Das Setup war prinzipiell ein Setup für ein Top Stock Auto der Saison 2010 oder so, als noch mit NiMH und Cup Machine gefahren wurde und mit Baukastenrädern, nicht wie heute und die letzten paar Jahre schon mit Brushless, LiPos und Typ A Rädern. Das Setup war am Ende nicht so der Brüller, es war sehr temperaturabhängig. Als wir es getestet haben war die Strecke warm und die Räder dadurch weich, deshalb ging es gut. Als ich am nächsten Morgen noch einen Akku testen wollte, war es plötzlich ganz anders, das Auto hüpfte in den Kurven, die Strecke war kühl und die Räderflanken frisch hochgeklebt, die Räder also härter. Tja, das Setup ist eben nicht für die großen, recht weichen Truck Räder gedacht sondern für kleine Tourenwagenräder. Mit denen läuft es nämlich ganz gut, denn wir haben das in unseren Top Stock übernommen, den meine Tochter ganz ordentlich auf Startplatz 4 im B-Finale stellen konnte, mein Sohn kam mit Anpassungen an diesem Setup sogar auf Platz 11 im A-Finale.
Also musste ein angepasstes Setup her, denn damit war kein Krieg bzw. Vorlauf zu gewinnen, solange die Kiste hüpft fährt sie nicht sauber vorwärts. Also suchte ich nach dem Mittelweg zwischen meinem vorherigen Setup (400er Öl, vorne 3-Loch, hinten 1-Loch Platten, 5 mm Ausfederweg) und dem etwas zu direktem Setup (550er Öl vorne, 700er hinten, 2-Lochplatten, 2 mm Ausfederweg). Man sieht schon den großen Unterschied, der Ausfederweg. Die Begrenzung auf 2 mm ist zuviel, der Truck braucht mehr, die Hinterachse muss arbeiten können, vorne könnte es mit 2 mm sogar funktionieren. Das war mir aber zu viel, ich habe mich kurzerhand für 3 mm rundum entschieden, zum Langstreckenrennen sind wir dann mit 500er Öl vorne und 800er Öl hinten angetreten.
Und dann kam Fehlentscheidung nach Fehlentscheidung. Die größte Fehlentscheidung war, das man auf meine Erfahrung vom letztjährigen Rennen und der drei vorangegangen Vorläufe nicht vertraute und das Rad neu erfinden wollte. Also wurden anstatt weicher Federn vorne harte und neue Reifen gefahren, weil das schön direkt wäre. Ja, sehr schön, nur waren wir wohl die einzigen, die mit neuen Rädern (sind kleiner als gebrauchte, weil die durch Haftmittel aufgehen) fuhren, denn so ziemlich jeder andere Truck hat unseren auf der Geraden stehen gelassen. Nach drei Stints hat es unser Setup-Guru endlich eingesehen und meine gebrauchten Räder (bereits an der Grenze des Erlaubten was den Durchmesser angeht) angebaut, und schwupps hat mein Sohn im nächsten Stint erstmal mehrere Teams zurückgerundet, darunter auch die Führenden! Unser Setup-Guru kam mit dem schwammigeren Fahrverhalten nicht ganz so gut zurecht, er war zwar auch schnell aber nicht ganz so schnell, er hat das aber auf die einsetzende Dunkelheit geschoben. Deshalb habe ich dann auch in meinem zweiten Stint bei völliger Dunkelheit unsere Bestzeit in den Asphalt gebrannt. Aber das hat auch nichts mehr geholfen, der Rückstand war zu groß und das die Funke plötzlich keinen Saft mehr hatte war auch nicht geplant.
Das Ende vom Lied: Wir haben das Ergebnis vom letzten Jahr nicht toppen können. Aber es hat trotzdem jede Menge Spaß gemacht, vor allem als wir dann plötzlich mithalten und überholen konnten, wir sind nächstes Jahr wieder dabei. Dann aber wohl wieder als reines Familienteam, mein Sohn und ich fahren, meine Tochter macht Akkuwechsel und Mädchen für alles, vielleicht überreden wir sie auch noch dazu zu fahren.