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Restauration Tamiya TRF414M2 #49219

D

Deleted member 20

Gast
Auf meinen Streifzügen durch diverse Verkaufsplattformen hatte ich ja auch den einen oder anderen Tamiya TA-04 ergattert, zuerst den TA-04SS, der aber schnell gegen einen TA-04 Pro getauscht wurde. Aber auch der ging nach wenigen Wochen in ein neues Zuhause in England. Irgendwie hat es bei den Fahrzeugen nie wirklich "Klick" gemacht.

Letztens stolperte ich aber über eine Anzeige, die einen unglaublich günstigen "1:10er Glattbahner, ideal zum Drift-Umbau" anpries. Dahinter verbarg sich bei näheren Hinsehen ein Tamiya TRF414M2, der sich recht schnell in meine Vintage-Flotte einreihte, denn irgendwie finde ich dessen Geschichte recht spannend...

Also, bevor ich mit dem Wiederaufbau beginne, erst einmal etwas RC Geschichte...

Team TRF
Die Tamiya Racing Factory, also das Werksteam von Tamiya, bekam Ende der 80er den Auftrag, den gerade vorgestellten Tamiya Avante ausgiebig zu testen und bei Rennen einzusetzen. Die Geschichtsbücher zeigen, dass dessen Konstruktion zwar recht spektakulär aussah, aber gegen die Kyoshos, Schumachers und Yokomos keinen Blumentopf gewann.
Der nächste Versuch aus einem Großserienfahrzeug (Tamiya Super Astute) einen Race-Winner zu machen (TRF211X Prototyp), endete auch nur in einem weiteren Tamiya Buggy für jedermann, dem 1992er Dyna Storm, um zumindest die Entwicklungskosten wieder reinzuholen. Der TRF211X sollte dann auch bis ins Jahr 2010 der einzigste Versuch bleiben, im Offroad Wettbewerb ernsthaft mitzumischen.

Nachdem die Absatzzahlen für Elektrobuggys in den 90ern eh dramatisch fielen, erfand Tamiya mit den TA-01 und 02 Chassis einfach ein ganz neues Marktsegment - die Tourenwagen - und beherrschte mit seinen Modellen den Hobby Bereich. Die Krone bei Wettbewerben ging aber wie immer an andere. Wohl sehr zum Leidwesen von Tamiya USA, die sich wohl höhere Ziele gesteckt hatten. Aber man konnte das Hauptquartier in Japan davon überzeugen, Team TRF aus dem Winterschlaf zu wecken.

Der erste TRF404X Prototyp fuhr mit den Teamfahrern 1998 auch schon ganz gute Resultate ein, die Weiterentwicklung TRF414X wurde dann auch 150 mal recht exklusiv in den USA verkauft.

Aus dem TRF414X wurde ein TRF414, der sich schon einige Teile mit dem einfachen Tamiya TA-04 teilte, und die nächste Evolutionsstufe, der TRF414M konnte 2001 und 2002 einige wichtige nationale Titel einfahren.

Wirklich "wichtig" wurde dann aber der hier in kürze gezeigte TRF414M2. Zum einen bildet er die Basis für den Gewinn der 2002er Weltmeisterschaft (und den Beginn der Dominanz von Team TRF bei den Weltmeisterschaften bis 2012), sondern ist er auch das erste Fahrzeug welches die blau-eloxierten Aluteile verwendet, die heute trotz ihrer fast obszönen Preise bei Tamiya Fans so beliebt sind.

Jetzt aber genug zur Geschichte, und schnell eine paar Bilder meines TRF414M2, als er bei mir ankam



Wie schon erwähnt, alles schön blau...



Selbstverständlich muss der Wagen erst einmal zerlegt, gereinigt und mit einigen Teilen komplettiert werden, aber bevor ich das mache, wollte ich noch die ungeliebte Arbeit an der Karosserie erledigen. Damit ich das einfach hinter mich bringe...

Mir wurde versichert, dass die Tamiya Raikiri Karosserie auf der Strecke eine ganz gute Figur macht und der erste Blick in die empfohlene Farbliste überzeugte mich dann auch. Denn, es wird nur eine einige Farbe benötigt, was meinem nicht vorhandenen Lackiertalent sehr entgegen kommt.



Was ich leider nicht bedacht habe, ist die Unmenge an Aufklebern, die erst zu einer vernünftigen Optik beitragen. Aber mit etwas warmen Wasser und einem Fön bewaffnet, wurde auch das Ergebnis nach ca. 3 Stunden ganz ordentlich. Wobei ich etwas geschummelt habe und nicht alle Sticker verwendete ;)



Aber jetzt kann ich mich wenigstens meiner Lieblingsarbeit widmen :)

Fortsetzung folgt
 

.Cee.

Mitglied
Wie nah der doch immer noch am TA-01, bzw Manta Ray Chassis ist. Oder auch: Wie Tamiya damals einfach auf ewig einen Grundstein gelegt hat.
Motor quer vor der Hinterachse, Kabel nach links, HZ etwas außermittig rechts, Akku quer davor

Hier herscht wieder mal nicht wenig Neid... Bin auf weiteres gespannt.

Behältst du den? Oder geht der auch irgendwann wieder?
Darf der auf die Strecke? Oder wird er ein trauriges Regalleben fristen?
 

114SLi

Mitglied
Ist der hintere B-Schwingenhalter original? Hatten die 414er nicht noch die Blöcke in Alu natur, so wie an der Vorderachse und dem vorderen Halter der Hinterachse zu sehen?

Sollte das Auto nicht auch noch Stabis haben?

Ansonsten ein schönes Auto, ich hätte auch gerne einen, finde aber die Preise dafür etwas zu hoch, vor allem im Vergleich mit den Nachfolgern.
 
D

Deleted member 20

Gast
Auch wenn ich ja nicht so der Tourenwagen Mensch bin, die TRFs haben es mir angetan. Sehen halt gut aus :)
Ob der dann auf die Strecke geht, wage ich zu bezweifeln. Dafür ist die nächste zu weit weg und meine Fahrkünste zu eingerostet ;)

Jetzt muss er aber erst wieder laufen, und das ist noch ein weiter Weg. Die Stabis waren noch das einfachste und der erste Blick hat ein paar andere Baustellen sichtbar gemacht. Die ersten Teile sind auch schon da, aber einiges (wie die Akkuhalter) sind einfach zu selten und zu teuer.
Aber bei 40€ Anschaffungspreis ist noch etwas Luft ;) Vielleicht reichts ja auch noch für ein neues Chassis, das hier ist schon recht verschrammt
 

yoshi

Betreiber
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Was für ein Regler steckt denn da drin? Die rosane Schrift macht mich neugierig.
 
D

Deleted member 20

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Der verbaute Regler ist ein uralter GM V4R, noch gerne bei Scalern genommen
 

yoshi

Betreiber
Mitarbeiter
Dachte ich es mir doch. Ich fand den Regler damals sehr genial. Kaum Wärmeentwicklung und das ohne Kühlkörper.
 
D

Deleted member 20

Gast
Heute habe ich mich mal an das Zerlegen des 414er gemacht - und schnell ging der Puls auf 180!
Klar, das ist kein neuer Wagen und das eine oder andere Teil muss ersetzt werden:
- Stabis fehlen
- vordere Diffausgänge ausgeschlagen
- Querlenkerstifte verbogen
und noch ein paar Kleinigkeiten die man im Zuge einer Revision eben so macht.

Alles in Ordnung also, aber der Vorbesitzer hatte beim Verschrauben in Alu lieber Sekundenkleber als Schraubensicherung verwendet und mit den Schrauben selber nahm er es auch nicht so genau. Die waren eher ein wildes Sammelsurium aus Hex-, Torx- und Schlitzschrauben, einige aus dem Baumarkt, viele gerne auch mal eine Nummer größer gewählt um sich 4 Euro für ein neues Ersatzteil zu sparen...



Insgesamt waren es 12 Schrauben die in Alu eingeklebt waren. Das gepart mit schlechter Qualität der Schrauben, bedeutete leider, dass ich den Dremel rausholen musste...



Das schreit nach einer neuen Kohlefaserplatte, aber die 80 Euro wollte ich eigentlich für etwas anderes anlegen
 

114SLi

Mitglied
So schnell wird aus einem Schnäppchen ein Geldgrab.

Du hast aber noch Glück gehabt, ich hatte mal eine Baustelle gekauft (ich glaube es war ein TT01), bei der auch einige zu große Spax-Schrauben benutzt wurden, selbstredend das die damit befestigten Teile nicht mehr zu gebrauchen waren.
 
D

Deleted member 20

Gast
Geldgrab ist es noch nicht, wollte mir aber noch fuer meinen Mid neue Getriebegehäuse drucken lassen, da brauch ich das Geld
 

speedbraker

Mitglied
Wenn Du Dir die Platte abzeichnest und beim Frässhop bauen lässt...wie würde sich da der Preis gestalten?
Mal ganz abgesehen von Deiner Arbeitszeit, die Platte zu vermessen und zu zeichnen?!
 

motorburner

Mitglied
Kannst du die schlitze nicht mit sekundenkleber auffüllen schleifen und polierern? Selbst hinten die Mackeen könntest du damit minimiern. Mehr als versauen kannst du es ja eh nicht mehr.
 
D

Deleted member 20

Gast
Wenn Du Dir die Platte abzeichnest und beim Frässhop bauen lässt...wie würde sich da der Preis gestalten?
Hatte ich mir auch überlegt, aber auch von Fibre-Lyte bekomme ich das Chassis für 60 Euro plus Versand aus England. Da ist der Seidel mit 80 auch nicht weit weg, und nach meiner Erfahrung der Herr Künkel auch nicht.

Kannst du die schlitze nicht mit sekundenkleber auffüllen schleifen und polierern? Selbst hinten die Mackeen könntest du damit minimiern. Mehr als versauen kannst du es ja eh nicht mehr.
So wird es wahrscheinlich laufen - sonst werd der TRF mein zweites Fahrzeug nach dem Vanquish bei dem der Geldeinsatz weit über den Zeitwert hinausgeht.
 

Hasi

Autor
Alternativ - war es nicht möglich, die Aluteile zu erhitzen, sodass der Kleber weich geworden wäre?
 
D

Deleted member 20

Gast
Gerade mal einen Reperaturversuch mit Sekundenkleber und Backpulver gestartet.

Warum Backpulver?

Beim Auffüllen der Schlitze muss natürlich eine ordentliche Portion Kleber verwendet werden und bei der Menge macht der seinem Namen keine Ehre mehr. Zum einen dauert das Trocken ewig ubd natuurlich ist die Masse auch nicht wirklich stabil.

Mit ein paar Körnern Backpulver bekommt der Kleber allerdings sehr viel Oberfläche zu packen, reagiert deutlich schneller und das Zeug wird hart wie Stahl.

Und so sieht der Spass dann aus:



Bewaffnet mit ca 2400 Edelstahl Schrauben, ein paar Neuteilen und frisch gereinigten Altteilen aus dem Ultraschallbad kann es jetzt an den Zusammenbau gehen :)

 

speedbraker

Mitglied
Wenn Du Edelstahlschrauben verbaust...ersetzt Du dann die typischen Tamiya Schneidschrauben durch welche mit Feingewinde oder gibt es auch Schneidschrauben aus Edelstahl?
 

114SLi

Mitglied
Wenn Du Edelstahlschrauben verbaust...ersetzt Du dann die typischen Tamiya Schneidschrauben durch welche mit Feingewinde oder gibt es auch Schneidschrauben aus Edelstahl?
Das Auto dürfte kaum Schneidschrauben haben, da Tamiya die nur einsetzt, wenn sie in Kunststoff eingeschraubt werden (bei diesem Auto wären Rammerhalter und Karosteher aus Kunststoff, der Rest ist Alu und CFK). Bei Alu nutzt Tamiya metrisches Normgewinde M3, auch die Stellschrauben für den Ausfederweg in den Kunststoffschwingen sind M3, weil die genauer einstellbar sind.

Ich möchte aircooled nicht vorgreifen, aber wenn ich restauriere versuche ich jede Schneidschraube durch eine metrische zu ersetzen (soweit es sich nicht um Sondermaße oder Schrauben mit besonderen Funktionen handelt), bei Neuteilen wird dabei das Gewinde mit einem Gewindeformer aka Gewindepräger M3 vorgeformt, bei gebrauchten Teilen werden die Schrauben direkt rein gedreht.
 
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