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Diskussion Verbrennermotor einlaufen lassen

Markus2911

Mitglied
Moin!

Warum fährt man einen Kolbenmotor ein?
Ist egal welcher Hubraum und welch Leistung, sie werden Eingefahren.

Bürsten sind Roh ab Werk mit einer graden Kante versehen.
Die werden so auch nicht eingebaut, durch die geringe Fläche würde der Kollektor sofort wieder zerstört werden und weg bruzzeln, auch bei einem 55t Motor mit wenig Aufnahme.
Früher gab es Kohlenfeilen oder Radien feilen wo mit man die Wölbung hergestellt hat.

Wenn der Kollektor frisch abgedreht ist, ist er Wellig und die Kohle liegt auch nicht komplett an.
Man wirft das ganze dann in Wasser und lässt ihn Einlaufen.
Dabei wird der Kollektor noch etwas geschlichtet und die Kohlen passen sich genau an.
Nach dem Einlaufen sollten die Kohlen über den ganzen Bogen kontakt zum Kollektor haben.
So hat man Maximale Fläche mit bestem Wirkungsgrad.
Auch hält so ein Kollektor viel länger ohne wieder Abgedreht werden zu müssen, da das Kohlenfeuer durch Maximalen Querschnitt auf ein Minimum Reduziert wird.

Das ganze kann man noch mit Schleifkohlen und härteren Kohlenfedern etwas optimieren.
Auch später im Betrieb kann man mit der Federstärke Spielen und die Eigenschaften vom Motor Tunen. Harte Federn geben besseres Anfahrdrehmoment aber dafür dreht der Motor nicht mehr so weit aus. Weiche Federn geben das Gegenteil. Beim Crawler würde ich wegen dem Anfahrmoment eher weichere empfehlen.
 

AllRadler

Mitglied
Moin!

Warum fährt man einen Kolbenmotor ein?
Ist egal welcher Hubraum und welch Leistung, sie werden Eingefahren.

Die Antwort ist: Damit die meisten Defekte durch fehlerhafte Teile mit moderatem "Einfahren" erst nach der Garantiezeit auftreten.
Durch die 2- und mehrjährigen Garantiezeiten ist dies aber entgültig sinnfrei geworden.

Rennmotoren laufen auf dem Prüfstand nur kurz mit wechselndem Zug- und Schubbetrieb ein (entsprechend etwa 50 km auf der Straße), um die Kolbenringe einzuschleifen => optimale Verdichtung. Die Bearbeitungsriefen im Zylinder werden als "Feile" für die Ringe benutzt, und nach 50 km Laufstrecke mit wechselnden Drehzahlen ist die "Feile" abgenutzt und der Vorgang beendet.
Alle anderen beweglichen Komponenten eines Kolbenmotors kommen heutzutage schon optimal passend aus der Einzelteilfertigung.

Der mehrminütige Funktionstest in der Motorenfertigung und nochmal nach der Montage des Fahrzeuges ist völlig ausreichend, um einen optimalen Motor auszuliefern.
 
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Markus2911

Mitglied
@AllRadler
Die "Feilen" Ich denke du meinst den Kreuzschliff ist die Honung vom Zylinder.
Wenn der Kreuzschliff weg ist, ist der Zylinder verschlissen und du wirst einen Kolbenfresser bekommen da der Ölfilm nicht mehr halten wird.


Generell ist Einfahren wichtig wenn man weiß was Technisch möglich ist.
Bis Heute sind wir nicht in der Lage ein perfekt rundes Loch zu Bohren:D

Meine Rennmotoren belaste ich 30 Minuten im niedrigen Lastbereich mit vielen Lastwechseln im Optimalen Temperaturfenster.
Das auch nur wenn der Motorblock eingefahren ist und nur der Kolben oder der Kit neu ist.
Schon eine gute Kubelwelle braucht gute 200km bis sie frei läuft und gut geht.
Schon aus Lagertechnischer Sicht sind 200km das Minimum bis die überhaupt so laufen wie sie sollen.


Jetzt zur Serientechnik!

Ein neues Massenaggregat läuft meist recht schwerfällig, da alles sehr genau und eng gebaut ist.
Das Auto darf später ja im Stadtverkehr nicht ruckeln beim Fahren oder sogar Geräusche machen, ODER?.
Wenn du in der Einfahrzeit Vollgas fährst, kannst du dir wirklich den Motor überhitzen und zerstören.
Da der Motor voll Drückt, aber alles im Antriebstrang in Reibung und Hitze umgewandelt wird.

Serien Motoren sind teilweise stärker belastet wie Rennmotoren.
Es gibt so genannte Kritische Bereiche, grade jetzt beim Downsizing
 

renner

Autor
Bei sämtlichen (!) Motoren, die im Zweiradbereich verwand werden, soll man die nicht maximal ausdrehen, innerhalb der ersten 1000km, danach auch erst bei 3000 wirklich voll belasten.
Der Grund? - Hersteller schreiben es vor. Der wahre Grund? Die Motoren sind so passgenau gefertigt, da muss sich nichts einschleifen. Aber das Öl ist nicht für extremste Drehzahlen gemacht, es soll lediglich den eventuell vorhandenen Schmutz binden, den man dann eben nach 1000km wechselt. Egal ob nun alles perfekt oder nicht ist, die Motoren die sanft eingefahren und immer warm gefahren werden, die halten länger - da beißt die Maus keinen Faden ab!

Und dabei ist sogar relativ Latte ob es sich um einen langsam drehenden PKW-Motor handelt, oder um einen hochdrehenden Ultrakurzhuber ;)

Zu der Downsizingscheiße hab ich meine eigene Meinung. Und zu extremen "Longlifeölen" auch, einfach hanebüchen was da erzählt wird - aber jeder der einmal die Funktion verstanden hat, weiß dass das eigentlich nicht geht.
 
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uboot

Mitglied
Moin!

Warum fährt man einen Kolbenmotor ein?
Ist egal welcher Hubraum und welch Leistung, sie werden Eingefahren.

Bürsten sind Roh ab Werk mit einer graden Kante versehen.
Die werden so auch nicht eingebaut, durch die geringe Fläche würde der Kollektor sofort wieder zerstört werden und weg bruzzeln, auch bei einem 55t Motor mit wenig Aufnahme.
Früher gab es Kohlenfeilen oder Radien feilen wo mit man die Wölbung hergestellt hat.

Wenn der Kollektor frisch abgedreht ist, ist er Wellig und die Kohle liegt auch nicht komplett an.
Man wirft das ganze dann in Wasser und lässt ihn Einlaufen.
Dabei wird der Kollektor noch etwas geschlichtet und die Kohlen passen sich genau an.
Nach dem Einlaufen sollten die Kohlen über den ganzen Bogen kontakt zum Kollektor haben.
So hat man Maximale Fläche mit bestem Wirkungsgrad.
Auch hält so ein Kollektor viel länger ohne wieder Abgedreht werden zu müssen, da das Kohlenfeuer durch Maximalen Querschnitt auf ein Minimum Reduziert wird. Treffender kann man das einfach nicht erklären

Das ganze kann man noch mit Schleifkohlen und härteren Kohlenfedern etwas optimieren.
Auch später im Betrieb kann man mit der Federstärke Spielen und die Eigenschaften vom Motor Tunen. Harte Federn geben besseres Anfahrdrehmoment aber dafür dreht der Motor nicht mehr so weit aus. Weiche Federn geben das Gegenteil. Beim Crawler würde ich wegen dem Anfahrmoment eher weichere empfehlen.
Klasse Beitag :))
 

uboot

Mitglied
OT

Die Antwort ist: Damit die meisten Defekte durch fehlerhafte Teile mit moderatem "Einfahren" erst nach der Garantiezeit auftreten.
Durch die 2- und mehrjährigen Garantiezeiten ist dies aber entgültig sinnfrei geworden. Durch die inzwischen übliche 0-Fehler-Strategie bei der Qualitätssicherung spielen diese Teile keine Rolle; vielmehr sind die Toleranzen bei Serienmotoren so bemessen, daß sie nicht mehr zwingend eingefahren werden müssen. Es geht auch ohne, aber das ist nicht optimal. Grund ist, daß nur wenige Fahrer soviel wissen, daß sie einen Motor richtig einfahren können. Kann man auch nicht verlangen und außerdem wollen alle sich nicht bemühen, sondern gleich Gas geben.

Rennmotoren laufen auf dem Prüfstand nur kurz mit wechselndem Zug- und Schubbetrieb ein (entsprechend etwa 50 km auf der Straße), um die Kolbenringe einzuschleifen => optimale Verdichtung. Die Bearbeitungsriefen im Zylinder werden als "Feile" für die Ringe benutzt, und nach 50 km Laufstrecke mit wechselnden Drehzahlen ist die "Feile" abgenutzt und der Vorgang beendet.
Alle anderen beweglichen Komponenten eines Kolbenmotors kommen heutzutage schon optimal passend aus der Einzelteilfertigung.
Das ist richtig unter der oben genannten Prämisse, daß sich niemand die Mühe machen möchte, seine Maschine einzufahren.
Passen tun die Teil lange noch nicht.
In einem ca. 3000 km langen Prozeß reiben sich alle Teile unter Zuhilfenahme des richtigen Öls (Mineralisches Einlauföl wäre besser) ein.
Wenn man sich bei einem neuen Motor das Öl aus der Wanne ansieht, erschrickt man, was da trotz Ölfilter an Metall mitkommt. Da fährt man gerne vorsichtig ein.


Der mehrminütige Funktionstest in der Motorenfertigung und nochmal nach der Montage des Fahrzeuges ist völlig ausreichend, um einen optimalen Motor auszuliefern. Dem ist bei Weitem nicht so; das reicht nicht mal zum Minimum. Der Motor geht, aber vom Optimium ist er meilenweit entfernt.
Beim Einfahren und auch danach berühren sich alle Teile immer wieder leicht und schleifen sich LANGSAM aufeinander ein. Ein geeignetes Öl führt dabei zu einem kontrollierten Verschleiß.
Die Metalloberflächen laufen sich aufeinander ein und bilden bei der richtigen Temperatur und Flächenbelastung eine Art Schmiedeschicht, welche etwas härter, als das darunterliegende Material ist. Das gilt besonders für die Zylinder und die Pleuel-/ Kurbelwellenlager. (Von der Turboladern schreibe ich erst garnichts . . . Mir käme in einen Serienmotor keiner 'rein.) Wenn das passiert ist, ist das Einfahren beendet. Das erreicht man nicht nach 50 km, sondern nach ca. 3000 km oder je nach Motor auch 5000 km.


Ende OT

Bei hochwertigen Elektromotoren mit Bürsten ist der Einlauf durch den Funktionstest in der Fertigung ebenfalls beendet.
Da man ein Skaler-Modell bei der ersten Akkuladung nur langsam bewegt, sollte ein guter Motor anschließend voll belastbar sein.
Beim Wechsel der Kohlen müssen aber, wie Markus beschreibt, diese manuell angepaßt werden, da sie noch "roh" sind.

Wie die Kohlen bei einer 10€ "Silberbüchse" beim Kauf aussehen, kann ichnnicht sagen, da ich noch keinen derartigen Motor gekauft habe.
Ich möchte nicht "belehren", sondern wenigstens mein Wissen, welches ich mir als Motoreningenieur und einer 22-jährigen Zusammenarbeit mit BMW und Honda erworben habe, hier teilen, wie man das in einem Forum macht.
 

renner

Autor
Danke Wolfgang :) Zumal man einfach mal unterstellen muss, daß heute auch einige zu doof zum Lesen sind :D
 

uboot

Mitglied
Danke Wolfgang :) Zumal man einfach mal unterstellen muss, daß heute auch einige zu doof zum Lesen sind :D
Doof selten, aber kaum jemand beschäftigt sich mit dem Motor in seinem Fahrzeug. Das machen mehr die Fachleute und Liebhaber. Die Mehrzahl weiß kaum etwas von seinem Motor. Er springt an und braucht Benzin. . . .sonst ist alles unwichtig.
Ist auch verständlich. Da das bei der Masse so ist, muß das der Motor abkönnen. Kein Einfahren, anlassen, raus aus der Garage und er bekommt Stoff bei kalter Maschine. Damit es keine Reklamationen gibt, werden Motoren dafür konzipiert - schade.

Ja, Norbert - ich hör' schon auf. :)
 

BAXL

Admin
Mitarbeiter
Hier kann das Thema "Einlaufenlassen von Verbrennermotoren gerne weitergeführt werden, ich bitte sogar darum :)
 

uboot

Mitglied
@AllRadler
Die "Feilen" Ich denke du meinst den Kreuzschliff ist die Honung vom Zylinder.
Wenn der Kreuzschliff weg ist, ist der Zylinder verschlissen und du wirst einen Kolbenfresser bekommen da der Ölfilm nicht mehr halten wird.
So ist es.

Generell ist Einfahren wichtig wenn man weiß was Technisch möglich ist.
Bis Heute sind wir nicht in der Lage ein perfekt rundes Loch zu Bohren:D

Meine Rennmotoren belaste ich 30 Minuten im niedrigen Lastbereich mit vielen Lastwechseln im Optimalen Temperaturfenster.
Das auch nur wenn der Motorblock eingefahren ist und nur der Kolben oder der Kit neu ist.
Schon eine gute Kubelwelle braucht gute 200km bis sie frei läuft und gut geht.
Schon aus Lagertechnischer Sicht sind 200km das Minimum bis die überhaupt so laufen wie sie sollen.
Was für Rennmotoren hast Du?

Jetzt zur Serientechnik!

Ein neues Massenaggregat läuft meist recht schwerfällig, da alles sehr genau und eng gebaut ist.
Ich habe das letzte Auto meiner Frau, eine Toyota Celica TS heimgefahren. Der Besitzer war ein 81-jähriger Herr, der ein paar km gefahren ist und kaum aus der Kiste kam, daher der schnelle Verkauf.
Der Motor lief derart zäh, daß ich mir ernste Sorgen gemacht habe. Verbrauch um 8 l/100 km.
Habe die Celi dann über 2000 km eingefahren bis zur Vollast über ca. 180 km.
War nicht wieder zu erkennen: extrem drehfreudig, Verbrauch um 7 l/100 km und kaum meßbarer Ölverbrauch. Der Motor war ein Genuß.
Dies zur Bestätigung einer Ausführung.


Das Auto darf später ja im Stadtverkehr nicht ruckeln beim Fahren oder sogar Geräusche machen, ODER?.
Wenn du in der Einfahrzeit Vollgas fährst, kannst du dir wirklich den Motor überhitzen und zerstören.
Da der Motor voll Drückt, aber alles im Antriebstrang in Reibung und Hitze umgewandelt wird.

Serien Motoren sind teilweise stärker belastet wie Rennmotoren.
Es gibt so genannte Kritische Bereiche, grade jetzt beim Downsizing
 

ta02fan

Mitglied
Vor allem, fernab jeder Diskussion bezüglich dem einlaufen lassen von Motoren, gilt ja auf jedenfall beim Motorrad das eben auch die Reifen und vor allem die Bremsbeläge/Scheiben angefahren und eingebremst werden müssen. Beim PKW sieht das eben auch nicht anders aus!

Dazu kommt eben noch, auch wenn es technisch möglich ist und Sinn machen würde im Hinblick auf eine hohe Leistung seinen Motor direkt voll zu belasten, dass wenn ein Hersteller vorschreibt, den Motor einzufahren man das unter einhaltung der Garantie auch machen sollte.

Zudem im Motorrad Bereich werden bei der ersten Inspektion auch etliche Verschraubungen überprüft. Und wenn Pferde vor Apotheken kotzen können, könnte sich auch mal eine Sicherheitsrelevante Verschraubung lösen, was letzendlich in einem Unfall enden könnte.

Aus meiner Erfahrung heraus, habe ich bisher ALLE Motoren in meinem Leben meiner Meinung nach vernünftig und behutsam eingefahren. Anhand von vorher festgelegten Maximal Drehzahlen wurde bis zur Erstinspektion der Motor belastet. Erst nach der ersten Inspektion gab es die Maximale Drehzahl. Im hinblick auf die maximale Leistung, kann ich nach ca. 50.000 km (mit einem Motorrad mit V2 Motor) sagen, dass auf dem Prüfstand nicht ein KW fehlt. Im gegenteil, der Motor hat mehr Leistung als Serie. Das heißt, das an der These: "Heiß eingefahrene Motoren haben mehr Leistung als Lahm eingefahrene Motoren" ist nichts dran ist.
 

Mred

Mitglied
Ich dachte das wäre hier ein Modellbau Forum? Warum gibt es hier Erklärungen zu E-Motoren? Man kann die Aussagen hier auch nicht auf die Glühzünder übertragen.
Meiner Meinung nach falsches Forum, wenigstens der Titel sollte geändert werden.
 
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