Hallo Bashman,
das alte Ritzel darfst du getrost wieder zurück bauen - ich bin mir ziemlich sicher, dass das Problem nicht am Cogging liegt, sondern an einem falsch eingestellten Zahnflankenspiel zwischen Motorritzel und Stirnrad. So wie ich das sehe und höre, ist da nämlich überhaupt kein Spiel vorhanden - die Ritzel sind viel zu fest aufeinander gepresst. Ergo - die Motorlager verschleißen extrem schnell, die Lager vom Getriebe verschleißen genauso schnell und der Motor zieht enorm Strom. Außerdem verschleißen die Zähne von Stirnrad und Motorritzel deutlich stärker.
Du machst Folgendes:
- Trenne alle Motorkabel vom Fahrregler. Idealerweise hast du einen kleinen Kabelbinder zur Hand und bündelst/verzurrst damit alle Stecker des Motors zu einem direkten Kurzschluss.
- Versuche nun, das Stirnrad ein wenig Hin- und Herzubewegen, das sogenannte "Zahnklappern". Wenn dies nicht möglich ist, hast du das Spiel komplett falsch eingestellt. Dann:
- Obere Motorschraube um 1 volle Umdrehung lösen
- Untere Motorschraube um 1 volle Umdrehung lösen, Motor vom Stirnrad wegdrücken und die Schraube wieder sanft anziehen, bis der Motor mit gringstem Kraftaufwand geneigt werden kann und sich dann auch von selbst in dieser Position hält
- Motor langsam in Richtung Stirnrad drücken, dabei nun wieder das Stirnrad "klappern"
-> Das Spiel ist dann perfekt eingestellt, wenn du noch minimal klappern kannst - das Spiel also noch
"geringfügig merklich" ist
- Untere Motorschraube festziehen - erneut "klappern", um das Spiel zu überprüfen. Hat sich nichts geändert - obere Schraube fest anziehen und erneut klappern.
- Löse den Kabelbinder und separiere die Steckkontakte voneinander. Drehe das Stirnrad oder die Antriebsräder durch. Der Rollwiderstand sollte nun deutlich geringer sein.
- Motorkabel wieder am Regler anstöpseln und Probefahrt.
"Cogging" ist aus dem Stand heraus bei Motoren ohne Sensorüberwachung übrigens vollkommen normal. Das sollte sich nach einem kurzen "Ruck" aber von selbst geben - die meisten Fahrzeuge fallen dann auch nicht wieder in dieses Cogging zurück.
Bitte berichte über den Fortschritt und deine Erkenntnisse.
Früher gab es übrigens diese "Papierstreifen-Methode", die auch heute noch in Bausätzen empfohlen wird. Halte ich persönlich gar nichts von, da es 1.) unterschiedliche Papierstärken und -sorten mit unterschiedlichen Härtegraden gibt und 2.) die langen Motorwellen eine gewisse Federwirkung mit sich bringen, wodurch das gefaltete Papier keinen zuverlässigen "Spiel-Indikator" mehr darstellt. Darum stelle ich immer nach "sehen + hören + fühlen" ein. Ein perfekt eingestelltes Flankenspiel sieht, fühlt und hört man kaum - aber es ist vorhanden
.
LG - MTN