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Anleitung Schaltmodule / elektronische Schalter

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yoshi

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Ich möchte mal ein Thema zu Schaltmodulen in RC-Modellen, z.B. in Scale und Truckmodellen, erstellen. Es soll die Funktionsweise, technische Besonderheiten und die Anschlussmöglichkeiten an RC-Fernsteuerungen erörtern.

Mit Schaltmodulen lassen sich Zusatzverbraucher (z.B. Beleuchtung) via Fernbedienung schalten.


Worauf muss beim Kauf geachtet werden?

Schaltmodule gibt es in zig Ausführungen. Von dem her sollte man schon vorher wissen wofür man es einsetzen möchte.

Schalttechnik:
Schaltmodule gibt es meist in nur zwei Varianten, elektronisch schaltend mit Transistoren oder elektromechnisch schaltend mit Relais. Transistoren sind theoretisch verschleißfrei und erschütterungsunempfindlich. Relais unterliegen einem gewissen Verschleiß und der Schaltkontakt kann bei starken Erschütterungen "flackern". Dafür sind Relais unempfindlich gegenüber induktiven Lasten, also Motoren und Spulen.

Schaltzustände:
Schaltmodule gibt es speichernd (schaltend) und nicht speichernd (tastend). Vorsicht! Die verschiedenen Hersteller nutzen da eigene Bezeichnungen.

Speichernde Schaltmodule lassen sich durch einen Schalt-, Tast- oder Proportionalkanal einschalten und speichern diesen Zustand, auch wenn der Schalt-, Tast- oder Proportionalkanal in die Ausgangsstellung zurück bewegt werden. Durch nochmaliges Betätigen des Schalt-, Tast- oder Proportionalkanals wird das Schaltmodul wieder ausgeschaltet.

Tastende Schaltmodule bleiben nur solange eingeschaltet, wie sich der Schalt-, Tast- oder Proportionalkanal in der Einschaltposition befinden. Wird der Schalt-, Tast- oder Proportionalkanal wieder in die Ausgangsstellung zurück bewegt, wird auch das Schaltmodul wieder ausgeschaltet.

Betriebsspannung:
Gibt an mit welcher Spannung das Schaltmodul selbst versorgt werden kann. Diese liegt meist im Bereich der gebräuchlichen Empfänger-Spannungen, also ca. zwischen 4,8 V und 6 V. Diese Angabe sollte aber in den technischen Daten des gewählten Produkts zu finden sein.

Schaltspannung:
Gibt an welche Spannungen mit dem Modul geschaltet werden können. Hier wird der Spannungsbereich deutlich größer. Aber auch hier muss die Angabe den technischen Daten des gewählten Produkts entnommen werden.

Schaltstrom:
Gibt an wie groß der maximale Schaltstrom sein darf. (Dabei immer auf den Dauerstrom achten.) Da der Strombedarf vom Verbraucher abhängig ist, sollte also der geforderte Strom für den Anwendungsfall errechnet und ein entsprechend potentes Schaltmodul gewählt werden.

geschalteter Pol:
Gibt an ob der "Minus" oder der "Plus" geschaltet wird. Die meisten Schaltmodule schalten den "Minus". Durch die Anwendung kann es aber auch erforderlich sein den "Plus" schalten zu können. Also unbedingt darauf achten!

Schaltmodule mit Relais sind meist potentialfrei ausgeführt. Das heißt, es kann selber gewählt werden wie das Relais angeschlossen wird. Bei Relais gibt es noch die Besonderheit des Kontaktes. Meistens werden Schließerkontakte, also stromlos ungeschaltet, verwendet. Selten werden Öffnerkontakte, also stromlos geschaltet, verwendet. Teilweise werden aber auch Wechselkontakte angeboten, bei denen man je nach eigener Beschaltung zwischen Öffner- oder Schließerkontakt wählen kann.

Sonderanwendungen:
Es gibt unterschiedlichste Schaltmodule für Sonderanwendungen. Z.B. gibt es Schaltmodule speziell zum Ansteuern von Motoren, teilweise auch mit Drehrichtungsänderung. Oder Schaltmodule für Hochspannungsanwendungen wie einem schaltbaren Killswitch für Benzinmotoren.

Funktionen:
Ebenso gibt es Schaltmodule mit vorgegebenen Funktionen. Der Klassiker wäre ein Blinkmodul zur Realisierung eines Blinkers. Diese Schaltmodule sind meist im Scalebereich (Autos, Trucks, Schiffe, Panzer) zu finden.

Impulsbereich der Schaltfunktion:
Gibt an bei welcher Impulslänge des Impulssignals der Schaltvorgang ausgelöst wird.

Diese Angabe kann bei modernen Fernbedienungen meist vernachläßigt werden, da sich das Impulssignal über die Einstellungen der Fernbedienung beeinflussen läßt. Das gilt aber nur für Fernsteuerungen mit Display, also einstellbare "Computeranlagen".

Je nach Anwendung kann dieser Wert aber auch über die gewünschte Funktion entscheiden. Soll z.B. das Signal eines Proportionalkanals parallel zum Schalten eines Schaltmoduls genutzt werden, muss der Impulsbereich zur Anwendung passen.

Es gibt auch Schaltmodule, bei denen sich der Impulsbereich einstellen läßt.

Impulspolung:
Das Impulssignal kann sich durch unterschiedliche Polung unterscheiden. Es gibt positive und negative Impulssignale. Die günstigen Schaltmodule können meist nur eins von beidem auswerten.

Anzahl der Schaltausgänge:
Meist stehen Schaltmodule mit einem oder zwei Schaltausgängen zur Verfügung.

Es gibt aber auch Schaltmodule mit wesentlich mehr Schaltausgängen. Da diese Module trotzdem mit nur einem Kanal der Fernbedienung angesteuert werden, ist dort meist eine feste oder einstellbare Schaltreihenfolge vorgegeben. Z.B. mit jeder Betätigung des Schalt-, Tast- oder Proportionalkanals wird der nächste Schaltausgang ein- und der vorherige Schaltausgang ausgeschaltet.


Es gibt also einiges vor dem Kauf eines Schaltmoduls zu beachten. Betrachtet also genau eure gewünschte Anwendung und wählt das passende Schaltmodul dazu aus.


Weiter geht es im nächsten Post.

Nachtrag in Rot.
 
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yoshi

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Das Zeichnen der Beispielschaltungen hat doch etwas länger gedauert. :rolleyes:


Anschlussmöglichkeiten


Am meisten gebräuchlich sind Schaltmodule mit Transistorausgang. Deshalb habe ich die meisten Bilder auch für Transistorschaltmodule gezeichnet.

Hier das Bild für ein allgemeines Schaltmodul.

Rot ist Plus, Schwarz ist Masse und Gelb ist der Signalanschluß. Der Signalanschluß kann nicht direkt an ein Relais oder Transistor angeschlossen werden, der Signalkanal gibt ein PWM-Signal aus, das zuerst von einer Auswerteelektronik(Schaltmodul) verarbeitet werden muß.



Hier eine Beispielschaltung für ein Transistorschaltmodul mit einem Ausgang und geschaltetem "Minus".



Hier eine Beispielschaltung für ein Transistorschaltmodul mit einem Ausgang und geschaltetem "Plus".



Hier eine Beispielschaltung für ein Transistorschaltmodul mit zwei Ausgängen und geschaltetem "Minus".



Hier eine Beispielschaltung für ein Transistorschaltmodul mit zwei Ausgängen und geschaltetem "Plus".



Bilder von Schaltmodulen mit mehr Ausgängen und Sonderanwendungen habe ich mir erspart. Da gibt es einfach zu viel am Markt.


Hier nochmal ein Bild von einem Relaisschaltmodul mit einem Ausgang, der als Wechselkontakt ausgeführt ist. Alleine mit diesem Relasischaltmodul lassen sich schon sehr viele, unterschiedliche Schaltungen realisieren. Dazu aber mehr in einem Extrapost über Relaisschaltmodule.

 
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yoshi

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Dann möchte ich euch mal ein Schaltmodul vorstellen. Ich habe auch einige in meinem Fundus und zu denen kann ich natürlich wesentlich mehr erzählen.


Praktische Anwendung


Dr. Mad Thrust Electronic On/Off Switch (EU Warehouse)

Dieses Schaltmodul ist recht günstig und sehr einfach gehalten. Es schaltet die Empfängerspannung und kann damit einen angeschlossenen Verbraucher versorgen. Dieses Modul benötigt somit keine zusätzliche Schaltspannung, kann aber auch nur die Empfängerspannung schalten. Es ist ein nicht speicherndes (tastendes) Modul und schaltet den "Plus".

Vorsicht! Mit meiner Spektrum DX18 und dem DSMX-Protokoll funktionierte das Schaltmodul nicht.


Mit meiner Sanwa MT-4 und FHSS2 (hatte nur einen FHSS2-Empfänger rumliegen) ging es problemlos.

Hier mal zwei Bilder zu einer Beispielanwendung. Ein geschaltetes Beleuchtungsmodul für Fahrzeuge. Das Schaltmodul schaltet die Versorgungsspannung für das Beleuchtungsmodul ein oder aus.


 
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