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Reparatur Neue Einlagen für die X-Maxx Reifen - mit der Heissluftpistole geht das auch!

BKone

Mitglied
Hallo zusammen,

ich musste kürzlich feststellen, das die Einlagen in meinen X-Maxx Reifen buchstäblich platt sind, an ein paar Stellen konnte man ohne Widerstand bis halb zur Felge drücken. Ich vermute auch mal, das mir genau deswegen kürzlich ein Reifen gerissen ist. Also habe ich mir überlegt, das ich ja mal ein paar Einlagen selber basteln könnte. da die Reifen selber kaum abgenutzt sind, der wird ja nur Offroad und primär auf Wiese gefahren. Das grösste Hindernis dabei war aber erstmal, die Reifen von den Felgen zu bekommen, die hatte ich erst vor ca. 5 Akkus ausgebessert. Die diversen bekannten Methoden wie Aceton oder Backofen habe ich recht fix wieder verworfen. Ersteres weil es eine Riesensauerei ist, und ich literweise Aceton benötigen würde, bei der Grösse der Reifen, und Letzteres weil ich nicht alleine zu Hause wohne, und die bisherige Toleranz seitens meiner besseren Hälfte in Bezug auf mein Hobby nicht aufs Spiel setzen wollte :rolleyes:
Nach ein bisschen Recherche habe ich ein paar Videos gefunden, in denen der Kleber mittels Heissluftpistole gelöst wurde. Um das zu Testen, habe ich mir eine solche geliehen mit variabler Temperatureinstellung (150-600 Grad in Zehnerschritten). Da ich ja einen kaputten Reifen hatte, habe ich mit dem angefangen, der Verlust hätte sich sehr in Grenzen gehalten.
Das hat nach etwas Eingewöhnung recht gut geklappt muss ich sagen. Vorne mit rund 300 Grad ca. 10-20 Sekunden aus 5 cm Entfernung draufhalten und dann weiter. Nach einem Viertel der Felge erstmal abgestellt, und mit den Schutzhandschuhen gelöst, dann das nächste Viertel. Hinten hat man mehr Klebefläche und der Kunsttoff der Felge ist einiges dünner. Hier habe ich mir mit 300 Grad eine Felge minimal verzogen, fällt mit den Reifen drauf aber nicht ins Gewicht. Daher dort eher so 260-270 Grad verwenden, und beim Abziehen etwas vorsichtiger zu Werke gehen. Beim letzten Reifen habe ich noch knappe 10 Minuten gebraucht für beide Seiten.

Das Ergebnis: 2 von 4 Einlagen waren quasi zerfetzt und zerissen, eine eingerissen, und eine ging gerade noch so, war aber auch schon angegriffen. Die 2 Fotos unten zeigen die Einlage, die noch am Besten ausgesehen hat.
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Anschliessend der Bau der neuen Einlagen:
4 Streifen mit 54 x 9.5 cm & 4 Streifen mit 54 x 3 cm - letztere wurden dann noch passend gekürzt.
Beim Verkleben kam die @Mic da Silva Methode mit dem Panzerband zum Einsatz, allerdings habe ich noch oben und unten einen Querstreifen draufgemacht, um den Anpressdruck an der Klebekante etwas zu erhöhen. Da ich erst eine komplett gebaut habe, um zu testen ob das so funktioniert, lässt sich das Klebeband wunderbar wiederverwenden, einfach durchschneiden und mit einem kleinen Stück neuen Klebeband wieder verbinden.
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Nachdem der Kleber getrocknet war, habe ich die Einlage auf eine Felge gezogen und eine Weile so stehen lassen, während die nächste Einlage verklebt wurde.
IMG_20210811_164847878~2.jpg
Anschliessend kam der innere Ring, dazu habe ich den schmale Stück passend gekürzt und ebenfalls verklebt.
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Da ich 2 neue Reifen hier liegen habe, kann ich sagen, das meine Einlagen jetzt etwas weicher sind als diese, aber den Reifen sehr schön ausfüllen. Also schonmal viel besser als vorher!
Der Praxis-Test erfolgt nun heute Abend, die beiden neuen Reifen sind vorne drauf, und hinten 2 von den runderneuerten.

Falls ich das nochmal machen sollte, dann würde ich einen Schaumstoff mit etwas höherem Raumgewicht nehmen (meiner hat 30kg/m3), ich denke mit 40kg/m3 wäre es perfekt.
 
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Zugstufe

Mitglied
Tacho,
bin gespannt auf das Ergebnis!
Bei mir hat es gestern wieder einen zerlegt. Glücklicherweise hinten links, da hatte ich noch einen guten vom ersten Tausch übrig.

Bei Erfolg wären die Maße der geschnittenen Schaumstoffteile sehr interessant! Und woher die sind, und welcher Kleber, und und und.

Kam die Inspiration mit dem Föhn hier her?

 

Joungmerlin

Mitglied
Warum sollte man lieterweise Aceton benötigen, wenn man die Reifen damit ablösen möchte?

Was man benötigt:

1. Aceton
2. Ein großes luftdicht verschließbare Gefäß, dem Aceton nichts ausmacht.
3. Ein Gitterost oder ähnliches, das auf den Boden des Gefäßes passt.

Ich hab mir dafür bei Amazon ne leere 5 Liter "Farbdose" gekauft.
Aus nem Lochblech hab ich mir nen Absatz gebastelt, damit die Räder nicht direkt im Aceton liegen.
Die "Arbeit" bei der Aceton Methode macht nicht das flüssige Aceton, sondern die Acetondämpfe.
Dazu gieße ich 50 bis 100ml Aceton in die Farbdose mit dem Lochblechabsatz. Auf den Absatz lege ich die Felgen, verschließen die Farbdose mit dem Deckel und lasse die max. 24 Stunden stehen.
Danach kann man das Gummi einfach abziehen, das die Acetondämpfe den Kleber aufgelöst haben.
Anschließend putze ich die alten Klebestellen nochmal mit Aceton und fertig sind die Felgen für neue Reifen.
 

BKone

Mitglied
Tacho,
bin gespannt auf das Ergebnis!
Bei mir hat es gestern wieder einen zerlegt. Glücklicherweise hinten links, da hatte ich noch einen guten vom ersten Tausch übrig.

Bei Erfolg wären die Maße der geschnittenen Schaumstoffteile sehr interessant! Und woher die sind, und welcher Kleber, und und und.

Kam die Inspiration mit dem Föhn hier her?

Die Maße hatte ich oben schon angegeben:
4 Streifen mit 54 x 9.5 cm & 4 Streifen mit 54 x 3 cm - letztere sind für den inneren Ring und müssten noch etwas gekürzt werden.
Die Inspiration kam von Youtube als ich nach alternativen englischsprachigen Videos gesucht habe.

Ich berichte dann nach dem Test heute Abend und auch weiterhin wie sich das entwickelt!

Warum sollte man lieterweise Aceton benötigen, wenn man die Reifen damit ablösen möchte?

Was man benötigt:

1. Aceton
2. Ein großes luftdicht verschließbare Gefäß, dem Aceton nichts ausmacht.
3. Ein Gitterost oder ähnliches, das auf den Boden des Gefäßes passt.

Ich hab mir dafür bei Amazon ne leere 5 Liter "Farbdose" gekauft.
Aus nem Lochblech hab ich mir nen Absatz gebastelt, damit die Räder nicht direkt im Aceton liegen.
Die "Arbeit" bei der Aceton Methode macht nicht das flüssige Aceton, sondern die Acetondämpfe.
Dazu gieße ich 50 bis 100ml Aceton in die Farbdose mit dem Lochblechabsatz. Auf den Absatz lege ich die Felgen, verschließen die Farbdose mit dem Deckel und lasse die max. 24 Stunden stehen.
Danach kann man das Gummi einfach abziehen, das die Acetondämpfe den Kleber aufgelöst haben.
Anschließend putze ich die alten Klebestellen nochmal mit Aceton und fertig sind die Felgen für neue Reifen.
Klingt auch interessant, wäre eine Alternative zum Heissluftfön, ggf. beim nächsten Mal!
 

BKone

Mitglied
So weit so gut, ein kompletter Akku über grobe Wiese mit leichten Sprüngen. Ich hatte die neu gemachten nur Hinten drauf, aber das liess sich gut fahren, es hat sich nix gelöst, und es fühlte sich "rund" an. Ich werde nun nochmal alle 4 runderneuerten drauf ziehen, und die beiden Neuen weg lassen. Dabei ist dann einer, der eingerissen war, bin mal gespannt, ob das hält.
 

Zugstufe

Mitglied
Tacho,
jetzt sind meine auch mit der Methode runter. Geht ultra fix. Heißluftfön auf Vollgas und immer - ganz wichtig - zügig gegen den Uhrzeigersinn kreisen.
20210827_200650.jpg
20210827_203248.jpg

Wie man an den Einlagen erkennen kann, funktionieren meine Felgenfilter super, hilft jedoch nix wenn sich der Schaumstoff einfach im Inneren um die Felge wickelt weil der Müll reißt.

20210827_210631.jpg

Hab die Gummis jetzt gewaschen und sind am Trocknen.

JETZT DIE FRAGE:
Den alten Kleber am Gummi dran lassen oder doch mit aceton planschen?

Zudem hab ich einen Versuch mit Uhu am laufen, ob der Schaumstoff hält. Sieht aber nicht gut aus bei mir. Welchen Uhu hat denn @BKone genommen? Es gibt mit und ohne lösemittel.

Prosit
 

Zugstufe

Mitglied
Tacho,

Danke, jedoch

JETZT DIE FRAGE:
Den alten Kleber am Gummi dran lassen oder doch mit aceton planschen?
Habe gestern klebetests gemacht, und siehe da: Google hilft.
Die Lösung ist HOLZLEIM bei meinem Schaumstoff ! Habe blufixx, Silikon, Sekundenkleber probiert, nix hält auch nur ansatzweise so gut wie der Holzleim. (Im Bild rechts)
Wollte noch ein Bild dazu hochladen, es kommt aber ne Fehlermeldung das es nicht auf den Server geschrieben werden kann
 
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BKone

Mitglied
Tacho,
jetzt sind meine auch mit der Methode runter. Geht ultra fix. Heißluftfön auf Vollgas und immer - ganz wichtig - zügig gegen den Uhrzeigersinn kreisen.
Wie man an den Einlagen erkennen kann, funktionieren meine Felgenfilter super, hilft jedoch nix wenn sich der Schaumstoff einfach im Inneren um die Felge wickelt weil der Müll reißt.
Hab die Gummis jetzt gewaschen und sind am Trocknen.

JETZT DIE FRAGE:
Den alten Kleber am Gummi dran lassen oder doch mit aceton planschen?

Zudem hab ich einen Versuch mit Uhu am laufen, ob der Schaumstoff hält. Sieht aber nicht gut aus bei mir. Welchen Uhu hat denn @BKone genommen? Es gibt mit und ohne lösemittel.

Prosit
Also ich hatte den normalen gelben Uhu Alleskleber aus der Tube, hat super gehalten! Ich meine da war so ein Klber drauf mit Lösungsmittelfrei...aber die Tube war alle, daher kann ich nicht mehr nachschauen jetzt.
 
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Catweazle

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Moin,
wollte schon ein neues Thema aufmachen, nachdem ich gestern schon selber auf die Heissluft-Methode gekomen war.
Aber ich hänge mich der Übersichtlichkeit und Einfachheit halber einfach hier mit dran.
Meine Variante: komplettes Rad flach oben auf den Schraubstock legen, lange ( M-12 )-Schraube mit großer U-Scheibe durch das Loch der Felge stecken,
runterdrücken und Schraubstock zudrehen. So hat man beide Hände frei und das Rad ist fixiert, lässt sich aber noch drehen.
Mit einem Holzstab kräftig ca. senkrecht auf die Reifenflanke drücken und mit der anderen Hand mit der Heissluftpistole auf die entsprechende Stelle
der Verklebung zielen. Abstand je nach Leistung des "Föns". Vorsichtig steigern ! Man sieht sehr gut, wann der Kleber bzw. der Reifen beginnt, sich zu lösen.
Auf die Weise das Rad weiter drehen und sich Stück für Stück rundherum arbeiten.
Bereitgelegte Handschuhe und IR-Thermometer waren nicht nötig - man macht einfach so lange heiss, bis sich der Reifen unter Zug (Holzstab) löst.
Dann nur vorischtig weiter heizen, falls nötig. Sowohl das Gummi als auch der Kunststoff der Felge halten die Temperatur recht lange.
Hat ca. 5 Minuten für eine Seite eines Rades gedauert - kein Gestinke, kein Stress mit der Partnerin, keine Brandblasen, kein Warten. BINGO !
Lt. Wikipedia löst sich Sekundenkleber bei ca. 180° C - demnach kann es mit kochendem Wasser eigentlich nicht funktionieren.
Aber das ist die Geschichte mit Theorie und Praxis .....
Aus Interesse hatte ich direkt nach dem Ablösen mal ein IR-Thermometer auf den Reifen gehalten - ca. 135 °C an der heissesten Stelle.
Wird im Moment der Ablösung etwas mehr gewesen sein, vllt. so um die 150 °.
Konkreter Anlass war ein veritables "Loch" in einem Proline Badlands MX 38. ( M4-Anlenkstange war aus Kugelkopf gerissen und hatte sich in die Reifenflanke gebohrt )
Teure Reifen, zu schade zum entsorgen.
Ich will versuchen, dieses Loch von der Innenseite her mit den altbekannten REMA-Tip-Top Fahradflicken zu reparieren.
Die Einlage ist übrigens auch mehr als "platt" - werde ich erneuern, nach der hier beschriebenen Methode.
Mic hat dazu auch ein Filmchen bei YT.

Gruß,
Sascha
 

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