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Löten Ohne löten schnell in Nöten (Welchen Lötkolben brauche ich wirklich?)

Alex_G.

Mitglied
Verwendet wird noch die originalen Spitze Meißelform gerade 2,2 mm. Also wird die dann für solche Sachen zu klein sein. Dann muss ich mal Ausschau nach anderen Spitzen halten. Danke für die rasche und ausführliche Antwort.
 

Cartman

Mitglied
Ich weiß nicht, ob es bei dir nur an der Spitze liegt. Aber es ist schon ein riesen Unterschied, ob man ein 4 mm² Kabel mit einer 3,2 mm Spitze oder einer 5 mm Spitze erhitzt. Ich löte die 4 mm Bullets auch manchmal mit der 5 mm Spitze und das geht irre schnell. Hab ich immer beim Bau von Octocoptern gemacht. 8 Motoren mit jeweils 3 Verbindungen sind 8x3x2= 48 Lötstellen. Mit der 5 mm Spitze ging jede Lötstelle innerhalb von wenigen Sekunden zu löten.

Ganz zu Anfang hatte ich eine 30 Watt Lötstation aus dem Baumarkt. Da hab ich die Temperatur auf 420 Grad gedreht und dann Kabel und Stecker gebraten... Beim ersten Kontakt der Spitze mit dem Kabel ist das Lötzinn direkt erstarrt und die Spitze hing am Kabel fest. Das ist ein eindeutiges Zeichen, dass zu wenig Energiespeicher oder zu wenig Leistung vorhanden ist. So weit sollte es bei dir mit den 75 Watt jedoch nicht kommen. Ich gehe schwer davon aus, dass die kleine Spitze einfach ein Flaschenhals ist und du nicht schnell genug die Energie übertragen bekommst.
 

Alex_G.

Mitglied
Wie sagt man, Versuch macht Gluch. Hab ich wenigstens noch einen Grund wieder was zu bestellen :sneaky:. Geht ja auch schließlich mit um das Auto der holden.
 

Vasquilian

Mitglied
Sehr hilfreicher Thread. Was ich nicht ganz verstehe: Was spricht dagegen, einen qualitativ hochwertigen Lötkolben (z.B. von ERSA) mit niedriger Wattzahl zu nehmen? Ich habe dieses Standardding (30W) und es geht zumindest. Was wird denn mit mehr Watt besser als die Aufheizzeit und die Maximaltemperatur? Das mit den dickeren Spitzen werde ich auch mal probieren. War bisher immer mit 1mm unterwegs. Geht bei Steckeranlöten, aber neim Motor siehts dann entsprechend aus...
 

Boliseiaudo

RCMP Ehrenmitglied
Große Metallmassen - z.B. 10AWG Kabel und XT90/EC5 Stecker - entziehen dem Lötkolben
sehr schnell große Mengen Wärme. Hat dann der Kolben nich die nötige Leistung, die
nachzuschieben, wird's schnell eng.

Du kriegst ja mit 'nem Gasfeuerzeug - trotzdessen die Flamme 1.300°C hat - auch keinen
5-Liter-Topf Wasser zum Kochen.
 
Zuletzt bearbeitet:

bernd-das-brot

Mitglied
Ich würde jederzeit die Lötstationen und Kolben von Ersa, aus folgenden Gründen, empfehlen: Die Ersatzteilversorgung ist exzellent, ich habe sogar für einen über 30 Jahre alten Lötkolben, der hat noch 220V auf dem Typenschild stehen, eine neue Spize bekommen. Normalerweise löte ich mit einer Ersa Analog 60, die hat auch schon 25 Jahre auf dem Buckel. Wenn man nicht regelmäßig SMD oder andere empfindliche Elektronikkomponenten lötet, braucht es keine präzise, digitale Temperaturregelung.

Die 60W meiner Station reichen für fast alle meiner Arbeiten aus. Für dicke Brocken habe ich mir einen günstigen 120W Lötkolben gekauft, der kommt aber nur sehr, sehr selten, z.B. beim Löten von Akkuzellen zum Einsatz.

Die Lötspitze sollte nicht zu klein gewählt werden. Je dicker sie ist, um so mehr Wärme kann sie Speichern und um so schneller ist der Lötpunkt auf Temperatur. Mit einer zu kleinen Spitze kann es passieren, daß das Bauteil die Wäre zu schnell abzieht, man muß deshalb zu lange darauf halten und es überhitzt, bevor der Lötpunkt heiß genug ist. Ich nutze normal eine gerade Bleistiftspitze mit 1,1mm Durchmesser, nur wenn es mal wirklich eng ist, gehe ich auf 0.8mm herunter, das ist aber so gut wie nie nötig.

Der 30W Lötkolben ist mit einer 3,1mm meißelförmigen Lötspitze ausgestattet, damit kann man auch noch 2,5mm² Litze löten.

Eine besonders hohe Maximaltemperatur ist eigentlich unnötig. Meine Station steht auf 350°C, eine höhere Temperatur stelle ich nur ein, wenn ich mal eine dickere Litze löte, da diese der Lötspitze sehr schnell die Wärme entzieht. Bei zu hoher Temperatur läuft man Gefahr, daß sich die Lötpunkte oder Leiterbahnen auf Platinen ablösen, Bauteile überhitzen oder Isolierungen schmelzen. Es ist daher eher besser, wenn der Lötkolben oder die Station mehr Watt haben um notfalls schneller Energie nachzuliefern, als eine höhere Maximaltemperatur am Anfang der Lötung.
 

Boliseiaudo

RCMP Ehrenmitglied
Je dicker sie ist, um so mehr Wärme kann sie Speichern...
Die Zeiten sind eigentlich vorbei.

Frühe®, als die Kolben noch unheimlich träge Heizungen hatten und allein die Spitzen
von so'nem 120 Watt Prügel noch gefühlte drölf Kilo wogen, dienten die tatsächlich als
Zwischenspeicher.

Heute, mit den blitzschnellen Heizungen und der Miniaturisierung, sind alle Lötspitzen
- dünne wie dicke - mehr oder weniger gleich groß. Einziger Unterschied is wirklich nur
noch die Form der Auflagefläche der Spitze am Werkstück.
 

Vasquilian

Mitglied
Wow, 4 Antworten über Nacht, das scheint ja echt ein heisses Thema zu sein (wattn Wortspiel) - Danke!

Den 30W Kolben hat mir ein Kollege empfohlen, der Elektriker, studierter Elektrotechniker und auch noch Modellbauer ist. So mit den Worten, gibts schon seit 100 Jahren und wird 100 Jahre halten. Ich wollte mir nämlich auch eine Lötstation jenseits der 150€ kaufen. Zu der Wattzahl meinte er, dass für den einzelnen Lötvorgang (der ja max. 5 Sek dauern sollte) nicht die Wattzahl, sondern die Wärmekapazität entscheidend ist. In den 5 Sek können auch 100W nicht ausreichend Wärme nachschieben...

Warum ich stutzig geworden bin: In der Anleitung meines Hobbywing Reglers steht, dass man für die Lötstellen AM Regler (also nicht an den Kabeln), einen Kolben mit mindestens 50W verwenden soll. Außerdem habe ich mir vorgestern an einem 50€ 540er Motor die Lötstellen total verhunzt. Hatte zwar auch ewig nicht mehr gelötet, habe aber einfach keinen Kontakt hinbekommen ohne ewig draufzuhalten. Spitze war 1,1mm, aber das macht nun wirklich wie hier vorher geschrieben keinen Unterschied, ich gehe da nicht mit dem Punkt vorne sondern seitlich drauf, sodass die Auflagefläche zum Meißel etwa gleich ist). Ich kann den Motor erst heute Abend testen und bin dann mal gespannt, ob ich ihn kaputt bekommen habe...

Ich denke entscheidend für größere Litzen wie am Motor ist die Heizleistung ZWISCHEN den einzelnen Lötvorgängen. Mann hält ja beim Motor zumindest wenn man Buchsen anlötet doch mehrmals drauf. Und in 5 + 10 Sek wirds dann eben doch relevant, ob 30W oder 100W nachgeschoben werden, entsprechend der anschaulichen Erläuterung von @Boliseiaudo. Ich schmeisse jetzt übrigens auch mein Feuerzeug weg und kauf mir doch mal eine Herdplatte :p

@bernd-das-brot - kanst du aus dem aktuellen sortiment von ERSA ein konkretes Produkt empfehlen? Werde nur selten löten, slo gerne eins mit einem guten P/ L Verhältnis... Alternativ würde ich gklaube ich die 70€ Lötstation von Corally nehmen.

Nochmal Danke für die schnellen Antworten. Wirklich super hilfreich!
 

bernd-das-brot

Mitglied
Wie geschrieben, meine Lötstation ist aus der Mitte der 90er Jahre, seit dem habe ich keine mehr kaufen müssen! :D Ich würde aber jederzeit wieder die Analog 60 kaufen, die gibt's noch, sieht nur anders aus aber die Lötspitzen sind nach all den Jahren immernoch kompatibel. Allerdings gehört sie nicht zum günstigen auf dem Markt, Qualität hat halt doch manchmal seinen Preis, das sollte dir bewusst sein.
 

Vasquilian

Mitglied
Alles klar, Danke - das aktuelle Äquivalent wäre dann die RDS 80 zu knapp 150€. Werde ich definitiv ins Auge fassen. Klar, wer billig kauft, kauft 2x... Die haben übrigens 200W bzw. 290W Anheizleistung... Ist natürlich ne ganz ganz andere Hausnummer...

Bei wählbarer Löttemperatur - was stellt Ihr so standardmäßig ein? 300 Grad?
 

derschlambi

Mitglied
Also ich habe eine uralte Weller Station ohne Temperaturregelung und mit 50 W. Hatte erst etwas Probleme mit dem Löten, lag aber nur an der zu kleinen Spitze. Verwende seit einiger Zeit eine 3 mm Spitze und seit dem kann ich alles ohne Probleme Löten: XT90, Kabel bis 10 AWG, Motoren, ESCs, etc. Man benötigt halt auch ein wenig Erfahrung und gutes Lötzinn bzw. ausreichend Flussmittel.

Kleiner Tipp noch beim Kabel an Motoren oder so anlöten. Immer mit den blanken Fingern die Kabel dran halten. Sobald es heiß wird und weh tut den Kolben weg und paar Sekunden auf die Zähne beißen. Das ist die beste Prüfung um keine kalte Lötstelle zu bekommen, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes :ROFLMAO:
 

Boliseiaudo

RCMP Ehrenmitglied
Man benötigt halt auch ein wenig Erfahrung und gutes Lötzinn bzw. ausreichend Flussmittel.
Das is wohl so! :thumbsup:

Wenn dir Löten nich von der Hand geht, nützt dir die teuerste Station nix.

Das is so'n büschn wie Fotografieren. Wenn ich kein Auge für's Motiv und
Ausleuchtung habe, krieg ich selbst mit 'ner drölftausend Euro Kamera nix
weiter als Schnappschüsse hin. Gute Fotos macht nämlich nich die Kamera,
sondern vielmehr der Mensch dahinter.
 

Datterich

Mitglied
Also ich habe eine uralte Weller Station ohne Temperaturregelung und mit 50 W. Hatte erst etwas Probleme mit dem Löten, lag aber nur an der zu kleinen Spitze. Verwende seit einiger Zeit eine 3 mm Spitze und seit dem kann ich alles ohne Probleme Löten: XT90, Kabel bis 10 AWG, Motoren, ESCs, etc. Man benötigt halt auch ein wenig Erfahrung und gutes Lötzinn bzw. ausreichend Flussmittel.

Kleiner Tipp noch beim Kabel an Motoren oder so anlöten. Immer mit den blanken Fingern die Kabel dran halten. Sobald es heiß wird und weh tut den Kolben weg und paar Sekunden auf die Zähne beißen. Das ist die beste Prüfung um keine kalte Lötstelle zu bekommen, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes :ROFLMAO:
weia....ich denke es gibt andere Methoden :)
 

Boliseiaudo

RCMP Ehrenmitglied

Vasquilian

Mitglied
@derschlambi - Du meinst also es würde auch mit dem 30W Kolben gehen? Also ne 3mm Spitze habe ich da. Kann ich gerne mal probieren. Und ja, ich brauche sicher noch Übung ;)

Auf das Lötzinn lasse ich nix kommen. Ist von Hudy und lässt sich wirklich toll verarbeiten. Auch schön viel Flussmittel drin, einfach top.

Eine gute Nachricht zum Schluss - das System läuft. Ist also nix kaputt gegangen und alle Stelle sind leitend verbunden. Schaunmermal wie lange es hält...
 
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