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Quadrocopter Flat-Head S650 Video(aus)flug an einem Stahlwerk

BAXL

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Am letzten Wochenende war wieder geniales Flugwetter um Luftaufnahmen zu machen. So bin ich mit einem Kollegen aus einem Dortmunder Videoclub losgezogen, um Aufnahmen von einem stillgelegten Stahlwerk am Stadtrand von Dortmund zu machen.




Die Videoaufnahmen dienen einem Filmprojekt, in dem stillgelegte Industrieanlagen und Zechen eine Rolle spielen. Bereits im letzten Jahr waren wir zu ein paar "Takes" auf dem Gelände der Zeche Lohberg in Dinslaken.

Diesmal kam aber nicht der DJI F550 (Evo Kit mit NAZA-M V1) zum Einsatz, sondern mein Quadrocopter S650 Flat Head. Der Grund dafür war zum einen der leichtere Carbonrahmen (mehr Nutzlast und längere Flugzeiten) und die darin verbaute qualitativ hochwertige Multicoptersteuerung Zero UAV YS-X4 Navigator. Die Videoaufnahmen aus der Luft sollten mit einer GoPro Hero 3 (black Edition) Actionkamera gemacht werden, weshalb ich zu dem Zweck mein brushles Gimbal FeiYu Tech G3 montiert habe.

Zur Livebildkontrolle habe ich eine 5,8 GHz Funkverbindung, bestehend aus einem Sender, einem Empfänger und einem Bildschirm genommen. Die GoPro besitzt einen USB-Anschluß, an dem man ein AV-Signal während des Betriebes abgreifen kann. Damit konnte die "Regie" bereits während des Fluges Anweisungen dazu geben, wie ich den Copter steuern sollte. Natürlich wurde unser Treiben von einer zweiten Bodenkamera aufgezeichnet, sowie von meiner "Fotoassistentin in Ausbildung" im Bild konserviert.

Einige der Bilder möchte ich in diesem Beitrag zeigen. Die Luftbilder sind Fotos, die ich aus dem Videostream der GoPro herausgeschnitten habe.

Die Problematik bei den Flügen war die verzerrte Wahrnehmung des Regisseurs, der die Aufnahmen am Livebildschirm überwachte. Die GoPro besitzt einen sehr weiten Blickwinkel, die selbst in der Einstellung Narrow einen starken Weitwinkelbereich hat. So hat man auf dem Bildschirm das Gefühl noch sehr weit vom Objekt entfernt zu sein, während der Copter schon fast mit der Nase am Objekt klebt.

Im Wesentlichen sollten Aufnahmen als eine Art Kamerafahrt gemacht werden. Mal auf das Objekt zu, eine Seitenfahrt, eine Drehung auf der Stelle, oder alles gleichzeitig. Da sind klare Anweisungen bezüglich der Richtung das A und O. Als Pilot hat man genug damit zu tun, den Copter ruhig zu halten und dabei noch die Richtung zu steuern. Wage Kommandos oder das Fuchteln mit den Armen reicht da nicht aus.

Am Ende des Einsatzes hatten wir ca. 35-40 Minuten Filmmaterial im Kasten. Längere Flüge habe ich vermieden, weil der Copter zum größten Teil über dem abgesperrten Gelände der Stahlfabrik flog. Bei einem Absturz oder einer Notlandung aus Energiemangel, wäre eine Bergung des Copters schwierig bzw. nicht möglich gewesen. Ich denke die Bilder werden zeigen, wie dicht ich an die Objekte herangeflogen bin und in welcher Höhe sich der Copter befand.

Wegen der Entfernungen habe ich den Flat Head vorsichtshalber mit reflektierender 3M-Folie beklebt, was hat die Orientierung sehr erleichtert. Das sieht zwar nicht so chic aus, hat seinen Zweck aber hervorragend erfüllt.


Hier die Bilder. Zuerst der Flat Head mit seiner auffälligen Beklebung vor den Starts.


Im folgenden Bild ist seitlich die Spironet Antenne des 5,8 GHz Senders gut zu erkennen.


Bei der ersten Sequenz sollte das Werk zuerst in seiner Totalen gezeigt werden, woran sich eine Kamerafahrt darauf zu anschloss.






Danach folgten seitliche Kamerafahrten und Schwenks auf der Stelle.
Am rechten Bildrand kann man auch noch das nackte Stahlgerippe eines Kühlturmes erkennen.



Natürlich wurde der Copter dabei in der Luft fotografiert. Da kann man sehr gut sehen, wie dicht ich an die Anlege herangeflogen bin.



Im folgenden Bild entsteht der Eindruck, dass ich fast an die Stahlkuppel angestoßen wäre.



Zeitweise war der Copter recht hoch, was im folgenden Bild an der Position neben dem Schornstein zu erkennen ist.



Gelegentlich durfte ich, mit Genehmigung der Regie, auch mal eigene Objekte ins Visier nehmen. So wie im nachfolgenden Bild den Dortmunder Funkturm. Links davon, aber nicht mehr im Bild, ist das Westfalenstadion, indem die kloppschen Profikicker ihren Dienst tun.




Doch dann war wieder die Arbeit angesagt und ich hatte der Regie zu gehorchen.


 

BAXL

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Nachdem drei Akkus leergeflogen waren, haben wir den Startplatz auf die Rückseite der Anlage verlegt. Das war etwas problematischer, weil dort die Sonne ungünstiger stand. Es sind dennoch brauchbare Szenen dabei herausgekommen. In einer Szene simuliere ich eine Fahrstuhlfahrt. Ich lasse den Copter dazu aus Bodennähe sehr stark senkrecht an einem der Stahltürme aufsteigen. Leider lässt sich diese Fahrstuhlfahrt mit Bildern schlecht nachempfinden. Ein paar Bilder vom Umfeld geben aber einen Eindruck von der Szenerie.



Interessant waren auch die dicken Rohre, durch die noch zu Zeiten, als die Anlage lief, das Gas zu den Hochöfen transportiert wurde.




Wie man auf einigen Bildern, sieht waren bereits Graffitikünstler am Werk. Nicht umsonst hat man das stillgelegte Gelände mit hohen Zäunen und Stacheldraht eingezäunt. Wie ich erfahren habe, gibt es aber gelegentlich Führungen über die Anlage.



Das nächste Bild zeigt mich (von hinten) mit meinem Regisseur, der mal wieder mit Händen und Füßen seine Anweisungen gibt. Man kann auf dem Foto auch einigermaßen den Kontrollbildschirm mit dem Livebild erkennen.



Das ist der Flat Head vor seinem letzten Start am Samstag. Es gibt also nicht nur Beton und Schotter auf dem Areal, die Natur erobert sich ihren Platz dort nach und nach wieder.




Zum Schluß durfte nochmal freundlich in die Kamera gewunken werden. Das Ganze natürlich auch von der Standkamera aufgenommen.



Ich freue mich schon auf die Videoaufnahmen der großen Sony Videokamera und den fertig geschnittenen Film.
 

Devil

Mitglied
Hallo Norbert,gibt es eigentlich schon den fertigen Film ?

Interessant waren auch die dicken Rohre, durch die noch zu Zeiten, als die Anlage lief, das Gas zu den Hochöfen transportiert wurde.
Ich denke mal dass das Gas in den dicken Rohren nicht zum Hochofen ging, sondern von ihm kam. Meist ist das sogenanntes Gichtgas (weil es oben an der Gicht gewonnen wird), das beim Verbrennungsprozess im Ofen entsteht und von anderen Verbrauchern (Walzwerke etc.) für den Heizprozess verbrannt wird.
LG,Micha
 

yoshi

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Viel ist ja vom alten Hoesch-Werk nicht mehr übrig. Mein Opa hatte dort als Ingenieur gearbeitet.
 

BAXL

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Zu dem Zeitpunkt war er noch da, der Bericht ist schon ein paar Tage alt und wurde von mir hier rüber geholt. Aber danke an alle für die freundliche Würdigung. Das Video habe ich leider selbst nie zu Gesicht bekommen. Es gibt aber noch eine andere Aktion, über die ich noch was schreibe. Die ist aber auch schon älter.
 

BAXL

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Das ist der Eisenbahner Film und Video Club Dortmund, das sollte Material für die Teilnahme an einem Wettbewerb sein.
 

Hasi

Autor
Bei Sichtung der Bilder hab ich erst gedacht, das wäre der Landschaftspark Duisburg - dort stehen auch noch 2 oder 3 Hochöfen, einer davon begehbar.

War letztens noch da; war das letzte Wochenende, bevor die Sandburg rückgebaut wurde. Müsste am 17.9. gewesen sein.
Fand ich sehr interessant - schade, so ein Video von so einer Anlage hätte mich auch interessiert.
 

BAXL

Admin
Mitarbeiter
Die Aktion hatte schon was. Ich selbst wäre nie auf die Idee gekommen da zu filmen. Einziges Unwohlsein hat mir das eingezäunte Areal bereitet, weil ich da im Zweifel nicht mal eben in der Lage gewesen wäre, den Copter zu bergen. Die zweite Aktion war auf der stillgelegten Zeche Lohberg in Dinslaken, anlässlich der Sonderschicht. Da hatten wir das Privileg auf das abgesperrte Gelände gehen zu dürfen.
 
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