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Tech-Tipp Fahrdynamik Kapitel 1: Eigenlenkverhalten

Feedback:

  • Uninteressant - zu kompliziert

  • Uninteressant - zu theoretisch

  • Uninteressant - zu einfach, alles schon bekannt

  • Interessant - aber lieber einfacher

  • Interessant - gerne weiter so

  • Interessant - bitte detaillierter

  • Uff diese Rechtschreib- und Grammatikfehler. Das kann sich ja kein Mensch angucken.


Das Ergebnis kann erst nach Abgabe einer Stimme betrachtet werden.

Iceman0088

Mitglied
Hallo zusammen!

Hier werden ja immer wieder viele nützliche tiefere Einblicke von euch in spezielle Themen gegeben mit denen ihr euch besonders gut auskennt. Das finde ich super, da kann man richtig was lernen, das macht Spaß, darum möchte ich dazu einfach meinen Teil beitragen.

Ich denke ich kenne mich ganz gut mit der Fahrdynamik von Onroad Fahrzeugen aus und werde dazu (wenn Interesse besteht) ein kleine Serie von Beiträgen machen. Das soll natürlich zum einen interessant sein für euch und zum anderen sollte das Ziel sein, dass ihr die (fahrdynamische) Performance eurer Fahrzeuge mit diesem Wissen besser verstehen oder sogar verbessern könnt. Dazu gibts heute einen "Testbeitrag", um rauszufinden ob das hier überhaupt ankommt oder wie man es besser gestalten könnte. Dazu dann am Ende eine Umfrage.

Als erstes Thema habe ich mir das Eigenlenkverhalten ausgesucht. Dabei werde ich auf die genaue Bedeutung von Untersteuern und Übersteuern eingehen. Wenn dies verstanden ist, können in weiteren Teilen beispielsweise die Einflüsse auf Unter- und Übersteuern betrachtet werden. Wenn ihr jetzt denkt Unter- und Übersteuern kenn ich doch schon, das ist ja einfach, lest trotzdem mal weiter. Ich denke ihr lernt trotzdem was :D ;) Es ist eben nicht so einfach wie Walter Röhrl es beschreibt: "Wenn du den Baum siehst in den du rein fährst, hast du untersteuern. Wenn du ihn nur hörst war es übersteuern."

Ich weiß, dass meine Erklärung an einigen stellen vermutlich detailliert wird. Aber keine Sorge, es muss nicht jedes Detail verstanden werden, um das große Ganze zu verstehen und zu nutzen.



Teil 1 Eigenlenkverhalten

Das Lenkverhalten wird meist bei stationärer Kreisfahrt untersucht. Erste Untersuchungen und die Begriffe Unter- und Übersteuern wurden bereits in den 30er Jahren durchgeführt. Als stationäre Kreisfahrt wird dabei eine Fahrt bei konstanter Geschwindigkeit und konstantem Kurvenradius bezeichnet. Der benötigte Radlenkwinkel hängt dabei von einem geometrischen Teil und einem durch die Querbescheleunigung verursachten Teil zusammen. Wie stark eingelenkt werden muss, hängt also generell von der Querbeschleunigung, also Kurvenradius und Geschwindigkeit, ab. Gut, um das zu wissen muss man kein Genie sein. Doch was bringt uns dieses wissen?

Der geometrische Teil kann durch Radstand und Kurvenradius beeinflusst werden. Bringt uns also auch nichts, kann man ja nur in den seltensten fällen mal eben ändern. :D Der querbeschleunigungsabhängige Teil ist der Interessante Teil. Dieser führt dazu, dass für die selbe Kurve bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten auch unterschiedliche Lenkwinkel notwendig sind. Aber warum? Durch die Querbeschleunigung entstehen sogenannte Schräglaufwinkel an der Vorder- und Hinterachse. Als Schräglaufwinkel wird der Winkel zwischen der Bewegunsrichtung des Fahrzeugs (im Fahrzeugschwerpunkt) und der Schnittgraden der jeweiligen Radmittelebene mit der Fahrbahn bezeichnet. Einfacher gesagt: Winkel zwischen Rad und momentaner Bewegungsrichtung des Fahrzeugs. Logischerweise unterscheiden sich diese Schräglaufwinkel zwischen den Achsen. Wie die Schräglaufwinkel entstehen überspringe ich an dieser Stelle, da das noch komplizierter und detaillierter werden würde. Wenn das generell doch gewünscht ist, dann gerne als Feedback.

Anhand der unterschiedlichen Schräglaufwinkel kann jetzt eine Schräglaufwinkeldifferenz (Schräglaufwinkel Vorderachse minus Schräglaufwinkel Hinterachse) gebildet werden. Die einfachere Definition von Unter- und Übersteuern (nach Olley) besagt nun, dass wir ein untersteuerndes Verhalten haben wenn die Schräglaufwinkeldifferenz kleiner als null ist. Neutral bei null. Übersteuern bei größer null. Eigentlich sehr anschaulich. Bedeutet quasi: rutscht das Auto mit eingelenkten Rädern geradeaus: untersteuern. Kommt das Heck quer, habt: Übersteuern. Jedoch ist diese absolute Betrachtung der Schräglaufwinkeldifferenz nicht sooo aussagekräftig für das Eigenlenkverhalten. (Begründung für neugierige die immernoch nicht verwirrt sind: Dies ist nur bei statischer Betrachtung aussagekräftig.)

Falls es immernoch Leute gibt die bis hier lesen, die vielleicht noch das meiste verstanden haben, dann hier noch die bessere Definition (nach Bergmann). Bergmann bezeichnet als Untersteuern wenn die Ableitung des Lenkwinkels nach der Querbeschleunigung größer als null ist. Klar oder? Spaß, also anschaulich bezeichnet er als Untersteuern wenn man immer mehr einlenken muss für jedes bisschen mehr Querbeschleunigung. Als neutral bezeichnet er dabei einen Gradienten von null, also proportionales verhalten zwischen Lenkwinkel und Querbeschleunigung und als Übersteuern einen Gradienten größer null. (Also wenn man immer weniger zusätzlichen Lenkwinkel stellen muss für immer mehr Querbeschleunigung.)



Jetzt kennt ihr die gängigen Definitionen von Unter- und Übersteuern. Gebt mir gerne Feedback ob ihr es generell interessant findet und wie detailliert (und kompliziert) ihr es gerne hättet. Da die GefälltMir Funktion nur positives Feedback ermöglicht und nicht jeder gleich einen Kommentar verfassen will, hab ich die Umfrage erstellt. :D Weiteres Feedback natürlich gerne in die Kommentare.


MfG
Iceman
 

Iceman0088

Mitglied
Danke da geb ich euch auf jeden Fall recht. Nur Bilder selber erstellen dauert lange und aus der Literatur nehmen ist ja so ein Ding wegen Urheberrecht. Aber ich kann mal die wichtigsten selbst erstellen wo Bilder besonders wichtig sind :)
 

BAXL

Admin
Mitarbeiter
Bin kein richtiger „Cari“ habs aber trotzdem versucht zu verstehen. Irgendwann habe ich aufgegeben. Illustrationen würden beim Verständnis helfen.
 

Iceman0088

Mitglied
Gute Einwände. Als Fahrzeugtechnik Student fällt es etwas schwer das richtige Level für euch zu finden, da ja vermutlich auch bei euch ganz unterschiedliche Vorwissen vorhanden sind.
Die Wortwahl wollte ich schon einigermaßen korrekt an der Literatur halten. Aber guter Punkt, dann kann das nächste Thema sowas wie Grundlagen werden. Quasi mit Zeichnungen undso erklären was ist Schräglaufwinkel und so weiter. Aber generell hätte ich dann auch mir vorgestellt euch immer über das nächste Thema abstimmen zu lassen :) dann kommt das was euch interessiert.

Ich denke ich werde beim nächsten mal eine Aufteilung in BASICS und ADVANCED machen. So hab ich dann den vollen Inhalt für jeden verständlich im basic Teil und für besonders interessierte im advanced Teil noch die Hintergründe. Muss nur gucken, dass das dann nicht redundant wird.

Um Bilder werde ich mich bemühen :)
 
D

Deleted member 13

Gast
Nun Tach auch

Hat er doch gut geschrieben , beim Modell egal welches man sitzt nicht drinne und kann nur visuell wahrnehmen und mit Gehör .
Von Beschleunigung positiv /negativ kein Gefühl auch nicht Haftreibung oder Fliehkräfte man kanns nur sehen .

Die Lenkung an sich in der Dynamik ist nur ein Teil vom Ganzen .


Gruß Franz
 

Iceman0088

Mitglied
ich mache das immer so, wenn ich etwas erklären will, für ein Video, erkläre ich das meiner Freundin- wenn die das versteht, versteht es jeder.
Haha ja OK. War ja nur ein Test Kapitel um zu gucken wie es ankommt. Weil es ja doch schon etwas anspruchsvoll ist vom Thema her. Darum will ich dann bei Teil zwei mal ganz vorne anfangen und auf die Grundlagen eingehen :) dann sind die Grundlagen einmal eingeführt und können im weiteren verwendet werden.
 

Spritschlucker

Mitglied
Naja, die meisten wissen wohl was beim Unter- oder Übersteuern passiert. Dies in mathematisch / physikalisch korrekter Definition im Detail wiederzugeben, ist meiner Meinung nach, etwas über das Ziel hinaus geschossen. Wichtig für RC-Car Fahrer ist das Wissen, wie man das Setup anpasst, um ein ausgewogenes Fahrverhalten zu generieren, sprich das Verhältnis von Vorderachsgriff und Hinterachsgriff zu optimieren.
 

Iceman0088

Mitglied
Stimmt. Ich finde es aber halt interessant und dachte andere vielleicht auch. Ich finds super wenn man weiß parameter X tut das und das. Aber ich finde es interessant und es hilft mir auch, zu wissen was X denn bewirkt und weshalb das die Achse besser oder schlechter macht und warum das dann zu unter- oder übersteuern führt :) :D aber ich wollte es dann auf jedenfall auch wenn es dann thematisch etwas weiter ist praktisch halten. Damit man sich dann selbst denken kann: ob heute ist es nass, da bekomme ich dann wohl übersteuern beim abbremsen und übersteuern beim rausbeschleunigen, ich mach jetzt mal das und das. Klar man kann einfach eine Übersicht verwenden was zu was führt, aber ich finds hilfreich und interessant zu verstehen :)
 
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