YS-S4 V2, Schwachpunkt USB-Anschluß
Mir sind zwei Fälle bekannt, bei denen Nutzern mit den USB-Anschlüssen der YS-S4 V2 Probleme hatten. Ich bin nun Fall Nr. 3.
Um es gleich vorweg zu schicken, die anderen zwei Fälle und ich selbst, haben Module aus der ersten Fertigungscharge. Das Problem wurde Zero UAV bereits vor längerer Zeit gemeldet. Von den darauffolgenden Lieferchargen habe ich bislang nichts gehört.
Trotzdem, vorsichtig ist die Mutter der Porzelankiste.
Was genau ist der Fehler und wie kommt es dazu?
Zum Einstellen der Flugparameter und für Firmwareupdates bedient man sich einer USB-Verbindung zum PC. Dazu besitzt die S4 eine Steckbuchse für einen Mini-USB-Stecker. Durch das Einstecken und wieder Herausziehen wird der Stecker mechanisch belastet. Insbesondere dann, wenn man dabei den Stecker seitlich hin und her bewegt. Das passiert meist dann, wenn man den Stecker wieder herausziehen will und dieser ziemlich fest in der Buchse steckt. Würde man den Stecker gerade einstecken und wieder herausziehen, hielte sich die Belastung in Grenzen. Das geht aber nur dann, wenn die USB-Buchse der S4 leicht zugänglich ist und man sich nicht an Rahmenteilen oder Kabeln „vorbeifummeln“ muss.
Das Problem zeigt sich, wenn man die S4 öffnet. Weil es bei mir ebenfalls zu dem Ausfall der Buchse gekommen ist habe ich schweren Herzens meine Steuerung geöffnet. Aber Vorsicht, wenn man das macht erlöschen Garantieansprüche gegenüber dem Lieferanten.
Beim Öffnen offenbarte sich mir das Innenleben der S4. Das eigentliche Modul besteht aus mehreren Leiterplatten, die ineinander gesteckt und verlötet sind.
Der USB-Stecker befindet sich auch auf einer kleinen Leiterplatte, die in den übrigen Konstrukt rechtwinklig eingesteckt wird. Es ragt also ein Stück Leiterplatte des USB-Steckers auf der anderen Seite einer zweiten Leiterplatte heraus. Die elektrischen Verbindungen beider Leiterplatten, und somit auch der Leiterbahnen, erfolgt über vier Brücken aus Lötzinn.
Mechanische Belastungen dieser Verbindungen auf Druck und Zug werden problemlos abgefangen. Belastung auf Druck macht nichts, weil die USB-Leiterplatte per mechanischen Anschlag in der anderen Leiterplatte steckt. Die reine Zugbelastung fangen die Lötbrücken ab.
Kritisch wird es, wenn man die USB-Buchse hin und her bewegt. Dann reichen die kleinen Bewegungen aus, um die Leiterbahn auf der zweiten Platine gerade abreißen zu lassen. Eine Reparatur ist fast nicht möglich. Man muss dann schon dünnste Kupferdrähte an kleine Durchkontaktierungspunkte anlöten.
Wie kann man sich also schützen?
Mir fallen mehrere Varianten ein, die jeweils Vor- aber auch Nachteile haben.
Variante 1:
Den Stecker immer ganz gerade einstecken und ganz gerade herausziehen. Leider sind die Passungen der Stecker und der Buchse nicht perfekt und das Material hakelt etwas. Unwillkürlich macht man dann leichte Seitwärtsbewegungen mit dem Stecker. Die Verbindung hält dann zwar länger, wenn man aber viel experimentiert und oft die Steuerung an den PC anschließt, kann es irgendwann doch zu einem Riss der Leiterbahnen kommen. Bei dem einen früher, bei dem anderen später. Bei mir war es später. Im Normalfall macht man das auch nicht. Einmal eingestellt sollte es nur bei Firmwareupdates nötig sein die S4 an den PC anzuschließen. Die Anzahl der Firmwareupdates ist überschaubar. Ich habe den USB-Port meiner S4 durch die viele Testerei schon ordentlich gebeutelt.
Vorteil: Man verändert nichts und die Garantie bleibt erhalten
Nachteil: Irgendwann kann es einen doch treffen
Variante 2:
Den Stecker außen am Gehäuse mit einem Punkt Heißkleber sichern.
Vorteil: Man verändert nur minimal etwas und die Veränderung ist reversiebel. Die Garantie sollte erhalten bleiben.
Nachteil: Das Steuerungsmodul ist mit vier doppelseitig klebenden Schaumstoffstreifen in das Gehäuse geklebt. Das dient der mechanischen Entkopplung und somit der Vibrationsdämpfung. Setzt man den Klebepunkt, schafft man eine feste mechanische Verbindung zwischen Gehäuse und Modul , wodurch Vibrationen des Copter übertragen werden können.
Variante 3:
Man öffnet das Gehäuse und verklebt die USB-Platine an den Berührungsecken mit Epoxy, 2K Kleber o.ä..
Vorteil: Die Verbindung wird gegenüber seitlichen Steckbewegungen weitestgehend resistent und es wird keine „Vibrationsbrücke“ zum Gehäuse hergestellt.
Nachteil: Die Garantie ist weg und man muss die Schaumstoffstreifen ersetzen, weil diese unweigerlich durch das Durchtrennen mit einem Skalpell beschädigt werden. Das Modul einfach wieder mit den durchtrennten Schaumstoffstreifen einklemmen könnte problematisch werden, weil sich das Modul dann im Gehäuse verschieben lässt (z.B. beim Einstecken der Servostecker oder des USB-Steckers. Das Ersetzen der Streifen wäre eine Möglichkeit, man weiß aber nicht, ob die eigenen Schaumstoffstreifen die gleiche dämpfende Wirkung haben, wie die Streifen ab Werk.
Die Steuerung mit dem defekten USB-Stecker habe ich nun repariert. Aus zwei defekten Steuerungen wurde eine intakte, die ich mit neuen Schaumstoffstreifen wieder in das Gehäuse einkleben werde.
Vorher verklebe ich natürlich die USB-Platine mit dem Rest des Moduls.
Vom Innenleben der S4 mache ich noch ein paar Fotos und zeige an welcher Stelle geklebt werden muss. Bis auf die Sache mit der USB-Platine ist das Modul solide und pfiffig aufgebaut.
Wie die neueren S4 innen aussehen weiß ich nicht. Vielleicht hat Zero UAV von sich aus schon die USB-Platine besser befestigt.
Gruß
Norbert
Mir sind zwei Fälle bekannt, bei denen Nutzern mit den USB-Anschlüssen der YS-S4 V2 Probleme hatten. Ich bin nun Fall Nr. 3.
Um es gleich vorweg zu schicken, die anderen zwei Fälle und ich selbst, haben Module aus der ersten Fertigungscharge. Das Problem wurde Zero UAV bereits vor längerer Zeit gemeldet. Von den darauffolgenden Lieferchargen habe ich bislang nichts gehört.
Trotzdem, vorsichtig ist die Mutter der Porzelankiste.
Was genau ist der Fehler und wie kommt es dazu?
Zum Einstellen der Flugparameter und für Firmwareupdates bedient man sich einer USB-Verbindung zum PC. Dazu besitzt die S4 eine Steckbuchse für einen Mini-USB-Stecker. Durch das Einstecken und wieder Herausziehen wird der Stecker mechanisch belastet. Insbesondere dann, wenn man dabei den Stecker seitlich hin und her bewegt. Das passiert meist dann, wenn man den Stecker wieder herausziehen will und dieser ziemlich fest in der Buchse steckt. Würde man den Stecker gerade einstecken und wieder herausziehen, hielte sich die Belastung in Grenzen. Das geht aber nur dann, wenn die USB-Buchse der S4 leicht zugänglich ist und man sich nicht an Rahmenteilen oder Kabeln „vorbeifummeln“ muss.
Das Problem zeigt sich, wenn man die S4 öffnet. Weil es bei mir ebenfalls zu dem Ausfall der Buchse gekommen ist habe ich schweren Herzens meine Steuerung geöffnet. Aber Vorsicht, wenn man das macht erlöschen Garantieansprüche gegenüber dem Lieferanten.
Beim Öffnen offenbarte sich mir das Innenleben der S4. Das eigentliche Modul besteht aus mehreren Leiterplatten, die ineinander gesteckt und verlötet sind.
Der USB-Stecker befindet sich auch auf einer kleinen Leiterplatte, die in den übrigen Konstrukt rechtwinklig eingesteckt wird. Es ragt also ein Stück Leiterplatte des USB-Steckers auf der anderen Seite einer zweiten Leiterplatte heraus. Die elektrischen Verbindungen beider Leiterplatten, und somit auch der Leiterbahnen, erfolgt über vier Brücken aus Lötzinn.
Mechanische Belastungen dieser Verbindungen auf Druck und Zug werden problemlos abgefangen. Belastung auf Druck macht nichts, weil die USB-Leiterplatte per mechanischen Anschlag in der anderen Leiterplatte steckt. Die reine Zugbelastung fangen die Lötbrücken ab.
Kritisch wird es, wenn man die USB-Buchse hin und her bewegt. Dann reichen die kleinen Bewegungen aus, um die Leiterbahn auf der zweiten Platine gerade abreißen zu lassen. Eine Reparatur ist fast nicht möglich. Man muss dann schon dünnste Kupferdrähte an kleine Durchkontaktierungspunkte anlöten.
Wie kann man sich also schützen?
Mir fallen mehrere Varianten ein, die jeweils Vor- aber auch Nachteile haben.
Variante 1:
Den Stecker immer ganz gerade einstecken und ganz gerade herausziehen. Leider sind die Passungen der Stecker und der Buchse nicht perfekt und das Material hakelt etwas. Unwillkürlich macht man dann leichte Seitwärtsbewegungen mit dem Stecker. Die Verbindung hält dann zwar länger, wenn man aber viel experimentiert und oft die Steuerung an den PC anschließt, kann es irgendwann doch zu einem Riss der Leiterbahnen kommen. Bei dem einen früher, bei dem anderen später. Bei mir war es später. Im Normalfall macht man das auch nicht. Einmal eingestellt sollte es nur bei Firmwareupdates nötig sein die S4 an den PC anzuschließen. Die Anzahl der Firmwareupdates ist überschaubar. Ich habe den USB-Port meiner S4 durch die viele Testerei schon ordentlich gebeutelt.
Vorteil: Man verändert nichts und die Garantie bleibt erhalten
Nachteil: Irgendwann kann es einen doch treffen
Variante 2:
Den Stecker außen am Gehäuse mit einem Punkt Heißkleber sichern.
Vorteil: Man verändert nur minimal etwas und die Veränderung ist reversiebel. Die Garantie sollte erhalten bleiben.
Nachteil: Das Steuerungsmodul ist mit vier doppelseitig klebenden Schaumstoffstreifen in das Gehäuse geklebt. Das dient der mechanischen Entkopplung und somit der Vibrationsdämpfung. Setzt man den Klebepunkt, schafft man eine feste mechanische Verbindung zwischen Gehäuse und Modul , wodurch Vibrationen des Copter übertragen werden können.
Variante 3:
Man öffnet das Gehäuse und verklebt die USB-Platine an den Berührungsecken mit Epoxy, 2K Kleber o.ä..
Vorteil: Die Verbindung wird gegenüber seitlichen Steckbewegungen weitestgehend resistent und es wird keine „Vibrationsbrücke“ zum Gehäuse hergestellt.
Nachteil: Die Garantie ist weg und man muss die Schaumstoffstreifen ersetzen, weil diese unweigerlich durch das Durchtrennen mit einem Skalpell beschädigt werden. Das Modul einfach wieder mit den durchtrennten Schaumstoffstreifen einklemmen könnte problematisch werden, weil sich das Modul dann im Gehäuse verschieben lässt (z.B. beim Einstecken der Servostecker oder des USB-Steckers. Das Ersetzen der Streifen wäre eine Möglichkeit, man weiß aber nicht, ob die eigenen Schaumstoffstreifen die gleiche dämpfende Wirkung haben, wie die Streifen ab Werk.
Die Steuerung mit dem defekten USB-Stecker habe ich nun repariert. Aus zwei defekten Steuerungen wurde eine intakte, die ich mit neuen Schaumstoffstreifen wieder in das Gehäuse einkleben werde.
Vorher verklebe ich natürlich die USB-Platine mit dem Rest des Moduls.
Vom Innenleben der S4 mache ich noch ein paar Fotos und zeige an welcher Stelle geklebt werden muss. Bis auf die Sache mit der USB-Platine ist das Modul solide und pfiffig aufgebaut.
Wie die neueren S4 innen aussehen weiß ich nicht. Vielleicht hat Zero UAV von sich aus schon die USB-Platine besser befestigt.
Gruß
Norbert
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