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Tech-Frage Kunststoffplatten für den Karosseriebau - z.B. Polystorol, ABS, PVC usw.

BAXL

Admin
Mitarbeiter
Ich bin auf der Suche nach Materialien, mit denen ich für mein Scaleprojekt eigene Karosserieteile anfertigen kann. Nun gibt es eine Vielzahl an Materialien, Materialstärken, Verarbeitungsarten und Klebstoffe. Es fällt mir schwer, eine gescheite Übersicht zu bekommen, insbesondere, was im Scale-Modellbau angesagt und sinnvoll ist.

Häufig wird Polystyrol genannt und auch in den höchsten Tönen gelobt. Was ist aber mit den übrigen Kunststoffsorten wie ABS, PVC, Forex, PP, Vivak und Acryl? Eine Übersicht gibt es im Architekturbedarf.

Mit Klebstoffen ist das ebenfalls spannend.

Was und wieviel lohnt es sich, für die üblichen Bautätigkeiten auf Vorrat hinzulegen?

Bei den Polystyrolplatten, welche Plattengrößen sind üblich bzw. empfehlenswert?
 

speedbraker

Mitglied
Bei der Menge kommt es halt stark drauf an, was und wieviel Du verarbeiten willst.
Ich hab mir neulich einen kleinen Vorrat angelegt, als ich mit dem Fall-Guy begonnen habe.
Klappt ja einiges nicht gleich aufs erste Mal und paar Sachen landen im Müll.
Reste hebe ich auf für kleine Schnipseleien zwischendurch.

Derzeit habe ich 4 Platten Polystyrol in verschiedenen Stärken daheim und zusätzlich noch 2 kleinere Forexplatten.
Das dürfte ne Weile reichen.

Plattengröße beim Polystyrol 50cm x 100cm
Forex 25cm x 50cm

Wegen der Versandkosten nehme ich lieber gleich ein bisserl mehr, als später nachzuordern.

Als Kleber kann ich den Ruderer empfehlen.
 

speedbraker

Mitglied
Forex hat ne weiche Oberfläche, da kann man mit etwas spitzem so ne Art Gravur einarbeiten.
Es ist aber auch wesentlich einfacher zu biegen.
Mit Polystyrol ist das wenn überhaupt nur sehr schwer zu machen.
 

BAXL

Admin
Mitarbeiter
Welche Dicken nimmst Du vorzugsweise? Ich denke 2mm ist am üblichsten, oder? Ich brauche Platten um Kotflügel an der Pritsche vom Unimog nachzubauen. Wenn ich da 2mm nehme, könnte ich die äußeren Rundungen auch noch andeuten.
 

speedbraker

Mitglied
Hier ist mein Lieblingsvideo von Headquake. Da kannst mal schauen, was man mit Forex (er nennt es anders, aber die Verarbeitung ist gleich) alles anstellen kann.


PS: MIt Forex wäre es einen Versuch wert, die Kotflügel aus einem Stück zu biegen und nicht aus mehreren Stücken Polystyrol zu kleben und dann zu schleifen.
Aber schau Dir mal das Video an. Es lohnt sich.
 

BAXL

Admin
Mitarbeiter
Klasse, einfach nur krass. Auch die Vintagebemalung zum Schluß und den Typen, den er modelliert hat...
 

BAXL

Admin
Mitarbeiter
Ich habe jetzt mal bei verschiedenen Anbietern die Preise für Polystyrol und Forex verglichen. Forex ist deutlich preiswerter als PS., PS ist nicht ganz 2,5 mal so teuer. Gefunden bei (nicht otto.de) architekturbedarf.de. Die haben sogar strukturierte Platten und sogar Aluplatten mit feiner Struktur.

Was mich jetzt noch beschäftig ist, ob man Polystyrol und Forex gescheit lackieren kann. Mit PS sollte es wohl klappen, aber wie ist es mit Forex. In dem Film oben, sieht man den Kollegen mit dem Pinsel rumquasen und es sieht mir fast aus, als würde er eine Art Wasserfarbe verwenden.
 

speedbraker

Mitglied
Forex habe ich noch nicht lackiert. Die Oberfläche ist auch nicht so glatt wie die von Polystyrol. Da müsste man also noch vorarbeiten.
Ein klein wenig füllern und grundieren. Polystyrol kannst Du gleich grundieren.
 

BAXL

Admin
Mitarbeiter
Forex wäre etwas für die Innenausstattung, speziell für Sitze, weil die sowieso eine rauere, matte Oberflächenbeschaffenheit haben. Ich glaube ich versuche es mit beiden Sorten einmal. Am besten bestelle ich gleich die größeren Platten im Architekturbedarf, weil da der Quadratmeterpreis sehr günstig wird. Man bekommt PS da auch farbig, ich dachte an Schwarz um am Chassis (beim Tamiya CC01) noch etwas anbringen zu können, ohne extra lackieren zu müssen. Dann bekäme der Mog auch endlich einen richtigen Tank und nicht so ein angedeutetes Relief. Vielleicht schneide ich dann auch die Pritsche ab und mache die neu. Die Möglichkeiten sind unzählig.
 

Stefan D.

Mitglied
Ich grab das Thema mal wieder hoch, da es bstimmt den ein oder anderen interessiert.

Ich arbeite hin und wieder mal mit PS (Polystyrol) ;).

Es lässt sich sehr einfach bearbeiten und auch sehr einfach kleben. Ich verwende zum Kleben den Contacta Liquid Professional Flüssigkleber von Revell.
Der löst die zu klebende Stellen an und verbindet diese fest miteinander. Das hält einwandfrei, ist nach ein paar Minuten weiterverwendbar und nach etwa 12 Stunden Aushärtungszeit Bombenfest!
Wenn man nur etwas "heften" möchte, ist Sekundenkleber ein gutes Hilfsmittel. Hält aber nicht so gut wie mit dem Revell Kleber!
Biegen kann man PS auch ganz einfach, entweder mit dem Heißluftfön oder im Backofen. Mit dem Fön vorher mal üben, wenn es zu heiß wird verzieht es sich und man kann das Teil entsorgen!
Bearbeiten kann man PS mit allem was einem liegt: Cutter, Scalpel, alle Arten von Feilen, Gravurwerkzeug, ... Nur mit dem Dremel muss man vorsichtiger sein, da PS ja eine Art Plastik ist - Schmiergefahr durch die Reibungswärme!
Am meisten werden Platten in der Stärke 2mm bis 4mm für Karosserien und Aufbauten verwendet, da man oft Rundungen an den Aussenkanten braucht und so auch genügend Material zum wegschleifen hat und diese dann auch stabil ist. 1mm und kleiner verwende ich nur für zB. aufgesetzte Türgriffe usw.

Lackieren lässt es sich genauso wie ABS usw. Einfach anschleifen, eventuell füllern und grundieren.

Man bekommt PS entweder im Architekturbedarf, Schreinereien oder bei verschiedenen Onlinehändlern.

Als alternative kann man auch Schaumplatten (oder auch Forex) verwenden, das ist noch einfacher in der Bearbeitung zu Handhaben, dafür aber schwerer zu lackieren. Das muss man vorher versiegeln das da auch ein Lack hält.
Kleben ist auch nicht so einfach wie PS, ich habe bisher noch nicht den richtigen Kleber dafür gefunden das es auch anständig hält.

Ich hoffe das diese Info's dem ein oder anderen weiter helfen! :thumbsup:
 

klaus52

Mitglied
Hallo Stefan, auch wenn der Threat schon etwas älter ist, mir Hilft er weiter.:thumbsup:
Sehr Sachlich erklärt wird nicht nur mir Weiterhelfen.

Gruß Klaus
 

UnknownUser69

Mitglied
Guten Tag allerseits!

Ich bin momentan dabei mir meinen 1/10er Offroader so zu bauen wie ich ihn haben möchte. Dazu möchte ich hohe Seitenwangen (so ähnlich wei beim Outcast) und eine unterstützende Strebe zwischen den Karohaltern bauen. Jetzt weiß ich allerdings nicht welches Material dafür besser geeignet ist, ob ABS oder PS. Ich hoffe ihr könnt mir da weiterhelfen.

MfG
 

mobsy

Mitglied
PS:

Mechanische Eigenschaften

Glasklares Polystyrol zeigt Doppelbrechung.
Festes amorphes Polystyrol ist glasklar, hart und schlagempfindlich. Es erzeugt einen spröden, scheppernden, fast glasartigen Klang beim Beklopfen (Butterdosen). Beim Biegen oder Brechen riecht es deutlich nach Styrol. Polystyrol ist in allen Farben einfärbbar. Massives Polystyrol neigt zur Spannungsrissbildung. Es ist wenig wärmebeständig, ab 55 °C setzt eine Beschleunigung der Alterung ein, weshalb es nur bis 70 °C einsetzbar ist. Die Glasübergangstemperatur liegt, je nach Verarbeitungsbedingungen, bei ca. 100 °C, die Schmelztemperatur beträgt bei isotaktischem Polystyrol 240 °C und bei syndiotaktischem 270 °C. Ataktisches Polystyrol liegt als amorpher Feststoff vor und besitzt keine Schmelztemperatur.[13] Ataktisches Polystyrol ist ein kostengünstiger Kunststoff mit großem Marktanteil, syndiotaktisches PS wird bislang nur für Spezialanwendungen verwendet, isotaktisches PS ist wegen seiner geringen Kristallisationsgeschwindigkeit industriell uninteressant.

Geschäumtes Polystyrol ist weiß und undurchsichtig. Es hat im Vergleich zu festem Polystyrol eine geringere mechanische Festigkeit, aber eine höhere Elastizität.
ABS:

Eigenschaften
ABS ist in Rohform ein farbloser bis grauer Feststoff. Es kann mit Methylethylketon (MEK) und Dichlormethan (Methylenchlorid) geklebt werden.

Weitere Eigenschaften sind:

  • Reißdehnung (DIN 53455): 15 bis 30 %
  • linearer Ausdehnungskoeffizient: 60–110 K−1 · 10−6
  • spez. Wärmekapazität: 1,3 kJ · kg−1 · K−1
  • Dauergebrauchstemperatur: max. 85 bis 100 °C
  • elektrische Durchschlagsfestigkeit bis zu 120 kV · mm−1
  • Beständigkeit gegen Öle und Fette
  • temperaturbeständig
  • Beständigkeit gegen Witterungseinflüsse und Alterung[5]
Quelle: Wikipedia

wenn ich das so lese würde ich ABS nehmen. PS scheint mir zu spröde und auf dauer gesehen zu empfindlich.

gruß
 
D

Deleted member 1492

Gast
Sehe ich auch so. Die Scale Hardbodies für unsere kleinen Autos sind auch aus ABS.

Hauptsächlich, weil ABS auch stabiler ist.
 
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UnknownUser69

Mitglied
Ok, vielen Dank! Ich hatte bisher mit beiden Werkstoffen noch keine große Erfahrung, deshalb dachte ich, ich frage hier vorher mal die Spezis ;)
Dann werde ich mir mal ein bissel ABS bestellen (warum muss ich immer an das Antiblockiersystem denken?! :D).
 
D

Deleted member 1492

Gast
Natürlich gibt es auch Karo Bausätze aus PS. Aber das hat den Grund das PS günstiger ist.
Das sind meist in geringen Stückzahlen gefräste Plattenbausätze.

Mal ein Vergleich mit Modellbooten:

Einfaches günstiges Boot >> meistens PS Rumpf und Aufbauten

Bessere (und teurere) Bausätze >> ABS Rumpf und Aufbauten

Teure Boote >> GFK Rumpf und ABS


Mein Rennboot, komplett aus ABS gebaut, knallte mal in voller Fahrt in die Uferböschung.
Es war nicht kaputt, nur an der "Nase" war das ABS etwas angeknickt. ETWAS!
Wenn der Kahn aus PS gewesen wäre, dann hätte es einen Regen aus Plastiktrümmern gegeben.

Oder, um bei den Cars zu bleiben, warum wohl bauen Tamiya und Andere einige ihrer Chassis aus ABS?
 
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UnknownUser69

Mitglied
Alles klar, dann weiß ich Bescheid. Kennst du zufällig einen guten Bezugspunkt oder einfach bei den üblichen verdächtigen (Amazon,...) bestellen? Manchmal gibts da ja so kleine Läden mit sehr guten Preisen irgendwo "versteckt" im Internet...
 
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