Ich hab Wolle vorhin schon einen vorgeheult, dass mir das Filament langsam zur Neige geht. Aber nach fast einer Woche dann doch endlich Nachschub erhalten:
Das Grün werde ich wohl nicht mehr für den Landy nutzen. Ursprünglich wollte ich das Grün mal mit dem Blau vergleichen und dann entscheiden. Aber die lange Lieferzeit hat mir die Wahl abgenommen. Von dem Blau war noch eine Rolle im Vorrat.
Gestern hatte ich mich noch um das Servo gekümmert. Das geänderte Teil musste ich leider 2x drucken, weil ich die Maße für die Geometrie der Mutter zu klein gewählt hatte und die Muttern nur mit Gewalt in ihre Position zu bekommen waren. Beim zweiten Anlauf hat es dann aber wunderbar funktioniert und das Servo ist jetzt an seinem Platz.
Eigentlich wäre jetzt die Verkleidung dran gewesen. Aber nach einem kurzen Blick in die Montageanleitung ist mir die Lust auf diesen Schritt vergangen. Diverse Schrauben an schlecht erreichbaren Stellen und dann auch noch alles so klein, dass man es am Tablet kaum noch erkennen kann (oder auch gar nicht). Da wurde das Getriebe schlagartig interessanter...geflucht habe ich trotzdem
Bis hier hin ging es noch recht gut. Aufpassen muss man lediglich an einer stelle, wo ein Zahnrad sowohl mit rechtssteigender und linkssteigender Verzahnung vorhanden ist. Die sollten also möglichst nicht verwechselt werden. Da alle anderen Zahnräder linkssteigend sind, kann man das rechtssteigende im Vergleich mit den anderen Zahnrädern gut identifizieren. An den Enden der Wellen musste ich zum Teil den "Elefantenfuss" entfernen, weil ein paar Karossierteile eine möglichst schöne Unterseite (in Bezug auf das Druckbett) haben müssen und ich deshalb den Abstand zwischen Düse und Druckbett weiter reduziert habe. An den Gehäuseseiten habe ich im gleichen Zug auch den Überstand im Bereich der Lageraufnahmen entfernt.
<Bisschen Technikblabla...>
Bei der Montage der Zahnräder auf die Wellen haben die Konstrukteure eine Anlagefläche für die Zahnräder vorgesehen. Die Verzahnung der kleinen Zahnräder befindet sich direkt an der Welle. Die großen Zahnräder werden auf eine Art Keilwelle gesteckt. Damit sie nicht zu weit geschoben werden, befindet sich hinter den Keilen eine Anlagefläche. Da die 3D Drucker nicht einfach in der Luft drucken können, befinden sich an den Durchmesseränderungen bzw. den Keilen und Zähnen der Zahnräder Fasen, damit diese als Überhänge gedruckt werden können und kein Stützmaterial verwendet werden muss. An sich eine gut durchdachte Lösung. Nur bei einer Welle hat das leider nicht funktioniert.
Der blaue Pfeil zeigt den Aufbau durch den 3D Drucker an. In diese Richtung wird das Teil aufgebaut. Die beiden roten Pfeile zeigen auf die Anlageflächen und deren Fasen. Die erste Anlagefläche ist also eher ein Keil. Aber wofür sind die Anlageflächen überhaupt? Das gesamte Getriebe ist schrägverzahnt. Die Schrägverzahnung hat diverse Vorteile gegenüber geradverzahnten Getrieben und bietet sich besonders im 3D Druck an. Ein Nachteil ist jedoch, dass durch die Schrägverzahnung Axialkräfte entstehen, die in Achsrichtung wirken. Wenn die Konstrukteure also aufgepasst haben, dann sollten die Anlageflächen die Zahnräder also beim vorwärts Fahren in Position halten und die Axialkräfte über die Welle auf die Wälzlager übertragen werden. Bei der Konstruktion ist aber auch ersichtlich, dass beim rückwärts Fahren die Zahnräder nicht mehr axial in Position gehalten werden. Manche haben zwar einen sehr festen Sitz, aber definiert ist die Positon der meisten Zahnräder trotzdem nicht mehr. Ich lasse mich also überraschen welche Melodien das Getriebe beim rückwärts Fahren von sich gibt. Hauptsache nicht "Spiel mir das Lied vom Zahnausfall".
<Technikblabla Ende>
Zum Glück habe ich vergessen das Getriebe zu fetten (bloß kein Öl nehmen...das ist nicht dicht). Die Jungs von 3dsets haben scheinbar echt noch nichts von Durchgangsbohrungen gehört. Die Schrauben möchten sich auch bei den Getriebehälften ihr Gewinde schneiden. Offensichtlich ist das aber nicht wirklich gewollt, weil am Ende der Schrauben Muttern vorgesehen sind. Also wieder ein paar Schimpfwörter ausgepackt und den passenden Bohrer zum Nachbohren rausgesucht. Ein Loch hat sich übrigens noch eingeschlichen, wo eigentlich keins sein sollte:
Ist zwar nur total klein, aber auf der anderen Seite, wo die Muttern sind, da gibt es ein anderes Problem. Die ganze Verbindung ist da nämlich auf Spannung, weil die Mutter nicht auf einer Achse mit der Bohrung ist. Dort hat man scheinbar das Problem mit dem Loch für wichtiger empfunden und die Mutter auf Spannung eingesetzt... Wenn ich so Schweinereien gemacht habe, musste ich den Leuten aus der Montage immer nen Kasten Bier besorgen, damit die wieder mit mir reden
Also Fett ins Getriebe geschmiert und das ganze Gerät mal verschraubt. Sieht ein bisschen unspektakulär aus, aber offensichtlich passt es. Dreht sich auch recht leicht und der Rest schubbert sich schon noch ein. Die Platte für den Motor hab ich noch nicht verschraubt, weil ich die noch aus PETG drucken werde (PLA mag es nicht so warm und verliert seine Form, wenn der Motor ins Schwitzen kommt).
Ein witziger Hinweis bezüglich der Druckteile fürs Getriebe. Die haben bei den fertigen Druckdateien einfach ein Teil von der Karosserie mit auf die Platte gesetzt. Da man für das Getriebe aber "eigentlich" ein anderes Filament nehmen soll, ist das ziemlich sinnfrei. Ist mir zum Glück aufgefallen, weil ich sonst 6 Stunden länger hätte warten müssen und das Teil dann eh im Müll gelandet wär. Das war an einer anderen Stelle auch noch...weiß nicht mehr wo. Aber wär natürlich schön, wenn sowas nicht vorkommen würde.