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Tech-Tipp Stütz- und Filterkondensator für das BEC selber bauen

Hatschi

Admin
Mitarbeiter
Hallo miteinander,

da es vor kurzem wieder ein Thema war dachte ich, es wird wieder Zeit meinen tausendsten Post aus dem alten Forum rauszukramen. Hierzu findet Ihr im folgenden meinen damaligen Beitrag den ich noch Bearbeiten bzw. korrigieren werde.

Kennt Ihr das, euer Auto/Heli/Boot/Flugzeug... setzt plötzlich ganz kurz aus, wenn ihr "lenkt" oder über einen Curb fährt?
Wenn ja dann kann ich euch Helfen!
An sich hatte ich damit noch nie ein Problem, doch beim Durchstöbern der Foren und des Internets stieß ich auf das Problem und war gleich angefixt.
Die Lösung ist so einfach, dass man es kaum glauben mag. Doch bevor wir uns die Lösung ansehen, versuche ich euch die Szenarien zu präsentieren. Fangen wir an!
Ihr fährt mit eurem Tiefflieger/Teppichmesser oder wie ihr sonst euer Tourenwagen nennt mit einer Carbon- Chassisplatte über den Teppich und räubert in den Kurven über die Curb´s und dann, UPs, ganz plötzlich könnt ihr nicht lenken oder Gas geben, bzw. das Auto wird langsamer und im schlimmsten Fall seit Ihr an der Mauer zerschält. Was wird wohl die Ursache sein, ein Fahrfehler war das nicht?

Es mag jetzt banal klingen, doch es ist die elektrostatische Aufladung, die dabei entsteht wenn das Carbon über den Teppich schleift. Diesen Effekt habt Ihr z.B. auch dann wenn ihr einen Luftballon an euren Haaren reibt.
Diese Aufladung entlädt sich sobald ihr über die Curb´s fährt oder andere Plastikteile an der Strecke. Diese Entladung geht auch auf euren Empfänger/Regler/BEC über und dieser kann mit dieser Spannungsspitze nicht klar kommen.

Anderes Szenario ihr habt richtig dicke Servo´s in euer Schätzle eingebaut und die Aktionen werden nicht direkt oder zu spät ausgeführt? Woran liegt das?
Die Antwort ist sehr einfach! Oft ist es so, dass billige/günstige/alte Empfänger/Regler/BECs nicht genügend elektrischen Strom liefern können in dem Maße wie es die Servo´s verlangen.
Für beide Fälle ist zwar in den Empfänger/Regler ein BEC installiert, doch der Kondensator/ELKO reicht einfach in solchen Fällen nicht aus um die Spitze oder den Durst der Technik zu stillen.
Genau hier kann ein weiterer LOW ESR ELKO Abhilfe schaffen. Doch bevor wir den ELKO einbauen oder verwenden, sollten wir uns überlegen was ein ELKO ist.
Ein Elko ist die Abkürzung für ELektrolyt KOndensator. Dieser ist aus zwei elektrisch leitfähigen Platten aufgebaut, welche isoliert werden durch ein Dielektrikum (= nicht leitfähiges oder sehr schwach leitendes Material = Isolator).

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Beim ELKO ist die Kathode eine leitfähige Flüssigkeit (= Elektrolyt). Das Dielektrikum ist eine hauchdünne Oxidschicht, die auf der aufgerauten Aluminium-Oberfläche der Anode aufgedampft ist. Dieser Aufbau ist in einem Aluminiumbecher und durch einen Gummistopfen verschlossen. Die Stelle an der Oberseite ist eine Sollbruchstelle, wo er platzen darf bei falschem Anschluss... Da die Jungs Platzen können und so umherfliegende Splitter verhindert werden.

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Moment, aber was Bedeutet jetzt Low-ESR?
ESR ist das Akronym für "Equivalent Series Resistance" und bezeichnet den UNERWÜNSCHTEN inneren Verlustwiderstand des Kondensators. Der Widerstand (ESR-Wert) wird durch Material, Konstruktion und die Leitfähigkeit der Kathode beeinflusst.
In Schaltungen zur Stromversorgung von anderen Schaltungsteilen siebt der ELKO unerwünschte Wechselspannungsanteile aus den Signalen heraus und dient als Stützkondensator, wenn ein Verbraucher kurzzeitig viel Strom zieht, bis der Spannungsregler nachgeregelt hat. Hier kommen eben die LOW ESR ELKOs zum Einsatz, da diese einen sehr geringen Widerstand aufweisen.
Ich denke das sollte als Theorie reichen. Nun wollen wir an die Praxis gehen! Wir hatten ja das Problem das der ELKO im Empfänger/Regler/BEC nicht ausreicht, also müssen wir ihn unterstützen. Hierfür nehmen wir einfach einen ELKO und schließen diesen an einen freien Platz des Empfängers an. Schaut man nach fertigen Lösungen von den bekannten Hersteller verschlägt es einen die Spucke. Es werden für zwei 1€ Artikel 8-14€ verlangt! Da wir ja Modellbau betreiben, lasst es uns doch einfach Nachbauen.
Hierfür benötigen wir einen ELKO mit 2200µF bis 4700µF und 10V Nennspannung. Man kann auch ELKOs mit höheren Nennspannungen nehmen. Doch wozu? Die werden mit zunehmender Nennspannung auch größer.
Die Elkos müssen auch eine DIN erfüllen nach der sie Spitzenströme von 1,15 fach der Nennspannung aushalten müssen. Es werden im Endeffekt annähend im schlimmste Fall 10V erreicht. Moderne Empfänger sind auch bis ca 10V ausgelegt.
Des Weiteren brauchen wir ein Kabel zum Empfänger mit einem Plus- und Minus-Stecker und damit alles sauber wird Schrumpfschläuche.

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Natürlich brauchen wir auch Werkzeug zum Verarbeiten der Teile und das sollte jeder im Bastelzimmer haben. Einen Seitenschneider, Abisolierzange, Feuerzeug/ Heißluftfön, guten Lötkolben/-station, gutes (B)Lötzinn mit Flussmittel und eine dritte Hand.

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Fangen wir an, in dem wir die Adern des Empfängerkabel abisolieren und die Litzen verdrillen. Die freigelegten Litzen der einzelnen Adern verzinnen wir mit unserem Lötzinn.

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Dann können wir die Schrumpfschläuche über die Adern ziehen und die Adern an den ELKO löten. Hier müssen wir auf die Polung achten, also Minus an Minus und Plus an Plus.

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Zum Schluss ziehen wir die Schrumpfschläuche über die Adern und Anschlüsse und heizen den Schrumpfschläuchen ein.
Das wars!
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Für weitere Fragen versuche ich gerne zur Verfügung zu stehen.
Noch bleibt zu sagen, den kleinen ELKO kann man erweitern und dient in dem Thread als Grundstein für die nächsten Aufbauten zu einer Powerweiche oder BEC. Doch dazu brauch ich etwas mehr Zeit und Ideen. An dem Punkt muss ich yoshi danken, für seine bereits geleistete Hilfe für folgende Teile.
Zum Schluß bleibt zu sagen, viel Spaß beim Nachbauen und ich übernehme keine Haftung. Ihr müsst natürlich auch vorher alles Testen.
Und bitte nur bei offenem Fenster und Abzug löten, die Dämpfe sind nicht so gesund.
Das war der erste Streich, der zweite folgt zu Gleich. (also irgendwann^^)

Quelle: http://www.elektronik-kompendium.de/
Gruß Hatschi


PS.: Ich bin kein E-Technik Profi, aber das was ich nicht weiß oder kann versuche ich mir anzueignen oder IHR könnt mir helfen.
Mittlerweile kann ich etwas besser löten...
 
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