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Baubericht Messerschärfer im Eigenbau

skymaster

Mitglied
Stumpfe Küchenmesser kennt jeder, keiner mag sie, es gibt käufliche Schleifvorrichtungen, die gefallen mir aber nicht oder sind mir zu teuer. Deshalb mein Plan zum Eigenbau.

Heute hab ich mich mal mit der Messeraufnahme beschäftigt, wo das Ding fürs Schleifen geklemmt wird. Hochfestes Alu 150x60x10mm war auf Arbeit übrig. Daheim passend gefräst und eine 3mm Nut eingebracht:
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Schrägen im 30°-Winkel gefräst, 3 Gewindebohrungen M4, 8mm Loch gebohrt, Schlitz 1,2mm breit gefräst:

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Alle Kanten gebrochen, Eigenbaumesser hält fest genug:

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Das Messer hab ich mal vor 20 Jahren selbst gebaut, aus einem HSS-Metallsägeblatt aus der DDR. Bin gerade bei der Überarbeitung. Neuer Schliff, andere Form, Griff und Fingerschutz geändert. Nun soll es auch endlich mal scharf werden. So sah es vorher zerlegt aus:

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Und jetzt neu überarbeitet:

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CottonEyeJoe

Mitglied
Die Idee mit dem Griff finde ich gut :thumbsup:
Generell möchte ich nur anmerken, daß Messer oft "zu scharf" geschliffen werden indem ein sehr flacher Winkel gewählt wird.
Oftmals ist es besser den Winkel etwas "stumpfer" zu wählen, dafür die Oberfläche der Klinge feiner abzuziehen.

Viele Grüße und viel Spaß weiterhin beim Messerbau, Rolf
 

renner

Autor
Es kommt aber auch darauf an, was es für ein Messer ist, bzw für welchen Zweck. Meins für draußen ist in jedem Fall mit einem stumpferen Winkel geschliffen, weil ich damit auch mal nen Holzklotz kleinhaue. In der Küche dann deutlich schärfer.
Aber auf jeden Fall ist es eine coole Idee :)
 

skymaster

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"Verstellstangen" aus V2A gedreht und M6 Gewinde rein. Nehm die Drehmaschine gerne zum Anschneiden, damit es fluchtet:
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Die Senkschrauben wurden am Kopf bearbeitet für mehr Freiheitsgrad der Kugelköpfe, hatte nur verzinkt da, werden noch durch V2A ersetzt:
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Mal die Teile zusammen hingelegt:
DSC03337.JPG
Der Messerhalter hat 2 Passungen 10H7 erhalten und 2 Gewinde M6. Die Messingdruckstücke dienen dazu, um die Einstellstangen vor Beschädigung durch die Madenschrauben zu schützen, die Maden werd ich vielleicht noch durch Rändelschrauben ersetzen:
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Hier mal zusammengebaut. Die Kugelgelenke nehmen später 6mm Führungsstangen auf, auf denen die Schleifsteine gleiten:
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skymaster

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Die Schleifsteine werden mit Heisskleber an das Führungsrohr aus Alu geklebt, hier erstmal ein billiger Schleifsteinsatz für 7€ aus der Bucht zum Testen, Körnung von 80 bis 800:
DSC03340.JPG
Führungsstangen aus V2A gefertigt, der Winkel kann exakt eingehalten werden, muss aber mit einer noch zu bastelnden Lehre je nach Messerhöhe eingestellt werden. Noch zu erstellen wäre der Befestigungsfuß, das Gerät wird senkrecht betrieben:
DSC03341.JPG
Edit: Die Idee ist nicht von mir, es gibt das Wicked Edge, welches als Inspiration diente, auch fertig und in professionell, allerdings für 1400€.
wicked-edge-v2017-wi100pr2-01.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:

Schuessel

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Nicht so edel aber für den Hausgebrauch bei mir schon seit seit über 20 Jahren bewährt:

Und vor allem bezahlbar... ;)

Deine Version würde ich in jedem Fall beiden vorziehen, schöne Arbeit und vor allem: Selbst gemacht!
 

skymaster

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Nachtrag zum Wiked Edge, ein Test. Geometrisch wird der Winkel des Messers spitzer, je weiter vom Drehpunkt der Schleifsteine entfernt. Fazit: Nur für relativ kurze Messer geeignet. Ich meine aber, immer noch besser als unkontrolliertes, händisches Schleifen, wenn man es nicht vollständig beherrscht und oft übt.
 

Schuessel

Mitglied
Naja, das Problem haben diese Systeme mit einem festen Aufnahmepunkt für die Schleifsteine alle gemeinsam, auch Deins...
Gibt für meine normalen Küchenmesser (auch die längeren -> Koch- und Filetiermesser) trotzdem ein brauchbares Ergebnis. Ich hab meine ein einziges Mal weg gegeben, das Resultat war für mich nich spürbar besser.

Hast Du mal den "Horl" in Gebrauch gehabt? Da gibts auch sehr zwiespältige Meinungen, mit war der bis jetzt zu teuer zum "mal ausprobieren". Lockt mich aber, weils so schön einfach ist...
 

skymaster

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Nee, ist mein erster Messerschärfer dieser Art. Hatte bisher nur einen Wetzstahl. Der Horl scheint prinzipbedingt den Winkel besser zu treffen, liegt aber auch nur auf, weshalb der Schleifwinkel in Richtung Spitze eher zu stumpf wird? Ach nee, da gibts ja diesen Winkeldingens dazu, gerade gesehen.
 

skymaster

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Erster Nassschliffversuch, die "Steine" saufen wie ein Loch und der Heißkleber löst sich dadurch. Der 80er ist auch zerbrochen. Also 1,5mm GFK-Streifen mit dickem Sekundenkleber draufgeklebt, darauf das Alurohr(vorher erhitzen) mit Heißkleber, hier die ersten 3, beschriftet, zum Test:
DSC03348.JPG
Ob Nassschliff erforderlich ist, muß ich noch probieren.
 

skymaster

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Das kleine Billigmesser ist fertig, der Schliff dauerte nur 20min gegenüber 2h beim HSS-Stahl des Eigenbaumessers. Selbst mit 1000er Körnung wirds nicht richtig scharf, siehe Schliffbild. Ist eben nur rostfreies Blech, hat mit Messerstahl nix zu tun. Von einem Messerset inkl. Block für unter 100€ kann man nicht mehr erwarten. Fürn Apfel schneiden reichts, mehr aber auch nicht.
DSC03354.JPG
 

GrafZahl

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Besorg dir noch einen Lederriemen und etwas Polierpaste… zum Schluss nach dem schleifen von beiden Seiten 3 -5 mal den Grat abziehen… so werden meine japanischen Küchenknechte rasiermesserscharf . Aber du hast schon recht, diese Messerblockmesser kannst du vergessen, wenn scharf dann ist das nur von sehr kurzer Dauer, wenn es überhaupt dazu kommt.
 

CottonEyeJoe

Mitglied
Ja, das mit dem Leder kann man machen.
Gepresstes Papier geht auch.
Liegt aber auch immer am Einsatzzweck, am Material und an einer kundigen Hand, sowohl beim schleifen wie auch beim Einsatz der Messer.
Zu uns in die Firma bringen Köche, Koch Azubis und Metzger ihre Messer zum schleifen.
Teilweise sogar Hotels ihre ganz normalen Tafelmesser.
Da kostet so ein Satz mal 1000,-, da ist das Schleifergebniss natürlich ein ganz anderes, als bei einem Messer von Ikea :p
Aber super Arbeit, die Du Dir machst, macht Spaß mitzulesen :thumbsup:
Mfg, Rolf
 

skymaster

Mitglied
Das "grosse" Küchenmesser (22cm) ist nun auch fertig. Da die Schleifsteine nur bis Körnung 1000 gehen, hab ich zum Schluss um den 1000er Stein Nassschleifpapier geschlungen, 1000-2000-3000, und nur in Richtung Klinge gearbeitet. Es ist nun auch scharf, Rasiermessertest bestanden, fragt sich nur, wie lange bei dem rostfreien Blech. Zumindest ist nun eine im Winkel definierte Schneide zu erkennen.
DSC03355.JPG
 
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