Messen Günstige Multimeter - evtl. beachten

[BAXL]

Ich denke es kommt für unsere Modellbaubelange nicht auf eine totale Genauigkeit an, die zweite Stelle hinterm Komma bei Spannungsmessungen werden alle ganz gut hinbekommen. Spannungen werden wohl auch am meisten gemessen. Selbst Widerstandmessungen sollten mit einer für uns ausreichenden Genauigkeit möglich sein. Es kommt für den normalen Gebrauch meist eh nicht auf das i-Tüpfelchen an.

 

[yoshi]

Die Genauigkeit ist so eine Sache. Das kommt immer darauf an wie das im Gerät umgesetzt ist.

Die Spannungsmessung hängt von sehr genauen Messwiderständen im Gerät ab. Die sind noch relativ günstig zu haben.

Die Widerstandsmessung hängt von einer möglichst genauen Konstantstromquelle ab. Da wird es im günstigen Bereich schon schwieriger. Um Festwiderstände der E24-Reihe auszumessen reicht es aber immer.

Dann käme noch der Analog-Digital-Wandler dazu. Teure Geräte nutzen dafür extra ICs, die halt relativ teuer, aber auch viel genauer sind. Günstige Geräte machen das direkt über den A/D-Wandler des sowieso verbauten Controllers.


Ungenau wird es immer, wenn man sich im unteren Wertebereich des Messbereichs bewegt. Bei einer Genauigkeit von +-1% im Messbereich von 0,000 V bis 5,000 V kann man die letzten beiden Stellen schon vergessen. Das sind eher Schätzwerte. Das mag jetzt nicht so wild erscheinen, aber sobald man in diesen kleinen Messbereichen Werte rechnerisch ermitteln möchte, wird es sehr ungenau. Deshalb sind die Werte der Innenwiderstände von Akkus, die die Ladegeräte ermessen und errechnen auch nur grobe Schätzwerte. Die reichen für einen Vergleich und eine Einschätzung von Veränderungen. Aber genau ist was anderes.

 

[Benny77]

Ich denke es kommt für unsere Modellbaubelange nicht auf eine totale Genauigkeit an, die zweite Stelle hinterm Komma bei Spannungsmessungen werden alle ganz gut hinbekommen.

so sehe ich das auch, aber das hat mein "Altes" eben nicht gekonnt. Das zeigte bspw. bei einer Lipozelle 3,63V an, das Neue 3,74V. Das fand ich dann schon a bissle zu viel.

 

[BAXL]

so sehe ich das auch, aber das hat mein "Altes" eben nicht gekonnt. Das zeigte bspw. bei einer Lipozelle 3,63V an, das Neue 3,74V. Das fand ich dann schon a bissle zu viel.

Die Abweichung ist schon krass für den Zweck, da hätte ich auch arge Bauchschmerzen mit. Ich habe bislang noch keine Messgeräte miteinander verglichen, werde das aber mal tun. Im Bestand sind drei Multimeter, die es aber wahrscheinlich nicht mehr zu kaufen gibt, ist eben nur der Neugierde wegen.

 

[yoshi]

Das ist alles eine Frage des Messbereichs und der Genauigkeit.

 

[BAXL]

Zum Thema Messgenauigkeit bei digitalen Multimetern habe ich eine interessante Abhandlung auf der ELV-Journal Seite gefunden.

 

[BAXL]

Auf der Seite vergleich.org wurden jüngst Multimeter getestet. Der Preis-Leistungs-Sieger ist ein Hama EM393, was es z.B. bei Amazon schon für rund 20€ zu Kaufen gibt. Testsieger war ein Voltcraft VC130 für 24€. Ein Fluke war aber nicht mit im Test. Das Voltcraft geht bis CatIII, das Hama bis CatII, also nur an angeschlossenen Verbrauchern im Hausnetz und nicht innerhalb der Hausinstallation.

CAT-III-Messungen innerhalb der Gebäudeinstallation: stationäre Verbraucher mit nicht steckbarem Anschluss, Verteileranschluss (Messung nur hinter dem Stromzähler erlaubt!), fest eingebaute Geräte im Verteiler.

 

[Boliseiaudo]

Ein Fluke war aber nicht mit im Test.

Warum wohl?

Schon mal einer 'n Fluke oder Gossen Metrawatt für 24,- Öre gesehen?

 

[BAXL]

Warum wohl?

Schon mal einer 'n Fluke oder Gossen Metrawatt für 24,- Öre gesehen?

Darum habe ich es ausdrücklich erwähnt. Es wird kaum einer ein Fluke für mehr als den zehnfachen Preis kaufen, wenn er schon beim Modell um die einstelligen Beträge feilscht. Da muß man schon vom Fach sein und eine spezielle Affinität haben um bereit für den Mehrpreis zu sein.

Diese Diskussionen haben wir bei vielen Anschaffungen hier gehabt, sei es der Lötkolben, die Fernsteuerung, das Ladegerät, das Werkzeug usw.. Was gut ist, ist sehr wahrscheinlich auch teurer. Im Umkehrschluß heißt das nicht zwingeng, was günstig ist muß auch schlecht sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass bei sehr niedrigpreisigen Produkten an irgendeiner Stelle gespart wird ist eben größer, als bei Produkten die teurer sind. Es kristallisieren sich auch die Platzhirsche heraus, von denen man weiß, dass sie gut sind und die sich das auch bezahlen lassen. Qualität hat auch nichts mit besonderer Leistungsfähigkeit oder Ausstattungsvielfalt zu tun. Qualität ist, wenn ein Produkt meinen Anforderungen/Bedürfnissen genügt.

 

[Boliseiaudo]

Das bedeutet aber im Umkehrschluss noch lange nicht, dass ein vermeindlich teures
Gerät nicht auch "günstig" sein kann.

 

[BAXL]

Das bedeutet aber im Umkehrschluss noch lange nicht, dass ein vermeindlich teures
Gerät nicht auch "günstig" sein kann.

Ich sags mal so, Du rennst bei mir offene Türen ein. Als Multimeter habe ich ein Fluke, als regelbare Lötstation eine Ersa, als Fernsteuerung eine Multiplex Royal Pro 16, als Ladegerät eine Simprop. Für die Helis selbstverständlich eine digitale Pitchwaage usw.. Wenn ich etwas kaufe, dann nehme ich immer mindestens eine Nummer (größer/besser) als ich glaube zu brauchen. Doch damit kannst Du aber nicht jedem kommen. Es gibt eben Leute, die haben nicht das Geld, die Einsicht oder die Motivation dafür. Beim Modellbau wirst Du immer wieder Fälle haben, da wird auf der einen Seite auf Kante genäht und an anderer Stelle wieder ausgegeben.

Du hast absolut Recht mit Deinen Anmerkungen, doch die muß nicht jeder mit Dir teilen. Andere Leute setzen ihre Priorität anders. Der eine gibt z.B. für einen Heli sofort eine größere Summe aus, der andere meint sparen zu wollen und buttert denselben Betrag oder vielleicht sogar noch mehr, in viele billigere Modelle, fühlt sich damit aber besser, getreu Deinem Motto aus Deiner Signatur.

 

[Boliseiaudo]

Du rennst bei mir offene Türen ein. Als Multimeter habe ich ein Fluke, als regelbare Lötstation eine Ersa,

Ich sag's mal so, als Multimeter hab ich zwei Gossen Metrawatt im Wert von 600,- und
800,- Öre, als Lötstation nenne ich zwei Ersa und noch 'ne "günstige" ELV mein Eigen.


Du musst dir meine Beiträge nich immer gleich so zu Herzen nehmen, ich stichel halt
manchmal gern etwas. Is aber nie böse gemeint.



Tante Edith sagt noch...
Ich schrieb "... im Wert von...".
Ich meinte damit natürlich den Kaufpreis, ob die das für den Anwender im Endeffekt auch
wert - im Sinne des Nutzens - sind, steht dabei auf 'nem anderen Blatt.

 

[BAXL]

Ich sag's mal so, als Multimeter hab ich zwei Gossen Metrawatt im Wert von 600,- und
800,- Öre, als Lötstation nenne ich zwei Ersa und noch 'ne "günstige" ELV mein Eigen.


Du musst dir meine Beiträge nich immer gleich so zu Herzen nehmen, ich stichel halt
manchmal gern etwas. Is aber nie böse gemeint.



...

Pass schon. Ich wollte auch nicht wie in der Sparkassenwerbung aufzählen. Es ist nur so, dass ich in endlosen Diskussionen genau Deinen Standpunkt vertreten habe, die Gegenseite aber idR. nicht die Botschaft verstanden hat. Irgendwann geht einem das auf den Geist und man hat keinen Bock mehr darauf. Nun sah ich mich in unserem "Zwiegespräch" plötzlich in die umgekehrte Rolle gedrängt in der ich etwas verteidige, was ich eigentlich nicht vertrete. Ich kenne Dich noch nicht so lange im Forum und weiß deshalb auch nicht wie Du gestrickt bist, jetzt weiß ich aber Bescheid und setze die Reizschwelle bei Dir höher an .

Aber jetzt

 

[Fluxi]

Wie stelle ich denn nun fest, wie (un)genau mein Multimeter tatsächlich misst?

 

[Deleted member 13]

Nun Tach auch

Eigentlich gar nicht .


Gruß Franz

 

[yoshi]

Wie stelle ich denn nun fest, wie (un)genau mein Multimeter tatsächlich misst?

Rechnerisch über die Angaben zur Genauigkeit des Geräts.

Praktisch nur über Vergleichsmessungen.

 

[Boliseiaudo]

Und selbst über 'ne Vergleichsmessung nur dann, wenn dir genau bekannt is, ob das
Vergleichsgerät nicht selbst lügt. Im günstigsten Fall sollte das dann ein kalibriertes
Gerät sein.

Ansonsten über Geräte die dir entsprechende Referenzwerte zur Verfügung stellen -
unter anderem also hochpräzise Spannungen und Widerstände.

Ich schick meine beiden Multimeter einmal jährich zur Kalibrierung ein. Sowas bieten
die großen Hersteller, aber auch freie, zertifizierte Kalibrierlabore an. Ich bin mir jetzt
nicht sicher, aber ich mein, bei Conrad kann man das auch machen lassen.
Kostenpunkt dafür liegt - je nach Gerät und Anbieter - so etwa zwischen 50,- und
120,- EUR pro Standardmultimeter.
Da stellt sich dann aber die Frage, lohnt das für ein "Bastelmultimeter"? Wohl eher nicht.
Nächster Punkt dabei wäre, bietet mein preiswertes Multimeter überhaupt die Möglichkeit
einer Justage, oder ist die Abweicheng - z.B. bauteilbedingt - fix.

 

[Fluxi]

Also mein 0815-Multimeter bietet keine Kalibriermöglichkeit. Das vom Nachbarn bietet ne Möglichkeit auf der Platine die Genauigkeit einzustellen.

Ist es praktisch sinnvoll, mit nem Akku zum Elektriker mit nem gescheiten Multimeter zu gehen und dann dessen gemessene Werte mit denen meines MM zu vergleichen (die Differenz der Werte zu addieren oder abzuziehen)?

 

[motorburner]

Nein, du weißt nicht ob die Abweichung konstant ist. Evtlmwird die Abweichung ja größer wenn die Spannung größer ist.

 

[Fluxi]

Nein, du weißt nicht ob die Abweichung konstant ist. Evtlmwird die Abweichung ja größer wenn die Spannung größer ist.

Das ist ziemlich ernüchternd.