So, ich melde mich mal wieder; habe heute endlich den neuen Motor mal nach der Anleitung eingefahren, die Mred1 hier gepostet hat, nochmal danke dafür! (hat mir sehr geholfen, dazu unten mehr).
Habe mir ne Sackgasse mit ca 100m Fahrstrecke ausgesucht um das ganze Prozedere durchzuführen, leider lief es Anfangs nicht ganz wie erhofft:
Hatte den Motor mit der Heizdecke angeheizt und versucht zu starten = ohne Erfolg. Der Motor gab keinen Mucks von sich und nach etwa 6 mal ziehen merkte ich schon wie der Seilzug anfing schwerer zu gehen. Aus dem Dilemme mit dem Originalmotor wusste ich noch, dass er abgesoffen war. Also, Glühkerze raus, Tuch drüber, paar mal gezogen und das Tuch war voll. So, das ganz dann nochmal und wieder ohne Erfolg (hatte zuvor alle Nadeln kontrolliert und nach Handbuch eingestellt).
Nachdem ich den Motor wieder trocken gestellt habe, habe ich dann mal die Leerlaufschraube so eingestellt, dass der Vergaser 1,0mm statt 0,5 (wie im Handbuch) offen stand; siehe da: der Motor gab erste Lebenszeichen von sich, ging jedoch nach ein paar Sekunden wieder aus (zuvor ging die Drezahl runter, was ja auf ein zu fettes Gemisch hindeute); Glühkerze raus und man sah, dass der Motor erneut abgesoffen war. Habs dann noch 2 mal versucht, mit etwas magerer Hauptnadel und Teillastnadel Einstellung, jedoch lief der Motor dann nur etwas länger. Habe dann Testweise direkt nach dem Starten den Glühkerzenstecker entfernt und der Motor ging dann sofort aus.
Ab diesem Punkt hatte ich die Glühkerze in Verdacht; hatte beim Kauf des Motors gleich ne OS No.8 mitbestellt, diese dann vor Ort eingebaut (vorher natürlich die Gewindelänge verglichen) und die Nadeln wieder auf Werkseinstellung gesetzt (Leerlauf aber weiterhin bei 1,0mm). Am Seilzug gezogen und direkt bei der ersten Umdrehungen lief er. Glühkerzenstecker nach ein paar Sekunden abgezogen = Leerlauf blieb identisch.
Nachdem der Motor nun endlich zuverlässig lief, habe ich mich dann ans einfahren gemacht, habe das Dual Rate des Gaszugs auf 50% eingestellt für die ersten 3 Tanks, damit ich nicht ausversehen zu viel Gas gebe. Hier ging das nächste Problem los: der Motor ging bei der leichtesten Bewegung des Gaszuges aus; habe dann als erstes die Hauptnadel um 1/4 geöffnet, wodurch das Problem dann noch schlimmer wurde; um 1/4 zugedreht und der Motor lies es zumindest zu, dass man leicht anfahren konnte, ging aber meist auch wieder aus. Da beim Anfahren jedes mal ein große blaue Rauchwolke kam, habe ich auch die Teillastnadel mal um 1/4 zugedreht, wenn man jetzt vorsichtig Gas gegeben hat, konnte man zumindest mit dem Modell rumrollen bei 1/4 Gas.
Habe mich dann an die besagte Anleitung von Mred1 gehalten und so den ersten Tank verfahren, der 2. Tank verlief nicht anders. Beim 3. Tank habe ich dann schon gemerkt, dass der Motor besser am Gas hängt und habe die beiden Nadeln wieder auf Werkseinstellung gesetzt; dies funktionierte dann endlich, ohne dass er absäuft und bin damit dann alle 5 Tanks des Einlaufprozesses durchgefahren, ohne ein Problem zu haben.
Den 6. Tank habe ich dann heute noch genutzt um die Hauptnadel einzustellen, wobei ich dann bei 4 3/4 Umdrehungen gelandet bin (laut Handbuch sind 5 Umdrehungen für einen nicht eingefahrenen Motor und 4 1/4 für einen eingefahrenen), wo der Motor nach 4 Bahnen mit Vollgas in etwa 105°C erreicht, geht das so in Ordnung?
Die Teillastnadel habe ich auf auf die Werksteinstellung für einen eingefahrenen Motor gesetzt.
Aktuell merkt man, dass der Motor nach 2-3s Leerlauf stark anfettet und in den ersten paar Sekunden kein Gas annimmt, bis er den Sprit "rausgedrückt" hat und dann schlagartig Leistung hat (man sieht wie zuerst ein paar Tropfen aus dem Auspuff kommen, gefolgt von einer dicken Rauchschwade).
Als ich damit dann fertig war, habe ich den Tank leerlaufen lassen und den Motor noch 2-3 zu starten versucht mit zu gehaltenen Auspuff, damit auch jeglicher Sprit verbrannt ist. Zuletzt noch insgesamt nen Dutzend Tropfen After Run in die Venturi und noch ein paar mal am Seilzug gezogen und das Modell dabei nach hinten und vorne gekippt, damit sich das Öl gut verteilt.
Zuhause habe ich auch einmal die Glühkerze entfernt um mir den Kolben anzusehen, konnte keine Ablagerungen oder Einschüsse erkennen, wie es beim Originalmotor war. Ich werde aber nach nem Liter den Motor mal ausbauen und mal Zylinderkopf + Kurbelgehäuse öffnen und mir alles genauer angucken (werde dann auch nochmal ein paar Bilder machen und die hier posten).
Was mir noch aufgefallen ist: der Motor klingt obenrum anders als der originale, viel sauberer und ohne das "singen" das dieser oftmals gemacht hatte. Auch wenn man von Gas geht, geht der Neue viel schneller zum Leerlauf über, ohne dabei zuvor hoch zu drehen.
EDIT: eine Frage zur Teillastnadel: es wird im Netz oft empfohlen, den Spritschlauch zuzudrücken und zu zählen, wie lange der Motor braucht um auszugehen. Anhand dessen soll dann die Teillastnadel eingestellt werden, sodass dieser nach ca 3s aus geht; ist dieses Verfahren zu empfehlen, oder sollte ich lieber einfach die Anleitung von Mred1 befolgen?