Eine kompakte Einführung zu LiPos und was die aufgedruckten Zahlen und Buchstaben bedeuten
LiPo-Akkus haben im RC-Modellbau einen wahren Siegeszug hingelegt, es gibt nur noch wenige Elektromodelle, in denen nicht ein LiPo als Energiequelle dient. LiPos haben im Vergleich zu anderen Akkustypen eine sehr hohe Energiedichte, sind durch ihre Bauform relativ leicht und platzsparend. Besonders die fliegende Zunft profitiert von diesen Vorteilen, weil dort jedes Gramm eingespartes Gewicht die Flugleistung verbessert.
Nennspannung von LiPos ( was ist 2s, 3s, 4s usw. ?)
LiPo-Akkus, als einzelne Zelle, haben eine Nennspannung von 3,7V. Durch die Reihenschaltung mehrerer Zellen erreicht man höhere Spannungen. Je nach Anzahl der in Reihe geschalteten Zellen verwendet man die Bezeichnung "s". D.h. eine Zelle wäre 1s, zwei Zellen 2s, drei Zellen 3s usw., das entspricht einer Spannung von jeweils 3,7v; 7,4V und 11,1V. In einigen RC-Modellanwendungen werden bis zu 12 Zellen, also 12s (44,4V), verwendet.
Die im Betrieb tatsächlich anliegende Spannung ist aber eine andere. So haben LiPo-Zellen im geladenen Zustand eine Spannung von 4,2V und im entladenen Zustand ca. 3,4V. Tiefer als 3,4V pro Zelle sollte man nicht gehen, um den LiPo nicht irreparapel zu schädigen. Höher als 4,2V sollten LiPos auch nicht geladen werden, weil das die Zelle ebenfalls schädigt und im schlimmsten Fall sogar zu einer spektakulären Spontanzerstörung führt.
Kapazität (Was bedeutet mAh ?)
Die Kapazität von LiPo-Akkus wird allgemein in mAh angegeben. Das bedeutet theoretisch, dass ein LiPo-Akku mit einer Kapazität von 1000 mAh eine Stunde lang einen Strom von 1A abgeben kann - theoretisch! Praktisch kann man die volle Kapazität nie ausschöpfen, weil die Zelle dann tiefentladen und in der Folge unbrauchbar wird. Man kann eine LiPo-Zelle nicht wieder reaktivieren. Ist die Zelle einmal defekt, kann man sie mit keinem Trick wieder reaktivieren. Aus dem Grund belässt man mindestens 20% Restkapazität im Akku. Bei einem vollgeladenem 1000mAh Akku kann man also ca. 800mAh entnehmen.
Maximaler Entladestrom / C - Rate
Ein LiPo mit 1000mAh Kapazität könnte also 1 Stunde lang 1A abgeben, 30 Minuten lang 2A, 15 Minuten 4A usw.. Je höher der Entnahmestrom wird, umso kürzer ist die Zeit, die der Strom fließen kann. Doch auch bei dem Entladestrom gibt es durch den leitenden Aufbau der LiPo-Zelle physikalische Grenzen. Darum wird der maximal mögliche Entladestrom eines LiPo-Akkus quasi verschlüsselt auf die Hülle aufgedruckt. Man findet dann z.B. die Angabe 20C.
Die Zahl vor dem großen C gibt das Vielfache des aufgedruckten Kapazitätsstromes an, das als Strom fließen darf, ohne dass der Akku dadurch zerstört wird.
Beispiel: Ein LiPo-Akku mit einer Kapazität von 2000 mAh und einer maximal zulässigen Entladerate von 20C kann unbeschadet einen Maximalstom von
20 x 2000mA = 40000mA = 40A liefern.
Bei einer Kapazität von 5000mAh und 10C wären das
10 x 5000mA = 50000mA = 50A.
Laden von LiPo-Akkus
Ladestrom
LiPo-Akkus erfordern beim Laden eine ebnso große Sorgfalt wie beim Entladen. Den richtigen Ladevorgang übernehmen spezielle Ladeprogramme der Ladegeräte. Trotzdem muß man dem Ladegerät mindestens eine Information liefern, nämlich, wie groß der maximale Ladestrom sein darf. Bei LiPos ist man mit 1C immer auf der richtigen Seite, d.h., dass der Ladestrom dem aufgedrucktem Kapazitätsstrom entspricht. Bei einem LiPo mit 3500mAh wäre der maximale Ladestrom 3500mA = 3,5A. Besonders selektierte LiPos können auch mit höheren Strömen geladen werden, doch das gibt im Zweifelsfall der Hersteller/Händler an. Denkbar wäre z.B. 2C, sodass ein 3500mAh Akku mit bis zu 7 A geladen werden kann.
Ladezeit
Die Ladezeit hängt von mehreren Faktoren ab.
Ist das Ladegerät in der Lage 1C Ladestrom zu liefern, dann liegt man idR. bei ca. 1h Ladezeit, bis der Akku voll ist. Die Ladegeräte schieben auch nicht bis zum Schluß den vollen Ladestrom in die Akkus, sondern reduzieren den Strom allmählich beim Annähern an die Ladeschlußspannung von 4,2V. Verträgt ein Akku einen höheren Ladestrom, z.B. 2C, verkürzt sich die Ladezeit zwar, aber nicht linear zur Erhöhung der C-Rate.
Ein weiterer Faktor sind die Anzahl der in Reihe geschalteten Zellen. Weil bei einer seriellen Verschaltung von LiPo-Zellen nicht alle Einzelzellen identisch in ihrer Beschaffenheit sind, werden die Zellen im Betrieb unterschiedlich stark entladen. So ist es möglich, dass bei einem 1000mAh 3s Akku, Zelle 1 eine Restkapazität von 200mAh, Zelle 2 180mAh und Zelle 3 230 mAh hat. Würde man jetzt alle 3 Zellen seriell mit dem gleichen Ladestrom beaufschlagen, wäre Zelle 3 bereits voll während die anderen beiden Zellen ihren maximal möglichen Ladezustand noch nicht erreicht haben.
Um dieses Problem zu lösen, haben Ladegeräte für LiPos zusätzlich zu den zwei Hauptstromleitungen noch einen so genannten Balancerstecker. Der Balancerstecker ist kleiner und es führen dünnere Leitungen vom Akku zum Steckkontakt. Diesen Balancerstecker verbindet man zum Laden mit dem Gegenstück am LiPo-Akku. Die einzelnen Adern gehen jeweils zu den Verbindungspunkten, der in reihe geschalteten Zellen, sodass jede Zelle quasi einzeln angeschlossen und geladen werden kann.
Praktisch funktioniert das so, dass zuerst über das Hauptanschlußkabel der größere Ladestrom geschoben wird, während eine Zusatzelektronik gleichzeitig die Spannung der Einzelzellen überwacht. Kommt eine Zelle an die Ladeschlußspannung und die anderen Zellen sind noch nicht soweit, wird die volle Zelle über die dünnen Balanceranschlüsse wieder etwas entladen und der Hauptanschluß schiebt erneut Strom nach. Dadurch gleichen sich die einzelnen Zellen nach und nach aneinander an. Wenn alle Zellen die Ladeschlußspannung von 4,2V erreicht haben, ist der Ladevorgang abgeschlossen.
Weiterführende Informationen zu LiPo-Akkus finden sich auch im Thema
"Warum sterben LiPo-Akkus?" und "Auswahlhilfe für ein Akkuladegerät"
LiPo-Akkus haben im RC-Modellbau einen wahren Siegeszug hingelegt, es gibt nur noch wenige Elektromodelle, in denen nicht ein LiPo als Energiequelle dient. LiPos haben im Vergleich zu anderen Akkustypen eine sehr hohe Energiedichte, sind durch ihre Bauform relativ leicht und platzsparend. Besonders die fliegende Zunft profitiert von diesen Vorteilen, weil dort jedes Gramm eingespartes Gewicht die Flugleistung verbessert.
Nennspannung von LiPos ( was ist 2s, 3s, 4s usw. ?)
LiPo-Akkus, als einzelne Zelle, haben eine Nennspannung von 3,7V. Durch die Reihenschaltung mehrerer Zellen erreicht man höhere Spannungen. Je nach Anzahl der in Reihe geschalteten Zellen verwendet man die Bezeichnung "s". D.h. eine Zelle wäre 1s, zwei Zellen 2s, drei Zellen 3s usw., das entspricht einer Spannung von jeweils 3,7v; 7,4V und 11,1V. In einigen RC-Modellanwendungen werden bis zu 12 Zellen, also 12s (44,4V), verwendet.
Die im Betrieb tatsächlich anliegende Spannung ist aber eine andere. So haben LiPo-Zellen im geladenen Zustand eine Spannung von 4,2V und im entladenen Zustand ca. 3,4V. Tiefer als 3,4V pro Zelle sollte man nicht gehen, um den LiPo nicht irreparapel zu schädigen. Höher als 4,2V sollten LiPos auch nicht geladen werden, weil das die Zelle ebenfalls schädigt und im schlimmsten Fall sogar zu einer spektakulären Spontanzerstörung führt.
Kapazität (Was bedeutet mAh ?)
Die Kapazität von LiPo-Akkus wird allgemein in mAh angegeben. Das bedeutet theoretisch, dass ein LiPo-Akku mit einer Kapazität von 1000 mAh eine Stunde lang einen Strom von 1A abgeben kann - theoretisch! Praktisch kann man die volle Kapazität nie ausschöpfen, weil die Zelle dann tiefentladen und in der Folge unbrauchbar wird. Man kann eine LiPo-Zelle nicht wieder reaktivieren. Ist die Zelle einmal defekt, kann man sie mit keinem Trick wieder reaktivieren. Aus dem Grund belässt man mindestens 20% Restkapazität im Akku. Bei einem vollgeladenem 1000mAh Akku kann man also ca. 800mAh entnehmen.
Maximaler Entladestrom / C - Rate
Ein LiPo mit 1000mAh Kapazität könnte also 1 Stunde lang 1A abgeben, 30 Minuten lang 2A, 15 Minuten 4A usw.. Je höher der Entnahmestrom wird, umso kürzer ist die Zeit, die der Strom fließen kann. Doch auch bei dem Entladestrom gibt es durch den leitenden Aufbau der LiPo-Zelle physikalische Grenzen. Darum wird der maximal mögliche Entladestrom eines LiPo-Akkus quasi verschlüsselt auf die Hülle aufgedruckt. Man findet dann z.B. die Angabe 20C.
Die Zahl vor dem großen C gibt das Vielfache des aufgedruckten Kapazitätsstromes an, das als Strom fließen darf, ohne dass der Akku dadurch zerstört wird.
Beispiel: Ein LiPo-Akku mit einer Kapazität von 2000 mAh und einer maximal zulässigen Entladerate von 20C kann unbeschadet einen Maximalstom von
20 x 2000mA = 40000mA = 40A liefern.
Bei einer Kapazität von 5000mAh und 10C wären das
10 x 5000mA = 50000mA = 50A.
Laden von LiPo-Akkus
Ladestrom
LiPo-Akkus erfordern beim Laden eine ebnso große Sorgfalt wie beim Entladen. Den richtigen Ladevorgang übernehmen spezielle Ladeprogramme der Ladegeräte. Trotzdem muß man dem Ladegerät mindestens eine Information liefern, nämlich, wie groß der maximale Ladestrom sein darf. Bei LiPos ist man mit 1C immer auf der richtigen Seite, d.h., dass der Ladestrom dem aufgedrucktem Kapazitätsstrom entspricht. Bei einem LiPo mit 3500mAh wäre der maximale Ladestrom 3500mA = 3,5A. Besonders selektierte LiPos können auch mit höheren Strömen geladen werden, doch das gibt im Zweifelsfall der Hersteller/Händler an. Denkbar wäre z.B. 2C, sodass ein 3500mAh Akku mit bis zu 7 A geladen werden kann.
Ladezeit
Die Ladezeit hängt von mehreren Faktoren ab.
- Die Restladung im Akku
- Der Ladestrom
- Den Strom, den das Ladegerät tatsächlich maximal liefern kann
Ist das Ladegerät in der Lage 1C Ladestrom zu liefern, dann liegt man idR. bei ca. 1h Ladezeit, bis der Akku voll ist. Die Ladegeräte schieben auch nicht bis zum Schluß den vollen Ladestrom in die Akkus, sondern reduzieren den Strom allmählich beim Annähern an die Ladeschlußspannung von 4,2V. Verträgt ein Akku einen höheren Ladestrom, z.B. 2C, verkürzt sich die Ladezeit zwar, aber nicht linear zur Erhöhung der C-Rate.
Ein weiterer Faktor sind die Anzahl der in Reihe geschalteten Zellen. Weil bei einer seriellen Verschaltung von LiPo-Zellen nicht alle Einzelzellen identisch in ihrer Beschaffenheit sind, werden die Zellen im Betrieb unterschiedlich stark entladen. So ist es möglich, dass bei einem 1000mAh 3s Akku, Zelle 1 eine Restkapazität von 200mAh, Zelle 2 180mAh und Zelle 3 230 mAh hat. Würde man jetzt alle 3 Zellen seriell mit dem gleichen Ladestrom beaufschlagen, wäre Zelle 3 bereits voll während die anderen beiden Zellen ihren maximal möglichen Ladezustand noch nicht erreicht haben.
Um dieses Problem zu lösen, haben Ladegeräte für LiPos zusätzlich zu den zwei Hauptstromleitungen noch einen so genannten Balancerstecker. Der Balancerstecker ist kleiner und es führen dünnere Leitungen vom Akku zum Steckkontakt. Diesen Balancerstecker verbindet man zum Laden mit dem Gegenstück am LiPo-Akku. Die einzelnen Adern gehen jeweils zu den Verbindungspunkten, der in reihe geschalteten Zellen, sodass jede Zelle quasi einzeln angeschlossen und geladen werden kann.
Praktisch funktioniert das so, dass zuerst über das Hauptanschlußkabel der größere Ladestrom geschoben wird, während eine Zusatzelektronik gleichzeitig die Spannung der Einzelzellen überwacht. Kommt eine Zelle an die Ladeschlußspannung und die anderen Zellen sind noch nicht soweit, wird die volle Zelle über die dünnen Balanceranschlüsse wieder etwas entladen und der Hauptanschluß schiebt erneut Strom nach. Dadurch gleichen sich die einzelnen Zellen nach und nach aneinander an. Wenn alle Zellen die Ladeschlußspannung von 4,2V erreicht haben, ist der Ladevorgang abgeschlossen.
Weiterführende Informationen zu LiPo-Akkus finden sich auch im Thema
"Warum sterben LiPo-Akkus?" und "Auswahlhilfe für ein Akkuladegerät"
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