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Praxisbericht Gmade R1 - Erfahrungen, Upgrades und Modifikationen

Rockracer

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Hallo zusammen,

ich möchte Euch von meinen Erfahrungen mit meinem Gmade R1 berichten. Im RCF bin ich nicht mehr dazu gekommen, diesen Bericht zu veröffentlichen, nun also im RCMP ;)

Ich besitze schon seit einiger Zeit einen Reely Rockcrawler CR200, mit dem ich eigentlich sehr zufrieden bin. Mit dem R1 hatte ich aber auch schon länger geliebäugelt, weil ich den CR200 mal mit einem – zumindest auf dem Papier – höherwertigen Crawler vergleichen wollte. Außerdem reizten mich die Optik und der technische Aufbau des R1 im Vergleich zum CR200 (Shafty/MOA, Käfig/Karosserie, Portalachsen/Normalachsen, etc.). Und beim R1 hat man mehr Freiheiten zur Ausgestaltung des Fahrzeuges. Wenn man will kann man auch in Richtung Rockracer gehen, was beim CR200 ausgeschlossen ist.

Abgeschreckt hat mich allerdings immer der hohe Preis. Wenn man das Kit, die Elektronik und das allgemein als sinnvoll erachtete Tuning zusammenrechnet, landet man schnell bei 500 EUR und mehr. Beim CR200 muss man inkl. sinnvollem Tuning nur ca. 250 EUR investieren. Ich habe deswegen den „Gebrauchtwagenmarkt“ beobachtet und einen R1 mit sehr viel Tuning für 270 EUR gefunden. Den Preis fand ich angesichts der verbauten Komponenten mit einem Gesamt-Neupreis von ca. 840 (!) EUR vollkommen in Ordnung :D

Der R1 war von außen betrachtet in einem guten Zustand. Aber man muss ja auch die inneren Werte prüfen, weshalb ich ihn komplett zerlegt habe :rolleyes: Bei der Gelegenheit habe ich noch ein paar Veränderungen vorgenommen, von denen ich nachfolgend berichten möchte. Ein Ziel war es, den R1 etwas „scaliger“ aufzubauen, was für den Anfang bedeutet, dass ich die Elektronik versteckt und einen Fahrer eingesetzt habe. Von Scale-Accessoires (Ersatzrad, Seilwinde, Benzinkanister, etc.) sehe ich erst mal ab ...

Kurzbeschreibung des Serienmodells
Der Gmade R1 ist ein MOA-Crawler im Masstab 1:10. Er wird in vier Varianten verkauft:

· Kit (GM51000)
· ARTR rot (GM51001)
· ARTR schwarz (GM51004)
· RTR rot (GM51011)

Alle Varianten sind im (internationalen Handel) noch verfügbar, wobei das Angebot nicht unbedingt üppig ist. Die ARTR-Varianten sind seit kurzen auf der Gmade-Homepage als „discontinued“ gekennzeichnet, d.h. sie werden nicht mehr produziert.






Mein Gebrauchtkauf
Nachfolgend kommt die Liste der Teile, die bei meinem R1 zum Kaufzeitpunkt verbaut waren. Ich habe die Preise dahinter geschrieben, die ich bei einer kurzen Internet-Recherche finden konnte. Ehrlich gesagt war ich überrascht, wie teuer einige Original-Gmade-(Tuning)-Teile sind, zumindest hier in Deutschland, aber dazu später mehr ...




Verfügbarkeit von Ersatz- und Tuningteilen

Die Ersatzteilversorgung ist nicht besonders gut. In Deutschland gibt es eigentlich nur einen Anbieter, der nahezu das ganze Sortiment im Angebot hat (Tamico). Dann gibt es noch ein oder zwei andere Händler, die ein paar spezielle Teile auf Lager haben, aber das scheint jetzt so langsam auszulaufen. Auch in der Bucht findet man kaum etwas.

Im internationalen Umfeld gibt es ein paar Anbieter mehr, aber da kommt ja i.d.R. der Zoll dazu. Mit Junfac (gleiche Postadresse wie Gmade) habe ich jedoch bisher sehr gute Erfahrungen gemacht. Wenn man nur Kleinigkeiten bestellt, dann ist das Porto mit 3 – 5 Dollar recht günstig, so dass man gut unter der magischen Grenze von 22 EUR bleiben kann und der Zoll nichts zu melden hat. Es kann sich auch lohnen, eine größere Bestellung in zwei kleinere aufzuteilen, um unter der Zoll-Freigrenze zu bleiben. Ich habe aber auch schon mehrere Lieferungen über 22 EUR ohne Zoll bekommen. Die Lieferzeit ist vollkommen in Ordnung, i.d.R. sind die Teile aus Korea nach höchstens 2 Wochen da.

Ansonsten kann man bei Asiatees einige Alu-Tuning-Teile von anderen Herstellern zu einigermaßen günstigen Preisen finden (Boom Racing, GPM Racing). Hier hat man natürlich auch die Zoll-Thematik.


Schrauben
Im Original-Kit sind Kreuzschlitz-Stahlschrauben enthalten. Wer ein paar meiner anderen Berichte gelesen hat, weiß, dass ich Kreuzschlitzschrauben nichts halte. Insbesondere wenn man mal häufiger etwas am Wagen ändern will, führt meines Erachtens kein Weg an Innensechskant-Schrauben vorbei. Außerdem bevorzuge ich zwecks Rostvermeidung Edelstahl; ist zwar etwas weicher als Stahl, aber bisher hatte ich noch keine Probleme mit „rund gedrehten“ Schrauben.

Für den R1 werden komplette Edelstahl-Schrauben-Kits für ca. 30 EUR angeboten. Ich hatte mir schon vor längerer Zeit einen größeren Vorrat an M3-Edelstahl-Schrauben in allen gängigen Längen zugelegt, so dass ich die Umrüstung aus vorhandenen Mitteln betreiben konnte. Ich habe bei der Gelegenheit auch fast alle Muttern gegen Stoppmuttern ausgetauscht.

Die Madenschrauben habe ich nicht ausgetauscht (z.B. an der Kardanwelle). Die müssen ganz schöne Kräfte aushalten, auch beim Rausdrehen wenn sie mit Schraubenlack gesichert sind. Da vertraue ich doch lieber auf Stahl :)

Problematisch sind Schrauben im Sonderformat. Beim R1 trifft das nur auf die Schrauben zur Befestigung der Lenkhebel zu („King Pin“). Diese Schrauben habe ich bei Asiatees in Edelstahl mit Innensechskant gefunden (GPM Racing GM004SOC, ca. 3 EUR für 4 Schrauben).




Die Schrauben haben leider nur eine mittelmäßige Qualität. Zunächst einmal ist der Innensechskant nicht bei allen Schrauben sauber gefertigt, der Inbus-Schlüssel hakt ein wenig und wenn man nicht aufpasst, rutscht man auch schon mal ab --> also genau das, was ich mit dem Umstieg von Kreuzschlitz auf Innensechskant vermeiden wollte :-(

Außerdem ist der Durchmesser der Schrauben am oberen Ende ca. 2 - 3 Zehntel größer als bei den Originalschrauben. Damit passen die Schrauben nicht durch die Original-Alu-C-Hubs. Natürlich könnte ich die C-Hubs aufbohren, aber davor schrecke ich wegen der sonstigen Qualitätsmängel der Schrauben ein wenig zurück. Mal schauen, was ich da mache ...


Kugellager
Der R1 ist komplett kugelgelagert, verbaut sind zwei verschiedene Größen: 11x5x4 und 8x5x2,5. Die zweite Größe ist recht putzig und leider auch nicht beliebig belastbar. Bei meinem R1 waren bei der hinteren Achse die oberen Kugellager links und rechts komplett zerfallen. Ich habe die Lager getauscht und hatte nur kurze Zeit später exakt den gleichen Schaden :thumbsdown: Hier ist also eine echte Schwachstelle des R1. Durch Recherche bin ich darauf gekommen, keine Kugellager sondern Gleitlager zu verbauen (z.B. Traxxas TRX3775 oilite bushings). Die laufen zwar nicht so leicht wie Kugellager, aber ich denke, dass das bei einem Crawler zu verschmerzen ist, dafür werden sie nicht zerfallen.

 

Rockracer

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Allradlenkung (4WS)
Bei den ersten Probefahrten zeigte sich, dass der Wagen recht großen Wendekreis hat. Der Vorbesitzer hatte die Lenkhebel zwar schon bearbeitet, um den maximalen Lenkeinschlag zu vergrößern, aber das reichte mir insgesamt immer noch nicht.



Natürlich gibt es noch diverse Mods, um einen Lenkwinkel von 45 Grad und mehr zu erreichen. Vom CR200 bin ich aber die Allradlenkung gewohnt und deswegen musste sie auch beim R1 her, schon allein um eine Vergleichbarkeit herzustellen ;)

Der Gmade Anlenkungssatz ist mit 50 EUR in Deutschland nicht gerade ein Schnäppchen. Zu dem Zeitpunkt habe ich noch nicht in Korea bei junfac bestellt, da wäre das Ganze ein bißchen billiger gewesen, der Anlenkungssatz kostet dort ca. 33 EUR, selbst falls Zoll anfällt (und das ist bei junfac-Bestellungen über 22 EUR nicht immer der Fall), sind das nur knapp 40 EUR.

Zunächst hatte ich den originalen Satz verbaut, um das Fahrverhalten zu testen. Das Ergebnis in Bezug auf den Wendekreis ist super. Es zeigte sich aber auch deutlich, dass sehr viel Flex in der Lenkung ist, u.a. weil sich die Plastik-Lenkhebel verbiegen. Vorn hatte der R1 das Problem nicht, weil einer der Vorbesitzer schon komplett auf Original-Aluteile von Gmade umgerüstet hat. Für hinten war mir das mit ca. 70 EUR in Summe zu teuer. Zum Glück habe ich bei Asiatees günstigere Alternativen gefunden. Die Teile von Boom Racing gefielen mir eigentlich besser, waren aber nicht lieferbar, so dass ich Lenkhebel und C-Hubs von GPM Racing bestellt habe (#GM019GM, #GM021GM, ca. 30 EUR mit Rabatt, sonst ca. 35 EUR). Die Teile sind sauber gearbeitet und passen gut. Ich bin mal gespannt, was die Teile aushalten, die Lenkhebel sehen recht filigran aus ...



Den C-Hubs waren die zuvor schon erwähnten Edelschrauben beigelegt, die auch hier negativ aufgefallen sind. Ich musste einige Schrauben durchprobieren, bis ich welche gefunden hatte, bei denen sich die Lenkhebel nach dem Anziehen der Schrauben leichtgängig in den C-Hubs bewegen ließen, zum Glück hatte ich genügend Auswahl, weil ich die Schrauben vorher ja schon mal bestellt hatte. Offenbar gibt es bei den Schrauben recht hohe Fertigungstoleranzen.

Ich habe bei der Gelegenheit auch den Servo hinten zentral auf die Achse gesetzt, einfach aus Symmetriegründen, weil der Vorbesitzer es vorn auch so gemacht hat ;) Dazu habe ich eine Grundplatte aus Alu gefertigt und auf der Achse verschraubt. Als Distanzstücke habe ich Alu-Rohre verwendet.



Ich hatte hier zunächst – wie der Vorbesitzer – jeweils eine Lenkstange nach links und rechts direkt am Servohorn angeschraubt. Das Lenkgestänge habe ich aus einer Edelstahl-Gewindestange (4 mm) und Alurohr (innen 4, außen 6 mm) gefertigt, dazu Alu-Rodends für ein paar Euro aus China.



Ich habe dann aber gelesen, dass dies aus mehreren Gründen nicht empfehlenswert ist (u.a. unterschiedliche Lenkeinschläge der beiden Räder) und habe vorn und hinten auf die klassische Anlenkung umgebaut. Die nachfolgenden Bilder zeigen größtenteils noch die alte Lösung, hier gibt's aber wenigstens schon mal ein Bild von der neuen Lösung.



Ich habe noch Distanzstücke zwischen Lenkhebel und Lenkstange gepackt, damit die Lenkstange etwas höher kommt und der Wagen nicht mehr so leicht hängen bleibt. Und ja, ich weiß, dass die Anlenkung leicht verbogen ist :rolleyes:

Servo
Als ich den Wagen gekauft habe, war ein Savöx 1256 TG verbaut. Der Servo ist mit 20 kg Stellkraft und Titangetriebe super für einen Crawler (und dementsprechend auch in vielen Crawlern zu finden), aber ich habe ihn kurzfristig in meinen MT4 G3 versetzt, da dort der Servo abgeraucht war :mad:

Nachdem ich mich für die Allradlenkung entschieden hatte, brauchte ich zwei Servos. Ehrlich gesagt hatte ich keine Lust, weitere 60 EUR für einen zweiten 1256 TG auszugeben. Außerdem würde sich dann noch ein ganz anderes Problem stellen: der Savöx kann bis zu 5A ziehen (Blockierstrom). Das vom Vorbesitzer verbaute externe BEC hat aber nur 3A. Das reicht also im Extremfall noch nicht mal für einen Savöx, geschweige denn für zwei ...

Im Endeffekt sind es dann zwei Turnigy 1501 geworden, die ich auch schon im CR200 verbaut habe. Die sind mit ca. 15 EUR pro Stück günstig und von der Papierform gibt es an den technischen Daten nichts auszusetzen (15 kg bei 6 V). In der Praxis zeigen sie sich auch als ausreichend. Den „Stromhunger“ habe ich mit einem Wattmeter für 5 EUR vom Hobbykönig (171000435-0) gemessen und er ist mit 2,5 A in etwa halb so groß wie beim Savöx. Klar kann damit das BEC immer noch an seine Grenzen kommen, aber das passiert eben sehr viel später als mit zwei Savöx. Ach ja, ich habe den Servos noch Alu-Servohörner spendiert (für ein paar Euro auch China)
 
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Rockracer

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Radachsen
Die Radachsen stellen eine weitere Schwachstelle des R1 dar. Die Standard-Radachsen (GM51114) sehen so aus ...

... und geben leider recht schnell den Geist auf :mad: Bei mir haben sich innerhalb kürzester Zeit 2 Achsen verabschiedet. Einmal ist der ganze Kopf abgebrochen, einmal der Stift.

Eine nahe liegende Option sind die Tuning-Achsen von Gmade (GM51114S).

Diese haben auch einen besseren Lenkwinkel als die Standard-Achsen. Man liest aber auch von diesen Teilen, dass sie nicht übermäßig haltbar sind. In den einschlägigen Foren findet man deswegen diverse Umbauten auf hochwertige CVDs. Die verwendeten CVDs sind meist recht hochpreisig und es sind immer weitere Modifikationen am Modell notwendig (z.B. andere Knuckles). Das war mir alles ein wenig zu teuer, insbesonders da ich wegen 4WS alles doppelt benötige. Ich habe deswegen erst mal eine günstige Variante gewählt und zwar die CVDs von GPM-Racing. Es gibt zwar keine, die direkt für den R1 passen, aber man kann relativ leicht die Achsen vom Kommodo oder Sawback passend machen. Einen Satz gibt schon für ca. 16 EUR (KOM6367SFB).

Auf dem Bild sieht man oben die Gmade Tuning-Achsen, in der Mitte eine unmodfizierte GPM-Kommodo-Achse und unten dann die modifizierte Kommodo-Achse. Dazu muss man die Achse auf der einen Seite ein wenig kürzen und flach feilen. Auf der anderen Seite muss man den Achsdurchmesser etwas reduzieren (blanke Stelle rechts unten im Bild).



Die GPM-Achsen sehen jetzt nicht soooo viel stabiler als die Gmade-Achsen aus, aber ich denke, es ist einen Versuch wert. Einen großen Vorteil haben sie auf jeden Fall: die Achse ist deutlich länger als die Originalachsen, so kann man problemlos auch mal etwas breitere Radmitnehmer montieren und die Radmutter hat immer noch genügend Gewindegänge zum festhalten :thumbsup:

Ich habe zur Reduzierung des Achsdurchmessers übrigens meine „professionelle“ DIY-Drehbank genommen :D (Leute ohne Ahnung nennen es auch Standbohrmaschine :D)



Motorritzel
Das originale Motorritzel (Pinion) hat 12 Zähne (12T). Wenn man ein anderes Ritzel verwenden möchte, muss man darauf achten, dass es vom Typ her zum Hauptzahnrad passt. Dabei geht es um den Abstand zwischen den Zähnen oder anders formuliert wie viele Zähne auf einem Milimeter bzw. Zoll Platz finden. Je weniger das sind, desto größer und robuster sind die einzelnen Zähne, tendenziell aber auch umso lauter. Die Maßeinheit dafür ist „Modul“ (metrisch) oder „pitch“ (zöllig). Gängige Größen für Modul sind 0.4, 0.6 oder 0.8, für pitch 32, 48 oder 64. Achtung: Modul und pitch passen nicht (genau) zusammen. Dies zeigt auch folgende Umrechnungsformel

Modul = 25,4/pitch, also
  • Pitch 32 = Modul 0,7938
  • Pitch 48 = Modul 0,5292
  • Pitch 64 = Modul 0,3969
Wenn man Ritzel mit unterschiedlichem Modul oder pitch verwendet, dann greifen diese nicht richtig ineinander, so dass die Kraftübertragung nicht richtig funktioniert und die Ritzel nicht lange halten werden.

Beim R1 haben die Zahnräder übrigens pitch 32.

Übersetzung
Die Übersetzung vom Motor bis zur Radachse gibt Gmade bei einem 12T-Motorritzel mit 1:40,24 an, d.h. der Motor muss sich 40,24 mal drehen, damit sich das Rad einmal dreht. Ich habe rein interessenhalber die Übersetzung mal nachgerechnet und was soll ich sagen -> es stimmt ;)

Für alle, die es nicht glauben, kommt hier die Berechnung :D Alle Übersetzungen werden miteinander multipliziert, um zum Gesamtergebnis zu kommen.



In der Bedienungsanleitung findet sich auch folgende Tabelle, in der die Wirkung von unterschiedlichen Motorritzeln auf die Übersetzung angegeben ist. Ich habe ein wenig damit experimentiert, dazu aber später mehr.


Noch ein Hinweis zur Begrifflichkeit. Manche verwenden bei RC Cars den Begriff der „Untersetzung“. Dies soll deutlich machen, dass das Verhältnis von Output zu Input kleiner als 1 ist oder anders formuliert dass sich die Räder langsamer drehen als der Motor. Umgangsprachlich ist das wohl einigermaßen weit verbreitet, aber meines Erachtens ergibt das keinen Sinn, denn der Begriff Übersetzung ist eher im Sinne von (Kraft-)Übertragung gemeint. Da würde auch niemand auf die Idee kommen von (Kraft-)Untertragung zu sprechen :rolleyes: [Klugscheißermodus aus]
 
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Rockracer

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Endgeschwindigkeit

Um die Wirkung von Änderungen an Ritzel, Motor und Spannung im Vorfeld abzuschätzen, kann man eine theoretische Höchstgeschwindigkeit berechnen. Dafür benötigt man folgende Angaben
  • Umdrehungen des Motors bei Vollgas
    • bei brushless oft in kV angegeben, d.h. Umdrehungen pro Volt pro Minute, z.B. 2200 kV
    • bei brushed oft auch direkt in U/min für einen bestimmte Eingangsspannung, z.B. 8000 U/min bei 7,2 Volt
    • Idealerweise ist eine Drehzahl unter Last angegeben, oft ist aber nur die Leerlaufdrehzahl bekannt, so dass man die Endgeschwindigkeit bei der Berechnung überschätzt.
  • Übersetzung
    • wichtig: die komplette Übersetzung vom Motorritzel bis hin zu den Radachsen berücksichtigen
  • Reifenumfang
    • am besten mit einem Maßband messen
    • der Umfang vergrößert sich bei höheren Geschwindigkeiten durch Ballooning, dafür gibt es weniger Grip --> ich lasse das mal unter den Tisch fallen, weil die hier betrachteten Geschwindigkeiten zu klein sind, um ernsthaftes Ballooning zu produzieren.
  • Akkuspannung
    • hängt natürlich vom verwendeten Akku ab :)
    • da die Maximalspannung eines geladenen Akkus nur kurz zur Verfügung steht, kann man auch etwas weniger als die Maximalspannung ansetzen.
Aus diesen Größen kann man die Geschwindigkeit wie folgt berechnen

km/h = Akkuspannung * kV * 60 min / Übersetzung * Radumfang in cm / 100.000​

Beispiel: 2S mit 12T-Motorritzel, 1850 kV Motor, 43 cm Reifenumfang (=HB Rover)

V_Max = 8,0 V * 1850 U/V/min * 60 min / 40,24 * 43 cm / 100.000 = 9,55 km/h​

Der Wert ist wie gesagt theoretisch, da in der Praxis einige Faktoren den Wagen verlangsamen. Die Rechnung hilft aber, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was einzelne Veränderungen bestenfalls bewirken können.

Regler/Motor
Vom Vorgänger waren ein Robitronic Speedstar 2 Brushed Crawler Edition (RS135) und ein Robitronic 55 T Motor verbaut, zusammen mit dem originalen 12T-Ritzel. Der Wagen lässt sich damit sehr feinfühlig fahren und hat Kraft ohne Ende, allerdings an 2S sehr wenig Wheel-Speed. Mit der oben genannten Formel errechnet sich eine theoretische Höchstgeschwindigkeit von 5,68 km/h.

Leider verkraftet der Regler kein 3S, so dass ich darüber die Geschwindigkeit nicht steigern konnte. Deswegen habe ich ein größeres Motorritzel ausprobiert. Mit einem 16er Ritzel ändert sich die Übersetzung gemäß obiger Tabelle von 40:1 auf 30:1, was wiederum rechnerisch eine um 33% höhere Endgeschwindigkeit bedeutet. Hört sich gut an, bedeutet in absoluten Zahlen aber auch nur eine rechnerische Höchstgeschwindigkeit von 7,57 km/h.

Also habe ich etwas anderes probiert und bin auf eine brushless-Kombo umgestiegen. Aus Kostengründen habe ich mich für folgendes entschieden (alles zusammen für ca. 60 EUR).

· Hobbyking X-Car 60 Brushless Car ESC (#9351000014)

· Turnigy TrackStar 21.5T Sensored Brushless Motor 1855KV (#9192000034)


· USB Programming Adapter for HobbyKing X-Car 120A & 60A ESC (351000018)







Über den Regler liest man viel Gutes und hier und da auch mal was Negatives, meist ist es dann ein Totalausfall. Ich habe es aber mal riskiert und bis jetzt hält er durch :) Der Regler lässt sich über den USB-Adapter sehr gut programmieren, dazu muss man eine Software von der Hobbyking-Seite herunterladen (ist unter „Files“ auf der Seite mit dem Regler zu finden). Und spätestens dann wird deutlich, dass es sich um einen umgelabelten Hobbywing-Regler handelt, denn es handelt sich um die Hobbywing-Software, mit der man sogar Firmware-Updates durchführen kann.

Aber Achtung:
nicht alle Versionen der Hobbywing-Firmware eignen sich auch zum Crawlen. Bei den Varianten der Version3 ist kein verzögerungsfreier Wechsel zwischen Vorwärts und Rückwärts möglich!!! Ich war schon kurz davor den Regler wieder auszubauen, aber dann habe ich alle Versionen druchprobiert und siehe da mit Version xV1.10_090205_Mod funktioniert alles bestens, verzögerungsfreier Wechsel zwischen vorwärts und rückwärts.

Insgesamt lässt sich die Kombi sehr feinfühlig fahren (Motor mit Sensor), Kraft ist auch bei niedrigen Drehzahlen ausreichend vorhanden und Wheel-Speed nun endlich auch :D Rein rechnerisch ergibt sich mit dem 16T-Ritzel ein Wert von 12,76 km/h, tatsächlich sind es ca. 10 km/h (gemessen mit einem GPS-Speedometer). Das reicht für meine Zwecke vollkommen aus.

Die Drag Brake kann übrigens bei dem Regler von 0 - 100% eingestellt werden und greift bei 100% recht gut. Allerdings rollt der Wagen recht abrupt los, sobald man ein wenig Gas gibt, d.h. der Motor bremst nicht besonders stark und der Regler verhindert das auch nicht (es gibt wohl nur wenige Regler, die das können). Deswegen habe ich die Drage Brake etwas schwächer eingestellt, dann kann ich ganz ohne Gas nur über die Drage Brake langsam bergab fahren.
 
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Rockracer

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Akku
Ich bin recht faul, was Akkuwechsel angeht, deswegen suche ich immer Akkus mit möglichst hoher Kapazität. Für den R1 musste ich diesen Anspruch aufgeben, da es keinen Akku mit großer Kapazität gibt, der vernünftig in den Rahmen passt. Ich habe zunächst mit einem Shorty von Turnigy geliebäugelt (4200 mAh), der aber mit seinen 92 mm auch nach hinten rausgeragt hätte. Ich habe dann kurz über Receiver-Packs nachgedacht, die noch kleiner als die Shorties sind. Die Entladeraten waren auf den Papier zwar hoch genug, aber in der Realität hätten sie wahrscheinlich nicht genügend Strom liefern können. Im Endeffekt habe ich beim Hobbykönig einen Super-Shorty mit 2600 mAh gefunden (NC2600.2S2P.9). Weniger Kapazität als ich wollte, aber dafür habe ich direkt zwei bestellt ;)




Funke/Empfänger
Zur Steuerung nutze ich die Spektrum DX4C mit dem Empfänger SR410. Der Empfänger hat 4 Kanäle, damit klappt es dann auch mit der Allradlenkung und für das externe BEC ist noch ein Platz frei. Der Empfänger verträgt bis 9,6 Volt, so dass die Versorgung über das externe BEC mit 6 Volt kein Problem darstellt.

Die Funke bietet einige Einstellmöglichkeiten, aber es gibt einen Punkt, in dem ich im Vergleich zur (billigen) Funke des CR200 etwas enttäuscht bin. Wenn man 4WS hat, ist es hilfreich zwischen den 4 möglichen Lenkarten wechseln zu können (Vorderrad, Hinterrad, Allrad, Krabbengang). Beim CR200 kann man per Knopfdruck alle Arten durchschalten. Bei der DX4C geht das nicht, zumindest habe ich noch keinen Weg gefunden. Man kann nur per Schalter zwischen 2 Lenkarten wechseln; ich habe derzeit Allrad- und Vorderrad gewählt.


Innenausbau/Käfig
Der Käfig ist für mich eines der Highlights am R1, das Modell bekommt dadurch eine ganz eigenständige Optik. Zusätzlich hat man keine Probleme mit gerissenen Lexan-Karosserien. Die Lexan-Panels können natürlich auch mal den Geist aufgeben, aber die sind mit 10 EUR für einen kompletten Satz nicht so teuer und vor allem kann man kann mit ein wenig Arbeitseinsatz auch individuelle Panels aus anderen Materialien wie z.B. Alu gestalten (siehe weiter unten).

Ein Nachteil des Käfigs ist, dass man relativ wenig Platz hat. Dies gilt umso mehr, wenn man versucht die Komponenten so zu verbauen, dass man sie von außen nicht sehen kann. Ich habe einige Varianten ausprobiert. Ich habe leider es nicht geschafft, alle Komponenten unter der „Motorhaube“ unterzubringen, was mir am liebsten gewesen wäre. Im Sinne der Gewichtsverteilung wäre es außerdem am besten, den Akku auf die Vorderachse zu legen, aber das kommt aus optischen Gründen für mich vorerst nicht in Frage. Schließlich bin ich bei folgendem Setup gelandet:

  • Empfänger: vorn unter der Motorhaube
  • ESC und BEC: hinten unter dem Akkuhalter
  • Akku: hinten auf dem Akkuhalter
Das ist nicht das ideale Crawler-Setup, aber dafür ist alles schön versteckt. Falls ich mit der Kletterleistung nicht zufrieden bin, ändere ich das ggf. noch einmal, aber für’s erst gehe ich damit an den Start.

Dazu musste ich einige Halter anfertigen. Leider komme ich beruflich nicht aus der Metallverarbeitung und habe auch keine Kontakte dorthin. Ich kann also nicht auf professionelle Geräte oder Methoden zurückgreifen, sondern muss mit Dekupiersäge, Feile und Schraubstock klar kommen. Für den Innenausbau habe ich deswegen 1mm Alublech verwendet, weil es sich leicht verarbeiten lässt. Aufgrund der notwendigen Abkantungen und Befestigungspunkte ist es trotzdem stabil genug (es muss ja auch nicht viel aushalten ...). Für die Panels habe ich stärkeres Material benutzt (siehe Folgepunkt).

Für vorn habe ich eine Basisplatte gefertigt, auf der der Empfänger mit Klett befestigt ist. Auf der Platte verlaufen dann auch die Kabel der Servos und der anderen Komponenten (auf dem nachfolgenden Bild Nr. 1). Um diese Kabel zu verdecken, habe ich eine weitere Abdeckung gemacht, die gleichzeitig als Basisplatte für die Fahrerfigur dient (Nr. 2 im Bild).


Hinten habe ich den Original-Akkuhalter mit der Wölbung nach oben eingesetzt und auf beiden Seiten mit starkem Klett beklebt. Regler und BEC sind von unten befestigt. Ich hatte Bedenken, die Komponenten so offen nach unten auszurichten, weswegen ich noch eine Abdeckung gefertigt habe, die den Schutz nach unten sicherstellt (Nr. 3 im Bild). Ich glaube nicht, dass es durch die Abdeckung zu Temperatur-Problemen am Regler oder BEC kommen wird.










Generell habe ich alle Kabel soweit wie möglich gekürzt und mit schwarzem Schrumpfschlauch ummantelt. Das schützt die Kabel und vor allem fallen sie nicht mehr so ins Auge, wenn sie doch mal an einer Stelle sichtbar sind ;)

Fahrerfigur
Durch das Verstecken der Komponenten, gibt es Platz für eine Fahrerfigur, wenn auch nicht besonders viel. Ich habe mich für die Fahrerfigur des Tamiya Sandscorcher entschieden (#19115270). Diese besteht nur aus einem Oberkörper und das ist auch gut so, denn Beine kann man im R1 ohnehin nicht unterbringen :) Die Bemalung habe ich bewusst knapp gehalten (fleischfarben, schwarz, weiß = Farbe des Kunststoffes), da ich den ganzen Wagen in schwarz, weiß und silber halten möchte. Das Bemalen der Figur ist eine echte Tortur, da ist schon sehr filigrane Arbeit notwendig, ich hatte auch nicht den richtigen Pinsel :( Alles in allem bin ich aber mit dem Ergebnis ganz zufrieden.
Im Originalzustand passt die Figur nicht ganz in den R1; der Kopf ragt ein paar Millimeter nach oben raus. Das kann aber leicht korrigiert werden, indem man die Figur mit einem Heißluftföhn anwärmt, bis sie weich wird. Dann kann man sie sehr gut an den Getriebekasten anpassen und dabei nach unten drücken.

Ich habe lange gerätselt, wie ich die Figur im Fahrzeug befestigen soll. Die vom Hersteller an der Figur angebrachte Lasche konnte ich dafür nicht verwenden, weil ich keinen passenden Befestigungspunkt gefunden habe. Ich habe an Heißkleber oder Klett gedacht, das hat mich aber beides nicht überzeugt. Am Ende habe ich mich dafür entschieden, der Figur „Handschellen“ anzulegen ;) Ich habe in die Basisplatte auf Höhe der Handgelenke jeweils zwei Löcher gebohrt, so dass ich die Arme mit dünnen Kabelbindern befestigen kann. Das sitzt jetzt sehr fest, kann aber immer noch leicht zusammen mit der Grundplatte ausgebaut werden.

Zusätzlich habe ich noch eine Lenksäule verbaut. Ich habe dazu die Aufnahme am Lenkrad vorsichtig auf 7 mm aufgebohrt und eine entsprechende Stange durch ein passendes Loch in der Basisplatte in das Lenkrad geschoben.

Alle Aluplatten habe ich schwarz matt lackiert. Dafür muss man sie natürlich mit einer speziellen Alu-Grundierung vorbehandeln, ansonsten hält die Farbe nicht und geht bei der kleinsten mechanischen Belastung wieder ab. Aber auch mit Grundierung überzeugt mich das Ergebnis noch nicht. Ich werde noch versuchen, die Platten zu eloxieren oder Pulver-Beschichten, dafür muss ich aber erst noch ein paar Einkäufe tätigen :rolleyes:








 
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Rockracer

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Panels
Als Alternative zu den Originalpanels habe ich welche aus Alu gefertigt. Hier habe ich im Gegensatz zum Innenausbau 2mm starkes Blech genommen, damit sich die Panels nicht sofort bei jedem Sturz verformen. Ich habe die seitlichen Panels auch vergrößert, so dass sie den vorderen Bereich abdecken. Damit ist der Empfänger nicht mehr sichtbar. Außerdem habe ich das Dach so verlängert, dass es den kompletten Kafig nach hinten abdeckt. So wird der Akku verdeckt und geschützt.

Für die Gestaltung der Panels gibt es viele Möglichkeiten, z.B. kann man das Blech von Getränke-Dosen oder Alkoholika- Geschenk-Dosen verwenden, dann bekommt man das Design geschenkt.

Ich habe jetzt erst mal ein einfaches Design am PC entworfen und dann mit einem regulären Tintenstrahldrucker auf spezielle Aufkleberfolie gedruckt. Die Ausdrucke sind nach dem Trocknen zwar wasserfest, aber natürlich nicht kratzfest. Deswegen habe ich das Ganze noch mit Klarsichtfolie überklebt. Auch das hält scharfkantigen Felsen nicht stand, aber bis ich Eloxieren oder Pulverbeschichten kann, muss das reichen ;)

PS: Bilder davon gibt's weiter unten.

Reifen
Vom Vorbesitzer waren Losi Rock Claws (LOSA7682B) auf Axial Rockster (AX8091) verbaut. Die Reifen sind gut, aber für meinen Geschmack zu klein. Ich bin von meinem CR 200 die HB Sedona gewöhnt und da hat man schon mind. 1 cm mehr Bodenfreiheit. Ich wollte aber mal was anderes probieren und zur Auswahl standen die ProLine Chisel (1149-14) und die HB Rover (#67772). Die Rover sind es dann geworden (weiße Mischung). Die Reifen sind schon sehr weich, das eigentliche Problem sind aber die Einlagen, denn diese sind ein bißchen kleiner als der Reifen. Für vorn mag das ja noch ganz nett sein, aber für hinten ist die Kombination definitiv zu weich. Wenn der R1 auf den Hinterbeinen steht, verformen sich die Reifen fast komplett. Ich hatte keine Lust noch einmal 20 EUR für andere Einlagen auszugeben (Crawler Innovations Double Deuce scheinen da das Maß aller Dinge zu sein), weswegen ich erst mal bei den hinteren Felgen die Luftlöcher verschlossen habe. Mit dem Ergebnis bin ich soweit zufrieden.

Felgen
Von meinem CR200 hatte ich noch die Original-Felgen übrig, weil ich bei der Umrüstung auf die Sedonas auf andere Felgen mit mehr Offset gewechselt bin. Die habe ich mal ein wenig mit Klebegewichten beschwert.



Für die Felgen hatte ich mir vor langer Zeit in den USA schon spezielle Felgenringe bestellt, die nie zum Einsatz gekommen sind (wobei „Ringe“ sicherlich nicht die ganz korrekte Bezeichnung ist ;)) Jetzt hat sie der R1 bekommen und ich denke, dass sie sehr gut zum restlichen Design passen :D



Für die Innenseite habe ich die Original-Alu-Beadlock-Ringe benutzt, aber zuvor noch mit Abbeizer von der Original-Farbe befreit (golg-orange). Zum Ausprobieren habe ich zwei Ringe schwarz lackiert, ich habe im Endergebnis aber die unlackierten Ringe verwendet, so wie sie im Bild oben in der Mitte zu sehen sind.

Dämpfer
Vom Vorbesitzer sind die Gmade Zero 104 mm verbaut (GM20204). Ich bin nicht unbedingt traurig, dass die originalen Transition-Dämpfer nicht dabei waren, denn die sehen zwar gut aus, aber man liest sehr oft, dass die Dämpfer nicht dicht zu bekommen sind. Außerdem haben sie weniger Weg als die Zeros. Die Zeros an meinem R1 waren allerdings auch komplett ölig. Ich habe mal einen auseinandergenommen und festgestellt, dass gar kein Öl (mehr) drin war. Ich kann nicht beurteilen, ob einfach das ganze Öl im Laufe der Zeit ausgelaufen ist oder ob der Vorbesitzer es weggelassen hat.

Egal, habe ich mir gedacht, dann baue ich die Dämpfer halt neu auf. Also habe ich die Teilenummer des Rebuild-Kit gesucht (GM20214) und dabei eine böse Überraschung erlebt: die Silikon-Dichtringe sind in dem Kit nicht enthalten und sie sind auch nicht unter einer anderen Nummer verfügbar, d.h. man kann sie schlicht nicht von Gmade bekommen. Das gilt im Übrigen auch für die Kolbenstange. Das ist ein echter Witz und lässt meine anfängliche Begeisterung für die günstigen Dämpfer (ca. 55 EUR für einen Satz) schnell wieder abkühlen.

Ich weiß, dass viele die Dämpfer sowieso ohne Öl fahren, aber ohne Öl sind sie mir eigentlich zu unruhig ...

Verschränkung
Wenn man die Dämpfer an den vorgesehenen Punkten befestigt, ist die Verschränkung relativ gering. Die Dämpfer stehen dann senkrecht, so dass die Verschränkung durch den maximalen Weg der Dämpfer begrenzt ist. Der Käfig bietet weitere Befestigungspunkte, wodurch die Dämpfer flacher liegen und die Verschränkung deutlich vergrößert wird. Beliebt ist z.B. der Befestigungspunkt am unteren Ansatz der „Windschutzscheibe“. Allerdings kommt dann der Torque Twist deutlich zum Tragen und das Chassis verwindet sich sehr stark. Dies liegt sicherlich auch an den weichen Dämpfern ohne Öl. Deswegen belasse ich die Dämpfer bis auf weiteres an den Original-Befestigungspunkten.

Ein anderer Punkt ist, dass sich die Achsen gar nicht immer verschränken. Wenn man ein Hindernis nur mit einem Rad der Vorderachse ansteuert und es hinauffährt, dann bleibt die Achse oft waagrecht, so dass das andere Rad in der Luft hängt. Nur durch ein paar leicht Vorwärts- und Rückwärts-Bewegungen ist das Rad dazu zu bringen, sich auf den Boden abzusenken. Ich bin hier noch in der Ursachenforschung. Im Moment vermute ich, dass die Kugelköpfe der Links schwergängig sind ...

Licht
Der Vorbesitzer hat die Gmade-Lichtleiste mit 2 LEDs verbaut (GM51408S). Ich habe mich entschlossen, die Leiste zu nutzen, was mir dann doch ein wenig mehr Arbeit verschafft hat, als ich gedacht habe ...

Der Empfänger hat vier Steckplätze und diese sind alle belegt (Servo vorn, ESC, Servo hinten, Externes BEC). Ich habe dann auf die Schnelle ein Y-Kabel mit Servosteckern hergestellt, um die Lichtleiste mit dem BEC-Anschluss zusammenzupacken. Dann ist mir aber eingefallen, dass die Lichtleiste im Original nur 5 Volt verkraftet und ich das externe BEC auf 6 Volt eingestellt habe, um mehr aus den Servos rauszuholen. Das hätte ich durch einen anderen Vorwiderstand der LEDs lösen, aber ich habe mich stattdessen dafür entschieden, die Lichtleiste über das interne BEC mit Strom zu versorgen. Zusätzlich habe ich noch einen Schalter für das Licht eingebaut. Die dafür notwendige Verkabelung habe ich mit Zwischensteckern versehen, damit man auch alles wieder einzeln ausbauen kann. In Summe ist da schon ein bißchen Löt- und Crimp-Arbeit zusammengekommen. Auch das Einpassen des Schalters in die Abdeckplatte har ein wenig Nerven gekostet. Im Ergebnis funktioniert es aber und der Fahrer kann sich nun sein Licht selbst einschalten :D



Overdrive/Underdrive (OD/UD)
Im Normalfall sind beide Achsen gleich übersetzt, d.h. wenn sich das Vorderrad einmal komplett dreht, dann dreht sich auch das Hinterrad einmal komplett. In bestimmten Situationen kann es nachteilig sein, wenn die Hinterräder schieben, z.B. wenn es an steilen Hängen dadurch zum Überschlag kommt. Wenn die Hinterachse langsamer dreht als die Vorderachse, dann schieben die Hinterräder nicht mehr so stark und man kann so manche Passagen erklettern, an denen man sonst scheitern würde. Die unterschiedliche Übersetzung kann man erreichen, indem man entweder die Vorderachse niedriger übersetzt („Overdrive“) oder die Hinterachse höher übersetzt („Underdrive“). Beim Gmade sind die Achsen z.B. mit 32/17 = 1,88 : 1 untersetzt. Wenn man an der Vorderachse die Übersetzung kleiner macht, z.B. auf 1,5:1, dann würde sie sich schneller drehen als die Hinterachse (OD). Wenn man an der Hinterachse die Übersetzung rauf setzt, z.B. auf 2:1 dann würde sie sich langsamer drehen als die Vorderachse. Beides hat den gleichen Effekt, in dem Sinn, dass die Vorderachse mehr Umdrehungen als die Hinterachse macht.

Für einige Crawler gibt es direkt vom Hersteller UD/OD-Zahnräder (z.B. Axial) Für die Gmade Portalachsen gibt es das leider nicht. Aber immerhin hat jemand für die Hinterachse eine UD-Möglichkeit gefunden, indem er die Zahnräder vom Sawback verwendet (GM52106).



Eine ausführliche Anleitung findet sich hier.

http://www.rccrawler.com/forum/g-made-crawlers/494709-underdrive-r1-finally.html

Ich habe die Teile schon hier liegen und werde das demnächst mal ausprobieren.
 
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Rockracer

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Dig
Eine Alternative (oder Ergänzung) zur Allradlenkung ist ein Dig. Gmade bzw. JunFac bietet ein Dig an, welches bei in Deutschland mit ca. 50 EUR (J47011) ähnlich teuer wie der Anlenkungssatz ist. Natürlich kommt auch hier noch ein Servo dazu, um das Dig zu schalten.



Mit einem Dig kann man eine Achse (üblicherweise die Hinnterachse) vom Antriebsstrang entkoppeln und entweder komplett sperren oder frei laufen lassen. Damit kann man z. B. bei gesperrter Hinterachaches quasi auf der Stelle drehen (Grip vorausgesetzt).

Ich persönlich glaube, dass es in Summe mehr Situationen gibt, bei denen die Allradlenkung besser ist als ein Dig. Wenn es also um die Frage geht „4WS oder Dig“ dann ist 4WS mein Favorit.

4WS und Dig ist natürlich noch besser. Vielleicht mache ich das irgendwann noch. Im Moment kann ich es mir aber nicht vorstellen. Vor allem deswegen, weil es beim derzeitigen Setup überhaupt keinen Platz für Dig und Schaltservo gibt, denn an dieser Stelle sitzen schon ESC und BEC ...


Vorläufiges Gesamtergebnis
So, zum Abschluss mal noch was für die Augen :D













... und hier noch ein paar Bilder zur Akku-Lösung ...





 
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Rockracer

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... ach ja, einen habe ich noch :D

Verlängerung des Radstands
Zum Schluss habe ich noch den Radstand vergrößert, der war für meinen Geschmack etwas zu kurz (310 mm). Dazu benötigt man längere Links und Antriebswellen.

Bei den Antriebswellen bieten sich z.B. die Junfac universal shaft 120 – 150 mm an (J90034). 2 Stück gibt‘s für ca. 35 EUR bei junfac im Shop plus Versand und ggf. Zoll.

Die links kann man entweder kaufen oder selbst bauen (aus Alustangen oder Gewindestangen und Alu-Rohren) oder man verlängert die bestehenden Links, z.B. über junfac M4 aluminum extension rod spacers (GM30056). Ich habe selbst gebaut und gebogen --> 7 mm Alu-Rundstab, Gewinde reinschneiden, R1-Rodends dran, fertig ;). Die links habe ich im gleichen Winkel wie die gebogenen Original-Links gebogen, ich denke, das sind ca. 30 Grad. Ich habe alle Links um 2 cm verlängert, insgesamt komme ich also auf einen Radstand von ca. 350 mm.

PS: als Abwechslung habe ich habe dann auch mal die Sedonas von meinem CR200 montiert ...








... und zum Schluss noch einmal mit den HB Rover ...



So, das war aber wirklich alles, was ich derzeit zu meinem R1 zu berichten habe. Viel werde ich wohl auch nicht mehr machen; jetzt wird nur noch gefahren :D

 
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speedbraker

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Deine Threads sind echt eine Bereicherung für das Forum. Extrem ausführlich und mit sehr sehr vielen Details und Infos!
Echt super.
 

Rockracer

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Hallo zusammen,
es hat noch ein paar Veränderungen in der letzten Zeit gegeben, die ich Euch nicht vorenthalten möchte :)

Motor und Regler
Angefixt durch Berichte und Threads zu einem neuen Crawler-Regler konnte ich nicht widerstehen und habe mir einen Quicrun WP 1080 zugelegt.



Der Regler hat zwei ganz wesentliche Vorteile, die die die bisherige Brushless-Kombi nicht zu bieten hat:thumbsup:

Ich hatte weiter oben ja schon geschrieben, dass mich bei der Brushless Kombi das mehr oder minder ungebremste Losrollen stört, sobald man bergab auch nur ein bißchen Gas gibt. Der WP1080 hat das Problem nicht, er lässt sich bergab sehr gut dosieren, etliche Videos im Netz belegen das, weswegen ich selbst nicht auch noch eins mache ;)

Ein weiterer wesentlicher Vorteil liegt im akustischen Bereich, denn der Regler gibt im Betrieb kein typisches Pfeifen/Piepen von sich, sondern ist vollkommen geräuschlos. Weil ich mir zu dem Piepen und woher es kommt bisher keine Gedanken gemacht hatte, habe ich mal ein bißchen recherchiert und möchte hier meine Erkenntnisse mit Euch teilen ;) Für viele ist es sicherlich ein „alter Hut“, aber vielleicht nutzt es dem ein oder anderen ja doch.

Bei Elektromotoren gibt es nur „an“ oder „aus“ oder anders formuliert nur „kein Gas“ oder „Vollgas“. Um auch Zustände dazwischen zu ermöglichen, benötigt man einen Fahrtregler. Dieser schaltet den Motor in sehr kurzen Intervallen abwechselnd an und wieder aus. Das Verhältnis der Zeiten von „ein“ und „aus“ zueinander innerhalb eines Intervalls bestimmt die Drehzahl des Motors. Ist der Motor innerhalb eines Intervalls z.B. jeweils gleich lang an und aus, dann fährt Motor mit „Halbgas“.

Das Ganze resultiert natürlich nur dann in einer gleichförmigen Bewegung bzw. konstanten Drehzahl, wenn die Schaltintervalle sehr kurz sind oder anders formuliert wenn genügend viele Schaltzyklen pro Sekunde ablaufen. Die Dauer eines Schaltintervalls wird auch als Pulsweite bezeichnet; die Anzahl der Schaltintervalle pro Sekunde ist die (Schalt-)Frequenz.

Die meisten Regler arbeiten mit einer Frequenz von 1 – 2 kHz, d.h. 1000 – 2000 Schaltintervalle pro Sekunde. Die Frequenz ist hoch genug für eine gleichförmige Drehzahl, liegt aber im für Menschen hörbaren Bereich. Dies äußert sich in einem Fiepen oder Piepen, welches bei langsamer Fahrt gut zu hören ist. Der Motor dient als Resonanzkörper und erzeugt einen hörbaren Ton. Der WP 1080 verfügt über eine einstellbare Pulsweitenmodulation (PWM). Maximalwert sind 16kHz, was außerhalb des für Menschen hörbaren Bereichs liegt. In der Praxis funktioniert das tatsächlich, bei 8 kHz (=Werkseinstellung) ist noch etwas zu hören, aber wenn man auf 16kHz umschaltet, dann ist Ruhe :rolleyes: Darüberhinaus bietet der Regler noch etliche Einstellmöglichkeiten (z.b. Drag Brake) und da eine Programmierkarte dabei ist, kann man die Werte auch schnell und unkompliziert verändern.

Den Regler gibt es in Deutschland für ca. 50 EUR, im Ausland für ca. 35 EUR. Ich habe bei rcmart bestellt, inkl. Porto knapp über 40 EUR. Derzeit gibt es einen regelrechten „run“ auf den Regler, so dass er hier und da immer wieder mal ausverkauft ist.

Es handelt sich um einen Brushed-Regler, d.h. ich brauchte leider auch noch einen anderen Motor. Ausgehend von vielen Berichten, in denen billige Motoren als vollkommen ausreichend für einen Crawler beschrieben wurden, habe ich mir von RC4WD einen 35T und 45T jeweils für 10 EUR zugelegt. Also mich überzeugen die Motoren nicht. Ich bin es von anderen Motoren gewohnt, dass ich ein (kleines) Hindernis sehr langsam anfahren und dann einfach drüberfahren kann, wohlgemerkt ohne mehr Gas geben zu müssen. Beim 45T ist dies nicht möglich, der Wagen bleibt hängen und man muss mehr Gas geben. Dann wiederum spricht der Motor relativ stark an und man hat im Endergebnis keine besonders gute Kontrolle. Den 35T habe ich erst gar nicht ausprobiert, denn der hat ja noch weniger Drehmoment. Ich habe mir stattdessen einen Tamiya CR Tuned 35T zugelegt und das ist schon was ganz anderes. Obwohl er im Vergleich zum RCDW 45T sogar 10 Turns weniger hat, hat er viel mehr Drehmoment und ich kann wieder so fahren, wie ich es gewohnt bin:thumbsup: Wheelspeed ist auch gut. Der Preis ist mit etwas über 30 EUR auch okay. Man liest hin und wieder, dass der Motor anfällig gegen Nässe ist, aber das lasse ich mal auf mich zukommen.



Alles in allem habe ich für mich die ideale Motor-/Regler-Kombi gefunden. Der Regler wird ab jetzt der Standard für meine weiteren Crawler/Scaler-Projekte (zumindest solange bis etwas Besseres auf dem Markt erscheint ;))
 

Rockracer

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Achsneigung
Als ich die längeren Links gefertigt habe, habe ich nicht großartig geplant, sondern einfach zu den Maßen der vorhandenen Links 2 cm addiert. Ich habe gar nicht darüber nachgedacht, ob die Länge der Links vorher überhaupt korrekt war. Als ich mir jetzt das Ergebnis jetzt noch einmal in Ruhe angesehen habe, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es so nicht bleiben kann: die Achsen sind bei der derzeitigen Länge der oberen links zu stark gekippt („clocking“).

Das Kippen der Achsen hat Vor- und Nachteile. Der Vorteil ist, dass der Diff-Ausgang nach oben gedreht wird. Dadurch wird einerseits der Winkel des Kardangelenks verbessert, was die Kardangelenkes schont. Andererseits kann man nicht mehr so leicht an einem Hindernis hängen bleiben, weil die Kardans nicht mehr zwischen den unteren Links hervorstehen. Das ist vor allem bei high clearance links ein Thema. Der Nachteil ist, dass die Lenkhebelträger mitkippen, sodass der Lenkwinkel nicht mehr passt. Die Lenkhebel stehen nicht mehr senkrecht und man lenkt in den Boden und da will man in der Regel ja gar nicht hin ;)

Um diesen Nachteil auszugleichen gibt es mehrere Möglichkeiten. Für einige Fahrzeuge (z.B. Axial Wraith) werden Lenkhebelhalter angeboten, die man in mehreren Positionen auf der Achse montieren kann („clockable C-Hubs“). Dann kann man die Drehung der Achse ausgleichen und die C-Hub stehen trotz gekippter Achse senkrecht. Eine andere Lösung sind C-Hubs, die „in sich gedreht“ sind. Von Gmade gibt es C-Hubs mit 7 Grad Drehung als Tuning-Teil. Die Wirkung wird in den folgenden Bildern von junfac ganz gut erklärt:


Die 7-Grad-C-Hubs waren bei meinem R1 vom Vorbesitzer an der Vorderachse bereits verbaut. Die Achse war aber so stark gekippt, dass die 7 Grad nicht ausgereicht haben, um senkrechte Lenkhebel zu ermöglichen. Ich habe deswegen die oberen links etwas gekürzt. Man muss dabei sehr vorsichtig vorgehen, denn jeder einzelne Millimeter wirkt sich deutlich auf den Winkel aus. Ich habe jetzt jedenfalls für vorn und hinten eine Länge gefunden, bei der die Kardans gerade noch zwischen den links „verschwinden“ und die Lenkhebel annähernd senkrecht stehen.



Dazu musste ich leider tief in die Tasche greifen :( und Original-Gmade-Teile besorgen, da es von den gängigen und günstigen Tuning-Anbietern (Boom Racing, GPM Racing, etc.) leider keine entsprechenden C-Hubs gibt.
 

Rockracer

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Oberflächenveredelung (Brünieren)

Ich hatte zuvor berichtet, wie ich die Komodo-Radachsen aus dem Zubehör für den R1 passend gemacht habe. Dabei sind „blanke“ Stellen entstanden.



Ich hatte mir damals keine größeren Gedanken dazu gemacht, aber als ich jetzt die Räder abmontiert habe, hatte sich dort natürlich Rost gebildet. Ich habe mich erst dann gefragt, warum der Rest der Achsen eigentlich nicht rostet. Mir ist dann ein Begriff wieder eingefallen, den ich in diesem Kontext früher mal gehört hatte: brünieren. Ich habe mal ein wenig recherchiert und festgestellt, dass das „klassische“ Brünieren in einem heißem Öl-Tauchbad gemacht wird. Es gibt aber auch einfach DIY-Varianten und zwar mit Schnell-Brünier-Sets (z.B. von Ballistol) oder mit Essig-Essenz. Ich habe beide Varianten probiert.

Essig-Essenz (ca. 1,50 EUR):



Dabei muss man ein wenig Geduld haben. Es gibt bei youtube ein Video, in dem angeblich im 15 Minuten brüniert wird, indem die Essig-Essenz erhitzt wird. Ich habe das auch so gemacht, aber nach 15 Minuten war mal grad gar nix zu sehen :( Ich habe das Glas dann einfach über Nacht stehen lassen und - siehe da - am nächsten Morgen war die blanke Stelle dunkel. Das funktioniert also schon mal:thumbsup:

Brünier-Set von Ballistol (ca. 20 EUR):



Hier muss man keine Geduld haben. Nachdem man die Lösung mit dem beiliegenden Ziegenhaarpinsel aufgetragen hat, sieht man sofort erste Ergebnisse. Das Metall färbt sich zunächst schwarz und danach darf man nicht nervös werden, denn dann bilden sich rostbraune Flecken :eek:



Die gehen auch nicht weg, wenn man die überflüssige Lösung wie empfohlen nach ca. 2 Minuten mit klarem Wasser abspült. Erst nachdem man das Werkstück mit dem beiliegenden Öl eingerieben hat, verschwinden die braunen Flecken und im Endergebnis ergibt sich eine schöne tiefschwarze Färbung :thumbsup:

Fazit: beide Methoden funktionieren, im Ergebnis ergibt sich mit der Essig-Essenz eine eher bläuliche Tönung, während das Schnell-Brünierset von Ballistol ein tiefes schwarz ergibt. Ich hoffe, dass das auf dem Bild einigermaßen zu erkennen ist (oben Ballistol unten Essig-Essenz)



Beide Methoden sind übrigens nicht für die Ewigkeit. Beim Ballistol-Brünierset ist ein Heft dabei, in dem darauf hingewiesen wird, dass man eine Brünierung mit einer gewissen Vorsicht behandeln muss. Egal, für den Moment ist es auf jeden Fall besser als blankes Metall und sollte sich die Brünierung zukünftig an manchen Stellen wieder abreiben, dann ist das auch egal, denn dort wird der Rost dann ja genauso abgerieben ...
 

Rockracer

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Beleuchtung
Vom Vorbesitzer war vorn der Original Gmade LED-Bügel mit 2 Leuchten montiert. Hinten gab es keine Beleuchtung und das wollte ich nun ändern. Ich hatte überlegt, Rückleuchten direkt auf die Hinterachse zu montieren, aber dazu habe ich keine passenden Gehäuse gefunden bzw. keine zündende Idee, wie ich das sonst realisieren kann. So habe ich die Rückleuchten in das hintere Ende des Daches eingebaut, das ich aus Alublech gebogen hatte.

Ich habe beim großen C folgende LED-Reflektoren gefunden (Art.Nr. 2450.0200)



Ich habe dort auch nach passenden Abdeckkappen gesucht und folgendes gefunden (Art.Nr. 2450.0200)



o_O hm, die Dinger sahen ja nicht so spektakulär aus, aber da ich sowieso in der Nähe war, bin ich mal hingefahren und siehe da, in natura sahen die Kappen dann schon viel besser aus



Ich habe die passenden Löcher in die Abdeckung gebohrt (ca. 10,5 mm) und die Reflektoren mit ShoeGoo verklebt. Die Verkabelung musste ich über einen Stecker realisieren, da das Dach zum Akkuwechsel hochgeklappt wird. Vielleicht finde ich demnächst noch eine Lösung mit Kontaktflächen, aber bis auf weiteres bleibt das erst mal so.







Vorn habe ich bei der Gelegenheit auch mal die kalt-weißen LEDs gegen warm-weiße ausgetauscht. Bilder mit leuchtenden LEDs kommen übrigens später noch ;)

Angeregt durch einen Thread von yoshi habe ich noch das dort verlinkte Schaltmodul von Hobbyking eingebaut (Dr. Mad Thrust Electronic On/Off Switch, 9107000233-0), so dass ich das Licht nun über den Sender schalten kann.



Meine DX4C hat mir dabei leider einen Streich gespielt. Ich habe Schalter D so belegt, dass ich damit den vierten Kanal des Empfängers (=Schaltmodul) schalten kann. Das funktioniert auch, nur leider weiß der Sender nach einem Neustart nichts mehr von der Belegung :mad: Mehrfach probiert, immer das gleiche Ergebnis. Als erstes habe ich mich bei Spektrum registriert, um nach einem Update zu suchen. Dort wird zwar angezeigt, dass es ein Update für die DX4C gibt, es steht aber dennoch keines zum Download bereit :( Eine schnelle Suche im Internet ergab, dass auch schon andere vergeblich nach dem angeblich vorhandenen Update gesucht haben.

Also habe ich mal ein bisschen weiter recherchiert und schnell festgestellt, dass der Speicherfehler bei der Schalterbelegung ein bekanntes und häufiges Problem der DX4C ist. Bei manchen hat es geholfen, das Modell von einem der vorderen Speicherplätze auf einen der hinteren Plätze zu kopieren, bei mir hat das leider nichts gebracht. Eine weitere Ursache des Fehlers wird im AVC vermutet. Wenn dies aktiviert ist, können die Kanäle 3+4 nicht genutzt werden. Natürlich ist das AVC bei meiner DX4C aus - wie auch bei allen anderen mit diesem Speicherproblem - aber bei manchen hat es geholfen, das AVC ein- und wieder auszuschalten und danach hat der Sender die Schalterbelegung gespeichert. Bei mir hat das leider nur vorübergehend geklappt, danach war wieder alles weg.

Wenn also jemand von Euch noch ein gute Idee hat (außer einen neuen Sender zu kaufen), dann gern her damit. Bis auf weiteres werde ich erst mal damit leben.

Ist jetzt auch nicht so tragisch, zu Beginn der Fahrt den Schalter neu zu belegen. Es geht hier eher ums Prinzip, denn die DX4C ist ja nicht gerade ein Billig-Sender und da ist es schon eine Frechheit, das Produkt mit einem solchen Bug auszuliefern und ihn anschließend nicht zu beheben. Es gibt etliche Kollegen die Spektrum angeschrieben haben, das Problem ist dort also bekannt. Aus den Antworten wird leider auch deutlich, wie schlecht/uninformiert der Support ist. Manche haben das Problem erst gar nicht verstanden, mache haben auf ein in Arbeit befindliches Update verwiesen (s.o.) und die beste Rückmeldung war, dass die DX4C grundsätzlich nicht in der Lage sei, die Schalterbelegung zu speichern. Das ist interessant, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass bei manchen die Speicherung ja funktioniert :rolleyes:
 
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Rockracer

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Oberflächenveredelung (Eloxieren, Pulverbeschichten)
Wie zuvor schon angedeutet, habe ich für die Alu-Panels nach „haltbaren“ Lösungen gesucht. Das Drucken von Aufkleberfolie war ja nur für den Übergang gedacht. Ich bin recht schnell beim Eloxieren gelandet. Man kennt das von Alu-Tuning-Teilen, das sieht gut aus und ist recht haltbar ohne „dick aufzutragen“. Ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen, dass man das selbst machen kann, aber man kann:) Ich habe angefangen, das benötigte Zubehör zu besorgen und bin damit auch schon recht weit gekommen. Einzig offene Frage war für mich am Ende noch die Kühlung bzw. Umwälzung des Bades ... und dann bin ich auf die Pulverbeschichtung gestoßen :rolleyes:

Auch hier konnte ich mir nicht vorstellen, dass man das selbst machen kann, aber auch hier hat mich das Internet eines Besseren belehrt :) Nachdem ich mich auch damit ein wenig intensiver auseinander gesetzt hatte, war dies mein Favorit. Es ist deutlich unkomplizierter als Eloxieren. HIER berichte ich im Detail dazu.

Das Ergebnis sieht so aus (RAL 9005 matt):



Ich bin mit dem Ergebnis soweit zufrieden. Ich denke, dass ich demnächst mal noch was „farbenfrohes“ (z. B. orange) ausprobieren werde, aber jetzt werde ich erst mal die die Haltbarkeit testen, Kratzer gehören ja auf jeden Crawler :)

Ich habe übrigens neue seitliche Panels gemacht, die hinten bis zum Ende des Käfigs gehen, um den Akku noch etwas besser zu verstecken.

Zum Schluss noch einmal Bilder des kompletten Fahrzeugs mit Beleuchtung











So, ich denke, dass dieses Projekt jetzt erst mal beendet ist und nicht mehr geschraubt, sondern nur noch gefahren wird, zumal schon einige andere Projekt im Keller liegen, die meine Aufmerksamkeit benötigen :D
 
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