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Tech-Frage Kugellager beim BL Motor 4274 Hobbywing tauschen.

Mred

Mitglied
Leider sind die Kugellager unserer Hobbywing 4274 (2200 kV) Motoren an der Verschleissgrenze und sollten getauscht werden.

Die Lager sitzen sehr streng in den Alu-Deckeln. Wie bekommt man die am einfachsten raus - hat da jemand Erfahrung damit und einen Tipp wie man das angehen sollte?

Zum Einbau würde ich die Lager ins Eisfach legen und die Deckel erhitzen.
 

Joungmerlin

Mitglied
Gibt ein Ein- und Auspresswerkzeug für Motorlager bei Kleinkram.
Weiß jetzt nur nicht, ob das von Hudy oder Arrowmax ist.

Guck dir das mal an. Das kann man mit ein paar Schrauben, Müttern und Unterlegschrauben auch selber basteln.
 

Bucano

Mitglied
Howdy

wie geht das denn

„dann das Kugellager schockfrosten“

während das Kugellager noch im Motor sitzt?

So long

Bucano
 

bernd-das-brot

Mitglied
Ich gehe mal davon aus, daß der Motor vorher demontiert wird und nur die Lagerschilder vorliegen.

Wie wir hoffentlich noch aus dem Physikunterricht wissen, dehnen sich Materialien bei Hitze aus und ziehen sich bei Kälte zusammen. Da wir künstlich einen sehr großen Temperaturunterschied erzeugen, wird das Lager leichter heraus gehen, meist fällt es sogar von alleine heraus. Das Ganze funktioniert, da der thermische Übergang zwischen dem Kugellager und dem Lagersitz verhältnismäßig schlecht ist. Ein ähnliches Phänomen nutzt man z.B. bei Töpfen: Die Griffe werden nur durch Punktschweißen befestigt und nicht Angegossen oder großflächig angeschweißt. Die Verbindung hat einen so schlechten, thermischen Übergangswiderstand, daß die Griffe nicht heiß werden, selbst wenn im Topf die Suppe kocht. Das Lager ist nicht fest mit dem Lagerschild verschweißt und zusätzlich wurde es noch leicht eingeölt, um das eingepressen zu erleichtern. Reste von dem Öl befinden sich immernoch zwischen Lager und Sitz und verschlechtern den thermischen Übergangswiderstand zusätzlich.

Anleitung:

Mit einem Heißluftfön oder, !vorsichtig!, mit einem Brenner, heizt man das Lagerschild samt Lager auf, 200 - 300°C sollten reichen. Dann nimmt man das Eisspray und kühlt das Kugellager ab, dabei Aufpassen, daß man das Lagerschild nicht mit einsprüht. Gutes, technisches Eisspray, kühlt bis etwa -50°C, es gibt auch medizinisches Eisspray, das ist häufig nicht so wirksam. Stimmt das Timing, geht das Lager leicht heraus.
 

Mred

Mitglied
Das mit dem Eisspray werde ich mal ausprobieren. Natürlich ging es auch mit Werkzeug aber das geht auch immer aufs Material und Alu ist doch recht empfindlich.

Danke für die Tipps.
 

Etosch

Moderator
Mitarbeiter
Leider sind die Kugellager unserer Hobbywing 4274 (2200 kV) Motoren an der Verschleissgrenze
Darf ich die Frage erweitern, woran Du das erkannt hast? Oder soll ich dafür dann ein eigenes Thema aufmachen? Und hast Du Dich schon für Ersatz entschieden? Ich wüsste da gar nicht, welche ich nehmen sollte - also die Dimension wäre selbsterklärend, aber wenn Du da ein Tip für ein bestimmtes Kugellager hättest, wäre sicher dem einen oder anderen geholfen.

Gruß, Axel
 

Mred

Mitglied
Hallo Axel,

die Welle hatte Spiel, auch axial. Nachdem die Lagerschilde ausgebaut waren, konnte man das Lagerspiel gut erkennen, ausserdem laufen die Lager nicht mehr 100% rund. Das axiale Spiel entstand durch die Abnutzung einer Distanzhülse.

Als Ersatz verwende ich 695 ZZ Lager der gleichen Grösse und Bauart für 47K Umdrehungen.

Tipps kann ich keine geben, da es der erste Tausch ist.
 

MatzeBOH

Mitglied
Berichte einmal ob und wie Du die Lager raus bekommen hast. Wir hatten da mal Fälle wo es die Lager zerlegt hat (im Betrieb, nicht beim Wechselversuch) und der äußere Ring praktisch nicht aus dem Lagerschild zu bekommen war weil man da praktisch keinen Ansatzpunkt hat! Vielleich kann man dem Problem durch "frühzeitiges" Wechseln der Lager entgegenwirken? Sonst sind im schlimmsten Fall neue Lagerschilde fällig...

Gruß, Matze
 

Mred

Mitglied
Daher haben wir uns eine Liste mit Wartungsintervallen für alle Antriebsteile erstellt. Teile werden an der Verschleissgrenze getauscht, bevor sie kaputt gehen. Wenn es ein Kugellager zerlegt, hat man vermutlich auf Kontrollen und Wartung verzichtet.

Ich würde das Schild mit Lagerring frosten und danach nur das Schild erhitzen, mit etwas Glück fällt der Ring heraus.

Meine Lager und mein neuer Motor sind inzwischen gekommen und bei dem drohenden schlechten Wetter werde ich den Lagertausch mal angehen.
 
D

Deleted member 5353

Gast
Wenn der Lagersitz nicht schon völlig ausgeleiert ist, sollte man den Lagersitz etwas fetten bevor man ein neues Lager am AussenRing wieder einpresst. Dann bekommt man das Lager später Mal auch ohne thermische Behandlung aus dem Lagersitz wieder rausgedrückt.
 

Mred

Mitglied
Wenn der Lagersitz nicht schon völlig ausgeleiert ist, sollte man den Lagersitz etwas fetten bevor man ein neues Lager am AussenRing wieder einpresst. Dann bekommt man das Lager später Mal auch ohne thermische Behandlung aus dem Lagersitz wieder rausgedrückt.
Das sollte man besser nicht tun, das Lager soll ja fest sitzen. Ich glaube auch nicht, dass durch die Passung Fett am Ring bleibt.
 
D

Deleted member 5353

Gast
Ich presse die Lager immer ohne thermische Behandlung aus und ein. Da ist schon beim Einpressen etwas Fett im Lagersitz nötig, um die Lagersitzflachen nicht zu beschäftigen. Das funktioniert auch nach dem fünften Lagerwechsel noch problemlos ohne das der Lagersitz zu locker wird, wenn man das Lager beim Einpressen nicht verkannte.
 

Mred

Mitglied
FAG schreibt dazu, man soll den Ring reinigen und dünnes Öl auftragen. Leichtmetallsitze sollen wegen der Beschädigungsgefahr angewärmt und das Lager gekühlt werden.

Genau so werde ich das probieren.
 

Mred

Mitglied
Das mit dem Weißbrot funktioniert wohl nur mit dem hinteren Lager. Die Brotmasse wird unter das Lager gedrückt und presst es von hinten aus. Beim vorderen Lager ist ja eine Bohrung im Schild, da kann man aber von vorne mit einem Dorn austreiben.

Für hinten aber ein guter Tipp.
 

Jaskinaska

Mitglied
Hallo Zusammen,

bei mir hat es auch das vordere Kugellager bei einem Hobbywing 2200kv Motor zerlegt und leider ist der äußere Ring des Lagers nun fest....Drunterkommen ist leider nicht...
Also wie ich hier gelesen habe, sollte ich wohl das Aluminium der Motorabdeckung erhitzen und dann den restlichen Kugellagerring mit Eisspray abkühlen. Aber ob ich das bisschen Metal treffe?
Oder gibt es sonst noch eine Möglichkeit?

LG Jaskin
 

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