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LiPo Lipo Akku - Daten und Empfehlungen

Mred

Mitglied
Lithium-Ionen Polymer Sekundärbatterie (Lipo Akku)

Ziel des Themas

Es gibt schon zahlreiche gute Infos zu Lipo Akkus und Ladetechnik (auch hier im RCMP), daher nenne ich hier die technischen Grenzen des Lipos, stelle sie den Empfehlungen von Herstellern, Händlern und erfahrenen Benutzern gegenüber und versuche die Vor- und Nachteile zu zeigen. Für technisch Interessierte habe ich in der Linksammlung einige Dokumente zusammengetragen die meine Angaben belegen und noch sehr viel mehr Informationen beinhalten.

Ich würde mich auch freuen, wenn die Linksammlung mit Quellen zu Akku Wissen (von Herstellern, Industrie, Unis), auch Akku Datenblätter wären interessant, ausgebaut wird (Vorschläge schaue ich mir gerne an). Links zu nicht belegten Beschreibungen aus Foren oder von Shops würde ich als Empfehlung sehen.

Inhaltsverzeichnis


Empfehlungen versus technische Daten

Die meisten Mitglieder wiederholen Informationen die sie gelesen haben und ergänzen diese mit ihren eigenen Erfahrungen. Akku Benutzer wollen auch meistens nicht alle Fakten im Detail wissen und beschweren sich teils über zu technische oder „wissenschaftliche“ Erklärungen. Es gibt aber auch Mitglieder die sich mit Halbwissen nicht zufrieden geben und sich tiefer in das Thema einarbeiten wollen.

Es gibt allgemein gültige technische Daten und Empfehlungen die gerade für Einsteiger wichtig sind. Diese Empfehlungen resultieren auch aus den Erfahrungen mit unterschiedlichen Modell Gattungen. Ich werde hier nur allgemeine Eckdaten und Empfehlungen auflisten. Spezial Akkus wie Hochvolt (HV 4,35 Volt Zellenspannung) oder Niedertemperatur (bis -40 Grad Celsius) sind hier nicht berücksichtigt.

Empfehlung und technische Eckdaten

EmpfehlungTechnische Daten
Nennspannung3,7 Volt / Zelle
Maximale Ladespannung4,10-4,15 Volt / Zelle4,2 Volt / Zelle (absoluter Grenzwert 4,23 Volt)
Maximaler Ladestrom1 C
Minimale Entladespannung3,7-3,3 Volt / Zelle3,0 Volt / Zelle (absoluter Grenzwert 2,5 Volt*)
Entladetemperatur0 bis +40 Grad Celsius-20 bis +60 Grad Celsius
Ladetemperatur+10 bis +40 Grad Celsius0 bis +45 Grad Celsius

* Die meisten Hersteller geben 3 Volt als unterste Grenze der Entladespannung an. In einigen technischen Artikeln wird 2,5 Volt als unterste Grenze genannt. Man kann davon ausgehen, dass die 2,5 Volt einen Akku nicht unbrauchbar machen, man muss aber damit rechnen, dass die Eigenschaften des Akkus dauerhaft negativ beeinflusst werden.

Maximale Ladespannung

Überschreiten der maximalen Ladespannung bzw. Ladeschlussspannung pro Zelle würde diese bleibend schädigen. Ab 4,15 Volt beginnt die Zyklenfestigkeit deutlich abzunehmen (Reduzierung der Kapazität unter 80%). Um eine Hausnummer zu nennen - zwischen 4 und 4,2 Volt liegen ca. 10 % Kapazitätsverlust bei bis zu 500 Ladezyklen und 20% bis 1000 Zyklen, ab 1500 Zyklen ca. 40%. Ob die genannten Ladezyklen auf unsere Modellsport Akkus zu übertragen sind, kann ich nicht belegen aber schon die Tatsache, dass alleine die Ladeschlussspannung die Kapazität deutlich beeinträchtigt, sollte zum Nachdenken anregen.

Das nachfolgende Lade-Diagramm zeigt den Verlauf der Ladung eines leeren Akkus.

Entladeschlussspannung: 6,634 V (3,294 V / 3,296 V)
Ladeschlussspannung: 8,461 V (4,205 V / 4,204 V)
Ladestrom: 5 A

MLine_L_420V.PNG

Das Ladediagramm zeigt, dass die Kapazität bis zum Erreichen der Ladeschlussspannung linear steigt, danach flacht die Linie ab und steigt nur noch leicht. Bei 8,3 Volt (4,15 V/Zelle) werden ca. 88% der geladenen Kapazität erreicht.

Anmerkung des Autors:
Das Diagramm basiert auf einen komplett entladenen Akku.

Minimale Entladespannung

Unterschreiten der minimalen Entladespannung bzw. Entladeschlussspannung pro Zelle würde diese bleibend schädigen. Technisch gesehen gilt eine Zelle als tiefentladen, wenn sie weniger als 2,5 Volt Spannung abgibt (egal ob mit oder ohne Last, weniger als 2,5 Volt darf eine Zelle nicht haben). Dieser Wert ist jedoch abhängig vom Akkuhersteller und bewegt sich zwischen 2,7 und 3,3 Volt. Meine Tests mit verschiedenen Lipo Akkus für den Modellsport ergaben eine relativ lineare Spannungsabnahme des voll geladenen Akkus bis zur Nennspannung von 3,7 Volt, danach viel die Spannung sehr schnell ab. Die entnommene Leistung lag bei einer Entladespannung von 3,7 Volt bei ca. 85 % der Akku Kapazität, bei 3,3 Volt bei ca. 95%.

Diese Angaben beziehen sich auf neue Akkus und werden sicher je nach Alter, Typ und Hersteller etwas abweichen, sie sollen auch nur dazu dienen, die Risiken einzuschätzen und sinnvolle Einstellungen zu finden. Da man im Modellsport häufig schnelle Alterung für mehr Leistung in Kauf nimmt, muss jeder Nutzer für seinen Einsatzzweck entscheiden, wo er die Grenze sieht.

Das nachfolgende Entlade-Diagramm zeigt den Verlauf der Entladung eines voll geladenen Akkus.

Ladeschlussspannung: 8,438 Volt (4,200 V / 4,200 V)
Entladestrom: 4 A
Entladeschlussspannung: 6,066 Volt (2,996 V / 3,109 V)

MLine_E_300V.PNG

Das Diagramm zeigt sehr schön, warum man in der Praxis mit der Akku schonenden Empfehlung der Entladespannung zwischen 3,3 und 3,7 Volt gut leben kann. Ab Erreichen der Nennspannung von 7,4 Volt sinkt die Spannung sehr schnell ab, bis dahin wurden 85% der Kapazität entnommen, ab 6,6 Volt sind es schon 97%. Die restlichen 3% entsprechen bei diesem Beispiel ca. 3 Minuten. Bei höherer Strombelastung wird die Zeit zwischen Erreichen der Nennspannung und Entladespannung noch kürzer sein. Es besteht also kein Grund (außer vielleicht im Rennsport), den Akku unnötig zu altern, wenn man schon mit 3,6 Volt Entladespannung die Lebensdauer des Akkus deutlich erhöhen kann.

Anmerkung des Autors:
Das Diagramm basiert auf einen voll geladenen Akku.

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Gefahren in der Praxis

Das Laden der Akkus ist relativ unkompliziert, man stellt die Anzahl der Zellen und die Ladespannung ein (dazu gibt es detaillierte Anleitungen) und das Ladegerät schaltet den Ladevorgang ab, sobald diese Spannung erreicht ist, der Akku ist geladen. Der Ladevorgang wird von der Ladeelektronik permanent überwacht.

Beim Entladen des Akkus im Modell muss auch der Entladevorgang überwacht werden um eine Tiefentladung zu vermeiden bzw. den Akku nicht weiter zu entladen als gewünscht. Meistens wird die Stromversorgung über einen Fahrtenregler (ESC) erfolgen. Ein ESC (Electronic Speed Controller) verfügt über ein LVC (Low Voltage Cutoff), welches beim unterschreiten einer bestimmten Spannung die Leistung eines Motors reduziert bzw. den Motor abschaltet.

Schon beim Anschließen des Akkus besteht die Gefahr, dass der ESC die richtige Anzahl der Zellen nicht automatisch erkennt, daher empfehlen ESC Hersteller die Zellenzahl fest einzustellen. Die richtige Zellenzahl ist wichtig für den LVC, da dieser nach der Gesamtspannung entscheidet. Es ist ratsam, bei einem neuen ESC und/oder Akku den Entladevorgang mit einem Lipo-Checker im Betrieb zu prüfen um die gewünschte Cutoff Einstellung zu finden. Ein Lipo-Checker gehört unbedingt zur Grundausstattung und sollte beim Fahren/Fliegen immer dabei sein. Wenn beim Entladen ein Unterschied der Zellenspannungen erkennbar ist, muss die Differenz für den Cutoff einkalkuliert werden.

Wichtig ist hier auch, dass das BEC (Battery Eliminator Circuit) nicht abgeschaltet wird, das Lenkservo und andere Komponenten die darüber gespeisst werden, können weiter Strom aus dem Akku beziehen. Lenkservo oder Beleuchtung werden weiterhin Strom verbrauchen, daher sollte ein entladener Akku unbedingt vom ESC getrennt werden. Vergisst man den ESC abzuschalten, könnte der Akku tiefentladen werden.

Zellendrift

Bei der Herstellung von Lipo Akkus werden die verwendeten Zellen selektiert, damit möglichst gleiche Zellen ein homogenes System ergeben. Jeder der Lipo Akkus verwendet, wird auf seinem Ladegerät oder dem Lipo-Checker die Spannung der einzelnen Zellen ablesen können und je nach Auflösung wird man einen Unterschied erkennen.

Bei neuen, qualitativ guten Akkus wird sich der Unterschied nach dem Laden mit Balancer im Bereich von wenigen Millivolt bewegen. Wichtig ist jedoch, wie groß der Drift nach dem Entladen der Akkus ist, je kleiner desto besser. Bei guten Akkus wird sich der Spannungsunterschied der entladenen Zellen im zweistelligen Millivolt Bereich bewegen. Je mehr ein Akku entladen wird, desto größer kann der Zellendrift werden, da kann das Delta auch über 100 mV betragen. Je größer der Drift, desto geringer ist die nutzbare Kapazität und desto problematischer die Überwachung am ESC. Achtung - der Drift ist am Ende des Entladevorganges am größten.

Wenn z.B. die niedrigste empfohlene Entladespannung von 3,3 Volt bei einem 2S Akku angewendet wird, darf der Zellendrift beim Entladen nicht größer als 600 Millivolt werden, damit die schlechtere Zelle nicht unter 3 Volt zu tief entladen wird. Je mehr Zellen ein Akku hat, desto kleiner darf der Zellendrift sein. Das Beispiel bezieht sich auf eine schlechte Zelle im Akku. Ein Batteriesystem ist nur so gut wie seine schwächste Zelle - je schlechter eine Zelle, desto geringer ist die Kapazität bzw. Entladespannung. Je schlechter eine Zelle wird, desto höher ist auch das Kurzschlussrisiko mit Brandgefahr.

Alterung

Jeder Akku hat eine begrenzte Lebensdauer, das ist die Zeit zwischen Anschaffung des Akkus und dem Zeitpunkt, an dem der Akku nicht mehr nutzbar ist. Die Alterung erfolgt je nach Nutzung und im Bereich Modellsport würde ich die Anzahl der Vollzyklen bei guter Behandlung auf 500-1500 einschätzen.

Die Alterung entsteht durch Veränderung der Zellen und man muss unterscheiden zwischen der unvermeidbaren Alterung durch Betrieb oder Lagerung und die vermeidbare Alterung durch extreme Benutzung oder unsachgemäße Behandlung.

Zyklenlebensdauer - abhängig von Lade-/Entladestrom, Temperatur (siehe Empfehlung und technische Daten)
Kalendarische Lebensdauer - Alterung in Abhängigkeit von Ladezustand und Temperatur

Lagerung

Bei Zimmertemperatur oder im Kühlschrank mit ca. 40-50% Ladezustand oder 3,6-3,8 Volt/Zelle. Bei 1% Selbstentladung der Zellen im Monat, sollten diese alle 3 Monate geprüft und nachgeladen werden. Von Lagerung bei Minus Graden würde ich eher abraten, da diverse Tests schon gezeigt haben, dass die Kapazität dadurch abnehmen kann.

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Mred

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Betrachtungen zur Alterung

Kalendarische Lebensdauer

Die kalendarische Alterung ist der Kapazitätsverlust eines Akkus pro Jahr nur durch das Lagern. Die Angaben gehen von 6 bis 10 Jahre bei einer Rest-Kapazität von 60-70%. Bei Kapazitäten unter 70% spricht man von EOL (End Of Life).

Vor ca. 9 Jahren habe ich diverse Carson Akkus getestet und einen davon habe ich nur sehr wenig benutzt (weniger als 15 Vollzyklen), er eignet sich daher gut für einen Blick auf die kalendarische Alterung. Es handelt sich um folgenden Akku:

HerstellerCarson
Artikel-Nummer50 060 8098
Nennspannung7,4 Volt
Kapazität C3400 mAh
Ladestrom 1 C max3,4 A
Entladestrom 40 C max136 A
Zellen-Zahl / Schaltung2 - 2s2p
Gewicht213 g
Energiedichte118,12 Wh/kg
Hardcase Side by Side138,3x47x23,3 mm

Beim Test in 2011 ist beim Entladen mit 1C aufgefallen, dass eine Zelle einen hohen Drift von 0,34 Volt zeigte. Die entnommene Kapazität war damals 3306 mAh. Beim heutigen Entladetest mit 4A wurden 3035 mAh entnommen und der Drift einer Zelle war 0,268 Volt. Das sind heute 2021 genau 91,8 % der 2011 entnommenen Kapazität. Der gleiche Akku hat also nach 9 Jahren Lagerung nur 8,2% seiner Kapazität verloren, wobei der Zellendrift deutlich geringer aufgetreten ist. Dieser Akku wurde in einer Metallkassette bei Raumtemperatur aufbewahrt d.h. im Winter etwa bei 19 und im Sommer bei bis zu 37 Grad Celsius. Ich habe den Akku in den 9 Jahren auch nur selten nachgeladen, die Pflege war also eher schlecht.

Ich würde daraus für mich schließen, dass die kalendarische Alterung eines Lipo Akkus bei guter Pflege, also Zellenspannung bei 3,6 bis 3,8 Volt und Raumtemperatur um die 20 Grad Celsius und Kontrolle alle 3 Monate zu vernachlässigen ist. Ein Akku müsste also mind. 10 Jahre nutzbar sein. Das bedeutet aber auch, dass man besonders auf die Belastung beim Laden/Entladen achten muss.

Aktuelle LiPo Akkus mit immer höherer Energiedichte reagieren instabiler auf lange Lagerung. Dazu fehlen mir die Erfahrungswerte daher würde ich die o.g. Einschätzung nicht 1:1 auf solche Akkus übertragen wollen. Laut Expertenaussagen ist es vorteilhafter solche Akkus zu belasten als sie ungenutzt zu lagern.

Lagerbedingungen:

Zellenspannung3,6 bis 3,8 Volt
Temperaturca. 20 Grad Celsius


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Zyklenlebensdauer

Nachdem bewiesen ist, dass ein Lipo Akku mindestens 10 Jahre nutzbar ist, auch wenn er lange gelagert wird, bekommt die Schonung im Betrieb eine hohe Priorität. Wie lange ein Akku nutzbar ist, entscheidet sich also hauptsächlich durch das Laden und Entladen.

Killerkriterien
Unbedingt zu vermeiden da der Akku schnell beschädigt wird. Die Lebensdauer bewegt sich zwischen sofort defekt bis kleiner 100 Ladezyklen.

Hohe Temperatur> 60 Grad Celsius
Tiefentladen< 2,5 Volt
Hoher Ladestrom> als zulässige C Laderate
Hoher Entladestrom> als zulässige C Entladerate
MechanikVerbiegen, Schläge, eindringender Sand, Staub oder Wasser

Schonkriterien
Bei einem Kompromiss zwischen Leistung und Schonung sollten deutlich mehr als 500 Zyklen möglich sein. Man findet Angaben wie Verdoppeln oder mehr als 1000, das kann ich jedoch nicht belegen).

Temperatur<= 40 Grad Celsius
Entladeschlussspannung>= 3,6 Volt
Ladeschlussspannung<= 4,15 Volt
Zyklenkeine Vollzyklen (leer/voll - 3,00/4,20 Volt), siehe Spannungen
EntladestromZulässigen Entladestrom des Akkus deutlich größer wählen als benötigt
Ladestrom1C (höhere Ladeströme fördern die Alterung)

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Mred

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Performance versus Lifetime

Die kalendarische Alterung unserer Lipo Akkus ist bei guter Pflege kein Problem, ganz anders sieht das beim Gebrauch aus. Vollzyklen (leer/voll) lassen unsere Lipo Akkus am schnellsten altern. Weitere Faktoren sind der Ladestrom, den wir direkt beeinflussen können und der Entladestrom, der vom Modell und der Motorisierung abhängig ist, aber auch da können wir durch die Wahl eines entsprechend Hochstrom fähigen Akkus beeinflussen.

Für den Vergleichstest wurde folgender Akku verwendet:

MLine 2S
Angaben des Herstellers/Importeurs

Nennspannung 7,4 Volt
Nennkapazität 5400 mAh
Ladestrom max. 2 C
Entladestrom max. 50 C
Ladeschlussspannung min 3 V

PerformanceLifetime
Ladeschlussspannung4,20 Volt (Z1 4,205 V, Z2 4,205 V)4,15 Volt (Z1 4,161 V, Z2 4,158 V)
Entladeschlussspannung3,00 Volt (Z1 2,996 V, Z2 3,109 V)3,60 Volt (Z1 3,550 V, Z2 3,577 V)
Kapazität geladen4873 mAh4521 mAh
Kapazität entnommen4915 mAh (91%)4205 mAh (78%)
Ladestrom5 A5 A
Entladestrom4 A4 A

Anmerkung: Die Kapazitätswerte wurden bei der Performance-Messung nicht vertauscht, es wurde tatsächlich etwas mehr entladen als geladen wurde.

Wenn man die entnommene Kapazität vergleicht, gab der schonend geladene und entladene Akku 13% weniger Leistung ab. In der Praxis wird man von den Einstellungen für den Cutoff am ESC und der Ladespannung am Ladegerät abhängig sein. Was die ca. 13% Leistungseinbuße beim Fahren bedeuten, hängt davon ab wie viel Strom das Modell verbraucht, die Zeit wird im Bereich 1 1/2 bis 15 Minuten liegen. Bei dem Test ist aufgefallen, dass die Problematik Zellendrift mit dem Grad der Entladung steigt.

Auf die Flieger gehe ich hier nicht ein, da sie aus Sicherheitsgründen die Akkus nie bis an die Entladegrenze leer fliegen.

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Mred

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Formieren (Formatting)

In zahlreichen Lipo Artikeln liest man, dass ein neuer Akku eingepflegt oder formiert werden muss um die volle Kapazität und die maximale Zyklenfestigkeit zu entwickeln. Häufig wird argumentiert, dass dadurch durch Lagerung entstandene passivierende Schichten an den Kathoden der Zellen abgebaut werden sollen.

Tatsächlich werden Lithium-Polymer Akkus "Ready To Use" ausgeliefert. Formierung und anschließende Reifung gehören zu den wichtigsten Prozessschritten in der Produktion von Lithium-Ionen-Zellen. Es geht hier um neue Akkus, die ja nicht jahrelang gelagert wurden (das Wiederbeleben/Auffrischen von gebrauchten Akkus ist ein anderes Thema).

Ich konnte im Netz keinen Artikel finden, der die o.g. Behauptung beweist oder glaubhaft erklärt. Vielleicht habt ihr ja einen technisch/wissenschaftlichen Artikel zu diesem Thema gefunden oder Aussagen von Akku-Herstellern?

Hier noch 2 Links zu interessanten Quellen:

Formierung und Reifung von Lithium-Ionen-Zellen
Akku-Mythen

Konditionieren oder Initialisieren (Priming)

In vielen Artikeln liest man, dass neue Lipo Akkus vor dem Gebrauch initialisiert oder konditioniert werden sollen. Ich habe bisher keine Herstellerangaben dazu gefunden, auch keinen wissenschaftlichen Artikel und auch keine Testreihe, die diese Aussagen beweisen würden. Eine Konditionierung entspricht ja eigentlich dem vorgesehenen Gebrauch d.h. der Akku wird durch die vorgesehene Verwendung konditioniert - ergo müsste es sich ja eher negativ auswirken, wenn der Akku vor dem eigentlichen Gebrauch mit hohen Strömen mit niedrigen Strom Zyklen initialisiere.

Hier ein Link mit der Definition zu Konditionierung
Begriffserklärung Konditionierung

What’s the difference between formatting and priming?” people ask. Both address capacities that are not optimized and can be improved with cycling. Formatting completes the fabrication process that occurs naturally during use when the battery is being cycled. A typical example is lead- and nickel-based batteries that improve with usage until fully formatted. Priming, on the other hand, is a conditioning cycle that is applied as a service to improve battery performance during usage or after prolonged storage. Priming relates mainly to nickel-based batteries
Quelle: BU-701: How to Prime Batteries – Battery University

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Mred

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Abkürzungen

Ah Amperestunde
BMS Batteriemanagementsystem
BoL Beginn of Life, zu dt. Lebensdaueranfang
CC Constant Current
C-Rate zu dt. Lade- oder Entladerate, Stromstärke auf die nominelle Batteriekapazität bezogen
CV Constant Voltage
DoD Depth of Discharge, zu dt. Entladetiefe
DRT Distribution of Relaxation Times
DVA Differential Voltage Analysis
EoL End of Life, zu dt. Lebensdauerende
LCO Lithium-Cobalt-Oxid
Li Lithium
LFP Lithium-Eisen-Phosphat
LMO Lithium-Mangan-Oxid
LiPF6 Lithiumhexafluorophosphat
mAh Milliamperestunden
NCA Lithium-Nickel-Cobalt-Aluminium-Oxid
NMC Lithium-Nickel-Mangan-Cobalt-Oxid
Pb Blei
SEI Solid Electrolyte Interphase
SOC State of Charge, zu dt. Ladezustand
SOH State of Health, zu dt. Gesundheitszustand

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