Zwischenstand und Service nach Ausfahrt Nr. 2
Wäre es nicht so verdammt kalt, könnte ich jetzt eigentlich im Keller stehen und den Überrollbügel fertig machen. Hätte, hätte,... Fahrradkette.
Meine beiden mehrstündigen Ausfahrten und die anschließende "Inspektion" nach der ersten davon brachten folgende Erkenntnisse:
1.
Kletterfähigkeit für meinen Geschmack und Erfahrungsstand hervorragend.
2. Das
Schaltgetriebe verliert über die Ausgangswelle so viel Fett, dass da zwar noch was drin bleibt, aber es eine ziemliche Sauerrei ist.
3. Das
Schalten in den schnellen Gang geht nicht zuverlässig und recht bald gar nicht mehr. Die Ursache habe ich jetzt verstanden, Idee für die Lösung ist vorhanden und wird demnächst ausprobiert.
3. Bei beiden Ausfahrten machte sich ca. 1,5h ein
"Quieck, quieck, quieck,..." bemerkbar, dessen Ursache ich noch nicht ergründet habe. Bei der ersten Fahrt mit Wasserdurchfahrten dachte ich erst "Mist, Getriebe läuft trocken". Das war es nicht. Zweiter Gedanke: Ich habe an der Vorderachse vergessen, eines der Lager gegen gedichtete auszutauschen. Das war es auch nicht. Habe vor der nächsten Fahrt ein Lager präventiv getauscht. Fahrzeug war erstmal ruhig, fing dann aber nach der Hälfte der Strecke wieder mit diesem Geräusch an. Ich habe dann ein Stück getragen, wegen langweiligem Forstweg, und danach war es bis zum Ende der Fahrt weg. Noch bin ich ratlos.
4. Die
Dämpfer hatte ich nach der ersten der beiden Ausfahrten (insgesamt Nr. 4 mit dem Chassis) erstmalig offen. Hinten erwartungsgemäß praktisch kein Öl mehr drin, vorne noch halbvoll. Ich habe die sehr harten O-Ringe an den Kolbenstangen gegen weichere rote, die ich eh noch hatte, getauscht. Läuft so weit gut. Hinten habe ich mit 500er Öl befüllt, vorne dann mit 600er. Die Dämpferkappen habe ich mit Teflonband umwickelt. Das hat erstaunlich gut funktioniert. Der nächste Service wird zweigen, wie erfolgreich das war.
Wegen Erfahrung Nr. 2 hier nun also
"Operation öldichtes Getriebe - Teil 2":
Das Axialspiel der Eingangs- und Ausgangswelle des Schaltgetriebes erlaubt es, dort jeweils eine Kappe bzw. eine Dichtscheibe mit einem Bund mit wenigen Zehntel Millimeter Sträke einzupassen. Diese habe ich aus POM gedreht und auf die Ausgangwelle außerdem noch eine Flachdichtung aus Gummi zwischen diese Scheibe und das Kardangelenk gesetzt (2. Bild). Das ist jetzt alles ziemlich gut dicht und bei der nächsten Ausfahrt gab es keine Sauerei mehr.
Desweiteren habe ich einen ebenfalls selbstgestanzten Silikon-Flachdichtring auf der Planetengetriebeseite auf die verbindende Welle gesetzt. Für den habe ich Platz geschafft, indem ich den Planetenträger etwas ausgedreht habe. Das fügt sich alles sehr passgenau und mit nur noch minimalem Axialspiel ineinander. Maßlich war das für mich nicht mehr vollständig zu durchblicken. Daher habe ich die Leerlaufleistung mit Getriebe gemessen und noch so lange nachgearbeitet, bis da kein erhöhter Reibungsverlust mehr festzustellen war. Der Fusion hat jetzt mit dem Getriebe eine Leerlaufleistungsaufnahme <55W bei Vollgas, was mir in Ordnung erscheint.
Es hat sich zwar noch nicht als Problemstelle gezeigt, aber trotzdem habe ich doch einen Weg gefunden, auf der Schaltwelle eine Dichtung für die Position im 1. Gang anzubringen. Ist im 2. und 3. Bild unten zu sehen.