Ich war früher auch lange der Meinung, dass man einen schnellen Servo nur merkt, wenn man auf einer Strecke auf Rundenzeiten fährt und die Übertragunsgeschwindigkeit der Sender nicht so wichtig ist.
Kurzum - völlig falsch gedacht!
Man merkt von Sender zu Sender zu Sender einen Unterschied und ebenfalls auch von Servo zu Servo.
Die menschliche Reaktionszeit spielt hier nur eine untergeordnete Rolle. Immer bedenken, dass die Latzenzzeit erst dann greift, wenn die eigene Reaktion erfolgt ist. Insofern ist es falsch zu sagen, wenn man langsam reagiert reicht auch eine langsame Funke/ein langsames Servo. Wenn die Reaktion schon langsam war und dann auch noch die Zeit bis zur Umsetzung der Eingabe lange dauert wirds nichts mit kontrolliertem Fahren.
In meinen Augen viel wichtiger als der Sender oder die Servogeschwindigkeit ist der Modus, mit welchem der Empfänger den Servo ansteuert. Im SHR/SSR Modus wird die Servopositionsvorgabe vom Empfänger deutlich häufiger aktualisiert (384x pro Sekunde) während im normalen Modus das lediglich 50x pro Sekunde stattfindet. Stellt man beim Binden nichts um, werden alle Kanäle auf den normalen Modus gebunden. Erst durch die aktive Einstellung von SHR (funktioniert bei vielen aktuellen Servos) oder SSR (funktioniert bei deutlich weniger, meist Sanwa Servos) nutzt man dieses Potential wirklich voll aus. Die M17 bietet mit FH5 und dem SXR Modus ein nochmals schnelleres Übertragungsverfahren mit vermutlich noch weniger unterstützten Servos. Generell fahren aber extrem viele Leute gute Digitalservos, haben aber den Empfänger lediglich mit "NOR" auf Kanal 1 gebunden und verschenken so ordentlich Potential. Das liegt aber auch daran, dass das nirgends prominent kommuniziert wird, dass jeder Digitalservo zumindest mit dem SHR Modus bei Sanwa zurecht kommt...
Wer mit seiner bisherigen Kombination aus Servo und Sender zufrieden ist, hat keinen Grund, aufzurüsten. Wenn man aber einmal etwas "schnelleres" eine Zeit lang gefahren hat und dann wieder auf das vorherige Material zurückgeht, wird man den Unterschied sehr deutlich feststellen. Generell kommt es aber auch auf die Klasse und das Fahrzeug an. Während bei den Glattbahnern etwas auf Drehmoment und Haltekraft zugunsten von Stellgeschwindigkeit verzichtet werden kann, schauts im Offroad Bereich schon wieder ganz anders aus. Hier würde ich auch mehr auf Drehmoment und weniger auf Geschwindigkeit gehen.
Ob sich deshalb aber eine Investition in teureres Material lohnt, muss jeder für sich selbst entscheiden