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Baubericht yoshi - schaun wa ma

yoshi

Betreiber
Mitarbeiter
Ich habe mich auch mal aufgerafft und ein klein wenig mit den Anfängen rumprobiert. Ich hätte kotzen können!


Aber ich fange mal von vorne an. Ich bin ja länger dran ein Airboat aus Plaste-Elaste zu bauen. Einen Fehlschlag habe ich ja schon hinter mir. Viel gelernt, auch viel daraus gewonnen, aber kein brauchbares Boot. Und ich habe mir immer noch das Ziel gesetzt ein Airboat aus Polystyrol zu bauen. Grundsätzlich habe ich noch alle nötigen Teile im Keller liegen. Und meinen Fehlschlag kann ich auch noch ausschlachten. Teile, die ich kaufen muss - Null. Mal schauen ob ich trotzdem noch was kaufe. Irgendwas fällt einem ja immer ein.

Wie sieht der Plan aus? Das wüsste ich auch gerne! Ich starte wohl wie beim ersten Versuch - vollkommen planlos. In meinem Kopf gibt es nur ein ungefähres Bild vom optischen Endergebnis. Und der Antrieb steht fest. Ein Tiger Motors F30 mit 4" Bullnose-Prop. Der soll schön umhaust werden und das Boot etwas futuristisch aussehen.


Ich habe mal mit der Umhausung des Propellers begonnen. Also eckiges Polystyrol in runde Form bringen. Im Baumarkt gab es eine Muffe für 100 mm Lüftungsrohre. Eine ziemlich gute Form, um sie mit Polystyrol auszulegen. Dachte ich jedenfalls!
Also einen Streifen 1 mm Polystyrol zugeschnitten und passgenau in das Rohr gelegt. Die Enden zusammengeklebt und ablüften lassen. Und siehe da, ich bekam ein tropfenförmiges Etwas. :poop: Die Nahtstelle war schwächer als das restliche Material und die Spannung im Material hat die Nahtstelle geknickt.
"Du bist ja nicht doof." dachte ich mir. Mein zweiter Versuch hat mir aber das Gegenteil bewiesen. :rolleyes: Beim zweiten Versuch habe ich zwei 0,5 mm Stücke mit gegenüberliegenden Nahtstellen zusammengeklebt. Das Ergebnis war ein ovales Etwas. :poop: Natürlich waren die Nahtstellen wieder schwächer als das restliche Material, aber zusätzlich hat der Kleber noch das intakte Material vom anderen Streifen angelöst und ebenfalls geschwächt.

Ich bin also zum Schluss gekommen entweder ein passendes, viel zu schweres Rohr zu verwenden oder eine Stützkonstruktion aus Ringen um die Umhausung zu legen. Ich hasse es Rundungen auszuschneiden. :thumbsdown: Die Teile werden eventuell bestellt. Aber ich mache noch einen Versuch mir die Umhausung selber zu laminieren. Dieses Mal außen um ein 110 mm Abflussrohr. Und dann arbeite ich mich nach Innen vor. Der Heißluftfön wird auch zum Einsatz kommen, um die Spannung aus dem Material zu bekommen. Mal schauen was daraus wird.

Es geht auf jeden Fall weiter.
 

Spritschlucker

Mitglied
Hallo Joshi,

ich habe da einige Erfahrungen mit Airboats Ende der 80er Jahren gesammelt. Leider habe ich keine Bilder mehr davon gefunden.

Der Rumpf meines Bootes bestand aus einer 60mm(?) dicken Styrodur-Platte, der Motorträger aus 1,5mm eloxiertem Alu, auf dem der 3,5ccm und ein 60ml Tank montiert war und auch 2 Luftruder als Lenkung.
Als Schutz vor Verletzungen, bekam der Propeller noch einen Schutzbügel, rund gebogen, aus Alu-Flachmaterial 2x15mm.

Die dritte und letzte "Evolutionsstufe" , hatte dann einen leichten V-Rumpf, ein Oberdeck, welches ebenfalls aus Styrodur modelliert war und etwa 10mm, umlaufend über die Rumpfplatte ragte, um in Kurven, mögliches Spritzwasser, abzuleiten, damit nichts in den Prop spritzen konnte. (Das Spritzproblem, war aber nur beim V-Rumpf vorhanden, soweit ich mich erinnere)
Außerdem habe ich dann die Lenkung auf ein selbst gelötetes Wasserruder umgestellt.

Um den fertigen Rumpf, eine glatte, lackierbare Oberfläche zu geben, habe ich wasserfesten Holzleim (Ponal) in 2-3 Schichten aufgepinselt, verschlffen und lackiert. Klingt komisch - hat aber super funktioniert!:cool:

Für die Fahrstabilität und um ein Wegdriften in Kurven zu verhindern, ist auf jeden Fall eine kleine Finne am Rumpfende notwendig.

Mit dem 3,5ccm Motor, welcher etwa 0,9 PS leistete, lief das Boot etwa 30km/h.

Ich habe ja schon einige Videos von Eigenbau Airbooten mit BL-Antrieb angesehen und da fiel mir immer wieder der gleiche Fehler auf - Es wird meist ein viel zu kleiner Prop-Ø verwendet, mit einem Motor mit viel Drehzahl.
So ein "Impeller-Antrieb" funktioniert nur bei schnellen Modellen, wie in Flugzeugen, nicht aber in einem relativ langsamen Wasserfahrzeug! Ein kleiner lärmender Highspeed Prop, kann nicht effektiv gegen den Wasserwiderstand ankämpfen. Hier braucht man einen größeren Propeller, der arbeitet effektiver und bringt das Boot auch voran.
Bei den meisten Videos, kam bei mir immer Mitleid auf, wenn das Boot beim Start einen Höllenlärm macht, wie drei Schwärme Hornissen und nichts geht vorwärts...

Mein Verbrenner hatte einen 23cm Prop und drehte damit etwa 20000 U/min, das funktionierte gut.

Vielleicht hilft dir das etwas weiter, viel Spass noch am bauen.

Grüße,
Andi
 

Hasi

Autor
Wenn du PS in runde Formen bringen willst, erwärme es z.B. mit einem Fön - dann hält das ganze deutlich besser.
Beim Zusatztank meines SK2638 habe ich die Tankbänder ja auch aus PS gemacht und über die enge Rundung gebogen - das ging aber nur erwärmt so gut, ohne Erwärmung hätte ich das gleiche Ergebnis bekommen wie du.
 

airjo

Mitglied
nabend

@yoshi - schön, echt schön, dich hier zu lesen, als- Mit-Airboat-Bauwettbewerber;)
Fotos, auch von Misserfolgen wären gut, damit wir auch was von dir sehen , und
@Hasi.9 hat recht, Wärme hilft nicht nur bei "Rücken" - PS wartet gerne auf Wärme und
verbiegt sich dann vor dir:)
Viel Erfolg
Gruß Jörg I.
 

yoshi

Betreiber
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Für den Rumpf habe ich zum Testen mal eine 5 mm Hartschaumplatte auf beiden Seiten mit einer 0,5 mm Polystyrolplatte beklebt. Das Ergebnis ist erstaunlich robust und trotzdem recht leicht.

An den Fön hatte ich auch schon beim ersten Versuch gedacht. Aber das Material befand sich mittig zwischen zwei Muffen und war schlecht zu erreichen. Beim Außenlaminat ist das dann kein Problem mehr.
Außerdem waren die Muffen Spritzgussteile und damit etwas konisch. Ich hatte die Befürchtung, dass das Material die konische Form annimmt, wenn ich es erwärme.

Fotos gibt es keine, da ich keine Kamera dabei hatte. Mir steht zur Zeit auch nur unsere "gute" Kamera zur Verfügung. Mal schauen ob ich die mit in die staubige Werkstatt nehme.
 

yoshi

Betreiber
Mitarbeiter
Nachdem ich in meinen Coronaferien etwas mehr Zeit als üblich hatte, habe ich mal etwas am Fortschritt des Boots gearbeitet. Weit bin ich aber nicht gekommen ... Nach einem weiteren Fehlschlag, dem Außenlaminat, bin ich das Thema ganz neu angegangen.

Beim Außenlaminat habe ich das Polystyrol um ein Abflussrohr gelegt und mit dem Heißluftfön erhitzt. Das funktionierte so naja ... Die Biegung entsprach nie dem gewollten Radius und war auch nie gleichmäßig, eher etwas wellig. Und das Matetial schrumpfte beim Erhitzen etwas. Nicht viel, aber es reichte um nicht mehr auf Stoß verkleben zu können. Insgesamt also ein Haufen Arbeit mit schlechten Ergebnissen. Aber mit Airboat, gepaart mit Fehlschlägen, kenne ich mich ja aus. :rolleyes:

Danach habe ich mal allgemein über Materialien im Modellbau und deren Bearbeitung schlau gemacht.
Es gibt zig Materiallien und Möglichkeiten der Bearbeitung, aber kaum welche, zu denen ich in der Lage bin (handwerklich und vom Maschinenpark her).
Nach zig Stunden an YT-Videos kam ich zum Schluss: Tiefziehen. Die Anfrage beim Schwiegervater nach dem Fräsen einer Tiefziehform aus Holz fiel aber negativ aus. Also auch keine Option, denn mit Holzbearbeitung habe ich es nicht so.
Dann wurde ich beim Tabletop fündig. Die benutzen gerne und viel Polystyrolhartschaum, also XPS oder auch Styrodur genannt. Das habe ich auch schon verwendet, aber nur Platten bis 5 mm Tiefe. Die lassen sich relativ problemlos auf der Proxxon Kreissäge schneiden. Beim Tabletop nutzen die aber Heißdrahtschneider.
Vorteile: es geht schnell und einfach, es staubt nicht wie Sau, die Schnittkanten werden sofort glatt verschmolzen, mit passendem Zubehör ist fast jede Form und Kontur machbar, ...
Nachteile: es braucht ein neues Gerät; es braucht Zubehör; es braucht Übung; Material gibt es zwar im Baumarkt, aber das hat sehr unhandliche Maße; ...

Also habe ich mir einen Proxxon Thermocut 230/E und den Fußschalter FS zugelegt. Ich dachte schon daran so ein Gerät selber zu bauen, aber bei dem Preis wollte ich lieber so schnell wie möglich starten. Dank Corona dauerte die Lieferung schon gut eine Woche. :( Zusätzlich habe ich mir noch ein Zubehör aus dem Tabletop-Bereich gekauft, einen "Winkelschneider". Der wurde heute endmontiert. Das Trocknen von Leim kann sich echt hinziehen. Den "Kreisschneider" habe mir selber gebaut. Ein Brett, ein Schlitz und eine Schraube oder einen Nagel bekomme sogar ich noch hin.

Ich habe dann auch direkt meinen ersten Versuch gestartet und einen Turbinentunnel geschnitten. Sieht ganz passabel aus und passt wie angegossen. :thumbsup: Jetzt muss der "nur noch" für die Aufnahme der Motorhalterung vorbereitet, in Form geschnitten und geschliffen und in den späteren Rumpf eingepasst werden. Also ganz einfach! :eek:

Auch Polystyrol läßt sich gut mit dem Thermocut schneiden. Bei 0,5 mm ging das relativ fix.

Der spätere Rumpf wird also auch aus Hartschaum gefertigt. Das geht so schön von der Hand. Es wird also Zeit über Größe und Form des Rumpfs nachzudenken.


Bilder gibt es wieder nicht. Ich habe auch noch andere Dinge vergessen, nicht nur die Kamera. :rolleyes:
 

yoshi

Betreiber
Mitarbeiter
In den letzten Wochen bestand mein Beitrag zum Wettbewerb nur aus Fehlschlägen. :( Ich hatte es im zweiten Versuch sofort geschafft einen brauchbaren Turbinentunnel zu schneiden. Und bei den weiteren Bearbeitungsschritten habe ich den richtig versaut. Versuche einen weiteren Turbinentunnel auszuschneiden waren erfolglos. Unsaubere Schnittkanten, schiefe Schnitte, ungenaue Maße, ...

Seit dem bin ich etwas gefrustet vom Projekt. Ich werde nochmal in mich gehen und mir was Neues ausdenken.
 
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