20 Grad an den Kontaktpunkten sind schon 'ne Menge mehr, und je nachdem welche Temperatur Dein Kolben erreicht und wie viel Leistung er hat, dauert es dann wirklich relativ lange, bis die entsprechende Stelle auch die notwendige Temperatur erreicht hat. Wenn zudem ein eutektisches Lot verwendet wurde, dann wird dies blitzartig (am Schmelzpunkt) flüssig, ist bis dahin also eindeutig fest und nicht irgendwie zähflüssig. Ergo MUSS die Schmelztemperatur erreicht werden, damit sich das Bauteil ohne Gewalt lösen lässt.
Wenn Du vollständig "sauber" arbeiten möchtest, dann solltest Du bleihaltiges und bleifreies Lot nicht mischen, auch nicht an einer Lötspitze - also nur mit "bleifreier" Spitze auslöten, penibel reinigen und dann meinetwegen bleihaltig (mit anderer Spitze) wieder einlöten. Oder Du bleibst eben bei bleifrei für diese Lötstelle und sparst Dir damit das Reinigen und den Spitzenwechsel, wobei die Reinigung aber u. U. sowieso keine schlechte Idee ist. In jedem Fall sollte es mit beiden Loten funktionieren, denn auch bei bleihaltigem Lot dauert es ja nun mal länger, bis die Füße des Kelches die notwendige Temperatur erreichen. Auch hier dürfte es helfen, eutektisches (bleihaltiges) Lot zu verwenden, damit unterhalb der Schmelztemperatur alles stabil bleibt. Wenn Du dann mit passender Temperatur und ausreichender Leistung zügig arbeitest, sollte das kein Thema sein.