Hier im Forum haben schon mehrere Leute davon berichtet, dass sie den Unterschied zwischen Kolbenplatten mit vielen kleineren zu wenigen größeren Löchern kaum oder gar nicht merken.
Das kann auch gut sein, weil der Effekt durch mehr Verwirbelungen mit vielen kleineren Löchern nur schwach ausgeprägt ist.
Mit vielen Löchern bekommt man eine minimal vergrößerte Oberfläche, an der das Öl vorbei strömt und mehr scharfe Kanten. Damit also bei schnellen Bewegungen eine turbulentere Strömung (mehr High-Speed Dämpfung).
Auch Traxxas schreibt in seinen Anleitungen, dass es mehr oder weniger egal sei, ob man nun dünneres Öl mit weniger oder kleineren Kolbenbohrungen verwendet, oder dickeres Öl mit entsprechend mehr oder größeren Bohrungen.
Als Empfehlung bzw. Standard-Füllung gilt meist 30W (350cSt) als sehr gute Empfehlung und von da aus gehend entweder andere Öle, oder Kolbenplatten fürs Dämpfer-Tuning.
Ich glaube JQ Racing hat darüber mal einen Artikel geschrieben, der etwas Verwirrung in die Sache gebracht hat.
In dem Artikel ging es darum, dass eigentlich genau das wahr ist, was hier gerade geschrieben wurde, sich die Sache auf der Strecke dann aber oft ganz anders verhält.
"Ganz anders" kann eigentlich nicht sein. Dafür gibt es nicht genügend Spielraum bei den Kolbendesigns.
Der Effekt, den JQ Racing beschrieben hat, kommt nicht nur von anderen Strömungsverhältnissen, sondern hauptsächlich daher, dass zu dünnes Öl eine zu geringe innere Reibung (oder Stabilität) hat und bei harten Landungen die komplette Ölsäule, die sich über dem Kolben befindet, nach oben gedrückt wird.
Die Kolbenplatten verschieben das gesamte Ölvolumen nach oben (wie eine Pumpe), da das Luftvolumen hinter der Membran nicht genügend Druck aufbauen kann um das Öl zu stabilisieren.
Bei echten Fahrzeugen gibt es ja auch diese Membran (ein zweiter Kolben), die/der das dünne Öl vom Luft-/Gasvolumen trennt. Der Unterschied ist nur, dass hier Drücke von bis zu 20bar herrschen, genau aus dem eben genannten Grund. Man will nicht, dass die komplette Ölsäule im Dämpfer kollabiert.
Dadurch kommt der Effekt zustande, dass die Dämpfer bei harten Einschlägen kurzzeitig gar keine Dämpfung mehr haben.
Die Kolbenplatten fahren nicht durchs Öl, sondern verschieben es im Dämpfer.
Je dünner das Öl und je weniger Strömungsquerschnitt, desto eher wird das eintreten.
Möglicherweise ist das auch der Hauptgrund, warum wir heute so viele Emulsionsdämpfer sehen.
Dort ist die Luft zwar im Öl, aber dadurch läuft die ganze Sache kontrollierter ab.
Und da Emulsionen mit dickeren Ölen besser funktionieren, verwendet quasi keiner mehr Öle unter 300cSt.
@AcJoker: Ja. FDM, geschlossene Bauform, Temp.-geregelt und hauptsächlich drucke ich ASA Teile.