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Tech-Frage Wie Hubschrauber auf Linkslauf umbauen (T-Rex 600) - Remake RC-Forum.de

Juli666

Mitglied
Juli666:

Ich wollte mir von euch nochmal einen Rat einholen bevor ich mich an einen Umbau wage. Der nächste Schritt zum Scale-Heli soll gegangen werden. Dazu möchte ich die Mechanik meines T-Rex 600 auf linkslauf umrüsten. Was muss ich dafür alles machen, beziehungsweise beachten? Hier die Auflistung der Dinge die mir beim Brainstorming eingefallen sind in der Reihenfolge, wie ich sie als sinnvoll einstufe:

-Motor umpolen
-Freilaufhülse im Hauptzahnrad umdrehen (Reicht es, evtl. das Freilauflager zu drehen? Geht das so einfach? )
-Blattadapter am Rotorkopf um 180° drehen
- Heckrotor auf linke Seite umbauen
-Anlenkungshebel für Heckanlenkung wieder unter den Heckausleger setzen
-gegebenenfalls Gestängelänge für Heckanlenkung anpassen
-Rotorblätter richtig montrieren (Mit ist bewusst, dass ich später bei halbsymmetrischen Blättern auf die Laufrichtung achten muss)
-Überprüfung der Wirkrichtung des Heckservos und des Kreisels, erneute Einstellung der Anschläge

Gibt es sonst noch etwas zu beachten? Wie ist das mit den Zahnrädern für den Starrantrieb des Heckrotors, müssen diese irgendwie nochmal besonders befestigt werden? Sind diese mit der jeweiligen Welle verklebt oder nur geschraubt und sie könnten sich jetzt lösen?

Dass der Hubschrauber anschließend beim Schwebeflug anders herum schräg gestellt werden muss ist dann logisch, aber merkt man auch beim Kurvenflug ein komplett anderes Verhalten?

Was sagt ihr? Bin für jeden fachmännischen Rat dankbar, da ich den Heli nicht leichtfertig in den Sand setzen möchte.


franz12:

Nun Tach auch Juli


Wenn die Mittelnabe vom HZR symmetrisch ist stellt das Umdrehen kein Problem dar , ist sie das nicht
müßte das Freilauflger raus und so weh wie es tut ein neues wieder rein .

Die anderen Prozeduren sind die gleichen wie beim Rechtsdreher .
Heckantrieb Kegelrad vom Zwischengetriebe und Kegelrad von Heckwelle sind gestiftet , wenn
die im Rechtsläufer nicht rausgefallen sind , fallen die beim Linksläufer auch nicht raus .
Eher kriegen die Zähne Karies .


Gruß Franz



Juli666:

Mit symmetrisch meinst du, ob ich die geschraubte Nabe abschrauben und 180* gedreht wieder anschrauben kann ohne dass sich etwas ändert? Glaubst du nicht, dass ich das Freilauflager zerstörungsfrei aus der Nabe bekomme und anders herum wieder einsetzen kann? Hast du einen guten Tip wie ich das Lager austreiben kann? Ich habe schon Freilauflager gesehen, bei denen eine Seite komplett gerade war und die andere Seite abgerundet. Hat das etwas zu sagen? Ich habe das Lager von meinem T-Rex noch nicht genau betrachtet. Danke schonmal für deine schnelle Antwort.



franz12:

Nun Tach auch


Fast getroffen , mit symmetrisch an der Nabe , daß der Nabenbund auf beiden Seiten gleich hoch ist und der Durchmesser auch .
Nabe ab um 180° gedreht rein fertig für Linkslauf , Idealfall .
Nur wenn nicht muß Lager raus , danach hat`s eine Macke , deshalb lieber ein Neues rein .
Die sind maschinell eingepreßt und geklebt im Alu , also auch Hitze anwenden , die zerstöhrt
leider auch die Plasteinlage der Druckwalzen .


Gruß Franz


Juli666:

Wie es in der technischen Zeichnung aussieht ist die Nabe leider nicht symmetrisch, da muss ich das Lager wohl rausreißen. Kann ich das neue einfach mit Sekundenkleber einkleben oder mit Locktite oder muss ich mir nen speziellen Kleber besorgen? Reicht die Hitze im Backofen?


franz12:

Nun Tach auch

Ein Topf mit Frittenöl tut es auch , einkleben mit Kugellager
Kleber . Das Lager hat auf der Oberseite einen Schriftzug ,muss also von der Gegenseite raus.


Juli666:

Ich habe jetzt das Lager aus der Nabe gezogen und musste es dafür nichtmal heiß machen. Es funktionier nach wie vor tadellos. Trotzdem ist bereits zur Sicherheit Ersatz bestellt, ich habe herrausgefunden dass eine 13 Nuss meines Ratschkastens super durch das Loch der Nabe passt. Auf der anderen Seite habe ich eine Hülse mit 22mm Innendurchmesser gestülpt. Dann habe ich eine Lange M6er Schraube mit großen M6 Karosseriescheiben durchgesteckt und das Lager einfach rausgeschraubt / gezogen. Das Lager weist keine Beschädigungen auf. Anschließend habe ich das Lager 180* gedreht genau so wieder reingezogen.

Außerdem habe ich mich entschieden die Blatthalter nicht umzudrehen, sondern lediglich die Rotorblätter zu drehen. Folglich sind jetzt die Anlenkungen der Blattadapter nacheilend. Die Taumelscheibenrichtung bei Pitch muss natürlich jetzt umgekehrt werden, d.h. positiv Pitch - Taumelscheibe runter, negativ Pitch - Taumelscheibe hoch.

Verstehe ich es richtig, dass die Richtung für Nick und Roll nicht gedreht werden müssen, weil diese mechanisch schon durch die 90* Verschiebung gedreht werden?


franz12:

Nun Tach auch Juli


Na das ist doch schon mal was mit dem Lager , Stein von Herzen fällt .

Am Kopf Blätter drehen ok , nachlaufender Blatthalter auch ok , positives oder negatives Delta gilt mehr für Paddelköpfe ,
am FBL Kopf sind die Blatthebel eh auf Mittelachse .

Ja TS muß runter zum positiv Pitchen , am zyklischen Pitch brauchst nix ummodeln , TS vorn gekippt ist vorwärts Rolle
und rechts gekippt ist Rolle Rechts , also so wie die TS kippt dahin will der Heli .
Da ist kein Unterschied von Rechts oder Linksläufer .
Wenn es nicht so wär , könnte kein einziger Realkoaxial Heli fliegen .


Juli666:

Super, dann muss ich die Tage nur nochmal die Einstellungen für Pitch kontrollieren und dann gibts Fotos vom Umbau. Vielen Dank schonmal für deine super Hilfestellung.
 

Juli666

Mitglied
franz12:

Nun Tach auch


Nichts zu danken gehöhrt sich so , auf Bilder ich gespannt bin .



Gruß Franz


Juli666:

So, nun ein paar Bilder zum Umbau auf Linkslauf, für den Fall, dass noch jemand mal so ein Projekt starten möchte:

1. Schritt - Hauptrotordrehrichtung ändern:
Zuerst habe ich überlegt, die Blatthalter auf den Kopf zu drehen, damit wäre die Anlekung weiterhin voreilend gewesen, jedoch wäre der Align-Schriftzug unsichtbar unter den Rotor gewandert Außerdem hätte ich die Rotorblätter dann von unten verschrauben müssen und die Mutter wäre oben sichtbar gewesen. Das hat mir alles nicht so recht gefallen. Deshalb entschied ich mich dazu, die Blattanlenkung nacheilend zu gestalten, was bei FBL oder DFC-Systemen keine Probleme mit sich bringt. Außerdem war es weniger Arbeit, da so nur die Blätter umzudrehen waren und die Pitchsteuerrichtung der Taumelscheibe umzudrehen war. Das Ergebnis sieht so aus:




2. Schritt: Heck auf die andere Seite nehmen.

Das erwies sich als der schwierigste Teil des Umbaus, jedoch mit ein wenig Geduld für jeden ohne Weiteres schaffbar. Handwerklich ist es nicht sehr kompliziert, es ist aber wichtig sehr genau zu arbeiten, damit das Heck auch später wieder gerade steht und sauber arbeitet.
Zuerst habe ich mit einem Kreppband die genaue ursprüngliche Position des Hecks markiert. Die Schlitzung für die Klemmung ist asymmetrisch und wurde nur für die Grobeinstellung markiert.



Dann habe ich das alte Heck demontiert und links herum wieder auf das Heckrohr geschoben. Die Klemmschlitze befinden sich jetzt oben und unten ca 2,5mm weiter rechts von den alten Markierungen. Nun habe ich 2 Klemmschrauen gerade so fest angezogen, dass das Heck sich noch gut genug drehen ließ. Die davor vorgesehenen Baukastenschrauben können nicht genommen werden, da die Kunststoffpassung die das Heck auf der anderen Seite im Loch fixiert im Moment noch nicht montiert werden kann. Diese sind zu lang. Mehr dazu seht ihr gleich. Dann habe ich mir mit meiner digitalen Wasserwaage / Pitchleere den Winkel des Hauptrahmens genommen und das Heck genau ausgerichtet, sodass es gerade zum Hauptrahmen stand. Dann habe ich die Klemmschrauben angezogen und die Ausrichtung nochmal überprüft.





Jetzt konnte ich das Loch für in der klemmung, das für die Kunststoffpassung gedacht ist, als Bohrschablone nutzen um das Passloch an die exakt richtige Stelle zu bohren. Vor dem Bohren sollte allerdings die Heckwelle aus dem Rohr gezogen werden um zu verhindern, dass sie beschädigt wird.



Nach der Reinigung und vorsichtigen Entgratung der Bohrstelle kann die Welle wieder rein und das Heck in seine spätere Position mitsamt der Kunststoffpassung montiert werden. Auf dem Bild sind die Heckblätter noch nicht richtig herum drauf, das habe ich zum Schluss gemacht.



Jetzt musste die Anlenkung für die Schiebehülse wieder nach unten. Das war an sich kein Problem. 4 Schrauben lösen, Anlenkung drehen und wieder 4 Schrauben reinschrauben. Jedoch bei der Montage des Anlenkhebels tauchte ein kleineres Problem auf. Da die Passung des Mitnehmers auf der einen Seite abgerundet und auf der anderen Seite flach war und der Anlenkhebel ebenfalls die Rundungen eingefräst hatte, musste ich, wie auf den kommenden Bildern zu sehen, die Passung etwas mit der Feile bearbeiten. Dabei ist darauf zu achten, dass nicht die Blatthalter des Heckrotors gleich mitbearbeitet werden. Mit etwas fingerspitzengefühl aber keine große Sache!



Hier zu sehen mit fertig montiertem Anlenkhebel:



Durch den gedrehten Hebel steht dieser nun nicht mehr nach vorne, sondern etwas nach hinten. Deshalb muss die Länge der Anlenkstange für den Heckrotor angepasst werden. Das ist nicht schön, aber ein notwendiges Übel. Ich habe darauf geachtet dass beide Kugelköpfe gleichmäßig herausgeschraubt wurden, da sie jetzt beide nur noch etwa das halbe Gewinde fassen. Außerdem habe ich das Servohorn des Heckservos um einen Zahn weiter nach hinten gestellt, was auch nicht schön ist, aber notwendig wurde um nicht noch weniger Gewinde nutzen zu können. Deshalb mussten die Servoendpunkte natürlich auch neu im Kreisel eingelernt werden.




-Schritt 3: Freilauflager im Hauptzahnrad drehen.

Zu diesem Schritt existieren keine Bilder, man kann an sich aber auch nichts wirklich falsch machen. Wie weiter oben beschrieben gibt es da mehrere Möglichkeiten. Ich habe mein Lager zerstörungsfrei aus dem Hauptzahnrad gezogen, indem ich mir einen Ausdrücker selbst gebaut habe. Dazu habe ich eine 13er Nuss aus meinem Ratschkasten genommen, die super durch das Loch im Zahnrad passt. Diese habe ich mittels langer M6 Schraube, zweier Karosseriescheiben, einer M6 Mutter und einer Hülse die groß genug war das Freilauflager zu "schlucken" einfach in das Hauptzahnrad hinein geschraubt und somit das alte Lager, welches bei mir nicht oder nur schwach verklebt war einfach schonend raus geschoben. Nachdem ich das Lager kontrolliert hatte und klar war, dass es unbeschadet überstanden hat, drückte ich es einfach mit der Schraube und den Scheiben wieder rein. Das unter dem Freilauflager befindliche Kugellager kam problemlos mit. Als alles wieder an seinem Platz war, klebte ich das Freilauflager mit 2 Tröpfchen dünnflüssigem hochfesten Locktite Lagerkleber fest Das sollte reichen. Nun habe ich der Freilaufhülse noch ein wenig Fett verpasst und alles wieder zusammengesetzt.

Zum Schluss blieb mir nur noch die Heckblätter zu drehen, den Motor umzupolen und die Einstellungen am Heli nochmal zu überprüfen / anzupassen. Jetzt steht er da und wartet auf seinen neuerlichen Jungfernflug als Linksdreher...





Ich habe mir außerdem einen Satz halb-symmetrische 600er linksdrehender Blätter inklusive passender Heckblätter beim Blattschmied geordert, die verbaut werden, sobald der Heli wieder richtig eingeflogen ist.


franz12:


Nun Tach auch


Was nicht paßt wird passend gemacht , gut gemacht .
Bei schönem Wetter in die Luft .




Gruß Franz
 
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