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Baubericht Tamiya Mercedes Benz Arocs 4145 8x8 Abrollkipper auf Lesu-Basis

Hasi

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Moin zusammen,

willkommen bei einem weiteren meiner Bauberichte :D
Zuerst hatte ich "MAN F8 30.331 - oder doch nicht? Mercedes Arocs 4145 8x8 Abrollkipper" als Titel gewählt, den fand ich dann aber doch zu verwirrend.
Der ursprüngliche Titel hatte aber seinen Grund, darum werde ich weiter unten noch etwas Hintergrundgeschichte zum Projekt geben und was es mit dem alten Titel auf sich hatte.

Kurz vorweg: Entgegen meiner ursprünglichen Planung und entgegen meiner anderen Trucks ist das hier im Endeffekt zu ca. 80% zu einem Kaufprojekt geworden, weniger einem Bastelprojekt. Das ist nicht ganz so spannend, aber es ist auch mal erfrischend, wenn einfach alles wunderbar zusammenpasst, weil einfach alles aufeinander abgestimmt ist. Dafür ist es entsprechend teuer (und wäre ohne Corona so auch nicht möglich gewesen) - ich kann nachher gern mal auflisten, was das ganze Projekt verschlungen hat, wenn es fertig ist. Es wird weniger sein als man durch Klicken der Links zusammenrechnet, da bei mir z.B. der Abrollaufbau noch 200€ günstiger war und ich nicht alles bei SCM bestellt hatte - habe aber wenn möglich alles bei SCM rausgesucht, dass man nicht bei so vielen verschiedenen Shops bestellen muss, wenn man das Projekt "nachbauen" möchte.
Die 80% sind bisher eine Schätzung, aber das dürfte in etwa hinkommen... da ich noch nicht fertig bin, werde ich dann nachher sehen, was in etwa stimmt :)

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Nun aber erstmal zum wichtigen Teil, die Erklärung des ursprünglichen (merkwürdigen) Titels bzw. die Projektgeschichte.

Ich wollte schon lange einen Hakenabroller bauen - ursprünglich mal als Mercedes SK und nur als 8x4, da mir 8x8 zu dem Zeitpunkt zu teuer war und ich genug andere Projekte hatte.
Dann kam aber Corona, man konnte (u.a.) nicht mehr verreisen und hat dadurch Geld gespart - das ich dann in den Hakenabrollaufbau von Lesu investiert habe:
Lesu Hydraulischer Abrollaufbau inkl. niedriger Kippmulde, Pumpe, Ventilblock und Tank passend für Tamiya LKW 1:14

Zwischendurch hatte ich dann mal die Gelegenheit, ein 3D-gedrucktes Fahrerhaus von einem User aus einem der dedizierten Truckforen eines MAN F8 zu erstehen - das für dieses Projekt wie gelegen kam. Die erste Gelegenheit, ein MAN F8-Fahrerhaus zu erstehen, hatte ich damals leider verpasst... der ursprüngliche Verkäufer hat damals (verständlicherweise) den Verkauf eingestellt (der nur an Forennutzer lief), weil ein Käufer die Hütte abgeformt und selbst für seinen Gewinn auf eBay verkauft hat.

Die nun erworbene F8-Hütte sollte dann auf einem Edelstahlrahmen für 8x4 mit Tamiya-Achsen sitzen... Edelstahl fand ich dann aber, trotz Edelstahlbohrern, echt bescheiden zu bearbeiten und bevor mir jede 3. Bohrung trotz Vorkörnens verläuft, kam der Plan auf, alles auf Lesu-Rahmen zu setzen und hinten selbstsperrende Carson-Achsen zu verbauen. Da die Carson-Achsen aber bei ca. 150€ pro Stück lagen (also 300€ gesamt) und Lesu ein 8x8-Achsen-Set mit Sperre (über Servo dann, nicht selbstsperrend) für 480€ hatte, fiel sehr schnell die Entscheidung, doch einen 8x8 zu bauen - zumal das Nachrüsten mit selbstsperrenden Carson-Lenkachsen irgendwann später nochmal pro Stück 200€ (also 400€) gelegen hätte...

Auf meiner Suche nach einem MAN F8-Vorbild hatte ich diesen F8 30.331 (meinen Infos nach: 30t Gesamtgewicht, 331 PS) gefunden und mich darin verliebt. Einen Vierachser wollte ich (wie oben erwähnt) eh schon lange in meinem Fuhrpark haben, also sollte es dieser MAN F8 30.331 werden - allerdings ohne den Frontrammbügel und die Radkappen, beides ist nicht so mein Geschmack:




Eine Hürde dabei ist: Alte LKWs haben einen anderen Achsabstand der 2. Lenkachse zur 1. Lenkachse als moderne Trucks - bei den alten LKWs sitzen die beiden Lenkachsen noch direkt hintereinander, während bei modernen Trucks eine Lücke dazwischen ist, um. z.B. den Adblue-Tank oder Lufttanks dort unterzubringen, wie auf folgendem Bild zu sehen:


Bild Copyright Becker & Schmidt GmbH

Der Lesu-Rahmen ist auch genau für so einen modernen 4-Achser vorgesehen mit den Bohrungen im Rahmen. "Kein Problem", dachte ich mir, "versetze ich die Achse nach vorne, bohre neue Löcher und passe die Anlenkung zur zweiten Achse an." Leider: Pustekuchen. Zum Bohren der Löcher bin ich gar nicht erst gekommen, da ich es einfach nicht hinbekommen habe, die Lenkgeometrie vernünftig hinzubekommen, dass es passt.
Entweder war der Lenkeinschlag der zweiten Achse zu gering oder der Lenkausschlag war nicht zu beiden Seiten gleich. Ich habe ein knappes Dreivierteljahr immer mal wieder daran rumgebastelt, verschiedene Lösungen probiert, aber keine führte zum Erfolg. Möglich wäre das wohl nur mit einem eigenen Lenkservo für die zweite Lenkachse, aber dafür ist schlicht und einfach kein Platz.
Ich hatte kurz überlegt, ob ich den MAN F8 einfach als 3-Achser mit 6x6 aufbaue, aber diese Überlegung schnell wieder verworfen - es sollte definitiv ein 8x8 werden, zumal ich alle Achsen dafür ja schon hier liegen hatte.

Ich habe daher dieses Jahr kurz vor Weihnachten nach einem weiteren Bastelabend mit ernüchterndem Ergebnis :poop: den Entschluss gefasst, den Rahmen so aufzubauen, wie er von Lesu auch vorgesehen ist - mit Abstand zwischen den beiden Lenkachsen. Da ich nicht ganz so der Fan der modernen MAN bin bzw. mir der Mercedes Arocs besser gefällt, wird es nun ein Arocs.
Ich mag die Optik mit den "Haifischzähnen" im Grill und Tamiya hat auch ein passendes Fahrerhaus im Programm, sodass dem Plan nichts mehr im Weg stand.

Im weiteren Verlauf dieses Berichtes werdet ihr immer mal wieder Bilder finden, auf denen noch die MAN F8-Hütte zu sehen ist, da ich ja anfangs damit geplant hatte - es wird aber definitiv ein Arocs werden ;)

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Die oben zu Beginn erwähnte Liste ist nun hier aufgeführt und umfasst folgende Artikel (Liste noch nicht aktuell):

[*]...1x Lesu Hydraulischer Abrollaufbau inkl. niedriger Kippmulde, Pumpe, Ventilblock und Tank passend für Tamiya LKW 1:14
[*]...2x Lesu Federpaket angetriebene Achse + 9 mm HöherlegungTamiya LKW 1:14 Art.Nr. X-8016
[*]...1x Lesu Bausatz Achs Anlenkung für 2 Lenkachsen Tamiya LKW 1:14 Art.Nr. G-6020
[*]...1x Lesu Anlenkung Lenkachsen Tamiya LKW 1:14 Art.Nr. G-6019
[*]...1x Lesu Unterfahrschutz schwarz Alu Tamiya LKW 1:14 Art.Nr. H-1302
[*]...1x Lesu Achsaufhängung Pendelei + 9mm Höherlegung Tamiya LKW 1:14 Art.Nr. X-8015-A
[*]...1x Lesu Achsen Set 8X8 angetrieben sperrbar Tamiya LKW 1:14 Metall Art.Nr. Q-9005-8X8-A
[*]...1x Lesu Verteiler Getriebe 2:1 Metall kugelgelagert Tamiya LKW 1:14 Art.Nr. F-5001
[*]...2x Lesu Servohalter Metall schwarz Art.Nr. G-6048
[*]...1x Lesu Unterflurgetriebe Planeten Getriebe Untersetzung 1:14 Metall Art.Nr. F-5023-1/14
[*]...1x Lesu Kardanwelle mit Längenausgleich 58-73mm Art.Nr. CVD58-73-5
[*]...1x Lesu Kardanwelle mit Längenausgleich 92-122mm 5mm Art.Nr. CVD92-122-5
[*]...1x Lesu Kardanwelle mit Längenausgleich 50-62mm 5mm Art.Nr. CVD50-62-5
[*]...1x Lesu Kardanwelle mit Längenausgleich 55-70mm 5mm Art.Nr. CVD55-70-5
[*]...1x Lesu Kardanwelle mit Längenausgleich 150-190mm
[*]...1x Lesu Kotflügel Rund Riffelblech 2 Achsen Tamiya LKW 1:14 Art.Nr. S-1243
[*]...1x Lesu Kotflügel schmal ABS Kunststoff schwarz Tamiya LKW und Anhänger 1:14 Art.Nr. L1211-30
[*]...1x Lesu Heckabschluss Hecktraverse gekröpft Metall Schwarz für Tamiya LKW 1:14 Art.Nr. L-1007
[*]...1x Carson Zugmaul mit Deichsel RC/ Mech. Tamiya LKW 1:14 Art.Nr. 500907182
[*]
[*]...1x Lesu Rahmenprofile Abrollkipper für Tamiya LKW 1:14 gebohrt Art.Nr. L-112
[*]
[*]...2x 3D ScaleWorks 1:14 Mutterschutzring Allrad (Achtung, wird paarweise verkauft!)
[*]...2x Sechskantschrauben M1,6 x 8 - 50 Stück (10 pro Felge / Doppelfelge benötigt - also 80 Stk. insgesamt)
[*]...4x Seitz 1:14 Nabe Angetriebene Vorderachse (thicon/Lesu) V2 Tamiya
[*]...4x Seitz 1:14 Nabe für Sechskant-Aufnahme Variante 3
[*]12x Seitz 1:14 Rundlochfelge schmal

Die gekröpfte Hecktraverse und das Zugmaul/die Anhängerkupplung habe ich gekauft, damit ich irgendwann die Möglichkeit habe, einen Anhänger zu ziehen - ist daher also nicht zwingend nötig, man kann auch eine normale Hecktraverse nehmen.
Bei den Felgen von Seitz gibt es verschiedene, ebenso verschiedene Vorder- und Hinterachsnaben - man kann hier wählen, was einem am besten gefällt. Die Mutternschutzringe von 3D Scaleworks habe ich genommen, da diese bei angetriebenen Vorderachsen zur Anwendung kommen im Original - bei nicht angetriebenen Vorderachsen kann man dann diese hier 4x nehmen: Seitz 1:14 Mutternschutzring
 
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Hasi

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Begonnen hat das ganze Projekt mit einer kurzen Stellprobe der Komponenten, die ich noch bei mir rumliegen hatte - diese habe ich immer mal wieder günstig aus Kleinanzeigen gekauft.
Der Rahmen, an dem auf diesem Bild alles montiert ist, ist der alte Rahmen von meinem SK3553, der dafür zu lang war... für das Abrollkipper-Projekt wiederum aber wieder zu kurz, wie man sieht.

Darum habe ich dann aus England einen bereits für Tamiya passend gebohrten Edelstahlrahmen geordert, der auf dem Bild unten liegt.




Ich habe dann mal alles an den Edelstahlrahmen geschraubt und probegestellt... die hinteren silbernen Kotflügel habe ich mal bei Kleinanzeigen erstanden, die sind denke ich Eigenbau.
Machte sich gar nicht so schlecht - hinten ist zu diesem Zeitpunkt noch eine Pendelei von ScaleDrive verbaut, die ich noch im Bestand hatte.




So schlief das Projekt dann erstmal, bis ich den Abrollkippaufbau von Lesu kaufte.
Bevor ich dessen Aufbau beschreibe, hier erst einmal in paar Bilder vom Lieferumfang und ein Größenvergleich des Containers mit meinem King Hauler - zur besseren Einschätzung :)




Der Container an sich - nicht mit Kratzern, sondern mit Spuren meiner Fettfinger :D
Es handelt sich hier um eine flache Mulde, man kann aber auch eine hohe Mulde, einen Aufbau mit Rungen für Holztransport, einen Vakuumtank, eine flache Plattform mit Auffahrrampen oder auch einfach nur einen Rahmen/Gestell an sich für z.B. Eigenbauten bekommen.




Hier der angesprochene Größenvergleich mit meinem King Hauler - noch auf meinem alten Schreibtisch, stelle ich gerade fest :oops:




Links einmal die Ventile mit Servos, rechts die Pumpe mit Motor (im Rahmen versteckt) und darüber eine Attrappe eines Adblue-Tanks.




Und zu guter Letzt die einzelnen Teile des Aufbaus an sich.





Ab jetzt werde ich immer mal wieder, je nach Lust und Laune, weitere Updates posten - ich bin schon ein wenig weiter, wie ja oben in der Projektgeschichte bereits angekündigt :)
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Hasi

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Bevor ich mit dem eigentlichen Aufbau beginne, noch ein Foto der Stahlmulde / des Stahlcontainers - hatte ihn mal aus Interesse auf eine Waage gestellt. Ergebnis: 2.244g -> 2,25kg. Wiegt doch schon ganz schön was für eine leere Mulde :)




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Nun aber zum Aufbau. Ich beginne hier mit dem Zusammenbau des Abrollaufbaus, da ich diesen ja zuerst erworben und auf das Chassis mit Tamiya-Achsen gestellt hatte.


Die Anleitung ist recht minimalistisch und nur in Englisch und Chinesisch gehalten, man kommt damit aber gut klar, da alles ausreichend bebildert und pro Schritt eine Teileliste angegeben ist.




Wie oben schon gesehen, sind alle Teile fein säuberlich in Tüten verpackt, sodass hier keine Kratzer irgendwo drankommen beim Transport / Versand.




Begonnen wird mit dem Hydraulikverteiler. 2 Eingänge für die beiden verschiedenen Richtungen, verteilt auf jeweils 3 Ausgänge für die beiden Hubzylinder sowie den Hilfszylinder unten im Chassis.
Der Hilfszylinder hilft den beiden Hubzylindern, den Hakenarm über den Totpunkt anzuheben. Angesteuert wird später alles von einem der beiden Ventile, das andere ist ausschließlich für den Ausschubzylinder im Hakenarm zuständig.




Die ersten Schritte des Rahmens - beide Rahmenhälften sind mit dem Hydraulikverteiler sowie 3 Traversen verbunden - die Traverse ganz rechts ist gleichzeitig auch der Anschlagpunkt der beiden Hubzylinder am Rahmen.




Einmal der Rahmen von unten und auf dem Kopf liegend - angebracht sind hier schon die Auflagen für den Container (aus Messing) sowie kleine Winkel (in schwarz), um den Aufbau am Fahrzeugrahmen zu verschrauben und den Aufbau mittig zu halten.





Die nächsten Schritte befassen sich dann schon mit dem Kernstück des Abrollaufbaus, dem Hakenarm - dieser ist zweigeteilt, damit man Container auch absetzen und nicht nur kippen kann.
Auf dem Bild sind die beiden Seitenteile des hinteren Armteils zu sehen - die beiden grauen Elemente sind Hakten, die später den Container einerseits arretieren und andererseits für die automatische Klappenverriegelung des Containers zuständig sind.




Ein paar mehr Teile sind noch dazugekommen - eine Feder , die den grauen Schlitten immer wieder Richtung Heck des Aufbaus zieht, sowie ein Hebel mit einer Rolle - liegt der hintere Teil des Hakenarmes auf dem Aufbau auf, wird der Hebel mit der Rolle dran an den Arm gedrückt und der Schlitten Richtung Fahrzeugfront geschoben - dadurch wird eine Mechanik unter dem Container entlastet und der Haken, der die Klappe des Containers arretiert, von der offenen in die geschlossene Position gebracht und die Klappe kann sich nicht mehr öffnen.
Wird der gesamte Hakenarm aber angehoben, liegt kein Druck mehr auf den Rollen, der Schlitten wird durch die Feder nach vorne gezogen und die Klappe des Containers automatisch freigegeben, sodass die Ladung ausgekippt werden kann.
Ich hoffe, die Erklärung war einigermaßen verständlich :)






Einmal die Unterseite des Containers mit der Mechanik - die Klappenverriegelung ist im abgeladenen Zustand immer m Status "verschlossen" - erst beim Aufziehen auf den Abrollaufbau und anheben des selbigen über die oben angesprochene Mechanik wird die Klappe beim Abkippen (nicht absetzen) freigegeben.

 

Hasi

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Weiter gehts - beide Seitenteile des hinteren Hakenarmes werden mit 3 Stangen verbunden, wobei die linken beiden in der Mitte ein Langloch zur Führung der Schläuche des Ausschubzylinders im vorderen Hakenarm, der auf der ganz rechten Strebe aufliegen wird. Hier sieht man auch besser die Rollen der beiden Hebel, die die beiden grauen Schlitten für die Klappenverriegelung in Platz halten. Die beiden äußeren Haken sind starr und bilden den Endanschlag für den Container - die grauen Schlitten sind beim aufgezogenen Container in der gleichen Stellung wie die äußeren Haken; erst beim Kippfvorgang sind sie wieder in dieser Position wie auf dem Foto und geben die Klappe des Containers frei.




Auf diesem Bild noch einmal die bisher zusammengebauten Teile.




Vom Zusammenbau des vorderen Hakenarmes habe ich irgendwie weniger Bilder gemacht - war wohl zu sehr im Eifer des Gefechts :D
Hier zunächst ein Bild vom Ausschub des vorderen Hakenarmes - dieser besteht aus zwei Aluteilen, welche miteinander verschraubt werden. Der Teil, an dem oben der Messinghaken sitzt, ist dabei massiv - der untere Teil ist hohl, da dort der Zylinder für den Ausschub untergebracht ist.




Auf diesem Bild sieht man den verbauten Ausschubzylinder - leider ist das Bild etwas dunkel geraten, was ich vorher nicht richtig gesehen hatte. Ich hoffe, ihr könnt dennoch genug erkennen.




Nachdem der Zylinder verbaut ist, kommen an den Ausschub noch seitlich zwei Stahlplatten zur Unterstützung der Verschraubung von Haken-"Hals" und unterem Teil. Der gesamte Ausschub wird dann in ein weiteres Stahlteil eingeführt, wodurch sich zusammen der vordere Hakenarm ergibt. An diesem werden außen die beiden Hubzylinder angebracht und dieser kippt beim Absetzen des Containers auch mit nach hinten.
Zum Transport haben alle Zylinder übrigens ein klein wenig Öl drin, weswegen die Zylinderausgänge mit einem Schlauch verbunden sind - die Schlauchführung erfolgt später innerhalb des Stahlteils.




Nun werden beiden Teile des Hakenarmes miteinander verbunden - damit ist der Hakenarm dann auch schon komplett:





Ich hatte weiter vorne im Bericht schon einmal einen Hilfszylinder erwähnt... dann bauen wir ihn mal ein ;) Genauer gesagt, bauen wir den Umlenkhebel in den Aufbaurahmen ein. Über diesen Umlenkhebel wirkt der Hilfszylinder auf den vorderen Teil des Hakenarmes mit dem Ausschub. Der Hebel ist hier noch mit Schrumpfschlauch "gesichert", da ich nicht immer die C-Clips entfernen will, wenn ich da nochmal ran muss. Bin mir noch nicht sicher, ob ich den Hebel und die restlichen Stahlteile des Aufbaus farblich absetze (in Wagenfarbe = gelb, wie die Mulde und Fahrerhaus auch) oder in schwarz oder sie vielleicht auch einfach in "natura", wie sie sind, lasse.




Der Hilfszylinder - er wird mit dem Halter links dann am Fahrzeugrahmen angebracht, nicht am Aufbaurahmen. Bei dem passenden Lesu-Rahmen sind schon entsprechende Löcher vorhanden, bei einem eigenen Rahmen muss man diese natürlich erst noch selbst einbringen.




Damit ist der Abrollaufbau an sich auch eigentlich schon fertig :) Es fehlt natürlich noch die komplette Verschlauchung der Zylinder, das Anbringen des Hydrauliktanks sowie der -pumpe und -ventile, aber das kommt dann später, wenn ich weiß, wo alles im/ am Fahrzeugrahmen unterkommt. Außerdem macht es das Arbeiten etwas leichter, wenn man nicht ständig zwischen allen Schläuchen durch rumhantieren muss ;)
Zwei Bilder habe ich noch - eins ohne Hubzylinder und eins ohne die hinteren Rollen, wie ich festgestellt habe... fügt einfach beide gedanklich zusammen :D






Das wars dann auch tatsächlich soweit erstmal mit dem Abrollaufbau bis hierhin - der Bau verlief an sich problemlos, wobei mir leider 3 bestimmte Unterlegscheiben fehlten. Es waren die 2, um die Hubzylinder am Hakenarm zu arretieren und eine, die die Stange, mit der der Ausschubzylinder im Stahlteil des vorderen Hakenarmes gesichert wird, arretiert.
Hier hat mir SCM, wo ich den Abrollaufbau kaufte, unkompliziert weitergeholfen und die Teile nachgeordert :)

Ansonsten - weiter gehts mit dem Chassis!
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Hasi

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Dann wollen wir mal :)

Bevor wir mit dem Chassis beginnen, erstmal ein Überblick der Lieferung - in den Pappboxen rechts ist jeweils eine Achse drin; ich habe exemplarisch mal eine fürs Foto darauf gelegt.
Zusätzlich habe ich ein Low-Profile-Servo der Marke Feetech mit 20kg mitbestellt für die Lenkung und einen Beier SFR-1 als Fahrtregler, Licht- und Soundcontroller. Das kleine Feetech-Servo mit 1,8kg wird zur Entriegelung der Anhänger-Zugmauls benutzt.




Ich habe dann damit begonnen, die beiden Rahmenhälfte zusammenzuschrauben - hier (2. Bild) das vordere Ende mit einer Tamiya-Quertraverse. Man sieht hier sehr gut eine Aussparung für ein Servo - das Lenkservo wird hier liegend montiert aufgrund des Anlenkpunktes der Lesu-Lenkachsen (egal, ob angetrieben oder nicht).
Ich hatte hier anfangs noch die falschen Rahmenteile - zumindest eines. Man sieht, dass das auf Bild untere Teile keine Aussparung für einen Servo hat... und wie ich nachher festellen durfte, passten auch ein paar andere Löcher nicht bzw. fehlten. Die Artikelnummer der Rahmenseite mit Servoaussparung passte, das andere Rahmenteil aber irgendwie nicht - möglicherweise ein Verpackungsfehler.
Da ich das aber erst festgestellt habe, nachdem ich schon Schrauben verschraubt und kleine Kratzer eingebracht hatte, hatte ich mir daher dann bei Lili-Modellbau zwei neue Rahmenteile besorgt. Vorteil: So hätte ich die alten Rahmenteile als Bohrschablone nutzen können für den MAN F8-Plan... zu dem Zeitpunkt war der noch aktuell.









Nachdem die vordere Rahmentraverse verschraubt ist und die hintere, gekröpfte ebenfalls, wie auf dem folgenden Bild zu sehen, habe ich damit begonnen, die Hinterachspendelei zusammenzubauen.
Das ist schon ein anderes Qualitätslevel als die sonst von mir verbaute ScaleDrive-Pendelei, kostet dafür aber auch mehr... bei der Lesu-Pendelei ist dafür alles aus Metall.






Die zusammengebauten Federpakete und die Längslenker zur Achsführung:






Apropos Achse - die Lesu-Achsen sind komplett aus Metall und per Seilzug sperrbar. Letzteres erfordert daher mindestens ein zusätzliches Servo, aber die Qualität der Achsen gegenüber z.B. den selbstsperrenden von Carson spricht für sich. Ein weiterer Vorteil der Lesu-Achsen gegenüber jenen von Carson ist, dass der Durchtrieb mittig sitzt, nicht wie bei Carson außermittig.
Auf dem Bild zu sehen eine normale angetriebene Achse mit Durchtrieb, nicht lenkbar.




Rein mit den Achsen in die Pendelei (die hintere bzw. auf dem Bild rechte natürlich ohne Durchtrieb) und fertig ist das Hinterachsaggregat - bis auf die fehlende Kardanwelle, die hatte ich hier noch nicht bestellt.

 

Hasi

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Weiter geht es dann mit der Vorderachse bzw. den Vorderachsen - zunächst einmal ein Bild, wie die Achsen verpackt sind:




Auch von den Vorderachsen bin ich sehr begeistert, denn wie ich feststellen durfte, arbeitet Lesu hier mit Doppelgelenkkardans.




Der Rest ist ähnlich aufgebaut wie bei den hinteren Achsen - anbei ein Bild einer angetriebenen Lenkachse ohne Durchtrieb:




Angebaut am Rahmen werden die Achsen mit Federpaketen, die Lesu ebenfalls anbietet - ich habe hier (wie bei der Hinterachspendelei auch) die Variante mit +9mm Höherlegung verwendet, da der Abroller auch auf die Baustelle soll.




Achse und Federpaket zusammengeführt - man sieht hier auch sehr gut den Anlenkpunkt zur Lenkung der Achse direkt rechts neben der "103" des Federblattes.





Ich hatte dann die Vorderachse an den Rahmen angeschraubt und einmal geschaut, wie alles mit der MAN F8-Hütte und dem Abrollaufbau zusammenpasst. Gefällt mir als 3-Achser mit 6x6 auch sehr gut, aber wie schon erwähnt: Ich wollte 8x8 und das Vorbild hatte ebenfalls 4 Achsen :cool:




Also flugs die zweite angetriebene Lenkachse (jene mit Durchtrieb, was man hier besser sieht als bei dem Bild der Hinterachse) mit ihrem Federpaket verheiratet. "Durchtrieb" bedeutet übrigens, dass die Achswelle durch des Gehäuse verläuft und sich somit der gesamte Antriebsstrang immer in die gleiche Richtung dreht ab Verteilergetriebe - bei Tamiyas Achsen z.B. sitzt auf jeder Seite des Differentials ein Kegelrad, wodurch das Eingangs- und das Ausgangskegelrad unterschiedliche Drehrichtungen haben.





Ich musste die Achsen dann auch direkt einmal an den Rahmen schrauben - das erste Bild ist die Konfiguration, wie es seitens Lesu und für moderne Trucks (wie oben erwähnt) vorgesehen ist - das zweite Bild zeigt dann, wie die zweite angetriebene Lenkachse für alte LKWs wie den MAN F8 eigentlich positioniert sein müsste. Bis hierhin war ich noch überzeugt, dass alles klappt, wie ich mir das vorstellte.
Hat man so mal alles zusammengestellt, merkt man erstmal, was für ein Monster das doch wird :cool:



 
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Hasi

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So, ein wenig hat es wieder gedauert... die Schreiblust war einfach nicht da. Nun aber, im drölfzigsten Versuch (oder so), gibt es ein neues Update :)

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Ab hier fing dann auch das Gebastel an, denn: Stand jetzt sollte es immer noch ein MAN F8 werden.
Generell wird es ab jetzt ein wenig schwieriger, da es keine Anleitung für das Chassis an sich gibt - das Modell kommt als ARTR (also ohne Fernsteuerung, ansonsten aber RTR), ist also schon zusammengebaut.
Zusätzlich kann Lesu natürlich frei aus allen Teilen kombinieren, die aber so nicht zwangsläufig in dieser Kombination im Handel zu erwerben sind.

Das hat sich besonders im folgenden Punkt bemerkbar gemacht - der Anlenkung für die beiden Vorderachsen. Kauft man diese, ist dort zwei mal folgendes "Konstrukt" enthalten (siehe Bild): Eine Montageplatte und ein Umlenkhebel, kugelgelagert.




Gedacht ist, den Hebel mit den vier Schrauben am Rahmen zu befestigen... das funktioniert bei der 1. Vorderachse (VA) auch noch wunderbar, bei der 2. VA allerdings nicht mehr, da der Abrollrahmen breiter ist als z.B. der Hilfsrahmen für einen Kippaufbau. Zusätzlich sind leider kaum Bilder vom Chassis ohne Anbauteile zu finden, zumindest in guter Qualität - es war also recht viel probieren dabei.
Auf dem folgenden Bild sieht man gut, wie es gedacht ist... und dass es nicht funktioniert :D




Die Lösung war dann, die Montageplatte wegzulassen und eins der vorhandenen Löcher vom Abrollerrahmen zu nutzen - passt wunderbar, ich habe sicherheitshalber noch eine kleine U-Scheibe zwischen Rahmen und Kugellager des Hebels gelegt, damit das Lager nicht direkt aufliegt. Kleiner Hinweis vorab: Dies ist nicht die richtige Position, wenn man die beiden Vorderachsen in der angedachten Konfiguration verwendet, dann wird der Hebel woanders angeschraubt (wie ich nachher festgestellt habe).




An der 1. VA kann man das ganze einfach getrost montieren, das passt an sich Plug & Play. Das Loch im Rahmen wird nachher vom Servo ausgefüllt, dazu gibts auf späteren Bildern noch was zu sehen. Hier sieht man auch sehr gut, wie die Umsetzung vom Hebel auf die Achse funktioniert. Auch hier wieder ein kleiner Hinweis: Der Hebel an der 1. VA ist zu kurz, hier braucht man einen längeren Hebel - der allerdings nicht im Set für zwei gelenkte Achsen (Art.Nr. G-6020) enthalten ist, sondern nur bei dem für eine Achse (Art.Nr. G-6019). Bei der Verwendung bei Eigenbauten ist das vermutlich uninteressant, hier aber durch die Anordnung des Lenkservos notwendig.






Auf diesem Bild sieht man, dass das Servo (Low Profile) liegend eingebaut wird. Ich habe hier Low Profile genommen, damit ich auf der anderen Seite (wie auch ARTR vorgesehen) ebenfalls ein Low Profile-Servo für die Achssperren eingebaut werden kann. Wer eine andere Lösung dafür bevorzugt, kann auch ein Standard-Servo verwenden.
Mit dem korrekten, längeren Hebel bin ich am Servohebel übrigens noch ein Loch weiter Richtung Drehpunkt gegangen.




Das große Problem tritt nun aber bei der Anlenkung der 2. VA zutage - auf dem folgenden Bild habe ich den Umlenkhebel rot umrandet, den Anschlagpunkt an der Achse grün.
Trotz der beiden gleich langen Umlenkhebel hatte ich eine Lösung gefunden, die Verbindung der beiden Hebel vernünftig hinzubekommen - siehe zweites Bild, ich habe hier eine Gewindestange selbst gebogen.
Im zweiten Bild sieht man auch sehr gut den geringen Abstand zwischen Umlenkhebel und Anschlagpunkt 2. VA.







Die Kürze des Anlenkhebels der 2. VA war auch der Grund, warum ich die Lenkgeometrie nicht richtig hinbekommen habe. Der Lenkausschlag war einfach nicht gleich zu beiden Seiten, nachdem ich das Problem des generell zu geringen Ausschlags der 2. VA gelöst hatte.
Auf ddem zweiten Bild sieht man, wie ich die Lenkgeometrie geprüft habe - der Zollstock stellt die Mitte des Rahmens als Bezugspunkt dar, wobei die Mitte der beiden Hinterachsen korrekt gewesen wäre - man sieht aber auch so schon, dass es überhaupt nicht passt. Beide Vorderachsen sollten sich bei jeweils korrektem Lenkeinschlag auf einer Linie des Zollstocks kreuzen, bei meinem Versuch war das aber schon deutlich vorher - selbst mit dem Zollstock zwischen den beiden Hinterachsen hätte es nicht gepasst. Das erste Bild zeigt noch eine Lösung, wo ich den zweiten Umlenkhebel demontiert / eingespart habe, aber das brachte auch nicht den gewünschten Erfolg.






Alles herumprobieren / herumdoktern, alle Lösungen, die mir einfielen, führten wie gesagt nicht zum gewünschten Erfolg - umpositionieren des Umlenkhebels der 2. VA ging auch nicht einfach, da entweder die Befestigungen der 2. VA im Weg waren oder es sonst einfach nicht hingehauen hat.
Irgendwann war ich dann tatsächlich genervt und auch ein wenig enttäuscht, dass mein Plan vom MAN F8 30.331 nicht geklappt hat... aber da ich den Mercedes Benz Arocs auch immer schick fand und schon länger überlegte, welchen Truck ich mit einer Arocs-Hütte bauen will, ist dann die Entscheidung gefallen, aus dem MAN F8 einen Arocs zu machen, wie im Eingangsbeitrag schon erwähnt.
So zog als Basis dann ein Baukasten des Tamiya Arocs 3363 6x4 Classic Space als Sattelzugmaschine ein, aus dem ich dann alle Teile entnommen habe, die ich brauchte.
Schlauer wäre allerdings der Bausatz des Arocs 3363 6x4 Kippers gewesen aufgrund der Rückleuchten und weil bei der Sattelzugmaschine Teile vom Fahrerhaus fehlen (Handlauf, Trittstufe), die ich gerne gehabt hätte, aber das wusste ich da noch nicht.




Weiter dann im nächsten Teil :)
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Hasi

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Bevor ich mich aber weiter mit der Arocs-Hütte befasst habe, habe ich mich zunächst um das Heck des LKWs gekümmert.

Da ich die Möglichkeit haben möchte, irgendwann mal einen Anhänger zu ziehen, zum Beispiel einen Anhängetieflader oder einen Anhänger mit einem zweiten Container, hatte ich mir von Carson das Anhängerzugmaul gekauft.
Dieses lässt sich auch mit einem Servo öffnen, sodass ein ferngesteuerten An- und Abkoppeln möglich ist.

In der gekröpften Traverse von Lesu sind bereits Löcher für den Einbau eines Zugmauls vorhanden - leider passen die vier Befestigungslöcher aber nicht zum Zugmaul von Carson. Man kann das Zugmaul zwar auch ohne die vier Verschraubungen anbauen, hat dann aber deutlich mehr Verschränkungsmöglichkeit... was das Risiko erhöht, dass ein Anhänger in Schräglage schneller umkippen kann.




Ich habe daher die vier erforderlichen Löcher noch gebohrt und die Montageplatte des Zugmauls verschraubt.








Angedacht ist es, diese Traverse am Rahmenende anzubringen, da der Truck herstellerseitig (als fertiges Modell) ohne Zugmaul geliefert wird.




In dieser Position war mir das Zugmaul aber zu weit hinten; ich wollte nicht das Risiko eingehen, dass sie beim Auf- oder Abladen der Container nachher im Weg ist.
Daher habe ich da zwei vorhandene Löcher auf 3mm aufgebohrt und die Traverse weiter Richtung Rahmenmitte versetzt:




Die nächste Modifikation musste ich am Unterfahrschutz vornehmen. Dieser scheint für die Kipper-Variante vorgesehen zu sein, denn er wird normalerweise an den zwei roten Punkten (siehe Bild) mit der Hecktraverse verschraubt.
Das ist beim Kipper auch kein Problem, da der Hilfsrahmen für den Kippaufbau so breit ist wie der Fahrzeugrahmen - der Abrollaufbau jedoch nicht, daher muss der Unterfahrschutz tiefer angesetzt werden.
Durch die Tiefersetzung und die Versetzung der Hecktraverse war es dann auch nötig, die Halter des Unterfahrschutzes ein klein wenig anzupassen - wie man am linken sieht. Ich habe eine Aussparung für den Schraubenkopf geschaffen, sodass der Schraubenkopf der Traverse Plan am Rahmen anliegen kann.




Dadurch kann sich die Halterung zwar noch leicht bewegen, das wird später aber mit dem Halter für die Kotflügel gelöst.




Angebaut sieht der Unterfahrschutz dann so aus und die Stange liegt auf Höhe der Achsen, was mir gut gefällt. Die Schraubenköpfe sollen eigentlich innen vom Halter liegen und die Sicherungsmuttern außen, so fand ich es aber deutlich schöner.

 

Hasi

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Das nächste, was auf meinem Plan stand, war der Einbau eines Motors + Getriebes.
Da das Verteilergetriebe von Lesu ein 2:1-Getriebe ist, konnte ich nicht einfach einen Getriebemotor einbauen wie bei meinen anderen Trucks, da ich meine Trucks alle etwa gleich schnell haben will.
Durch das Lesu-Verteilergetriebe würde aber die Drehzahl halbiert werden gegenüber meinen anderen Trucks... also hieß es, Alternativen suchen und durchrechnen.

Entschieden habe ich mich letztendlich für einen Motor aus dem Hause Tamiya, der damals bei meinem gebraucht gekauften King Hauler dabei war: Tamiya #56526 - Truck-Motor TR Torque-Tuned 33T für LKW
Gepaart mit einem Lesu Planetengetriebe mit einer 14:1-Untersetzung kam ich dann schlussendlich auf fast die gleiche Drehzahl wie bei meinen anderen LKWs - ich glaube, es waren bei der Leerlaufdrehzahl (Nenndrehzahl habe ich für den Tamiya-Motor nicht) nur 10 Umdrehungen Unterschied, also zu vernachlässigen.

Das Lesu Planetengetriebe ist allerdings nicht für so lange Motorwellen wie vom Torque Tuned ausgelegt, daher musste die Motorwelle etwas gekürzt werden - auf dem folgenden Bild ist die Motorwelle auf Anschlag im Getriebe:




Platzmäßig war das ganze auch eine knappe Sache, da beim RTR-Modell normalerweise ein 2-Gang-Getriebe verbaut ist, wo der Motor dann schlussendlich über dem Lenk- und dem (hier noch nicht verbauten) Sperrservo sitzt.
Da ich aber auch irgendwo noch die Elektronik unterbringen muss, war das für mich keine Option, das so zu lösen - mal abgesehen vom Preis fürs Getriebe und dass ich es auch gar nicht brauche.




Der beim Planetengetriebe enthaltene Halter war für mich leider nicht brauchbar, also hieß es, einen eigenen zu bauen - Basis dafür war ein 1mm Messingblech.
Mit viel Messen und anzeichnen entstand nach und nach der Motorhalter - glücklicherweise direkt im ersten Versuch :D

Zuerst mittig ein Loch gebohrt:




Abstände der Schraublöcher des Motors vermessen, angezeichnet und die Löcher eingebracht:




Angezeichnet, was weg und wo gekantet werden muss - "Kant" ist dabei das Maß, wo der Motorhalter innen am "U" das Rahmens anliegt, "Rahmen" ist die Breite zwischen den "U"-Streben beider Rahmenteile.
Ich hoffe, die Erklärung ist verständlich :D




Danach wurde gekantet, geschnitten und anprobiert - passt :)




Befestigt habe ich den Halter auf beiden Seiten mit jeweils drei Schrauben. Und wie das immer so ist... auf jeder Seite ist mir ein Bohrloch verlaufen.




Da ich einen kleinen Denkfehler beim Kanten hatte und so noch auf jeder Seite des Halters 1mm Platz zum Rahmen war, war das allerdings zum Glück ein kleines Problem.
Ich habe das verlaufene Loch im Halter passend erweitert - dadurch konnte ich natürlich dort kein Gewinde mehr einbringen, aber der Platz für die Schraube war da.
Auf jeder Seite vom Motorhalter wurde dann noch ein weiteres Stück 1mm Messingblech aufgebracht, passend zu den vorhandenen Löchern und das jeweils verlaufene Loch korrekt gebohrt und mit Gewinde versehen und miteinander verschraubt. Außerdem habe ich die Form des Halters im Bereich des Motors noch angepasst und verschönert :)
Warum das ganze Theater und nicht einfach eine Mutter nehmen? Ganz einfach, das wird nachher verdammt eng da und irgendwann dann mal die Mutter dort wieder anzubringen würde ein Geduldsspiel, das ich nicht spielen will :LOL:




Während der Verschraubung habe ich die beiden äußeren Bleche noch mit dem Motorhalter verlötet, sodass da nichts verrutscht. Das Gewinde ist auch so durchgängig, dass die beiden Teile nicht auseinander gezogen werden oder unter Spannung stehen.




Fertig - alles sitzt, passt, wackelt nicht und hat Luft :)
Man sieht hier auch, dass das Sperrservo (rot) bereits eingebaut ist und hat einen guten Blick von oben auf die Anlenkung/Ansteuerung der beiden Lenkachsen.

 
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Hasi

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Wenn ich Muße finde, Herr Benni, auf jeden Fall :p

Eigentlich hatte ich als Ziel, meinen Kippauflieger endlich fertig zu stellen.... da muss ich eigentlich nur die Elektronik fertigstellen, aber genau die wurmt mich und die Kiste dafür ist auch auseinandergeflogen....
Schauen wir mal.
 
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