Elektroman99
Autor
"Start Your Engine, Gentelman..."
Erster HessenCup Lauf 2019 ORT Fulda...
"Und Sie fahren...!"
„Buggy‘s Zu den Startpositionen. . . .!“
„10… 9… 8… 7…“
Motoren heulen auf… Helfer Tanken knieend noch schnell in den letzten Sekunden die kleinen Tanks…
Fahrer schauen ernst zu Ihren Buggy’s
Die HessenCup Saison 2019 in Buggys im Maßstab 1:8 mit Verbrenner und Elektro - Motoren ist eröffnet und mit was für einem Auftakt… das war wie ein Paukenschlag!
▬ Warnung ▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬
Längerer emotioneller Rennbericht!
Vorbereitung
Ich bin müde und gehe doch in den Werkraum. Es ist nicht viel Zeit und trotz Feiertag komme ich erst am Donnerstag wirklich dazu, etwas zum Vorbereiten. Es steht viel auf der Liste, denn das „Warm Up“ in Bischofsheim war dreckig, Materialfordernd und nass… das sind Aspekte die als Bilanz nur eines übrig lassen, viel Modellbauertätigkeit. Am Donnerstag konzentriere ich mich auf die Tätigkeiten, die „Klebe“ Zeiten benötigen und die ich in Ruhe vorbereiten will. So wird die neue Karo von 8Grafix ( #8Grafix ) mit zärtlicher Handarbeit für meine SRX8 Cobra fertig gemacht. Dann packe ich schon einmal alles vor, aber eine große Liste an unerledigtem bleibt über… OK… Dann in der Nacht von Freitag auf Samstag oder eben… am Samstag so zwischen durch.
„Freitags vor dem Datumswechsel“
Ich stehe an der windigen Haltestelle bei meiner Arbeitsstelle. „Deutsche Bahn“ oder wie man Lebenszeit auch sinnlos verbringen kann. Ich ärgere mich, „Personen im Gleis“ und Streckensperrung, da rinnt mein Zeitvorsprung dahin.
„Ich komme freitags schon!“ -> Ist eigentlich untypisch für mich, aber in Bischofsheim hatten sich schon so viele Fahrer ein „Stell dich ein“ gegeben, dass es einfach klar war… Freitag musste man vor Ort sein.
Es ist alles genau getaktet… was mache ich zu Hause, wie packe ich mein Fahrzeug und wann muss ich spätestens los.
Um 21:20 Uhr rolle ich vom Hof, nur dieses Mal Nichts vergessen…
Ein Dorf nach dem anderen das ich in dunkler Nacht und mal mit mehr, mal mit weniger und ab und an ohne Regen durchfahre. Ganz neu für mich, denn sonst habe ich immer am Samstagmorgen schon Licht, wenn ich durch Grebenhain fahre.
Dann sieht man schon die Lichter des Fahrerlagers und die beiden Schilder die den kleinen Schotterweg als Anfahrt zum „Robbedrom“ ausweisen werfen das Licht meiner Frontscheinwerfer wie ein Segen zurück.
Kaum habe ich die Pkw Tür offen, höre ich schon…
„Falki, das kann doch nur der Falki sein!“
OK, das kann ja ein Wochenende werden…
Ich mache die Runde im Fahrerlager und baue schnell Pavi halb und mein kleines Quechua „2 Seconds 3“ Wurfzelt ganz auf.
Robbedrom ich bin da…!
Vorbereitung der anderen Art
Vielleicht wissen es nicht so viele, aber grade Strecken mit Lehm oder naturbelassenem Boden benötigen viel Vorbereitung bzw. pflege nach einem Winter und speziell vor einem Rennen. Die Jungs des ORT Fulda hatten da richtig gezaubert, alle Sprünge die mit Holz gebaut waren wurden gegen gewalzten Lehm ersetzt und 36 Tonnen Lehm wurden verarbeitet. Das bedeutet Fräsarbeiten, Walzarbeiten und auch viele, viele Stunden freiwillige und kostenfreier Einsatz der ORT Fulda Mitglieder für den Verein und natürlich für ein erfolgreiches Rennwochenende. Es geisterten schon Wochen vor dem Termin Bilder der Sprungkombinationen durch die verschiedenen Facebook Bereiche und erfreuten die Gemüter. Der personelle Einsatz der Mitglieder aber auch die Ansage das so viel Lehm verarbeitet wurde war eine klare Ansage und wurde im Vorfeld des Termins mit Vorfreude und Respekt quittiert.
Wetter Prognose
Der gewohnte und bekannte Sound den starker Regen auf meinem Zeltdach macht, bestätigt meine WetterApp wieder einmal. Innerlich bin ich beruhigt, denn somit wird es nun erst einmal Regnen. Es ist so um 3:30 Uhr und ich bin im Halbschlaf. So gegen 6 Uhr wache ich auf… im morgendlichen Dösen bemerke ich… das hört sich nach Nieselregen an und irgendjemand läuft mit einem Laubbläser herum. Das würde auch bedeuten, dass um 8:30 Uhr ggf. die Trainings beginnen… ich schaue durch mein kleinen Lüftungsschlitz… das glänzt wie starker Morgentau auf der Wiese… aber eigentlich zu hell. Mit der Hand greife ich durch die Lüftungsöffnung und schrecke zurück. Das ist SCHNEE es ist Schnee am 04. Mai 2019 in Fulda, potz Blitz. Ich schlage von innen gegen mein Zeltdach und Schnee rutscht hörbar herunter.
Als ich mein Zelt am Eingang öffne ist es ein ernüchternder Anblick, 5 cm Neuschnee, einige verirrte und orientierungslose Fahrer… das ganze Fahrerlager weiß.
Was ist der Sinn?
Warum schreibt man Rennberichte, wenn es doch eigentlich ums Fahren geht. „Tue Gutes, und spreche darüber!“, das ist ein altes Motto dass wir alle kennen. Wenn irgendein C-Promi sich irgendwo in einem Sommer Urlaubsland fotografieren lässt mit seiner neuen 2-Tages Flamme, dann erfahren wir darüber in den Medien, ja manchmal sogar einen Regionalfernseh-Nachrichten. Wenn sportlich fair gekämpft wird, Freundschaft, Mitgefühl, Kameradschaft und noch viele andere positiv bewertete Charaktereigenschaften aufeinandertreffen, man gelassen über sich Witze ergehen lässt und trotzdem mitfiebert um den Erfolg des anderen, darüber werden wir nicht sehr viel finden. Es ist nicht aus der Mode gekommen, es ist schon immer da gewesen, seit den 80er Jahren, trotzdem verkaufen sich mit den tollen Rennberichte nicht unbedingt 20 RC-Modelle mehr. Das ist der Grund, warum wir darüber nichts lesen. Aber es ist genau dieser RC Rennsport, es ist genau dieser sportliche Wettkampf und dieses Einverständnis auf sportliche Fairness, dieses gegenseitige sich unter die Arme greifen, dieses gegenseitige helfen, dass ist es, was die Leute auch bei Schneetreiben hoffen lässt, auf eine Rennstrecke. Warum ein Rennbericht, wenn doch alle dorthin gehen könnten, warum ein Rennbericht, wir alle wissen dass es Spaß macht? Es ist genau das Problem, was dieser Sport hat, er ist eigentlich positiv, er ist mit guten Werten gefüllt wie kein anderer, aber kaum einer weiß etwas darüber. Man kann nur hoffen und das tue ich jedes Mal, dass jemand diesen Rennbericht liest und sagt „Wow das will ich auch!“
„Jingle Bells“
Ich schlendre durch das Fahrerlager und trällere die Jingle Bells Melodie vor mich her. Verrückte Szene… ankommende Fahrer kommen mit den Sommerreifen gar nicht mehr richtig auf’s Fahrerlager, wieder andere haben erst einmal geparkt und lassen die Szene auf sich wirken, weitere stehen dort mit der Enttäuschung in’s Gesicht geschrieben und einige verabschieden sich bereits.
Es war auch gar kein Laubbläser der da schon seit mindestens 1 ½ Stunden hörbar arbeitete. Es war eine Wasserstaubsauger mit denen die Jungs vom ORT Fulda fleißig die Pfützen von der Lehm Bahn leer saugten… Weitere aus dem ORT Fulda Team befeuerten – im wahrsten Sinn des Wortes – das Versorgung Büdchen… Currywurst, Steakbrötchen und…. – schließlich reagiert man ja auf die Situation – „Glühwein“.
Ich bin hin und her gerissen… ich wäre auch gern schon um 9:30 Uhr mein erstes Training gefahren, aber so kann ich alle den Technischen dienst an meiner SRX8 nachholen, den ich die Woche nicht geschafft hatte.
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