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Praxisbericht Neuheit: Der unkaputtbare "Kinetic" mit 820 mm SW

AllRadler

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Man sollte Fachzeitschriften im Hobbybereich einfach meiden, denn ab und zu wird beim Lesen ganz heimlich der „Bestellen“ Zwang ausgelöst.

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Bei mir war es ein Artikel in der Dezember Ausgabe vom „FlugModell“. Da wurde der Motorflieger „Kinetic“ der Fa. Hacker ausgiebig vorgestellt. Der kleine Flieger ist mit 820 mm SW und 300 g AFG genau in der Baugröße, für die ich schon länger einen Flieger suche.

Das neu entwickelte Material für den fast unkaputtbaren Flügel und das Höhenleitwerk dürfte ein PE (Polyethylen) sein, das in feinen Körnern zu einem porösen Formteil „gebacken“ wird. Da das Gewicht des Sinterteils relativ hoch ist (geschätzte Dichte ca. 0,7), besteht der Rumpf nur aus einem CFK-Stab. Die reinen Segeleigenschaften sind deshalb nicht übermäßig.

Was war an Nacharbeit notwendig:
Die Zentrierung des Flügels zum Rumpf musste nachgeschnitten werden. Aber immer noch besser als zu viel Luft. Die Kontrollfläche des Höhenruders sollte, wie auch im Zeitschriftenartikel beschrieben, mit einem dünnen CFK-Stab verstärkt werden, damit es sich nicht durchbiegt. Die Schwerpunktangabe mit 55 mm in der Anleitung muss als Mindestwert verstanden werden. Der Artikel trifft es mit 55-60 mm besser. Die ebenfalls im Artikel beschriebene Kürzung der Schrauben an den Gestängeanschlüssen habe ich sonicht durchgeführt. Ich habe unter die Schraubenköpfe Scheiben untergelegt um genügend Platz für den Draht zu schaffen. Diese Lösung könnte Hacker auch so in der Serie umsetzen.


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Das Höhenruder sollte sicher in den Halter eingeklebt werden, damit die Steuerung der Kontrollfläche auf jeden Fall sichergestellt ist. Die Bewegung des Ruders in die Endlagen (±6 mm) erfordert relativ viel Kraft, da dieses neue Material ja mehr Widerstandskraft als EPP bietet. Darum kann eine zu lasche Fixierung des Höhenleitwerks zur Fehlfunktion führen, wenn die Verklebung sich löst (Testergebnis).

Das größte Problem vor dem Erstflug war jedoch, die notwendige Elektronik in den kleinen Cockpitschacht zu quetschen. Nach dem der Lipo-Wächter keinen Platz fand, habe ich kurzer Hand den Empfänger außen vor dem Flügen angebracht. So passt neben dem Warner auch noch ein 850er oder 1000er 2S Akku (Serie 500 mAh) rein. Der Schwerpunkt muss dabei aber im Auge behalten werden.

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Nach all den „Anpassungen“ stand dem Erstflug nichts mehr im Weg. Der kleine Kerl ist ausreichen motorisiert und kommt schnell auf Geschwindigkeit. Anfänger sollten 65% DR und 30% Expo einstellen. Ein separater Anschluss der QR am Empfänger ist ratsam, um eine Einstellung für Differenzierung (QR nach unten hat weniger Ausschlag) zu ermöglichen. Kurven fliegen sich so deutlich entspannter und mit schönerem Flugbild
.
Zum Starten habe ich -2,5 mm Klappen mit -1,0 mm Höhenruder eingestellt. Aufwind und Thermik werden in dieser Klappenposition auch im Flug besser wirksam. Zum Landen sind die Klappen auf -5,0 mm ebenfalls mit -1,0 mm Höhenruder gestellt, um eine langsame und entspannte Landung zu ermöglichen.

Fazit:
Durch die gutmütigen Flugeigenschaften ist der Flieger durchaus für Anfänger geeignet, vor allem da er wirklich sehr robust ist.
Mit einer SW von 820 mm ist er groß genug, dass man die Fluglage immer gut erkennen kann. Eine Tauglichkeit für leichten Kunstflug ist auch gegeben (Looping wurde schon getestet). Die notwendigen Optimierungen vor dem Erstflug erfordern jedoch schon etwas Modellbau Erfahrung.
 
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