Wieso Lipos plötzlich defekt sind oder nicht mehr die volle Kapazität haben beschäftigt viele. Ich habe folgende Zeilen deshalb noch einmal aus einem bestehenden Thema extrahiert.
Auszug:
Ich habe noch einmal gegraben und versucht einige Informationen zusammenzutragen und diese in halbwegs verständlicher Form aufzuschreiben. Sollte sich ein Fehler eingeschlichen haben wäre ich für einen netten Hinweis dankbar.
Ein Lipo hat, wie alle Akkus, eine Anode und eine Kathode.
Die Anode besteht aus Graphit. Die Kathode ist ein Kristallgitter aus einem Metalloxid; wobei die metallische Komponente Mangan, Nickel oder Kobalt sein kann. Als Elektroly dient ein wasserfreies aber brennbares Lösungsmittel.
Wird der Akku geladen, wandern Lithiumionen vom Kristallgitter der Kathode zur Graphitelektrode um sich dort anzulagern.
Wird der Akku überladen - d.h. es wird zu viel Lithium aus der Kathode gelöst - wird das Gitter instabil und zerfällt.
Als Folge davon verringert sich die Kapazität (durch das zerfallene und deshalb fehlende Kristallgitter) weiterhin wird Sauerstoff frei, der mit den Lithiumionen reagieren will/kann. Dabei entsteht idR. Wärme. Im schlimmsten Fall geht die Oxidation mit einer Flammenbildung einher.
Beim Entladen eines Lipos , wandern die Lithiumionen von der Graphitelektrode wieder zurück zur Metalloxid-Kathode und lagern sich dort an. Lagert sich zu viel Lithium an, wird das Kristallgitter dauerstabil, sodass beim Laden nur noch wenige bzw. fast gar keine Lithiumionen mehr aus dem Gitter gelöst werden können. Das passiert, wenn man den Akku zu weit entlädt. Darum soll man beim Entladen auch die 20% Reserve einhalten. (Ausnahme wäre, wenn man den Verlust des Modells damit vermeiden kann.)
D.h., der Akku kann nicht mehr richtig geladen werden und verliert seine ihm zugedachte Funktion.
Weitere Fußangel ist die Ladespannung.
Damit überhaupt ein Ladestrom in den Lipo fließen kann, muß die angelegte Spannung höher sein, als die Spannung, die der Akku selbst gerade hat. Je größer der Ladestrom werden soll, umso größer muß die angelegte Spannung sein. Die Spannung hängt dabei noch vom Innenwiderstand des Akkus ab.
Ist der Innenwiderstand hoch, muß bei gleichem Ladestrom die Spannung höher sein als bei einem Akku mit einem niedrigen Innenwiderstand. Ist die angelegte Spannung zu groß, kann das Kristallgitter instabil werden, was wie bei der Überladung zum Kapazitätsverlust des Akkus führt.
Beim Laden eines Lipos ist deshalb die Ladeschlussspannung von 4,2V einzuhalten. Spannungsungenauigkeiten des Ladegerätes oder eine bewusste Überschreitung der Ladespannung von bis ca. 50mV (0,05V), wird den Akku nicht direkt zerstören, kleinere Schädigungen passieren aber schon.
Das ist dann der Akku-Tot auf Raten.
Ich möchte an dieser Stelle noch einmal erwähnen, dass es bei LiPo Akkus nicht möglich ist, diese wiederzubeleben. Bei einigen Akkutypen ist es wohl möglich mit speziellen Programmen der Ladegeräte, diesen eine Art "Frischzellenkur" zu verpassen, bei Lipos geht das nicht.
Gruß
Norbert
Edit:
Ausführliche Erläuterungen mit vielen Bildern und Grafiken
Auszug:
Ich habe noch einmal gegraben und versucht einige Informationen zusammenzutragen und diese in halbwegs verständlicher Form aufzuschreiben. Sollte sich ein Fehler eingeschlichen haben wäre ich für einen netten Hinweis dankbar.
Ein Lipo hat, wie alle Akkus, eine Anode und eine Kathode.
Die Anode besteht aus Graphit. Die Kathode ist ein Kristallgitter aus einem Metalloxid; wobei die metallische Komponente Mangan, Nickel oder Kobalt sein kann. Als Elektroly dient ein wasserfreies aber brennbares Lösungsmittel.
Wird der Akku geladen, wandern Lithiumionen vom Kristallgitter der Kathode zur Graphitelektrode um sich dort anzulagern.
Wird der Akku überladen - d.h. es wird zu viel Lithium aus der Kathode gelöst - wird das Gitter instabil und zerfällt.
Als Folge davon verringert sich die Kapazität (durch das zerfallene und deshalb fehlende Kristallgitter) weiterhin wird Sauerstoff frei, der mit den Lithiumionen reagieren will/kann. Dabei entsteht idR. Wärme. Im schlimmsten Fall geht die Oxidation mit einer Flammenbildung einher.
Beim Entladen eines Lipos , wandern die Lithiumionen von der Graphitelektrode wieder zurück zur Metalloxid-Kathode und lagern sich dort an. Lagert sich zu viel Lithium an, wird das Kristallgitter dauerstabil, sodass beim Laden nur noch wenige bzw. fast gar keine Lithiumionen mehr aus dem Gitter gelöst werden können. Das passiert, wenn man den Akku zu weit entlädt. Darum soll man beim Entladen auch die 20% Reserve einhalten. (Ausnahme wäre, wenn man den Verlust des Modells damit vermeiden kann.)
D.h., der Akku kann nicht mehr richtig geladen werden und verliert seine ihm zugedachte Funktion.
Weitere Fußangel ist die Ladespannung.
Damit überhaupt ein Ladestrom in den Lipo fließen kann, muß die angelegte Spannung höher sein, als die Spannung, die der Akku selbst gerade hat. Je größer der Ladestrom werden soll, umso größer muß die angelegte Spannung sein. Die Spannung hängt dabei noch vom Innenwiderstand des Akkus ab.
Ist der Innenwiderstand hoch, muß bei gleichem Ladestrom die Spannung höher sein als bei einem Akku mit einem niedrigen Innenwiderstand. Ist die angelegte Spannung zu groß, kann das Kristallgitter instabil werden, was wie bei der Überladung zum Kapazitätsverlust des Akkus führt.
Beim Laden eines Lipos ist deshalb die Ladeschlussspannung von 4,2V einzuhalten. Spannungsungenauigkeiten des Ladegerätes oder eine bewusste Überschreitung der Ladespannung von bis ca. 50mV (0,05V), wird den Akku nicht direkt zerstören, kleinere Schädigungen passieren aber schon.
Das ist dann der Akku-Tot auf Raten.
Ich möchte an dieser Stelle noch einmal erwähnen, dass es bei LiPo Akkus nicht möglich ist, diese wiederzubeleben. Bei einigen Akkutypen ist es wohl möglich mit speziellen Programmen der Ladegeräte, diesen eine Art "Frischzellenkur" zu verpassen, bei Lipos geht das nicht.
Gruß
Norbert
Edit:
Ausführliche Erläuterungen mit vielen Bildern und Grafiken
Zuletzt bearbeitet: