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Xpress XQ3S - Baubericht und Erfahrungen

Hallo zusammen,

wer hier regelmäßig im Tourenwagen-Unterforum unterwegs ist, dürfte schon mal über meine Beiträge zum den diversen Xpress Chassis gestolpert sein.
Mit der UPS Lieferung vorhin ist ein Chassis von Xpress eingetroffen, auf das ich mich ganz besonders freue - der Xpress XQ3S Tourenwagen.

Xpress teilt die normalen 4WD Tourenwagenchassis in zwei Produktlinien auf. XQ1, XQ10 und XQ11 für die reinrassigen Wettbewerbschassis mit CFK Chassis und viel Alu und die "S"- Linie mit XQ1S, XQ2S und XQ3S, die als "Sport"-Varianten für die ambitionierten Hobbyfahrer gedacht sind. Günstigere Materialien wie Glasfaserteile statt teurem Carbon und mehr Kunststoffteile statt welchen aus Aluminium.
Bisher hat Xpress hier in meinen Augen bei den S-Baukästen einen guten Spagat geschafft. Die Einsparungen beim Material haben sich nur sehr wenig negativ auf die Performance und quasi nicht auf die Haltbarkeit ausgewirkt. Dennoch musste man beim XQ2S zum Schluss rund 260€ in die Hand nehmen, wenn man die Mittelmotorvariante haben wollte (169€ Baukasten + 89€ Mittelmotor-Kit). Sollten es noch Doppelgelenk-CVDs an der Vorderachse sein (sehr empfehlenswert), kamen noch einmal rund 35€ oben drauf.

Mit dem XQ3S wird hier einiges anders. Für 189€ Baukastenpreis bekommt man ein Chassis, das bereits ein Mittelmotor-Layout analog zum aktuellen XQ11 Chassis hat. Auch die restliche Geometrie ist identisch zum XQ11.

Was heißt das konkret?
  • schmalere Bulkheads
  • lange Schwingen
  • lastabhängige Spurverstellung (bisher OPCS) an der Hinterachse
  • Einstellmöglichkeit des Nachlaufwinkels an beiden Achsen
  • Einstellmöglichkeit des Reactive Caster an beiden Achsen (lastabhängiger Nachlaufwinkel)
Kurzum, die komplette Geometrie, die´s auch beim XQ11 in edel und schön für rund 550€ gibt, bietet der XQ3S für 189€. Wie beim XQ2S auch sind Stabilisatoren und Doppelgelenk CVDs nicht Teil des Baukastenumfangs, aber dennoch sehr empfehlenswert. Mit dem Mehr an Einstellmöglichkeiten wird natürlich auch die Setupfindung etwas herausfordernder. Beim XQ11 war jedoch das Baukastensetup schon eine sehr gute Basis, insofern gehe ich davon aus, dass es beim XQ3S ähnlich sein wird.

Ich persönlich hatte bereits letztes Jahr den XQ11 gegen meinen XQ10 verglichen und unter gleichen Bedingungen "erfahren" können, wie viel mehr Ruhe die neue Geometrie des XQ11 ins Auto bringt. Der XQ11 fuhr nicht nur einfacher, sondern auch (oder gerade deswegen) schneller als mein bisheriger XQ10 es jemals tat.

Hier will ich Euch auf dem Laufenden halten was den Aufbau und die ersten Meter auf Asphalt angeht. Dieses mal nicht in meinem Xpress Erfahrungsthread, sondern losgelöst davon, da das Thema sicher auch für den ein oder anderen interessant sein könnte, der sich nicht in meinem anderen Thema tummelt :)

Viele Grüße
Hannes


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Guten Abend zusammen,

was langer währt... Der Aufbau ging gut und zügig vonstatten, was man vom Schreiben des Bauberichts nicht gerade behaupten kann. Dennoch ist jetzt ein wie ich finde recht ausführlicher Bericht dabei herausgekommen, der eventuell die Aufmerksamkeitsspanne des ein oder anderen arg strapazieren dürfte. Die Überschriften erleichtern hoffentlich das Querlesen bzw. den Direkteinstieg in einen Bauabschnitt :)

Xpress XQ3S Baubericht

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Mit dem XQ3S bringt Xpress die erwartete Sport Variante des im letzten Jahr erschienenen XQ11 Tourenwagens auf den Markt. Der XQ3S erbt viele Features von seinem größeren Bruder, ermöglicht aber durch eine andere Materialauswahl einen deutlich günstigeren Preis. Statt Kohlefaser und Aluminium wird auf Glasfaser und Kunststoff gesetzt.

Der XQ3S ist als Nachfolger des XQ2S anzusehen. Er bringt viele Features direkt mit, die beim XQ2S noch als Tuningteile nachgerüstet werden mussten. Allen voran ist es nun nicht mehr notwendig ein Mittelmotor-Umbaukit zu kaufen, da der XQ3S direkt ab Baukasten ein Mittelmotorlayout besitzt. Auch das Nachrüsten von Aluminium-Radmitnehmern ist nicht mehr notwendig. Diese sind ebenfalls ab Werk verbaut. Einzig Doppelgelenk CVDs an der Vorderachse und Stabilisatoren sind nicht Teil des Baukastenumfangs.

Was ist neu?
Vom XQ11 unterschiedet sich der XQ3S bis auf Details hauptsächlich in der Materialauswahl und der Ausführung von Teilen, die beim XQ11 aus Aluminium bestehen. So sind die Bulkheads beim XQ3S wieder einteilig ausgeführt. Dennoch wurde auf Dämpferbrücken verzichtet und quasi eine Kunststoffvariante des LCG-Umbaukits integriert.
Verglichen zum XQ2S hat sich mit den schmaleren Bulkheads und längeren Schwingen die komplette Fahrwerksgeometrie geändert. Sie ist weitestgehend identisch zum XQ11 und stellt den aktuellen Stand der Technik bei 1:10 Tourenwagen dar.
Auf den Rest der Unterschiede wird in der Beschreibung des Aufbaus eingegangen.


Aufbau
Öffnet man den Karton erwartet einen nichts neues bzw. ungewöhnliches. Es liegt eine gedruckte Anleitung bei und alle Bauabschnitte sind in Plastiktüten eingeschweißt. So wird ein allzu großes Durcheinander beim Bauen vermieden.
Der Anleitung liegen direkt ein paar Korrekturen bei, die ergänzende Informationen enthalten bzw. falsch dargestellte Dinge richtigstellen. Beim Bau der hinteren Karosseriehalter stellt man jedoch fest, dass auch die korrigierte Variante der Anleitung nicht zum Baukasteninhalt passt. Ein kleines lösbares Problem.
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Aufhängung
Los geht der Bau wie üblich mit der Radaufhängung. Als erstes werden die oberen Dreieckslenker gebaut. Das Gewinde, in welches nachher die Gewindestangen eingeschraubt werden wird zunächst mit der beiliegenden Schraube vorgeschnitten. Nach dem Aufschrauben der Kugelpfannen werden die Gewindestangen in die Dreieckslenker geschraubt. Das Vorschneiden ist zwingend nötig, da ansonsten nicht genügend Kraft aufgebraucht werden kann, die Gewindestangen in die Dreieckslenker zu schrauben.
Hier ist darauf zu achten, dass die in der Anleitung beschrieben die Länge stimmt und sich links und rechts noch in etwa gleich viele Gewindegänge befinden, sodass ein Verstellen später im Einsatz problemlos möglich ist.

Beim Bau der Spurstangen gibt es außer der Länge der verwendeten Kugelköpfe nichts Ungewöhnliches zu beachten.
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Differential
Anschließend wird das Differential gebaut. Hier hat sich zum Vorgänger nicht nur die Breite geändert. In die Gehäusehälften wurden Messingbuchsen eingepresst, die für einen besseren Lauf der Abtriebe sorgen. Der Rest ist unverändert. Die O-Ringe sollten mit Dämpferöl geschmiert werden und ins Differential sind 1,3g Öl einzufüllen. Ich habe mich für Asphalt für 5k Öl als Startwert entschieden. Auf Teppich sollte ggf. je nach Griff der Strecke mit 7k begonnen werden. Die Gewichtsangabe dient dazu, dass Differential nicht zu überfüllen und sorgt dafür, dass auch bei einem Ölwechsel sich wieder genau so viel Öl wie zuvor darin befindet. Beim Herauslösen der Kegelräder aus dem Spritzbaum ist nicht nur darauf zu achten, dass keine Grade mehr übrig sind, sondern auch keine Plastikreste in den Verzahnungen hängen. Diese können schnell zu einem vorzeitigen Tod des Differentials führen. Der Stift in der tieferen Gehäusehälfte wird am besten mit einer Spitzzange eingesetzt.
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Die Exzenter der Kugellager habe ich mit weißen Markierungen versehen. So lässt sich im eingebauten Zustand besser deren Orientierung erkennen, auch wenn die Lichtverhältnisse mal nicht optimal sind. Dazu eignet sich am besten ein Lackstift.

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Starrachse
Beim XQ11 war der Bauabschnitt bereits die erste kleinere Hürde – so auch hier. Das Spool wurde konstruktiv verändert. Es wurde nicht nur schmaler sondern auch hinsichtlich des Aufbaus des Riemenrades verändert. Hier hat sich Xpress eine clevere Lösung einfallen lassen. Der Ring auf der einen Seite des Riemenrades muss nun nicht mehr verklebt werden, sondern wird auf das Riemenrad aufgeklickt. Hier ist etwas Fingerspitzengefühl notwendig. Die Passung ist jedoch perfekt. Der Ring sollte auf einer Seite angesetzt und unter die Winkel geschoben werden. Diese Stelle wird nun festgehalten und Stück für Stück werden weitere Teile des Rings in die Halter eingeklickt. Die Spoolausgänge werden wie beim Vorgänger auch zuerst gesteckt und dann mit Schrauben gesichert.

Untere Querlenker
Nach dem Differential werden die unteren Schwingen gebaut, die jetzt deutlich komplexer sind als bei XQ2S. Neben dem Mittelmotorlayout sind sie eine der größten Neuerungen am XQ3S. Sie sind nicht nur länger, sondern auch konstruktiv komplett anders aufgebaut als bisher.

Nach dem Abtrennen der Spritzreste werden die Kugeln eingepresst. Hier ist darauf zu achten, dass die Kugeln mit Sechskant-Bund an die Innenseiten der Schwingen kommen. Auch auf die korrekte Ausrichtung der Schwingen ist vor dem Einpressen zu achten. Anschließend werden die Schrauben angelegt, die für ein einstellbares Spiel der Schwingen sorgen. Die Schrauben sind so weit anzuziehen, dass die Kugeln fast kein Spiel mehr haben, jedoch auch nicht klemmen. Der Grat zwischen zu locker und zu fest ist hier sehr schmal, jedoch ist eine ordentliche Einstellung absolut notwendig!

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Diese Einstellung sollte regelmäßig kontrolliert werden. Es ist davon auszugehen, dass die Kugeln nach und nach etwas Spiel bekommen sodass hin und wieder nachgestellt werden sollte.

Die Dämpferbefestigung an den Schwingen erfolgt wie beim XQ11 über Einsätze in den Querlenkern, mit denen die Position der Befestigung verändert werden kann. Hier ist darauf zu achten, dass der Gewindestift nicht zu tief eingeschraubt wird. Er trifft sonst am Ende der Bohrung auf die Schwinge selbst und das Gewinde des Einsatzes reist aus.

In die Querlenker, die wieder in zwei Härtegraden verfügbar sind, können bei Bedarf Platten eingeschraubt werden, die die Schwinge zusätzlich versteifen. Dies ist vor allem für Strecken mit viel Griff, also meist auf permanenten Hallenstrecken mit Teppichbelag, von Vorteil.

Lenkhebel / Radträger
Ein verglichen zum XQ2S gänzlich neu konstruiertes Teil stellen die vorderen und hinteren Lenkhebel bzw. Radträger dar. Sie bestehen aus mehreren Einzelkomponenten und werden unten nicht mehr von einem Stift, sondern einem Kugelkopf in Position gehalten. Dabei verhindern die oberen Dreieckslenker ein Wegkippen und übernehmen die Haltefunktion, die vorher über den Stift im unteren Querlenker realisiert wurde. So kann jetzt unter anderem der Nachlaufwinkel stufenlos eingestellt werden, dazu aber später mehr.

Gleich geblieben zum Vorgänger ist das Anschrauben des Armes an dem später das Lenkgestänge bzw. die Spurstangen angeschlagen werden.

Der obere Befestigungspunkt wird mit zwei Schrauben am Lenkhebel fixiert. So lässt sich über Abstandshalter die Position des Kugelkopfes weiter in Richtung Chassis verschieben.

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Auch der Radmitnehmer wurde verändert. Statt der bisherigen Lösung mit einem Stift in der Radachse wird der Mitnehmer jetzt komplett über die Achse geschoben und mit einem Kunststoffring gesichert. Beim Aufschieben des Rings unbedingt auf die Orientierung achten. Dieser besitzt eine abgeflachte Seite. Diese muss unbedingt in Richtung Radmitnehmer verbaut werden. Die Neukonstruktion bringt auch mit sich, dass die Kugellager in ihren Abmessungen verändert wurden. In an allen Positionen in den Radträgern werden identische Kugellager mit den Maßen 6x10x3mm verbaut.
Auch die CVDs haben abgespeckt und wurden konstruktiv geändert. Obwohl sie bereits augenscheinlich fertig zusammengebaut aus der Tüte kommen müssen sie nochmals zerlegt, von Öl und Fett gereinigt und wieder zusammengebaut werden. Bei diesem Vorgang können die Blades an der Hinterachse direkt mit verbaut werden. Anders als bei den CVDs beim XQ2S lassen sich die Stifte, die den Blade halten, herausnehmen. Somit entfällt die mühsame Installation, bei der der Blade über den Stift gewürgt werden muss. Beim Zusammenschrauben muss unbedingt auf die Abflachung des Stiftes geachtet werden. Diese dient dazu, der Madenschraube eine vernünftige Auflagefläche zu geben und verhindert ein Verdrehen des Stiftes. Gerade an der Vorderachse sollte der Stift, der nachher in die Spoolausgänge eingeführt wird, perfekt zentriert sitzen. Steht eine Seite weiter heraus als die andere führt dies zu einem Verhaken im Spoolausgang und sorgt so für eine klemmende und nicht richtig funktionierende Aufhängung.
Die Reinigung der CVD Teile ist notwendig, damit der Schraubensicherungslack, der zwingend zu verwenden ist, vernünftig hält und die Verschraubung damit wirksam den Stift am Wandern hindert. Hier liegt viel Schadenspotential verborgen sollte der Stift während des Fahrens wandern und um sich schlagen. Als Schraubensicherungslack bitte nur mittelfestes Loctite verwenden. Zum Schluss muss jeder CVD wieder gefettet bzw. geölt werden. Trocken laufende CVDs werden schnell beschädigt.

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Wie in der Anleitung beschrieben muss die Passung Radachse – Radträger – Kugellager korrekt ausgeshimmt werden. Die passenden Shim-Scheiben liegen dem Kit in ausreichender Menge bei. Die Achse sollte mit dem verbauten Radmitnehmer kein Spiel mehr haben, jedoch auch nicht klemmen. Im Zweifel lieber eine Scheibe weniger unterlegen und nach dem ersten Fahren nochmals nachprüfen.

Die hinteren Radträger sind nach demselben Prinzip wie die vorderen Lenkhebel aufgebaut. Auch die hinteren CVDs mussten abspecken und haben Material verloren. Auch hier gilt es darauf zu achten, die CVDs nochmals zu zerlegen, zu reinigen und die Madenschrauben mit Schraubensicherungslack zu sichern.

Wie beim XQ2S sind ab Baukasten keine Doppelgelenk CVDs für die Vorderachse enthalten. Diese lassen sich vom XQ11 als Tuningteil nachrüsten und sind weiterhin absolut empfehlenswert. Draußen merkt man den Unterschied aufgrund der größeren Kurvenradien nicht so sehr, aber auf engen Hallenstrecken neigen die normalen CVDs zum Schlagen und bremsen das Fahrzeug unnötig ein.

Hier sind wir jetzt am Ende der maximalen Zeichen eines Beitrages und der maximalen Bildanzahl angekommen - weiter geht´s direkt darunter in Teil 2 :)
 
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Stabilisatoren
Die in der Anleitung abgebildeten Stabilisatoren sind nicht Umfang des Baukastens. Hier wird es vermutlich wieder wie beim XQ2S ein Stabilisatoren-Nachrüstset geben, welches zum jetzigen Stand jedoch noch nicht verfügbar ist. Die Konstruktion aus Ersatzteilen des XQ11 zusammen zu stellen macht aufgrund des Preises wenig Sinn, wäre aber theoretisch möglich.

Mittelwelle / Motorhalter
Durch den schmaleren Abstand zwischen den Bulkheads sind nicht nur Diff und Starrachse schmaler geworden. Auch die Mittelwelle und die Riemenräder wurden gegenüber des Mittelmotorkits vom XQ2S deutlich verändert. Statt beidseitig des Hauptzahnrades wie bisher laufen beide Riemen jetzt auf einer Seite. So ergibt sich ein neues breiteres Riemenrad. Anders als beim XQ11, bei dem das Hauptzahnrad mit einer Überwurfmutter gehalten wird, wird es beim XQ3S weiterhin verschraubt. Verschraubung mit dem Alu-Ring, der selbst wieder mit dem Riemenrad verschraubt wird, ist eine gute und vor allem haltbare Lösung – auch bei häufigeren Wechseln des Hauptzahnrades.
Wie bei den CVDs in den Radträgern ist auch bei der Mittelwelle gegebenenfalls wieder Shimmen angesagt. Etwas Spiel ist notwendig, zu viel oder zu wenig sind kontraproduktiv.

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Zwar wird in der Bauanleitung explizit darauf hingewiesen, dennoch: Auch für die Befestigung der Mittelwelle am Motorhalter unbedingt Schraubensicherungslack verwenden! Hier treten durch den Motor und die Kräfte bei den Brems- und Beschleunigungsvorgängen Vibrationen auf, die über die Zeit die Befestigung lösen können.

Ein beim XQ2S gerne gesehenes Thema ist das Vergessen bzw. Weglassen der Anschläge für den Lipo. Diese sollten beide nach Anleitung gebaut und auch so verwendet werden. Geschieht dies nicht, streift der Lipo an Hauptzahnrad und ggf dessen Verschraubung. Aus mehreren Gesichtspunkten unschön.

Lenkung / Servohalter
Das Lenkgestänge wurde im Vergleich zum XQ2S moderat überarbeitet. Die Brücke wird jetzt von unten statt wie bisher von oben mit den Lenkarmen verschraubt. Dazu kommen neue Schrauben mit abgeflachtem Kopf zum Einsatz. Diese sind an der Stelle wichtig, da normale Linsenkopfschrauben beim Einlenken am Riemen streifen würden.
Eine weitere gute Detaillösung sind die Servoshims bzw. Befestigungen aus Kunststoff, die für einen guten Halt des Servos sorgen ohne dass die Schrauben allzu sehr angezogen werden müssen. Anders als beim XQ2S liegen jetzt direkt Lenkpfosten aus Stahl bei. Diese sind nicht nur stabiler sondern sorgen auch dafür, dass das Gewinde nicht mehr so leicht ausreisen kann.

Servohörner liegen wie immer in 23 und 25 Zähnen bei, sollten also für alle gängigen Servohersteller passen. Wer Vertrauen in die eigenen Fahrkünste und die Qualität des eingesetzten Servos hat greif direkt zu einem Alu-Servohorn. Die einstellbare Länge und die gewonnene Direktheit wirken sich in meinen Augen positiv auf das Fahrverhalten aus.

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Chassisplatte / Montage
Weiter geht’s in der Anleitung mit der Befestigung der Schwingen auf der Chassisplatte. Was die Xpress Anleitung komplett ignoriert ist das Bearbeiten der Chassisplatte vor dem Zusammenbau. Hier hat jeder seine eigene Vorgehensweise. Ein Richtig oder Falsch ist hier schwer zu beurteilen. Ich persönlich schleife normalerweise die Außenkanten der Chassisplatte rund und versiegle anschließend die Stirnseiten mit Sekundenkleber. Bei den eh schon steifen Glasfaserplatten kann sich das aber kontraproduktiv auf das Verwindungsverhalten der Chassisplatte auswirken. Ich habe dieses Mal – wie schon beim XQ11 – auf ein Versiegeln der Kanten mit Sekundenkleber verzichtet.

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Nach den Schwingen werden die unteren Bulkheads und danach Motorhalter und Servohalter mit Lenkpfosten montiert. Im weiteren Verlauf wird das Topdeck montiert. Die Schrauben hier nur anlegen und erst ganz am Ende des Bauvorgangs festziehen. Beim Einbau von Differential und Starrachse passt die in der Anleitung angegebene Position der exzentrischen Riemenspanner bei mir gut. Die Riemen sind ausreichend locker, haben aber noch Reserve sich etwas zu längen ohne zu überspringen.

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Die oberen Bulkheads liegen in zwei Versionen für Vorder- und Hinterachse vor. Hier darauf achten, dass die kurzen vorne und die langen hinten verbaut werden. In der Anleitung ist der Unterschied gut ersichtlich.

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Anschließend werden die oberen Querlenker auf die Querlenkerhalter geklickt. Die Verbindung ist recht stramm, was beim ersten Einführen einen hohen Kraftaufwand mit sich bringt. Wer eine Zange zur Hilfe nehmen möchte greift am besten zur kleinen verstellbaren Knippex Zange und unterlegt oben Karton um die Kugelpfannen der Querlenker nicht zu beschädigen. Beim Befestigen der Querlenkerhalter an den Bulkheads wird ersichtlich, wie an Vorder- und Hinterachse der Nachlaufwinkel verstellt werden kann. Anders als beim XQ11 wird hier nicht mit Shims an der Vorder- bzw. Rückseite der Bulkheads gearbeitet. Der XQ3S bietet sowohl an Vorder- als auch Hinterachse nur zwei Positionen für den Nachlaufwinkel an. Das in der Anleitung angegebene Standardsetup von 4° Nachlaufwinkel vorne und 2° Nachlaufwinkel hinten stellt eine gute Ausgansbasis dar.

Danach werden noch die Spurstangen mit den Lenkhebeln verbunden. Spätestens jetzt wird klar, dass auch die aktive Hinterachse Teil des XQ3S Baukasten-Umfangs ist. Bei den Vorgängern musste die von Xpress OPCS genannte Lösung noch teuer nachgekauft werden. Damit wird nicht nur ermöglicht, die Spur an der Hinterachse stufenlos einzustellen. Es wird auch eine gerne unter den Tisch gekehrte Problematik behoben, was die Symmetrie der Spur an der Hinterachse angeht. Hier kam es bei einigen (nicht bei allen) Baukästen quer durch XQ10, XQ2S, AT1 etc. vor, dass trotz gleicher Einsätze im Querlenkerhalter links und rechts leicht unterschiedliche Spurwerte zustande kamen. Dass dies nicht nur Bauchgefühl oder Pingeligkeit war, merkte man spätestens, wenn man ein perfekt getweaktes Chassis mit auf dem Setupsystem eingestelltem Nullpunkt deutlich in eine Richtung nachtrimmen musste damit der Geradeauslauf stimmt. Dank Spurstangen hinten mit der neuen Konstruktion gehört auch dieses Thema der Vergangenheit an.
Damit ist die grobe Chassismontage abgeschossen. Fehlen noch die Dämpfer und ein paar Kleinigkeiten.

Dämpfer
Große Neuerungen bei den Dämpfern gibt es nicht, sie waren aber auch nicht zu erwarten. Die Long Travel Short Shocks haben sich bewährt und funktionieren gut. Der Vorgang des Befüllens und das Aufsetzen der Membran ist in der Anleitung gut beschrieben. Näher darauf einzugehen würde den Rahmen dieses Bauberichts sprengen. Jedoch: Gut und gewissenhaft gebaute Dämpfer tragen maßgeblich zur Performance eines Fahrzeuges bei. Luftfrei, gleich lang, identischer Rebound und spielfrei sind hier wichtige Dinge, die nicht aus den Augen verloren werden sollten. Eine Vakuumpumpe ist hierzu absolut lohnens- und empfehlenswert. Beim Aufschrauben der unteren Kugelpfanne ist genau darauf zu achten, dass das in der Anleitung angegebene Maß zwischen Kugelpfanne und unterem Dämpferverschluss nicht unterschritten wird. Ist dies der Fall, klemmt die zu weit eingedrehte Kolbenstange die Kugelpfanne und der Kugelkopf kann nicht mehr leichtgängig arbeiten.

Die Befestigung der Dämpfer an Schwingen und Bulkheads birgt keine Stolperfallen. Lediglich die Shims unter den Kugelköpfen sollten nicht vergessen werden, da sonst die Dämpfer sehr flach stehen würden.

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Karosseriehalter
Hier kommt man zum ersten Mal an den Punkt, an dem man feststellen wird, dass was bei der Anzahl und Länge der zur Verfügung stehenden Schrauben nicht so ganz passt.
In meinem Baukasten waren keine M3x12mm Schrauben enthalten. Diese werden laut Anleitung zum ersten Mal beim Befestigen der hinteren Karosseriehalterbrücke benötigt.
Dafür habe ich die 2x M3x14 Schrauben genommen, die laut Anleitung nirgendwo sonst Verwendung finden. Dem Gefühl nach wären 12mm Schrauben an dieser Stelle aber auch zu kurz gewesen – passt also.

Ein kurzer Vorgriff zum Bauabschnitt 23: Auch hier stellt man fest, dass die fehlenden M3x12 Schrauben für die Befestigung der hinteren Karosseriehalter an der Brücke benötigt werden. Ich hatte noch M3x10mm Schrauben in ausreichender Anzahl übrig. Also habe ich die dafür verwendet. Das passt und trotz der kürzeren Schrauben greifen genügend Gewindegänge, sodass eine sichere Verbindung entsteht.

Akkubefestigung
Als Akkuhalter dient eine überarbeitete Variante der Kunststoff-Feder-Halterung des XQ2S. Die größte Schwachstelle der alten Halterung wurde auf den ersten Blick beseitigt. Jedoch baut hier die Anleitung die Schwachstelle wieder ein. Warum? Die alte Halterung hatte das Problem, dass der Akku an der Vorderseite nur außen am Halter anlag. Bei einem Crash entfaltete die Hebelwirkung ihr volles Potential und der Akkuhalter brach. Jetzt liegt der Akku an der Vorderseite vollflächig an – wenn man, anders als in der Anleitung beschrieben, die vordere M3x6 Stellschraube weglässt. So dachte ich zumindest und hatte es beim XQ11 auch so gemacht.

Allerdings ist das beim XQ3S nicht möglich, da der Akku dann am Lenkhebel streift. Bei XQ11 ist dieser aus Alu und benötigt weniger Futter rund um den Lagersitz. Hier passt der Abstand zum Lipo noch. Man verwendet also wie vorgesehen die Schraube und riskiert einen sehr wahrscheinlichen Bruch, oder greift auf eine Spacer-Lösung zurück, die dafür sorgt, dass der Akku auf einer größeren Fläche am Halter anliegt.

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Ich habe mir dazu einen kleinen Abstandshalter gedruckt, der gleichzeitig als Spacer für den Pfosten der Akkuhalterung dient und so gehalten wird.

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Bei der Justierung der Akkuhalterung ist darauf zu achten, dass der Akku in alle Richtungen minimales Spiel hat und nicht festgeklemmt in der Halterung sitzt. Verwindet sich das Chassis, muss sich der Akku bewegen können um die Verwindung nicht negativ zu beeinflussen.

Rammer / Elektronik / Fertigstellung
Rammer und Karosseriesteher wurden in der V3 Variante erneut überarbeitet. Der Rammer sieht augenscheinlich identisch zur V2 Variante aus. Beim XQ3S hat er die beim XQ10 optional erhältliche Verstrebung bekommen, die im Falle eines Frontaleinschlages verhindert, dass der Rammer nach hinten wegknickt. Anders als beim XQ10 ist sie jedoch aus Kunststoff gefertigt und damit keine potentielle Gefahr mehr für die Bulkheads.

Motor und Regler lassen sich ohne besondere Maßnahmen installieren. Beim Festziehen des Ritzels stellt man jedoch fest, dass dies nicht mehr wie bisher von oben am Topdeck vorbei möglich ist. Stattdessen gibt es eine Aussparung in der Chassisplatte, sodass von unten das Ritzel festgezogen werden kann. Das funktioniert genauso gut und ohne das Topdeck entfernen zu müssen.

Bei der Wahl der Ritzelgröße ist darauf zu achten, dass das neue Topdeck tiefer sitzt und an dieser Stelle keine Aussparung für das Ritzel hat. Bei 64dp wird’s ab 44 Zähen kritisch, bei 48dp habe ich noch keinen Erfahrungswert. Die üblichen 100 Zähne HZ zu 38 Zähne Ritzel für 5.00:1 funktionieren demnach problemlos.

Wer sich die in der Anleitung abgedruckte Übersetzungstabelle ausgedacht hat, dürfte das Chassis wohl noch nie in der Hand gehabt haben. Warum in einem Tourenwagen eine Übersetzung von 1.54:1 mit einem 69 Zähne Hauptzahnrad und einem 85 Zähne (!) Ritzel notwendig ist, erschließt sich mir nicht. Geschweige denn, dass sich der linke Teil der Tabelle auch nur irgendwie verbauen lassen würde. Die Tabelle taugt also wieder einmal nur bedingt um herauszufinden, ob eine angedachte Kombination aufs Auto passt.

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Abschließende Gedanken zum Baukasten
Der XQ3S ist in meinen Augen ein Paukenschlag, mit dem Xpress fast alles richtig und besser als beim XQ2S gemacht hat. Gerade die Tatsache, dass kein Mittelmotor-Kit mehr zugekauft werden muss, macht den XQ3S preistechnisch unglaublich attraktiv.

Die Fahrwerksgeometrie wurde auf ein zeitgemäßes Design umgestellt, das mehr Einstellmöglichkeiten bietet, aber dennoch einigermaßen einfach handhabbar ist.

Dennoch wurde der Aufbau des XQ3S im Vergleich zum XQ2S etwas komplexer. Viele Dinge sind anders als man es als XQ2S Fahrer gewohnt ist und es gibt nun neue Punkte, auf die zu achten ist. Alleine das gewissenhafte Bauen und Einstellen der Schwingen benötigt gefühlt so viel Zeit wie beim XQ2S die komplette Aufhängung. Dennoch macht es einem Xpress an vielen Stellen mit guten Hinweisen in der Anleitung einfach, die Dinge korrekt und ordentlich funktionierend zusammen zu bauen. Die Qualität der Passungen war zumindest bei meinem Baukasten so gut, dass ich nirgends nacharbeiten oder aufreiben musste.

Dass die eigentlich gute Akkuhalterung mal wieder Teil dieses Resümees ist, finde ich persönlich schade. Beim XQ11 konnte das einfach durch das Weglassen der Stellschraube behoben werden. Hier beim XQ3S ist mal wieder eine Bastellösung gefragt. Dass sich der Kunststoff im Vergleich zur vorherigen Variante wieder deutlich spröder und härter anfühlt lässt bereits böses erahnen, was die Stabilität im Falle eines Crashes angeht…

In meinen Augen ist die Akkuhalterung die einzige wirkliche Schwachstelle am XQ3S.

Der Rest des Chassis bietet unglaublich viele gute Features, die teilweise im Vorfeld bereits absehbar waren, aber in Anbetracht des Preises so nicht selbstverständlich sind.

Der ein oder andere wird das Chassis sicher als Plastikbomber oder als schlecht gemachte Kopie eines anderen Chassis oder was auch immer darstellen. Wer den XQ3S gebaut hat und dabei Sorgfalt hat walten lassen, kann sich jedoch sicher sein, ein gut funktionierendes Chassis zu haben, welches viele Features und die zeitgemäße Fahrwerksgeometrie von seinem großen Bruder XQ11 geerbt hat und preisleistungsmäßig definitiv seinesgleichen sucht.



FAQ aka häufig gestellte Fragen

Meine vordere Aufhängung hakt – was kann ich tun?


Sind die Schrauben der unteren Schwingen zu fest angezogen? Diese sollten nur so weit zugedreht werden, dass die Kugelköpfe kein vertikales Spiel mehr haben, sich die Schwingen aber noch leicht bewegen lassen und wieder satt nach unten fallen wenn sie angehoben werden.

Klemmen die oberen Dreieckslenker, kann es helfen, einen der Kugelköpfe eine viertel Umdrehung aufzudrehen und wieder zu prüfen. Ggf. mit dem anderen Kugelkopf wiederholen. Sind die Kugelköpfe selbst nicht 100% gerade, verändert sich minimal der Abstand zwischen beiden. Das kann zum Klemmen des oberen Querlenkers führen.

Sind die inneren Stifte der vorderen Antriebswellen korrekt zentriert? Ist das nicht der Fall, kann sich der Stift im Spoolausgang verklemmen, wenn die Aufhängung angehoben wird. So entsteht der Eindruck, dass die Aufhängung klemmt obwohl eigentlich die Antriebswelle dafür verantwortlich ist.


Ich habe zu wenig bzw. keine passenden Schrauben für die hintere Karosseriehalterung

Siehe Abschnitt Karosseriehalter in diesem Bericht – es müssen andere Schrauben wie in der Anleitung angegeben dafür verwendet werden
 
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erster Rollout

Direkt nach der Fertigstellung ging´s auf meiner Heimstrecke beim RC-MSC Greuthof e.V. auf die Bahn. Kühles aber sonniges Wetter sorgte am Nachmittag für rund 15°C Luft- und 20°C Streckentemperatur. Zwar nicht optimale aber bei weitem keine schlechten Bedingungen für einen ersten Test.
Ausgestattet habe ich den XQ3S mit SRT CH6012 Servo, Hobbywing Justock XR10 G3 Regler und Muchmore Fleta ZX 17.5T Motor. Der Einbau der Komponenten war recht unspektakuläre, weshalb ich darauf nicht weiter eingehe.

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Nachdem das grundlegende Setup, welches sehr nahe am Baukastensetup lag, fertig war, ging´s zum ersten Akku auf die Bahn.
Wie erwartet konnte man direkt Parallelen im Fahrverhalten zum XQ11 erkennen. Zwar alles nicht ganz so direkt und zackig (aufgrund der Kunststoffkomponenten erwartbar), aber immer sehr neutral und einwandfrei kontrollierbar. Trotz recht kalter Strecke war keine übermäßige Tendenz zum Unter- oder Übersteuern erkennbar.

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Nach minimalen Anpassungen zum zweiten Akku entsprach das Fahrverhalten recht gut meiner Vorstellung. Die Rundenzeiten sagten hinsichtlich Konstanz ähnliches aus:

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Gerne hätte ich einen direkten Vergleich zum XQ11 gezogen, der aber mangels nicht vergleichbarer Motorisierung (Orca 17.5T) leider nicht möglich war.
Liefere ich bei Gelegenheit aber sicher noch nach.

In meinen Augen hat Xpress mit dem XQ3S abgeliefert - auch wenn hier und da wieder eine Kleinigkeit nicht 100% perfekt ist (Akkuhalterung), stimmt das Gesamtpaket gerade in Anbetracht des Kaufpreises absolut. Mehr Performance für´s Geld lässt sich nur schwer finden.

Ein paar Worte zur Transparenz
Der Vollständigkeit halber sei hier noch erwähnt, dass ich den Baukasten nicht zugesteckt bekommen habe, sondern vollständig aus eigener Tasche bezahlt habe. Warum betreibt man dann so einen Aufwand und fährt nicht einfach nur für sich im Kreis? Ganz einfach, weil ich mir zu meiner Anfangszeit gerne mehr solcher Berichte gewünscht hätte. Nicht Lobeshymnen aus irgendwelchen bezahlten Hochglanzmagazinen (die auch damals schon zu wünschen übrig ließen), sondern ehrliche Erfahrungsberichte aus der Praxis, bei denen man sich sicher sein kann, dass auch suboptimale Dinge zur Sprache kommen.
Das versuche ich in meinen Berichten so umzusetzen. Meine Haltung gegenüber Xpress ist zwar sehr positiv, weil ich persönlich sehr gut finde, dass es hier nicht nur den teuren High Quality Ultra Durable All New Tourenwagen für demnächst 1000€ gibt (Xray, Awesomatix, Mugen), sondern auch die Budget-Variante, die sich keinesfalls verstecken muss. Auch der XQ11 als Speerspitze ist immer noch rund 240€ günstiger als die vergleichbare eben erwähnte Konkurrenz...

Wären wir ehrlicher zu uns selbst, bräuchte fast niemand (mich eingeschlossen), einen teuren Wettbewerbstourenwagen um Spaß zu haben und schnell zu sein. Man hat ihn halt dennoch - weil´s geil ist und man Freude an der Technik hat. Auch wenn die Motoren nicht 100% vergleichbar waren und ich oben deshalb eigentlich keinen Vergleich zum XQ11 ziehen wollte... Mit dem Orca 17.5er war der XQ11 einen Tick besser motorisiert, aber auf unsere rund 12 Sekunden lange Runde nur rund 1,5 Zehntel schneller unterwegs.
1,5 Zehntel für 370€ Aufpreis...

Klar, bei Rennen (bei denen es meistens, zumindest mir, sowieso nur um den Spaß geht) vielleicht entscheidend. Aber der Großteil wird mit dem breiteren Setupfenster beim XQ3S vermutlich genau so schnell sein als mit einem nicht korrekt abgestimmten XQ11. Rein wirtschaftlich betrachtet macht die teure Variante also wenig Sinn. Geil ist sie trotzdem und wem die Mehrausgaben nicht weh tun - her damit.

Ich hoffe, es war einigermaßen kurzweilig und informativ zu lesen. Bei Fragen und Kritik immer her damit :)


Viele Grüße
Hannes
 
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GrafZahl

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erster Rollout

Direkt nach der Fertigstellung ging´s auf meiner Heimstrecke beim RC-MSC Greuthof e.V. auf die Bahn. Kühles aber sonniges Wetter sorgte am Nachmittag für rund 15°C Luft- und 20°C Streckentemperatur. Zwar nicht optimale aber bei weitem keine schlechten Bedingungen für einen ersten Test.
Ausgestattet habe ich den XQ3S mit SRT CH6012 Servo, Hobbywing Justock XR10 G3 Regler und Muchmore Flex ZX 17.5T Motor. Der Einbau der Komponenten war recht unspektakuläre, weshalb ich darauf nicht weiter eingehe.

Den Anhang 189099 betrachten

Nachdem das grundlegende Setup, welches sehr nahe am Baukastensetup lag, fertig war, ging´s zum ersten Akku auf die Bahn.
Wie erwartet konnte man direkt Parallelen im Fahrverhalten zum XQ11 erkennen. Zwar alles nicht ganz so direkt und zackig (aufgrund der Kunststoffkomponenten erwartbar), aber immer sehr neutral und einwandfrei kontrollierbar. Trotz recht kalter Strecke war keine übermäßige Tendenz zum Unter- oder Übersteuern erkennbar.

Den Anhang 189098 betrachten

Nach minimalen Anpassungen zum zweiten Akku entsprach das Fahrverhalten recht gut meiner Vorstellung. Die Rundenzeiten sagten hinsichtlich Konstanz ähnliches aus:

Den Anhang 189100 betrachten

Gerne hätte ich einen direkten Vergleich zum XQ11 gezogen, der aber mangels nicht vergleichbarer Motorisierung (Orca 17.5T) leider nicht möglich war.
Liefere ich bei Gelegenheit aber sicher noch nach.

In meinen Augen hat Xpress mit dem XQ3S abgeliefert - auch wenn hier und da wieder eine Kleinigkeit nicht 100% perfekt ist (Akkuhalterung), stimmt das Gesamtpaket gerade in Anbetracht des Kaufpreises absolut. Mehr Performance für´s Geld lässt sich nur schwer finden.

Ein paar Worte zur Transparenz
Der Vollständigkeit halber sei hier noch erwähnt, dass ich den Baukasten nicht zugesteckt bekommen habe, sondern vollständig aus eigener Tasche bezahlt habe. Warum betreibt man dann so einen Aufwand und fährt nicht einfach nur für sich im Kreis? Ganz einfach, weil ich mir zu meiner Anfangszeit gerne mehr solcher Berichte gewünscht hätte. Nicht Lobeshymnen aus irgendwelchen bezahlten Hochglanzmagazinen (die auch damals schon zu wünschen übrig ließen), sondern ehrliche Erfahrungsberichte aus der Praxis, bei denen man sich sicher sein kann, dass auch suboptimale Dinge zur Sprache kommen.
Das versuche ich in meinen Berichten so umzusetzen. Meine Haltung gegenüber Xpress ist zwar sehr positiv, weil ich persönlich sehr gut finde, dass es hier nicht nur den teuren High Quality Ultra Durable All New Tourenwagen für demnächst 1000€ gibt (Xray, Awesomatix, Mugen), sondern auch die Budget-Variante, die sich keinesfalls verstecken muss. Auch der XQ11 als Speerspitze ist immer noch rund 240€ günstiger als die vergleichbare eben erwähnte Konkurrenz...

Wären wir ehrlicher zu uns selbst, bräuchte fast niemand (mich eingeschlossen), einen teuren Wettbewerbstourenwagen um Spaß zu haben und schnell zu sein. Man hat ihn halt dennoch - weil´s geil ist und man Freude an der Technik hat. Auch wenn die Motoren nicht 100% vergleichbar waren und ich oben deshalb eigentlich keinen Vergleich zum XQ11 ziehen wollte... Mit dem Orca 17.5er war der XQ11 einen Tick besser motorisiert, aber auf unsere rund 12 Sekunden lange Runde nur rund 1,5 Zehntel schneller unterwegs.
1,5 Zehntel für 370€ Aufpreis...

Klar, bei Rennen (bei denen es meistens, zumindest mir, sowieso nur um den Spaß geht) vielleicht entscheidend. Aber der Großteil wird mit dem breiteren Setupfenster beim XQ3S vermutlich genau so schnell sein als mit einem nicht korrekt abgestimmten XQ11. Rein wirtschaftlich betrachtet macht die teure Variante also wenig Sinn. Geil ist sie trotzdem und wem die Mehrausgaben nicht weh tun - her damit.

Ich hoffe, es war einigermaßen kurzweilig und informativ zu lesen. Bei Fragen und Kritik immer her damit :)


Viele Grüße
Hannes
Sehr schönes Resümee … toller Bericht, danke für deine Mühe. Bevor ich demnächst den X-ten Tamiya TT-x kaufe, werde ich mal bei Kleinkram vorbeischauen .. stimmt mich sehr positiv was den XQ3S anbelangt und preislich absolut top. Würde den gerne mal gegen meinen 2018er Xray T4 mit Mittelmotor Umbau vergleichen … fahre eine Orca 17,5 T Kombo … bin mehr als zufrieden damit auf unserer Aussenstrecke …
 
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