Ich will mal meine 2 Pfennige mit reinwerfen.
Also grundsätzlich finde ich diese Diskussionen sehr gut
@Elektroman99 - ich weiß auch, dass sich dadurch manche gestört fühlen, aber das Thema darf hier genauso diskutiert werden wie jedes andere auch. Letztendlich ist der RC-Modellsport ein integraler Bestandteil des gesamten RC-Hobbys.
Ich mein das ist doch überall so. "Ey Peter, hast neues Rad?" - "Ja klar! cool oder?" - "Jau! komm, lass mal nen Rennen fahren!"
Ich hab ganz klar einen Hauptgrund, warum ich bisher an keinerlei Rennen (oder irgendwas in der Richtung) teilgenommen hab: Zeit.
Ich komme so schon kaum zum fahren/fliegen, die Akkus, die ich dieses Jahr verflogen habe, kann ich an zwei Händen abzählen.
Das ist mit Familie einfach nicht drin. Wobei das nicht richtig ist, das klingt wie ne Ausrede. Meine beiden Kinder sind 8 und 12 und interessieren sich so gar nicht für mein Zeugs. Ich hab da schon alles mögliche versucht, dass man schon aufpassen muss, die nicht damit zu drängen. Fahren können sie beide und wenn wir mal draußen sind, dann fahren sie auch mal mit, aber aus eigenem Antrieb heraus kommt da nichts.
Übrigens ist das nicht nur bei meinen Mädels so. Auch wenn wir mal Besuch von gleichaltrigen Jungs haben, die gehen ohne zu zucken an meinem Regal vorbei. Ich als Kind hätte das nicht gekonnt. Ich glaub ferngesteuerte Autos hatten früher en andere Faszination.
Wie dem auch sei, was ich sagen wollt, ich mach dann was anderes. Ich mach dann mit, was die beiden wollen, dann gehen wir halt schwimmen oder inlinern oder spielen Minecraft. Ich will ja Zeit mit ihnen verbringen, solange die das noch wollen. Wenn die in 10 Jahren aus dem Haus sind, sieht das vielleicht anders aus, mal schauen.
Kommen wir mal zu dem, was "der Verein" so machen kann.
Da wäre für mich tatsächlich die größte Frage,
was ist denn die Zielgruppe?
Und ich glaube, das ist tatsächlich oft nicht wirklich klar. Klar, mehr Mitglieder, Nachwuchs, mehr Fahrer. Aber das ist zu pauschal.
Nehmen wir mal an, es werden durch niedrige Einstiegshürden auch jüngere Fahrer angelockt. Die fahren dann "TT02/DT-03"-Cups und macht Spaß, alles gut. Das bringt aber dem Wettbewerbsteil, der da mit Carbonara-Autos rumflitzen will nichts. Kein Kind (oder die Eltern) wird dann plötzlich den 1000er raushauen, um in "richtigen" Rennen mitzufahren. Das wird in der Einstiegsklasse bleiben bei Kindern.
Und die werden irgendwann in die Pubertät kommen, das Phänomen kennt jeder Verein, der mit Jugend arbeitet. Entweder sind die Kids so "gefestigt" im Verein, dass das ihre Zweitfamilie ist (Dorffeuerwehr z.B.) oder sie werden nicht mehr kommen. Spätestens ab 14-15 gibt es sooooo viele Themen, die wichtiger sind. Und dann war die jahrelange Aufbauarbeit auch wieder für die Katz, denn nur ein Bruchteil kommt anschließend wieder in den Verein zurück.
Also, Kinder sind raus, wer dann? Die Papas? Der kleine mit DT-03 und Papa dann mit nem richtigen Buggy? Das mag funktionieren, aber da sind wir wieder beim ersten Abschnitt, auch wenn das nur meine Sicht ist. Und bevor einer fragt, die Mamas dürfen sicherlich auch und sollten (vermutlich) auch angeworben werden, aber machen wir uns nix vor. Jede Wette, das 80% der weiblichen Mitglieder in den Vereinen die Ehefrauen von jemandem sind.
Ich denke, das ist ein Hauptpunkt, den man im Kopf haben muss, wen will man denn anlocken. Und auch wo. Z.B. macht es wohl wenig Sinn, in örtlichen Jugendzentren Werbung für nen Verein zu machen, der hochpreisiges Equipment vorraussetzt.
Wer bleibt noch übrig... tja, die "Basher" - vielleicht nennen wir es mal Wildfahrer. Leute, die grundsätzlich RC-affin sind und schon ne Ausrüstung haben, also so wie wir alle hier. Einstiegshürde ist dann nicht mehr das Geld, da muss man nur was bieten. Wir haben hier in der Stadt auch ne größere Gruppe Basher, die im Sommer relativ aktiv ist; die fahren stellenweise jedes Wochenende im Sommer. Da ist also Zeit und Material vorhanden (und die sind auch nicht alle schon 50 oder so, das ist bunt gemischt vom Altersschnitt).
Nur wie man die jetzt auf ne Strecke bekommt, statt in die Kieskuhle? Da wär mein Gedanke, die Leute direkt anschreiben/ansprechen, nen offenen Tag auf der Strecke ausrufen, paar Würstchen braten und gut. Nix anmelden, nix Terminplan und Reglement. Quasi den Ansatz von der Strecke, auf der Kevin Talbot öfters fährt, falls wer die Videos kennt. Die fahren lockere Rennen auf Zuruf, Klasse egal, Fahrzeuge egal, ist alles nur Gaudi.
Das geht natürlich auf ner Indoor-Strecke nicht. Outdoor wäre möglich, aber da haben dann viele Streckenbetreiber Bedenken, dass die Strecke am Ende kaputt ist, vermutlich nicht ganz unberechtigt.
Aus meiner Sicht wäre sowas aber zielführender, als "Kinder" anzulocken, jedenfalls ohne die Eltern.
Im Verein meiner Frau sind die Kinder fast ausnahmslos durch die Eltern mit reingekommen, deswegen sind die auch noch da (die konnten ja nicht weg, bevor Mutti nicht auch losfährt
).