Servus,
also ich hab schon zwei Open Source System erprobt und beide funktionieren einwandfrei. Man benötigt aber ein paar modellbauerische Fähigkeiten (vor allem Löten).
1. Easy Race Laptimer,
https://github.com/polyvision/EasyRaceLapTimer und der Diskussionsthread auf rcgroups.com:
https://www.rcgroups.com/forums/sho...-hardware-FPV-racing-lap-time-tracking-system
Das kommt aus dem FPV racing mit Quadcoptern. Es basiert auf IR Transpondern, die sind recht leicht selbst auf Lochrasterplatinen zusammen zu löten. Als "Dekoder" fungiert ein Raspberry PI, der empfängt die Signale über 3 billige TSOPs (IR Empfänger). Auf dem Raspberry läuft die Zeitnahmesoftware als Webserver. Konfiguration und Anzeige der Ergebnisse läuft also über ein lokales WLan. Eigentlich ist der Aufbau recht einfach, leider wird das Projekt seit einigen Jahren nicht mehr weiterentwickelt. Auf github findet man noch alles, was man braucht. Aber man muss sich das Linuxsystem selber aufsetzen, was einige Kenntnisse erfordert. Früher gab es fertige Images, die man einfach auf die SD Karte kopieren musste, da war's noch sehr einfach. Ist aber nicht mehr leicht im Web zu finden.
Bei mir funktionierte das System recht zuverlässig, selbst auf einer Außenbahn. Kosten, um die €50 für ein paar Transponder und Raspberry.
2. RC Hourglass,
https://github.com/mv4wd/RCHourglass und der Thread im rctech.net:
https://www.rctech.net/forum/radio-...ourglass-diy-lap-timing-aka-cano-revised.html
Eigentlich die Königslösung im Open Source Bereich, denn: kompatibel (!) mit den alten RC3 Transpondern und bis zu 40 verschiedene RC4 Transponder können angelernt werden. RC3 können direkt dekodiert werden, RC4 können nur unterschieden werden. Das reicht aber, man lernt einen Transponder an und die charakteristische Signatur wird dauerhaft abgespeichert. Das ganze läuft auf einem Mikrocontrollerboard von Cypress. Die Herausforderung: man braucht zwei Verstärkerelektronikschaltungen (Differentialverstärker), die sind nicht ganz so einfach zusammenzulöten, ein bißchen Erfahrung braucht man schon. Ein Verstärker ist direkt an der Schleife (die originale MyLaps-Schleife kann nicht verwendet werden) und am Dekoder ist eine zweite Verstärkerschaltung. Wenn man nochmal ca. €40 investiert, kann man sich den Verstärker an der Schleife auch sparen und eine MLA30 kaufen (magnetic loop antenna). Die funktioniert sogar noch besser und Transponder werden noch ca. 50cm über der Schleife detektiert.
Man kann auch eigene Transponder bauen und diese mit dem Mikrocontroller programmieren (Konfigurationssoftware ist auch im Git verfügbar). Diese werden aber von MyLaps Anlagen nicht erkannt, wär aber ideal für Leihtransponder für Gastfahrer.
Auch dieses System hab ich gestestet und es funktioniert einwandfrei, selbst mit RC4 Transpondern. Auch als Trainingszeitmessung für Vereine interessant, wenn man verständlicherweise den teuren Mylaps Dekoder nicht dauerhaft an der Bahn haben möchte, aber die MyLaps transponder nutzen möchte. Kosten um die €100, vielleicht ein bisserl mehr, für Board, MLA30 und ein paar Transpondern. Bauteile am Besten bei mouser kaufen, da sind die PSOC Boards von Cypress sehr günstig und man bekommt normal alles, was man an Bauteilen braucht.
Ciao,
Andreas