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Reparatur Kunststoffgewinde reparieren

Anthony

Mitglied
Hallo,

ich habe ein Kunststoffteil. welches ich bereits 2x demontiert habe. Nun habe ich die Befürchtung, dass beim nächsten Mal eventuell das Kunststoffgewinde zu ausgeleiert sein könnte.

Die beiden Kunststoffstege an dem Teil, über welche das Teil festgeschraubt wird, sind nur ca. 6-7mm im Durchmesser. Befestigt wird das ganze mit 2 Schrauben der Größe 4,5x16. Ursprünglich dachte ich an eine M4 Einschraub- oder Einschmelzmutter. Da diese aber ca. 6mm im Durchmesser haben, bleibt sicher nicht mehr genug Material an den Stegen übrig. Auf M3 würde ich nur ungern runtergehen, weil mir dann die Schrauben zu klein werden.

Jetzt bin ich hier auf die Lösung gestoßen, dass alte Gewinde mit 2K-Kleber zu füllen und habe dazu 2 Fragen. Zum einen wird oft Pattex Stabilit empfohlen. Dies scheint mir jedoch recht zähflüssig, weshalb ich bezweifle, dass man es gut in die ca. 3mm großen Bohröffnung der Stege bekommt. Gibt es hier vielleicht ein empfehlenswertes Produkt mit relativ geringer Viskosität?
Zum anderen lese ich von 2 Varianten, dass neue Gewinde in den Kleber zu bekommen. Die einen lassen den Kleber aushärten, bohren dann ein neues Kernloch (in meinem Fall ca. 3,5mm) und drehen die Schraube rein. Die anderen machen "Öl" auf die Schraube und drehen diese in den noch flüssigen Kleber. Welche Variante ist denn besser geeignet? Da meine Teile recht "unförmig" sind, bezweifle ich, dass man die gut einspannen kann, um ein gerades Loch hineinzubohren. Daher tendiere ich eher zu der anderen Variante.

Eine weitere Variante wäre vielleicht noch, einfach etwas TESA-Film um die Schraube zu kleben bzw. über die Stege zu legen und das dann sozusagen mit einzuschrauben.
 

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Hier noch alternative Idee. Sekundenkleber hat ja ne niedrigeres viskositätt:

Ansonsten würde ich auch zu deiner Methode tendieren und schraube mit einschrauben.

Uhu endfest wird noch stärker und viskoser wenn Mann es beim kleben mit Heißluft erwärmt! Das ist dann für epoxid richtig dünnflüssig. Damit hab ich alle möglichen Plastikteile an nen kfz nach nem Crash mal geklebt. (als die Kohle für Ersatzteile knapp war)


Tesa halte ich eher für ne bastelllösung, aber wenn's hält und du nicht mehr ran musst wäre es ja auch ok...
 

Anthony

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@Doppelmonster

Ich kenne die Methode nur mit Backpulver und Sekundenkleber. Es ist jedoch vorgesehen, dass das Teil hin und wieder auch mal abgeschraubt werden muss. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein bisschen Öl auf der Schraube dafür sorgt, dass man sie da wieder heil rausbekommt. Original wird die Schraube mit 3Nm angezogen. Ich denke, wenn man die Schraube einklebt und danach wieder lösen möchte, wird man, aufgrund der Filigranität der Konstruktion, so seine Probleme bekommen.

Ginge denn notfalls auch ein Sekundenkleber (Loctite 406, 416, 438)?

Weiteres Problem, dass Teil muss im vertikalen Zustand verbaut werden und man kommt relativ schlecht an die Anschraubpunkte. D.h. der Kleber darf auch nicht zu flüssig sein, dass er in der Vertikalen Position nicht rausläuft und darf auch nicht zu schnell aushärten, so das man genug Zeit hat, beide Punkte zu verschrauben.

@Onkel_Tom

Leider habe ich weder einen 3D-Drucker noch irgendwelche Kenntnisse in diesem Bereich.


Ich kenne einen, der hat das gleiche Teil und eine M4 Gewindeniete eingeklebt. Hier scheue ich mich aber. Zum einen scheint es mir sehr knapp zuzugehen. Zum anderen glaubt jeder, den ich bisher gefragt habe, nicht daran, dass ein Kleber gegen das verdrehen der Hülse beim verschrauben hilft. Zumal eigentlich auch gar kein Platz mehr ist, wo man den Kleber applizieren könnte.
 

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Speed t3

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In Kunststoff is das vielleicht nicht ganz optimal, aber ein Helicoil wäre vielleicht noch eine Option.

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Eventuell noch mit einer Lage Carbon oder Glas Rovingen von außen verstärkt.
 
ich habe ein Kunststoffteil. welches ich bereits 2x demontiert habe. Nun habe ich die Befürchtung, dass beim nächsten Mal eventuell das Kunststoffgewinde zu ausgeleiert sein könnte.
Du hast das Problem ja noch gar nicht wenn ich das richtig lese.
Wenn du die Schraube ordentlich ansetzt (rückwärts und rastmoment finden) funktioniert das doch vielleicht weiterhin und du machst dir zu früh nen Kopf?

Wenn du mit epoxy oder anderem arbeiten willst dann muss das schon ausgeleiert sein oder sogar aufgebohrt werden damit du ne gewisse Schichtdicke hast....
 

Anthony

Mitglied
Du hast das Problem ja noch gar nicht wenn ich das richtig lese.
Wenn du die Schraube ordentlich ansetzt (rückwärts und rastmoment finden) funktioniert das doch vielleicht weiterhin und du machst dir zu früh nen Kopf?
Das stimmt. Ich hatte die Teile aber schon mal demontiert und wieder montiert. Beim 2. Mal habe ich nicht darauf geachtet, die Schrauben wieder "ordentlich" anzusetzen. Da ich die Teile gerade wieder demontiert rumliegen habe, bin ich am überlegen, nicht gleich eine ordentliche Lösung zu finden und umzusetzen. Aber du hast recht, unter Umständen würde es vielleicht nochmal ohne irgendwelche Hilfmittel funktionieren.

@Speed t3

Helicoils hatte mir ein Arbeitskollege empfohlen. War mir als absoluter Laie aber zu komplex und aufwendig, so dass ich seine Erklärungen gleich im Keim erstickt habe.
 

Speed t3

Mitglied
Das stimmt. Ich hatte die Teile aber schon mal demontiert und wieder montiert. Beim 2. Mal habe ich nicht darauf geachtet, die Schrauben wieder "ordentlich" anzusetzen. Da ich die Teile gerade wieder demontiert rumliegen habe, bin ich am überlegen, nicht gleich eine ordentliche Lösung zu finden und umzusetzen. Aber du hast recht, unter Umständen würde es vielleicht nochmal ohne irgendwelche Hilfmittel funktionieren.

@Speed t3

Helicoils hatte mir ein Arbeitskollege empfohlen. War mir als absoluter Laie aber zu komplex und aufwendig, so dass ich seine Erklärungen gleich im Keim erstickt habe.
So kompliziert ist das wirklich nicht. In dem von mir verlinkten Satz ist auch fast alles nötige dabei. Klar einen Akkuschrauber braucht man noch.
 

Onkel_Tom

Mitglied
Wieviel Last kommt denn überhaupt auf das Gewinde? Metrisches Gewinde oder "Blechschraube" ?
Bei Metrisch wäre es sonst schon die Überlegung mit Helicoil wert, und dann die Schraube als M3. Hängt halt von der Last ab.
 

Anthony

Mitglied
Wieviel Last kommt denn überhaupt auf das Gewinde? Metrisches Gewinde oder "Blechschraube" ?
Bei Metrisch wäre es sonst schon die Überlegung mit Helicoil wert, und dann die Schraube als M3. Hängt halt von der Last ab.
Die Last ist gering. Das Teil trägt sozusagen nur sich selbst und die Blechschrauben werden nur mit 3 Nm angezogen. Daher würde M3 sicher ausreichend sein. Blos das Loch der Gegenseite, durch welches die Blechschraube geführt und das Teil letztendlich angeschraubt wird, ist eventuell zu "weit" für eine M3 Schraube.

Weiterhin habe ich etwas Sorge wegen des Aufbohrens bei den Helicoils. Wie geschrieben, lässt sich das Teil nicht wirklich gut einspannen. Daher sehe ich die Gefahr eines schiefen Bohrens als recht hoch.
Aber vielleicht passt M3 ja, ohne das man das ganze extra noch aufbohren muss. Reicht vielleicht aus, einfach ein Gewinde reinzuschneiden.


BTW: Was sorgt bei dem Helicoil eigentlich dafür, dass es fest sitzt und sich nicht mit der Schraube mitdreht :unsure:

Wie sieht es denn mit durchbohren aus und eine Mutter von hinten einsetzen, ist da Platz?
Das wird nicht gehen. Die Vorderseite ist eine aufwendig lackierte Sichtfläche.
 

Zelle

Mitglied
BTW: Was sorgt bei dem Helicoil eigentlich dafür, dass es fest sitzt und sich nicht mit der Schraube mitdreht :unsure:
In Metall kann der Coil mit Schraubensicherung zusätzlich gesichert werden, ist aber nicht nötig. Der Coil hält durch die Reibung.
Ich benutze meine RC-Werkzeuggriffe um zu bohren und den Gewindeschneider einzudrehen, das geht wie in Butter.
Das wird nicht gehen. Die Vorderseite ist eine aufwendig lackierte Sichtfläche.
Darum auch von Hand bohren, mit dem Akkuschrauber zieht es den Bohrer "unkontrolliert" rein (haben Stahlbohrer in weichem Material eben so ansich) und wenn du Pech hast auch zu tief.
Für Kunsstoff nimm den längsten Coil der möglich ist!
 
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Onkel_Tom

Mitglied
In Metall kann der Coil mit Schraubensicherung zusätzlich gesichert werden, ist aber nicht nötig. Der Coil hält durch die Reibung.
Die Reibung entsteht da der Coil quasi wie eine Feder ist. Beim Eindrehen in das Kernloch wird der Coil etwas zusammengedrückt. Dadurch versucht sich der Coil wieder in Ausgangsform zu bringen und drückt sich selbst an das Gewinde.
Hoffe das ihr meine Beschreibung versteht.

Kann man z.B. mit einer Feder ausprobieren die man leicht zusammendreht. Außendurchmesser wird geringer und wenn die Spannung weg ist geht die Feder in Ausgangsform.
 
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