - Bau- und Erfahrungsbericht

BAXL

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Der Ikarus Eco 8 Royal "Oldi but Goldie!" Obwohl der Eco 8 Royal in die Jahre gekommen ist, ist er immer noch ein attraktives Modell für Liebhaber. Hier ein Bau- und Erfahrungsbericht

Nachdem ich meinen Blade 400 abgegeben habe, war ich auf der Suche nach einem Modell, das größer als der Blade aber kleiner als meine E-Raptoren ist. Ich wollte möglichst meine 5000mAh 5s bzw. 6s Akkus weiterverwenden. Alternativ sollten die Kosten für neue Akkus überschaubar bleiben. Mehrere Modelle waren heiße Kandidaten. Ein T-Rex 500, ein Mikado Logo 400, ein GAUI 425 und ein Ikarus Eco8 Royal.
Jedes der Modelle hat seine Vorzüge. Den T-Rex bekommt man als Komplettpaket bereits für ca. 400€, der Mikado ist ein qualitativ hochwertiges Modell aber als 3. bzw. 4. Modell von den Kosten etwas zu hoch. Bei dem GAUI störte mich, dass ich 2x 3s Akkus benötigen würde. Das ist einmal beim Laden etwas umständlich und man muss am Modell noch ein zusätzliches Kabel für die Reihenschaltung bereithalten. Nach einiger Recherche und einem Zufallsfund (* dazu etwas am Ende des Berichtes) habe ich mich für den Eco 8 Royal entschieden.



Warum?

Die Anschaffungskosten scheinen recht niedrig. Durch sein Gewicht und seiner ursprünglichen Konzeption für schwere konventionelle Akku-Zellen, verspricht der Eco 8 mit Lipo-Zellen längere Flugzeiten. Mit 3s 5000mAh sollten Flugzeiten deutlich oberhalb von 10 Minuten möglich sein. Meine späteren Versuche sollten diese Annahme eindrucksvoll bestätigen. Gerade als “Immerdabei-Modell“ also eine verlockende Aussicht.
Modifikationsempfehlungen direkt beim Aufbau:
Mir wurde von Besitzern eines Eco 8 der sofortige Austausch der Hauptrotorwelle, der Blattlagerwelle und der Heckrotorwelle gegen die gehärteten Varianten empfohlen. Weiterhin sollte man den Einbau des optional erhältlichen Freilaufes in Erwägung ziehen. Das schlägt noch einmal mit etwas über 60€ zu Buche, außerdem wird auf der Ikarusseite darauf hingewiesen, das Antriebsritzel für den Motor mitzubestellen, das im normalen Lieferumfang nicht enthalten sein soll. Es fehlen dann noch die Servos, der Motor, Regler und Kreisel.
Auswahl und Teilebestellung:
Die Bestellung des Ecobausatzes wurde schnell von Ikarus bedient. Eine Motor-Regler-Kombination war bei Ikarus allerdings nicht lieferbar, weshalb ich selbst nach passenden Komponenten suchen musste. Das gestaltete sich nicht gerade einfach, weil die Kosten für den Antrieb in einem vernünftigen Verhältnis zu den Kosten den übrigen Modells liegen sollten.
Die von Ikarus empfohlene Spezifikation eines Motors ist 900W und 1600 U/V. Nach einigem Suchen bin ich im Onlineshop bei Modellbau Breu in Wörth fündig geworden. Als Motor wählte ich einen Freakware-Motor mit 1000W und 1650 U/V. Die Servos wurden von mir ebenfalls bei Modellbau Breu bestellt. Die Preise der Komponenten sind dort durchweg geringfügig günstiger als bei Ikarus direkt. Als Regler wählte ich einen Roxxy 960-5. Der leistet 60A und kurzzeitig bis 70A, das sollte den Anforderungen des Eco 8 genügen.

Der Tag der Wahrheit

Als ich den Bausatz geliefert bekam, war ich leicht überrascht. Von außen sieht die Verpackung mit seinem Hochglanzpapier und den chicen Bildern sehr ansprechend aus. Aber was steckt unter dem Deckel?
Nun, der Baukasteninhalt sah recht übersichtlich aus. Der gelieferte Eco 8 Royal war in einzelne Beutel eingeschweißt, die die Baugruppen weitestgehend zusammenfassen aber nicht eindeutig mit den Bauabschnitten in der Bauanleitung korrespondieren. Enthalten sind die Teile für die Mechanik, ein Satz halbsymmetrische Hauptrotorblätter aus Holz, ein Satz Heckrotorblätter und eine Anleitung (Din A5 Büchlein) in mehreren Sprachen, wobei mich –verständlicherweise- die Deutsche interessierte. Die Anleitung ist sehr ausführlich und verständlich in einzelne Bauabschnitte unterteilt. Empfehlenswert ist es die im Internet verfügbare PDF-Bauanleitung herunterzuladen, die ist farbig und lässt sich größer ausdrucken oder direkt am PC-Monitor betrachten.
Interessanterweise lag dem Bausatz selbst schon ein 19er Ritzel bei, sodass ich nun zwei Ritzel besaß. Als kleine Zugabe fand sich auch die abgespeckte Starterversion des Ikarus Flugsimulators im Paket.
Der Bausatz besteht überwiegend aus Kunststoffteilen. Carbon- oder Aluteile sucht man vergebens.
Selbst die Taumelscheibe ist ein Hybrid und sieht interessant aus, sie wirkt fast schon etwas zerbrechlich.
Ernst zu nehmende Forenkollegen fliegen diese aber bereits eine längere Zeit und berichten keinen nennenswerten Verschleiß festzustellen. Die Taumelscheibe gegen eine Original-Aluversion auszutauschen würde mit gut 60€ zu Buche schlagen. Mir fällt auf, dass der äußere Ring, an dem die Kugelbolzen für die Ansteuerung sitzen, bei Belastung immer etwas nachgibt. In einem Forum las ich, dass diese Eigenschaft gerade Anfängern entgegenkommen soll, weil Steuerimpulse sanfter weitergegeben würden. Ob das tatsächlich so ist kann ich nicht sagen.



Die Steuergestänge, was mich ebenfalls erstaunte, sind durchgängige Gewindestangen, ausgenommen die Steuerstange für das Heck. Möglicherweise ersetze ich die Stangen später.


Das Landegestell macht einen sehr "leichten" Eindruck. Die Kufen bestehen aus einem silbergrauen Kunststoff und sind quasi nach unten geöffnete Halbröhren. Zumindest liegen Stoppergummis bei. Nach einigen Flügen entscheide ich mich das Seriengestell durch ein Landegestell eines Raptors zu ersetzen. Primärer Grund dafür ist mein Plan, an die Kufen ein Stück Schwimmnudel zu befestigen. Das mache ich, um auch auf den recht holprigen und furchigen Wiesen und Äckern in meiner Umgebung starten zu können.




Zur Verschraubung des Chassis dienen durchweg M2 Inbusschrauben. Mein erster Eindruck der bisherigen Komponenten ließ jetzt doch ein paar Zweifel über meine Wahl aufkommen. Das I-Tüpfelchen wird am Schluss noch die Haube sein, die tatsächlich von ihrer Haptik an einen etwas weicheren Joghurtbecher erinnert.
Aber warum soll dieses Modell schlecht sein? Alle Teile erfüllen ihren Zweck und man darf nicht vergessen, dass das Konzept für schwere Akkus ausgelegt war. Da muss an allen Stellen Gewicht gespart werden. Die „robusten“ Modelle gleicher Größe, bringen mehr auf die Waage und verlangen Antriebsakkus bis zu 6s und fliegen damit auch nur um die 6 bis 8 Minuten.
Bislang sind es also nur meine rein subjektiven Befindlichkeiten. Immerhin fliegen auch heute noch viele Modellhelifreunde mit Begeisterung den in die Jahre gekommenen Eco 8(Royal).
Der Aufbau:
So machte ich mich an die Montage. Durch meine Urlaubsplanung (ich wollte den Eco gerne mitnehmen) und das zögerliche Eintreffen der Komponenten war ich zeitlich etwas unter Druck geraten. Ich hatte Glück.
 
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BAXL

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Der Aufbau ging sehr schnell voran. Man sollte auf jeden Fall beim Eindrehen der Inbusschrauben vorsichtig sein, weil diese direkt im Kunststoff Halt finden müssen. Bei anderen Modellen sind an den Stellen spezielle Schrauben, die sich in den Kunststoff schneiden und selbst sichern. Außerdem ist es sehr wichtig, mit einem Messschieber stets die Schraubenlängen nachzumessen und mit den Angaben in der Bauanleitung zu vergleichen. Einige Schrauben sehen oberflächlich betrachtet gleich lang aus, unterscheiden sich aber um wenige Millimeter. Wenn man sich sorgfältig an die Bauanleitung hält sind größere Fehler beim Zusammenbau nicht zu erwarten. Es gibt nur ein paar Punkte, denen man etwas mehr Aufmerksamkeit schenken sollte.
- Bei der Montage des Rotorkopfes müssen zwei der Anlenkstangen leicht gebogen werden, damit diese nicht mit dem Y-Gelenk des Pitchkompensators kollidieren. Vorsichtig biegen, weil diese Stangen ebenfalls durchgehende Gewindestangen sind!
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- Bei den Y-Gelenken kann man sich leicht vertun und diese verkehrt herum montieren. Darum muss man genau auf die Zeichnung achten.


- Das Hauptzahnrad ist im Allgemeinen etwas „eierig“. Beim Ikarus Support sagte man mir, dass das der Sache keinen Abbruch täte und quasi normal sei. Man könne das beheben, in dem man die Inbusschrauben, mit denen das Zahnrad an den Freilauf geschraubt wird, unterschiedlich fest anzöge.
Das Eiern kann man übrigens sehen, wenn man beim Drehen der Hauptrotorwelle seitlich auf das Zahnrad schaut. Bei meinem Exemplar bemerkte ich zusätzlich noch einen nicht richtig eingefrästen Zahn. Das äußerte sich mit einem spürbaren Widerstand im Zusammenspiel mit dem Antriebsritzel für den Heckrotor. Da stand in der Zahnkerbe noch etwas Material hervor. Nach einer kleineren Nacharbeit mit einem scharfen Messer war das Problem schnell behoben.




- Die Gewindelöcher des von mir ausgewählten Motors, passten nicht in die etwas weiter auseinander stehenden Langlöcher für die Motorbefestigung. Die Langlöcher müssen deshalb in Richtung Motorwelle verlängert werden. Das geht ganz leicht mit einer Rundfeile oder einem Dremel. Ich empfehle das bereits vor der Montage des Motorträgers in das Chassis zu prüfen und ggf. zu beheben.
- An der Kabinenhaube sind Modifikationen an der unteren Haltelasche und im hinteren Bereich beim Heckservo nötig. Das Material ist sehr weich und lässt sich einfach mit einem Bastelmesser schneiden. Die Lasche lässt sich unbehandelt nicht weit genug einschieben. Am Heckservo würde die Haube den Servohebel behindern.





Der Anschluss der Elektrik hängt von den verwendeten Komponenten ab. Mein Eco 8 Royal hat z.B. zur Stabilisierung einen Helicommand 3A bekommen. (Nicht lachen, das hatte schon seinen Grund)
Zur Befestigung der Montageplattform des CCD-Sensors nehme ich einen Aluwinkel und befestige den seitlich am Chassis. Das HC Gehäuse findet seinen Platz zwischen den Heckstreben unterhalb des Heckrohres.
Obwohl der Akkuschacht des Eco8 royal mit 50mm Breite bereits großzügig bemessen ist, passen die 5000mAh Akkus von Hobbyking nicht richtig in die Führung. Das Problem ist in der Regel immer der Bereich, in dem die Anschlussleitungen des Akkupacks seitlich herausgeführt sind. Um dieses Problem zu lösen habe ich zuerst die Position des Akkus bestimmt, an der das Modell seinen richtigen Schwerpunkt findet.
Um die Anschlussleitungen dann ungehindert seitlich führen zu können, musste ich im vorderen Teil der Akkurutsche einen kleinen Bereich seitlich freischneiden. Dadurch wird der Akku auch automatisch in seiner Position gegen Verrutschen fixiert. Ich empfehle den seitlichen Steg etwas großzügiger auszuschneiden, was das Einlegen des Akkus erleichtert. Damit der Akku nicht an die Kante des vorderen, abgeschnittenen Kunststoffteils beschädigt werden kann, sollte im vorderen Bereich der Akkurutsche ein kleiner Schaumstoffstreifen als Anschlag aufgeklebt werden.



 
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BAXL

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Achtung! Um die richtige Position zu finden, sollten wegen der Gewichtsverteilung bereits alle elektrischen und elektro-mechanischen Komponenten (Empfänger, Servos, Regler usw.) verbaut sein.

Für den ersten Startversuch verwendete ich die mitgelieferten Rotorblätter aus Holz. Eigentlich hatte ich Spinblades vorgesehen. Leider war die Zeit zu kurz für die Vorauskassenaktion. Eine E-Mail-Anfrage ob man bei mir als quasi schon Stammkunde einmal eine Ausnahme machen könne und die Blätter schon rausschicken würde, wurde nie beantwortet. Darum sind die Holzblätter heute noch drauf, funktionieren gut und ich habe 48€ gespart.

Der erste Test:
Zur Vorsicht lasse ich den Motor anfangs mit einer Gaskurve beginnend bei 0% anlaufen. Die Endregleröffnung berechne ich so, dass ich bei etwa 1500 1/min anlange. Lt. Ikarus kann die Drehzahl bis auf 1350 1/min reduziert werden.

Ich bin überrascht wie leise das System anläuft. Ohne Probleme hebt das Modell ab.

Allerdings bemerke ich ein niederfrequentes Heckwackeln von etwa 10°. Das Wackeln verringert sich etwas mit Verminderung der Empfindlichkeit für den Horizontalmodus und des Kreisels, der im HH-Modus läuft. Die Auslenkung bleibt allerdings gleich, lediglich die Frequenz wird kleiner.

Mehrere Varianten, bei denen ich abwechselnd in den Positionsmodus wechsele und die Kreiseleinstellung modifiziere bringen keine endgültige Lösung. Es ist maximal eine kleinere Wackelfrequenz möglich. Auf Anraten eines Fliegerkollegen, der bereits mehrere HCs verbaut hat, setze ich den Kugelbolzen am Servoarm des Heckservos etwas weiter Richtung Drehachse.

Zu ergänzen sei, dass das Heckservo ein Analogservo ist. Bei Firma Captron sagte man mir allerdings, dass gerade der HC 3A auch mit älteren, langsameren Servos zurecht käme, ich ziehe aber für einen späteren Versuch bereits ein schnelleres Digitalservo in Erwägung.

Der Versuch ist erfolgreich, das Heck steht einigermaßen ruhig, allerdings kann ich die Kreiselempfindlichkeit immer noch nicht höher stellen. Darum versetze ich den Kugelbolzen noch einmal weiter in Richtung Servoachse.

Die Maßnahme greift und der Eco kann seinen ersten richtigen Flugversuch machen. Weil ich noch nicht zu den Experten gehöre besteht der Flugtest mehr aus seitlichem Rollen und vorsichtigem Vorbeiflug. Mehr gibt das Testgelände - ein Fußballplatz eingerahmt von hohen Bäumen- auch nicht her.

Schon kleine Steuerausschläge genügen um den Eco 8 zur zügigen Geschwindigkeitsaufnahme zu bewegen. Kleinere Windböen bringen ihn nicht aus der Ruhe, bewirken je nach Windrichtung aber ein Steigen oder Absinken bzw. leichtes Abtreiben des Modells. Das ist aber normal und eigentlich keiner Rede wert.

Mit den 5000mAh Akkus sind Flugzeiten über 10 Minuten problemlos möglich. Aus Gründen der Sicherheit reize ich die rechnerisch mögliche Flugzeit nicht aus und lande die ersten Male bereits nach 10-12 Minuten. Danach passen 2600 bzw. 3000mAh in die Akkus. Weil ich noch keine Erfahrung mit dem HC habe (Verhalten, Einstellung usw.) und auf mich allein gestellt bin, verwende ich (neuerdings nennt man mich Dr D.) mein Trainergestell, welches natürlich zusätzliches Gewicht bedeutete.

Zusammenfassung, Erkenntnisse:

Bezugsquellen:
Weil der Eco und entsprechendes Zubehör nicht mehr an jeder Ecke erhältlich ist, führe ich meine Bezugsquellen genauer auf.

Fast alle Teile sind bei Modellbau Breu aus Wörth in Bayern erhältlich. Die Preise liegen dabei sogar immer etwas unter den Verkaufspreisen bei Ikarus direkt. Die Lieferung ist prompt und problemlos. Kontaktaufnahme ist per E-Mail oder Telefon kein Problem. Der Inhaber fliegt selbst einen Eco 8.

Aufstellung der Teile, Kosten und Bezugsquellen:
  • Baukasten Eco8 royal (mit Hauptrotor- und Heckrotorblätter ohne Motor) 115,90 € (Modellbau Breu)
  • Optionaler Freilauf kompl. mit Zahnrad 36,90€ (Ikarus Shop)
  • Alternativ Alu-Freilauf blau eloxiert 47,90 € (Modellbau Breu)
  • Hauptrotorwelle gehärtet 17,80 € (Modellbau Breu)
  • Blattlagerwelle gehärtet 14,40 € (Modellbau Breu)
  • Heckrotorwelle gehärtet 12,50 € (Modellbau Breu)
  • Motor Freakware 500 1000W, 1650 U/V 53,90 € (Modellbau Breu)
  • Motorritzel 19 Zähne 5,50 € (Modellbau Breu)
  • Regler Roxxy 950-6 inkl. Programmer 66,90€ (Schweighofer)
  • 3x Luxor Taumelscheibenservos je 9,50 € (Modellbau Breu)
  • 1x Multiplex Heckservo (War noch vorhanden)

Kosten für meine Konfiguration: 362,30 €

Unter Einsparung der Tuningteile wäre auch ein Preis von etwa 280€ möglich gewesen

Folgende Teile rechne ich nicht ein, weil diese modellunabhängig sind.
  • Helicommand 3A
  • Lipo Turnigy 3s 5000mAh
  • Empfänger Multiplex MPX 7 (mit Telemetrie)
 

BAXL

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Nachtrag:

Das Wackeln des Hecks ist bei stärker eingestellter Kreisel- und Stabilisierungsempfindlichkeit immer noch vorhanden. Ich ersetze das Heckservo gegen ein doppelt so schnelles Digitalservo. Der Flugversuch war leider ernüchternd. Das Wackeln ist letztendlich geblieben. Ein schnelleres Servo löst das Problem also auch nicht.

Manchmal sollte man die Bedienungsanleitungen der Produkte doch etwas genauer unter die Lupe nehmen. Lupe ist gut, bei dem mitgelieferten A6 Heftchen des HC braucht man für die Microfiche -Schriftgröße schon fast ein Lesegerät.

Das Handbuch klärte mich also darüber auf, dass bei niedriger Anbringung der HC-Optik die Grundempfindlichkeit für die Stabilisierung im Setup etwas reduziert werden soll. Das habe ich getan und mache einen neuerlichen Versuch.

Die Parametermodifikation brachte dann tatsächlich den erhofften Erfolg.

Für den folgenden Testflug ist nun endlich das Trainingsgestell verschwunden und nach 12,5 Minuten Flug müssen lediglich 2800mAh nachgeladen werden. Mit einer Akkureserven von 10% kommt rein rechnerisch für den 3s 5000mAh Akku eine Flugzeit von 20 Minuten heraus.

Das Trainingsgestell ist zwar jetzt weg, dadurch kommt leider ein anderes Problem hoch. Die Wiesen und Äcker in meiner Wohngegend sind leider alles andere als gut geeignet für einen glatten Hubschrauberstart. Die Mattenmethode behagt mir nicht, weil ich wieder ein zusätzlich Teil unter dem Arm habe wenn ich zum Feld maschiere. Also habe ich eine alte Methode innovativ recycelt. Ich spreche von der Schwimmnudel. > Hier < beschreibe ich wie mein Eco 8 royal Pantoffeln aus einer Schwimmnudel bekommen hat.

Zwischenfazit nach 6 Tagen Intensivtraining und in Summe ca. 4 Stunden in der Luft

Durch sehr günstige Wetterbedingungen der letzten Woche konnte ich täglich fliegen, morgens und abens je eine Akkuladung.
Das war dann eine Flugzeit von ca. 10-12 Minuten pro Flug. Ich habe aus meinen Fliegerkünsten nie ein Geheimnis gemacht,
darum kann ich mit Freude berichten, dass es mir gelungen ist, innerhalb von 6 Tagen vom Kampfschweber zum Achten-Flieger
zu werden. Der bereits erwähnte Helicommand hat mir dabei wertvolle Dienste erwiesen, dessen ich mich auch nicht schäme.

Ein weiterer hilfreicher Umstand ist natürlich der Eco selbst. Die lange mögliche Flugzeit und das ruhige Verhalten gepaart mit
dem niedrigen Geräuschpegel des Modells halfen mir dabei den Adrenalinpegel stufenweise zu reduzieren. Zum Wochenende
war ich soweit, dass ich beide Akkus hintereinanderweg fliegen konnte, das waren ca. 24 Minuten Flugzeit.
Ich glaube endlich den richtigen Übergangshubschrauber gefunden zu haben. Die Anschaffung ist für mich Gold wert.

Im Flug fallen mir lediglich kleinere Schwächen an dem Gesamtpaket auf. Ich bin noch nicht sicher ob es die Mechanik
selbst ist, die Schwimmnudelfüße oder der hilfreich eingreifenwollende Helicommand. Wenn ich das Modell aus dem Vorwärtsflug abstoppe bemerke ich ein wenige Sekunden dauerndes Wacheln des Hubschraubers. Das Wackeln bezieht sich aber ausschließlich auf die Hochachse, also das Heck, der Eco selbst steht dabei verhältnismäßig ruhig in der Luft.

Insgesamt sind damit alle Unkenrufe von meinen Experten, die den Eco 8 fast schon mit verzogener Mine betrachteten und den Helicommand mid belächelten, für mich gegenstandslos geworden. Ich glaube ab einem bestimmten Punkt muß jeder, der einen ferngesteuerten Hubschrauber fliegen will, seinen eigenen Weg finden. Meiner ist der Eco 8 Royal.

Status zur Winterpause und fas 20 Stunden in der Luft

Nach der Halbzeit habe ich dem Eco ein paar neue Rotorblätter von Blattschmied die x-tro 475 gegönnt. Die sind wie die Originalblätter halbsymetrisch aber etwas dünner und schwerer. Die Flugzeit hat sich überraschend noch einmal verlängert. Ob es an den Blättern, dem besser eingestellten Blattspurlauf oder an meinen besser werdenden Flugfähigkeiten liegt, vermag ich nicht mit letzter Sicherheit zu sagen. Die Verlängerung der Flugzeit ist kein Quantensprung aber mit zusätzlichen 3-4 Minuten trotzdem erwähnenswert.

Das leichte Schütteln konnte ich immer noch nicht ganz beseitigen. dem werde ich mich aber in der Winterpause widmen.

Relativ später Nachtrag

Nach einigen Einstellarbeiten und Versuchen bin ich dahinter gekommen, dass die Heckrotorblätter aus dem Baukasten
bei den niedrigen Drehzahlen des Ecos zuwenig Schub liefern. Das merkt man daran, dass der Eco nach einem Geradeausflug
und anschließendem Stoppen mit dem Heck wedelt und bei etwas kräftigeren Pitchstößen, z.B. weil ich beim Abstoppen den
ausbleibenden Auftrieb durch die zusätzliche Durchströmung des Hauptrotors kompensieren muß. Dabei drehte sich das
Heck zur Seite. Der Wechsel auf größere Heckrotorblätter von MS Composit hat mit einem Schlag beides behoben.

Fazit und Nachwort:

Mein Ziel ist erreicht! Der Eco fliegt, eine lange Flugzeit ist möglich, Gewicht und Größe erlauben die problemlose ständige Mitnahme im Kofferraum. Der Helicommand, nur sehr verhalten eingestellt, hilft mir, das Losbrechmoment bei meinen leider manchmal entstehenden Flugpausen zu kompensieren.

Der Eco 8 ist nicht mehr der letzte Schrei, er führt noch ein eher stilles Dasein bei Besitzern die nicht dem Mainstream (Eingeweihte hier im Forum wissen was ich meine) hinterher rennen wollen. Ich bin eigentlich auch nur durch unseren SledgeHammer auf dieses Modell gekommen. Seine Ausführungen in einem längeren Thema zum Eco hatten mich neugierig gemacht und begeistert, nachzulesen >hier<.

Meine Motorisierung ist zwar nicht ganz so ausgefuchst wie seine, sie scheint meinen Anforderungen aber gerecht zu werden.

Die Kosten können sich tatsächlich überschaubar für einen Hubschrauber der 500er Klasse ausnehmen, lediglich das Nachrüsten von Tuningteilen (gehärtete Wellen, andere Rotorblätter usw.) lassen den Preis in Größenordnungen gängiger Modelle wachsen, die einen Rotordurchmesser von einem Meter haben. Fliegen wird der Eco aber auch mit der Standartausstattung.

Zum Schluss noch meinen speziellen Dank an SledgeHammer und den Zauberlehrling für gute Tipps und hilfreiche Informationen.
 
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