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Monster Truck Spielfreie Lenkung beim Team Magic E5

Rübenrüpel

Mitglied
Hallo zusammen,

in meinem Vorstellungsthread habe ich es ja angekündigt, dass ich mal meine Lösung für die Lenkung beim Team Magic E5 präsentieren möchte. Ich wollte das nicht in den E5-Thread packen, weil es da vermutlich untergeht. Wenn die Admins das anders sehen, würde ich mich dem aber fügen. ;)
Ich weiß, dass es eine Fraktion gibt, die sagt, dass es bei einem Basher nicht unbedingt auf eine präzise Lenkung ankommt. Mich nervt Spiel in der Lenkung. Als ich meinen E5 gekauft habe, war er gebraucht und in einem sehr schlechten Wartungszustand. Ich habe ihn dann technisch wieder aufbereitet, aber er wollte trotzdem nicht sauber geradeaus fahren. Das Problem werden die meisten E5-Fahrer kennen. Das Thema wurde in Kasis E5-Thread schonmal angerissen (hier von Alex G.), aber nicht final gelöst.
Ich hatte also ein persönliches Problem mit der Lenkung, weil die TM-Lösung, dass eine Stahlschraube mit ihrem Gewinde in einer Bohrung in Alu (auch wenn es vielleicht 7075 ist) reibt und die Lagerung in Plastikscheiben aus technischer Sicht ein Haufen Scheiße ist.:poop:
Als erstes habe ich die Scheiben durch passende Kugellager ersetzt. Zufällig gibt es genau in der Größe Lager (die wurden evtl. zur Gewinnoptimierung durch die Kunststoffscheiben ersetzt). Ihr müsst nur TM510157 durch Lager 4x7x2,5 ersetzen. Passt Plug'n Play.
Danach habe ich mir Gedanken gemacht, wie ich das Problem mit der Reibung von Alu auf Gewinde an der Ackermann-Strebe beseitige. Die Grundidee war, in die Ackermann-Strebe eine Buchse einzusetzen. Das Problem bei der Geschichte ist, dass die Strebe nur wenig Material zum Aufbohren hat und am Ende der Innendurchmesser von 3 mm gesetzt ist. Nach Recherche bin hierauf gestoßen. Das war schonmal ein Anfang. Messingbuchse innen 3 mm, außen 4 mm, Länge 4 mm. Also mal direkt 10 Stück bestellt.
Um das ganze technisch sauber zu gestalten, brauchte ich aber noch eine M3-Schraube mit Absatz, damit nicht wieder das Gewinde in der Buchse läuft (das ist technischer Mist, siehe oben). Und die Suche hat mich ungefähr 2 Abende meiner schwindenden Lebenszeit gekostet.
Nach dem ersten Recherche-Abend war ich sehr traurig. Irgendwann hatte ich nach vielen Stunden einen Anbieter gefunden, der M3-Schrauben mit 3 mm dickem Absatz herstellt. :love: In Hongkong... :cry: Ich habe die Schrauben trotzdem direkt bestellt, weil die Kosten bei ca. 5 Euro inkl. Versand lagen und ich bis dato mit Bestellungen aus Fernost sehr gute Erfahrungen gesammelt hatte und nie länger als 2 Wochen auf meine Ware gewartet habe. Das war hier anders. Laut Sendungsverfolgung waren die Schrauben (bestellt am 16.05.) am 23.05. in Frankfurt. Gestern sind sie bei mir angekommen.
Gestern habe ich also extrem überrascht den Briefumschlag in Empfang genommen und bin direkt im Keller verschwunden. Die Messingbuchsen musste ich noch ein bisschen kürzen, danach habe ich nochmal einen 3 mm Bohrer durchgeschoben (für die Perfektionisten: ich weiß, dass man für sowas eine Reibahle verwenden sollte, hab ich aber in der Größe nicht, deshalb gehts auch so) und die Schrauben und die Ackermannstrebe mit Buchsen am E5 montiert. Es ist mir an der Stelle auch egal, dass es Schlitzschrauben sind, weil die Lenkung jetzt quasi spielfrei ist. Ich habe natürlich noch keine Langzeiterfahrung. Grundsätzlich ist Messing ein hervorragender Gleitlagerwerkstoff und alles ist besser als die TM-Lösung an der Stelle.

Also in Kürze nochmal zusammengefasst:
1. Kunststoffscheiben durch Kugellager ersetzen (4x7x2,5)
2. Ackermann-Strebe mit 3,9 mm-Bohrer aufbohren
3. mit deutlich größerem Bohrer leicht anfasen
4. Messingbuchse einpressen (Schraubstock, zur Not tun es auch Hammerschläge)
5. Messingbuchse mit 3 mm Bohrer vorsichtig aufbohren
6. Messingbuchse runterschleifen, damit die Schulter der Schraube gerade unten rausschaut
7. nochmal mit 3 mm Bohrer nachbohren
8. Alles montieren und sich über eine spielfreie Lenkung freuen.

Ich hoffe, dass euch das hilft, die Lenkung am E5 in den Griff zu kriegen. Über Fragen und Anregungen würde ich mich auch sehr freuen.

Viele Grüße

Markus
 
Zuletzt bearbeitet:

Schnitzel81

Mitglied
Schön beschrieben und danke für die Links. Du hast nicht zufällig auch Bilder davon gemacht oder ein kleines Video?
 

Alex_G.

Mitglied
Da hast du aber ordentlich Aufwand betrieben. Soviel Zeit wollte ich damals nicht investieren und hab mit vorhandenen Mitteln die für mich einfachste Lösung gefunden.

PS: Bilder fände ich auch prima
 

Padi M

Mitglied
Super Lösungs-Ansatz, bin gespannt auf die Langzeit Erfahrungen, bzw. einem Feedback :thumbsup:

Die Schaft Schrauben habe ich für meinen Ackermann (hier) auch ins Visier gefasst. Leider keine im Internet mit 3mm gefunden. Deshalb Standard mit 5mm Schaft bestellt die ich gelegentlich mal mit einem M3 Aussengewindeschneider auf 3mm kürzen werde.

Meine Lösung funktioniert eigentlich auch noch zufriedenstellend, sicher besser wie das Originale TM (Alu zu weich und Löcher zu gross).

Ich versuche überall am Wagen so wenig Spiel wie möglich an den beweglichen Teilen zu erreichen. Je mehr Spiel, je mehr Angriffsfläche zum ausschlagen des Materials bei Vibrationen und Schlägen.

Ich hoffe es gibt mal ein Upgrade von einem Hersteller der sich dieser Angelegenheit annimmt. Es ist ja nicht das einzige Modell das mit diesen Problemen kämpft, wenn ich die Foren Threads so verfolge :unsure:
 

Rübenrüpel

Mitglied
Hier gibts jetzt die kleine Fotostory. Ich hatte noch eine jungfräuliche Ackermannstrebe und habe die gerade mal auf Buchsen umgerüstet.
Hier das Material, das ihr für die ganze Geschichte braucht:
20200718_160051.jpg
Als erstes habe ich etwas Panzertape um die Strebe gewickelt, damit ich mir das hübsche Orange nicht im Schraubstock zerkratze. Dann werden die Löcher mit einem 3,9 mm Bohrer aufgebohrt. Bei einem 4 mm Bohrerkönnt ihr davon ausgehen, dass ihr die Buchsen später durch das Loch werfen könnt und wir wollen die ja einpressen.
20200718_160551.jpg
Nach dem Bohren wird das Loch mit einem größeren Bohrer (bei mir waren es 6 mm) leicht angefast, damit die Buchsen leichter eingepresst werden können. Hierbei solltet ihr vorsichtig sein, das Alu ist wirklich sehr weich.
20200718_160731.jpg
Dann können die Buchsen im Schraubstock eingepresst werden. Alternativ geht es auch mit gefühlvollen (!!!) Hammerschlägen. Dabei aufpassen, dass die Buchsen nicht verkanten. Die Buchsen werden so weit gepresst bis die Unterseite bündig ist.
20200718_161258.jpg
Jetzt wird die Buchse mit einem 3 mm Bohrer aufgebohrt und die Hongkong-Schraube testweise eingesetzt. Hier ist jetzt das Problem, dass die Buchse etwas länger als der Absatz der Schraube ist und die Buchse dementsprechend bei der Montage zwischen Schraubenkopf und Lenkhebel eingeklemmt würde. Die Buchse muss deshalb noch etwas runtergeschliffen werden, bis der Absatz der Schraube über den Buchsenrand schaut. So kann die Schraube dann komplett angezogen werden und die Buchse kann sich frei auf dem Absatz drehen.
20200718_162504.jpg
Ich hoffe, dass meine Bastelei soweit erstmal klar ist, ansonsten meldet euch.

Viele Grüße

Markus
 

Rübenrüpel

Mitglied
Hallo zusammen,

nach ca. 60-70 Akkuladungen habe ich am Wochenende mal die Lenkung genauer angeschaut.
Mittlerweile ist minimales Spiel zwischen den Buchsen und den Schrauben feststellbar. Das ist aber so wenig, dass ich so weiterfahren werde. Im Vergleich zu dem Spiel der oberen Querlenker ist es irrelevant.
Es ist auch nicht so, dass der Wagen bei mir nur gestreichelt wurde, ich würde eher von artgerechter Haltung sprechen.
Unterm Strich kann ich den Mod nur empfehlen. Ich habe gerade auch gesehen, dass die Schrauben mittlerweile mit wählbarer Absatzlänge gibt. Dadurch entfällt bei entsprechender Bestellung das Kürzen der Messingbuchsen.

Viele Grüße

Markus
 

mALTE25996

Mitglied
Hallo Markus,

sehr cool, dass ich diesen Beitrag gefunden habe, ich habe mir ebenfalls darum Gedanken gemacht, wie man das lösen könnte. Bei meiner Ackermannplatte sind es Zuschnitte aus einem Messingrohr von Conrad mit Innendurchmesser 3mm und Außendurchmesser 4mm geworden, das ich noch rumliegen hatte. Ich habe das ganze weniger professionell gemacht als du. Ich lasse die RTR Schrauben dafür drin und die Plastik-Gleitlager lasse ich auch drin, bis sie einlaufen. Hoffentlich kann ich in ein paar Monaten meine Erfahrungen bzgl. Haltbarkeit preisgeben. Dann hätte man mal Erfahrungswerte, wie wichtig oder unwichtig ein gewisser Perfektionismus ist.WhatsApp Image 2021-02-24 at 14.16.26.jpeg
Es sieht so malträtiert aus, da ich die Hülsen mit der Säge eines Schweizer Taschenmessers gesägt habe.
 
D

Deleted member 5353

Gast
Ich lasse solche Messinghülsen immer erst Mal ein Stück über stehen, und feile sie erst im eingepressten Zustand exakt plan.

Solche MessingHülsen schlagen relativ schnell aus, wenn sie stark belastet sind(hohe Kräfte oder hohe Drehzahl) oder schlecht geschmiert sind. Lagerbronze Buchsen halten da oft länger durch, bevor man sie austreiben und neue einpressen muß.
 
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