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Tech-Tipp Selbstbau eines Trainergestells für Hubschraubermodelle

BAXL

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In diesem Bericht wird der Selbstbau eines Trainergestells für mehrere Helikoptergrößen beschrieben.

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Ein Trainingsgestell wird von vielen belächelt oder sogar als peinlich empfunden. Trotzdem ist eine solche Hilfe sehr sinnvoll. Besonders als Anfänger hat man Probleme den Hubschrauber in Bodennähe zu kontrollieren und zu landen. Das Trainergestell kann hier wertvolle Hilfe bieten. Wobei wertvoll wörtlich zu verstehen ist. Denn schnell kippt das begehrte Fluggerät auf die Seite, wodurch Schäden an Blätter, Rotorkopf und sogar an den Rotorwellen entstehen können.

Inhalt:

  • Allgemein
  • Dimensionierung
  • Gestell für 450er Helikopter
  • Gestell für kleine Helikopter
  • Start- und Landehilfe für unebene Untergründe
Allgemein

Selbst für kleine Indoorhubschrauber
, die schon recht robust sind, ist ein Trainergestell empfehlenswert. Zwar halten sich die möglichen Schäden in Grenzen, trotzdem ist es frustrierend sich zum 198sten Mal zu bücken, um den Heli nach einem missglückten Start- oder Landeversuch wieder aufzurichten. Bei unsanften Landungen besteht zwar seltener die Gefahr, dass die Rotorblätter beschädigt werden, trotzdem kann jedes unsanfte Ablegen des Hubschraubers die Rotorwellen verbiegen, wodurch sich die Flugeigenschaften verschlechtern.

Als bekennender Benutzer von Trainingsgestellen möchte ich für die verschiedenen Hubschraubergrößen meine Konstruktionen zum Nachbau vorstellen.
Meine Gestelle bestehen in der Regel aus zwei gekreuzten Stangen mit Kugeln/Bälle an den Enden. Nur für die kleinen Modelle mit 19cm Rotordurchmesser verwende ich eine andere Konstruktion.

Aus meinen eigenen Erfahrungen eigenen sich Carbonstangen sehr gut. Ich verwende allerdings nur noch Stangen aus Vollmaterial, weil mir bereits einige hohle Stangen angebrochen sind und das nicht etwa als Folge eines Absturzes. Dazu reichte bereits das leicht schräge Absetzen des Helis.
Dimensionierung

Häufig wird zu einem Gestell geraten, welches im Durchmesser mindestens dem Rotorkreis entsprechen soll, am besten sogar noch mehr. Das ist ganz am Anfang sicher eine Option um auf Nummer Sicher zu gehen. Bei einsetzender Übung bzw. wenn es schon das nächste Modell ist mit dem man anfängt, würde ich den Durchmesser des Gestells reduzieren. Bei meinem 450er und einem Rotorkreis von 70cm hat sich ein Gestell mit 50cm gut bewährt. Das bietet eine gewisse Sicherheit ist im Einsatz aber näher am Verhalten ohne Trainingshilfe.


Gestell für 450er Helikopter
Benötigte Materialien:

  • Carbonstange Vollmaterial, Länge 1m, Durchmesser 2mm
  • Tischtennisbälle, 4 Stück;
  • Alternative zu Tischtennisbällen sind massive Styroporbälle, erhältlich in Durchmessern von 3-12cm
  • Kabelbinder, Flaschenkorken
Benötigtes Werkzeug:
  • Permanentfilzschreiber
  • Holzgliedermaßstab (Zollstock)
  • Puk-Säge (Mini Eisensäge)
  • Teppichmesser
  • Klebstoff
  • Klebeband
1. Schritt: Mit dem Maßstab die Mitte der Carbonstange feststellen. Die sollte bei einer 1m Stange ungefähr bei 50cm liegen.

Den Bereich mit einem Stück Klebeband umwickeln. Danach mit dem Maßstab die Mitte genau ausmessen und mit dem Permanentfilzschreiber markieren. Das umwickelte Klebeband soll verhindern, dass die Carbonstange beim Durchtrennen mit der Säge an den Schnittkanten ausfranst.



2. Schritt:
Mit der Puk-Säge die Stange an der markierten Stelle vorsichtig durchtrennen. Die Schnittkanten leicht mit Klebstoff betupfen. Das soll ein Ausfransen nach dem Entfernen des Klebebandes verhindern.(Vorsicht mit Sekundenkleber).



3. Schritt: Die vier Tischtennisbälle mit einem 2mm Bohrer durchbohren. Die zwei Löcher müssen sich dabei gegenüberliegen, so wie die Pole eines Globus. Sehr vorsichtig und langsam anbohren, die dünne Ballhülle neigt sonst zum Einreißen oder Ausbrechen.

4. Schritt:
Bei den zwei Stangenhälften jeweils die Mitte ausmessen und mit dem Stift markieren. Die Stangen an den Mitten über Kreuz übereinanderlegen. Mit zwei Kabelbindern, ebenfalls über kreuz, die Stangen zusammenbinden. Mit einer Kombizange die Kabelbinderenden etwas fester ziehen. Aber nicht zu fest, ein leichtes Bewegen sollte noch möglich sein.




5. Schritt:
Den Flaschenkorken mit demTeppichmesser in 8 Scheiben schneiden und die Scheiben in der Mitte mit einem Bohrer durchbohren, der etwas dünner als die Carbonstangen ist.







6. Schritt:
Das Klebeband von den Stangen lösen und je eine Korkscheibe auf jedes Stangenende schieben. Die Scheibe soweit schieben, dass genügend Platz für einen Tischtennisball und einer weiteren Korkscheibe entsteht. Die Scheiben sollten etwas stramm auf die Stangen gehen, weil sie später zur Fixierung der Tischtennisbälle dienen. Nun jeweils einen Tischtennisball und eine weitere Korkscheibe auf die Stangen schieben. Der Ball sollte gut zwischen den Korkscheiben eingeklemmt sein.
Fertig ist das Landegestell:









Fertiges Landegestell
aus dem Lieferumfang eines Carson-Modells:




Mehrere Trainergestelle im Vergleich
:




Hinweis / Tipp
: Anstelle der Korkscheiben können auch andere Materialien (z.b. Gummistopfen) zur Fixierung genommen werden. Ein Freund hat in seiner Autowerkstatt z.B. Silikondichtungen für Kabeldurchführungen wie sie bei Steckverbindern eingesetzt werden. Die, in der richtigen Größe, eigenen sich besonders gut. Es wäre sogar möglich die Bälle mit Kleber an der Stange festzukleben. Das ist aber nicht empfehlenswert, weil bei einer Reparatur des Trainingsgestells, z.B. bei einem Stangenbruch, die Bälle nicht mehr zu entfernen und zu gebrauchen sind. Weiterhin beraubt man sich der Möglichkeit, bei fortschreitender fliegerischer Fähigkeit die Stangen nach Bedarf kürzen zu können.
Nimmt man an Stelle von Tischtennisbällen Styroporkugeln, hat man die Möglichkeit den Hubschrauber höher über dem Untergrund stehen zu lassen. Das könnte interessant sein, wenn man aus einer Wiese startet und der Heckrotor einstweilen die Funktion eines Rasenmähers übernimmt. Den Effekt beobachtet man z.B. beim Blade 400. Weiterhin könnte die Klemmwirkung des Styropors u.U. als Verschiebeschutz ausreichen. Das würde ich aber auf jeden Fall vorher prüfen.

Das Trainergestell für den Raptor E550 ist analog zu dem Gestell für 450er Hubscharuber ausgeführt. Lediglich die verwandten Materialien unterscheiden sich etwas. Als Stangen verwendete ich Alurohre mit einem Durchmesser von 8mm und einer Wandstärke von 1mm.
Anstelle der Tischtennisbälle nehme ich Schaumstoffbälle mit einem Durchmesser von ca. 6cm. Die Bälle sind in Spielwarenläden bzw. in den Spielzeugabteilungen von so genannten Billigdiscountern erhältlich.





Gestell für kleine Helikopter

Das Highlight ist aber das Trainergestell für die kleinen Helis wie z.B. für den Blade mCX oder mSR. Die Konstruktion ist mehr aus einer Not heraus entstanden. Ich wollte meinem Kind die ersten Flugstunden geben und hatte keine Lust mich ständig bücken zu müssen um den Huschrauber wieder auf die Beine zu stellen. Außerdem wollte ich vermeiden, dass sich bei den ersten Versuchen und damit verbundenen "Seitenlagen" die Rotorwellen verbiegen oder dass die Blätter Schaden nehmen. Das bestellte Gestell war leider noch nicht geliefert und bei meinem Flugschüler stieg bereits die Ungeduld. Also habe ich kurzerhand einen gewöhnlichen Trinkhalm aus Plastik verarbeitet.
 
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BAXL

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Benötigte Materialien:
  • 1 Trinkhalm aus Plastik, etwa 18-20 mm lang Durchmesser 5mm
  • ca. 10 cm Klebeband
Benötigtes Werkzeug:
  • Schere
  • Metallschaschlikspieß
  • Lineal
  • Permanentfilzschreiber
Arbeitsschritte:
1. Schritt:
Strohalm ausmessen, Mitte markieren und mit der Schere durchschneiden.






2. Schritt: An den geschnittenen Stücken erneut die Mitte markieren und am Hubschrauber anpassen.




3. Schritt:
An den markierten Stellen mit einem Metallschaschlikspieß durchstechen.




4. Schritt:
Beide Trinkhalmstücke vorsichtig auf die Kufen schieben und mit einem Stück Klebeband verbinden. Das Zusammenkleben ist wichtig, weil sich die Halme sonst verschieben bzw. abrutschen können.







Tipp:
Es gibt Modelle, z.B. den Blade mCX S300, da schließen die Kufen am hinteren Ende fast bündig an den Beinen ab. Da ist ein Draufschieben des Halms nicht möglich. in dem Fall schneidet man den Halm mit einem Teppichmesser an einer Seite bis zu den Bohrungen ein, um den Halm auf die Kufen drücken zu können. Die übrigen Arbeitsschritte und das Fixieren mit Klebeband bleibt gleich.



Hier noch ein fertig gekauftes Trainergestell für die "Kleinen":

Das Gestell kostet ca 3,80€ zuzügl. evtl. Versandkosten.
Vergleiche ich das Fertige mit dem Trinkhalmselbstbau komme ich zu folgenden Ergebnissen:

Fertiggestell:
Kosten 3,80 €, Gewicht ca. 4-5g

Selbstbau:
Kosten 2-3 Cent, Gewicht weniger etwa 1g inkl. Klebeband
Die Flugeigenschaft ist bei dem Fertiggestell schlechter. Der Heli hebt viel später ab und wird im Flug durch die Trägheit der Massen stark beeinflußt. Der Selbstbau hat durch die Beschaffenheit des Trinkhalms sogar noch leicht abfedernde Wirkung beim Absetzen des Helis. Eine Längenanpassung ist beim Selbstbau in Sekunden durch einfaches Abschneiden mit der Schere erledigt. Man kann also die Größe nahezu stufenlos den eigenen Flug- bzw. eher den Landefähigkeiten angleichen. Das fertige Gestell sieht aber zweifellos chicker aus. Was jeder Einzelne wählt bleibt aber seinem Geschmack überlassen.


 
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