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Motor Elektromotoren ohne Bürsten - brushless

BAXL

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Brushless Motoren im RC Modellbau für Car Schiff und Helikopter

Brushless Motoren sind wartungsfrei und bieten hohe Leistung. Aufbau und Grundlagen - hier erfährst Du dazu alles Wichtige.



Mittlerweile steht seit ein paar Jahren die Brushless-Technologie uns Modellbauern zur Verfügung. Diese Art des Antriebs ist selbst bei hohen Leistungen nahezu wartungsfrei. Wie solche Motoren aufgebaut sind, erfahrt ihr hier. Darüber hinaus werden hier Begriffe wie Star, Delta, Sintered, Bonded, Inrunner, Outrunner erklärt.

  • Physikalische Grundlagen
  • Fahrtenregler
  • Aufbau eines bürstenlosen Gleichstrommotors
  • Leistung
  • kV-Wert
  • Arten der Wicklungsschaltung - Star vs. Delta
  • Windungszahl, Anzahl der Turns
  • Polzahl, Polpaarzahl, Magnetzahl und Nutenzahl
  • Sensored, Sensorless
  • Rotor: Sintered vs. Bonded
  • Timing
  • Drehrichtungsumkehr
  • Wartung
  • Brushless und Spannung - HighVoltage
  • Wahrheiten und Irrtümer rund um Brushless?!?

Physikalische Grundlagen

Wird ein Leiter innerhalb eines Magnetfeldes von einem Strom durchflossen, so ergibt sich eine Kraftwirkung auf den Leiter.

Die physikalischen Grundlagen des Motors sind also im Wesentlichen noch immer die selben, wie beim Gleichstrommotor mit Bürsten – die Grundlagen sind hier ausführlich beschrieben.

Fahrtenregler

Für Brushless-Motoren sind spezielle Brushless-Regler notwendig.


Es ist wichtig zu verstehen, dass „Brushless“ vor allem durch die Entwicklung der (Fahrten-)Regler möglich wurde – und weniger durch den Motor selbst. Damit wird klar, dass eine sorgfältige Auswahl des Reglers wesentlich wichtiger ist, als beim „normalen“ Gleichstrommotor. Neu ist beim „Brushless“ auch, dass der (Fahrten-)Regler großen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit des Motors hat (da die Kommutierung durch den Regler erfolgt, wird der Motor auch als elektronisch kommutierter Motor bezeichnet).

Alles zum Thema Regler gibt es hier.

Aufbau eines bürstenlosen Gleichstrommotors

  • Brushless-Motoren werden auch als bürstenlose Gleichstrommotoren oder elektronisch kommutierte Motoren (EC-Motoren) bezeichnet.
  • Im Wesentlichen sind der bürstenlose Gleichstrommotor (BLDC, BrushLess Direct Current) und die permanenterregte Synchronmaschine (Drehstrom-Synchronmotor) im Aufbau gleich.

Es gibt 2 verschiedene Bauformen:

  • Außenläufer (Outrunner)
  • Innenläufer (Inrunner)

Gemeinsam ist beiden Bauarten, dass der Rotor aus Permanentmagneten (Dauermagneten) besteht. Der fest stehende Ständer trägt die stromdurchflossenen Wicklungen. Diese Wicklungen müssen durch den Regler so mit Spannung versorgt werden, dass der Rotor in Drehung versetzt wird.


Beim Außenläufer sind die Spulen bzw. Wicklungen innen angeordnet. Die rotierenden Magnete liegen auf einer außen laufenden Glocke (daher die Bezeichnung Außenläufer, der Rotor liegt nämlich außen). So erreichen Außenläufer bei gleicher Baugröße ein deutlich höheres Drehmoment als Innenläufer. Dieser Effekt ist vor allem für unsere fliegenden RC-Kollegen von Interesse. Abgesehen von sehr langsam fahrenden Crawlern werden im Automodellbau aber normalerweise keine Außenläufer verwendet.

Der Innenläufer trägt die Permanentmagnete innen (also auf dem Rotor bzw. fest mit der Motorwelle verbunden). Die stromdurchflossenen Wicklungen liegen außen im Gehäuse. Diese Bauart ist der Standard-Antrieb im Automodellbau.

Bildquelle: enRoute

Leistung

Die Leistung (in Watt) ist wohl das wichtigste Kennzeichen eines Motors. Sie ist das Produkt aus Drehmoment und Winkelgeschwindigkeit (bzw. Drehzahl). Da das Verhältnis von Drehzahl und Drehmoment vor allem durch die Getriebeübersetzung bestimmt wird, ist die Leistung eines Motors tendenziell wichtiger als seine Leerlaufdrehzahl.

kV-Wert

Der kV-Wert beschreibt die Leerlauf-Drehzahl des Motors pro 1V angelegter Spannung, Beispiel: 3.300kV

Bei 7,2V läuft der Motor also mit 7,2 x 3.300 = 23.760 U/min

Die Bezeichnung kV ist leider sehr unglücklich, da sie leicht mit „Kilovolt“ verwechselt werden kann.

Arten der Wicklungsschaltung - Star vs. Delta

Die Wicklungen eines Brushless-Motors können auf 2 Arten geschaltet werden:



  • Stern (Star): Die Schaltung der Wicklungen bildet einen gemeinsamen Sternpunkt aus.
  • Dreieck (Delta): Die Schaltung der Wicklungen bildet ein Dreieck.

L1, L2, L3 ... Leiter zur Versorgung der Wicklungen
Z ... Wicklungen

Bildquelle: TU Hamburg-Harburg

Bei gleicher Windungszahl hat ein Delta-Motor eine erheblich höhere Leistung: Die Windungszahl kann mit Hilfe des Faktors 1,73 (Wurzel aus 3) annähernd umgerechnet werden:

Ein 9,5T-Star-Motor entspricht also etwa einem (... 1,73 x 9,5 = 16,4 ...) 17T-Delta-Motor.


Einige Motorhersteller (z.B. LMT-Lehner) bieten Motoren an, bei denen die Art der Schaltung vom RC-Anwender verändert werden kann. Dabei stellt sich jedoch ein wenig die Frage nach dem praktischen Nutzen, da der Unterschied zwischen Stern und Dreieck zu groß ist, um sinnvoll abstufen zu können.

Bildquelle: Lehner


Windungszahl, Anzahl der Turns

Die Anzahl der Windungen (oder Anzahl der Turns) ist uns schon vom Gleichstrommotor mit Bürsten bekannt. Grob: Je weniger Turns, desto schneller läuft der Motor. Je weniger Turns, desto mehr Leistung hat der Motor.

Polzahl, Polpaarzahl, Magnetzahl und Nutenzahl


Die Anzahl der Pole (= Magnetzahl) gibt die Anzahl der „Dauermagnetpole“ am Läufer bzw. Rotor an. 2 Pole ergeben eine Polpaarzahl von 1. Je höher die Polpaarzahl, desto geringer die Drehzahl des Motors. Dies ist vor allem für die Einstellung des Timing wichtig. Die Polpaarzahl bezieht sich allerdings auf die Dauermagneten und hat daher NICHTS mit der Windungszahl zu tun.

Die Nutenzahl ist quasi das Pendant zur Polpaarzahl (des Läufers) am Stator: In diesen Nuten liegen die Wicklungen des Motors.

Nutenzahl und Polpaarzahl eines Innenläufers sind in nebenstehender Grafik dargestellt.

Bildquelle: Universität Paderborn

Grundsätzlich gilt:

  • je mehr Nuten, desto mehr Polpaare sind einsetzbar.
  • je mehr Polpaare um so weniger Drehzahl.


Sensored, Sensorless

Da die Kommutierung der Spulenspannung(en) vom Regler übernommen wird, muss dem Regler die Lage des Rotors ausreichend genau bekannt sein. Dazu gibt es, wie beim Fahrtenregler bereits beschrieben, 2 Möglichkeiten:

  • Sensored, mit Sensoren: Im Motor sind Hall-Sensoren verbaut, die über entsprechende, zusätzliche Messleitungen die Lage des Rotors an den Regler melden.
  • Sensorless, ohne Sensoren: Die Errechnung der Rotorlage auf Grund der in die Leitung induzierten Spannungen. Zusätzliche Messleitungen zwischen Motor und Regler sind nicht notwendig.

Wenn der Regler sensorlos arbeiten kann, ist es egal, ob der Motor mit oder ohne Sensoren ausgeführt ist. Wenn der Regler nur mit Sensoren funktioniert, müssen diese Sensoren klarerweise auch im Motor vorhanden sein.

Anmerkung: Der Hall-Sensor arbeitet auf Basis des von Edwin Hall entdeckten Effektes, und hat nichts mit dem „Hall im Sinne von Geräuschen“ zu tun.

Rotor: Sintered vs. Bonded


Rotoren (bzw. Magnete) die „Sintered“ ausgeführt wurden, bieten gegenüber „Bonded“ mehr Drehmoment. Sie bleiben damit (gegenüber „Bonded“) bei gleicher Übersetzung und Belastung – kühler. Auf Grund des höheren Drehmomentes ergibt sich bei Sintered-Rotoren auch eine bessere Bremswirkung.

„Sintered“ bezeichnet (Magnete bzw. Rotoren) die durch das sogenannte „Sintern“ hergestellt werden: Dabei wird Pulver unter hoher Temperatur und Druck „zusammengebacken“. Die so entstehenden Magneten sind sehr stark und weniger empfindlich gegenüber Temperatureinflüssen.

Bildquelle: Nosram


Timing


Wie beim Gleichstrommotor mit Bürsten gibt es auch beim Brushless-Motor das Problem des Timing. Die entstehenden Effekte können hier nachgelesen werden.

Das Timing ist beim Brushless-System hauptsächlich die Aufgabe des Reglers, allerdings gibt es fallweise auch beim Brushless-Motor die Möglichkeit den Motorkopf zu verdrehen.

Wie bereits erwähnt, muss (unter Umständen) die Polzahl bei der Timing-Einstellung am bzw. im Regler berücksichtigt werden. Entsprechende Details zur Einstellung am Regler finden sich hier.

Bildquelle: Nosram

Drehrichtungsumkehr

Dazu reicht es, 2 der 3 Motorleitungen zu vertauschen. Bei sensorlosen Systemen funktioniert das auf jeden Fall, bei Systemen mit Sensor können Hall-Sensoren und Regler einen Strich durch die Rechnung machen. Das Motortiming ist wie beim Gleichstrommotor (mit Bürste) zu beachten...

Wartung

Bürstenlose Motoren sind im Wesentlichen wartungsfrei. Es empfiehlt sich jedoch auch hier, die Lager des Motors regelmäßig zu ölen oder gegebenenfalls die Lager zu tauschen...

Brushless und Spannung - HighVoltage

Seit der Einführung der Brushless-Antriebe wurde das „Ändern der Betriebsspannung bzw. Akkuspannung“ eine gängige Methode um das Leistungsspektrum des Antriebssystem abzustufen. Der Grundgedanke dabei ist einfach:

Die elektrische Leistung (P in Watt) ist das Produkt aus Spannung (U in Volt) und Stromstärke (I in Ampere).

Da Brushless-Antriebe über ein sehr großes Drehzahlspektrum verfügen (und die Drehzahl proportional der Spannung ist), lässt sich ein kleiner Trick anwenden: Statt eines leistungsfähigen Motors bei z.B. 7,2V wird ein (relativ gesehen) weniger leistungsfähiger Motor z.B. bei 11,1V verwendet: Bei gleicher Leistung lässt sich durch höhere Spannungsversorgung die notwendige Stromstärke I senken. Das ist deshalb vorteilhaft, weil die Stromstärke für die Erwärmung des Reglers und des Motors verantwortlich ist. Die Komponenten bleiben somit kühler und werden geschont.

Zu beachten ist allerdings:


  • Mit der Erhöhung der Spannung geht (bei gleichem Motor) auch eine Erhöhung der Leistung einher, wenn das Drehmoment nicht entsprechend reduziert wird (bzw. nicht reduziert werden kann). Es empfiehlt sich daher bei einem Wechsel zu höherer Spannung auch auf einen langsameren Motor (mit mehr Turns) zu wechseln. Ist beispielsweise ein Motor bei Versorgung mit 7,4V schon gut ausgereizt - wird der selbe Motor mit 11,1V deutlich überlastet sein. Gleiches gilt für den Regler!
  • Der Regler (und der Motor) müssen für die gewählte Betriebsspannung ausgelegt sein.
  • Das Motorlimit des Reglers ändert sich in der Regel mit der Betriebsspannung.
  • Jeder Motor hat eine maximale Drehzahl, bis zu der er ohne Schaden zu nehmen, belastet werden kann.
  • Im Falle eines Defektes fließen bei höherer Spannung auch höhere Ströme.

Wahrheiten und Irrtümer rund um Brushless?!?

1. Ein Brushless-Antrieb ist leistungsfähiger als ein Gleichstrommotor mit Bürsten?


Das stimmt so nicht wirklich. Das Schlagwort „Brushless“ kennzeichnet eine Bauart für Regler und Motor. Das heißt noch lange nicht, dass die Kombination sehr leistungsfähig ist. Gerade die günstigen Einsteiger-Kombinationen sind häufig kaum stärker als ein „normaler“ Motor mit 17T.

Wahr ist allerdings, dass sich ein Brushless-System nur bei höheren Leistungen auszahlt: Dort entfallen dann nämlich (im Vergleich zum Bürstenmotor) die häufigen Wartungen des Kollektors und der Tausch der Bürsten

2. Brushless macht nur mit LiPo-Akkus Sinn?

Ein Brushless-Antrieb benötigt elektrische Energie aus dem Akku um zu laufen. Es ist dem Brushless-Antrieb allerdings herzlich gleichgültig, aus welcher Akku-Type der Saft kommt. Wobei natürlich einschränkend gilt, dass ein mieser Akku immer mies ist. Egal, ob Brushless oder nicht...

3. Brushless ermöglicht gegenüber dem Bürstenmotor eine längere Fahrzeit?

Das stimmt, der Wirkungsgrad eines Brushless-Systems liegt typischerweise höher als bei Bürstenmotoren. Allerdings ist zu bedenken, dass die mögliche Fahrzeit auch von anderen Faktoren (Zustand und Bauart des Modells, Übersetzung, Fahrweise) abhängt. Und sooo schlecht sind auch die Bürstenmotoren nicht.

4. Mit Brushless sind Empfangsstörungen nicht möglich?

Hier häufen sich die Berichte, dass auch Brushless-Systeme die Steuerung des Autos stören können. Allerdings scheint hier weniger die Übertragung des Funksignals gestört zu werden, sondern die Signalübertragung (in der Verkabelung) innerhalb des Autos...
 
Zuletzt bearbeitet:

ta02fan

Mitglied
Wie ist das mit der Motoren Baugröße? Bei den Bürsten Motoren unterscheidet man ja zwischen verschiedenen Größen z.B. 540er, 380er usw. Gibt es bei den Brushless Motoren auch irgendwelche Festgelegten Größen, eine Vereinheitlichung?

Sorry, wenns das hier schon irgendwo gibt, aber ich hab nichts gefunden. Sonst bitte verschieben.
 

.Cee.

Mitglied
Sind die gleichen Baugrößenbezeichnungen, zumindest wäre mir nichts anderes bekannt.
Rein logisch betrachtet bleibt ja kaum was anderes übrig, denn es sgab ja mal den Umschwung.
Ja das wäre der Punkt gewesen Motorenbaugrößen zu ändern, aber zum einen wird es immer Leute geben die Oldies fahren, aber eben neue Technik haben wollen und zum anderen sind wir doch alle glücklich, dass Elektronik weitestgehend Plug&Play ist.
 

UnknownUser69

Mitglied
Korrekt, die Brushlessmotoren werden oft noch als 540er, 550er oder 380er Motoren bezeichnet, mittlerweile hat sich gefühlt aber die Angabe von Durchmesser und Länge durchgesetzt. Ein "normaler" 540er Motor ist meist ein 3650 Motor (also ein Motor mit 36mm Durchmesser und 50mm Länge). Dabei werden die Werte des Motorgehäuses angegeben, ohne die Welle! Deshalb gibt es auch hier immernoch diese Gemeinheit mit den 380er Motoren im 540er Gehäuse, da diese auch als 3650 Motoren angegeben werden.

Vereinheitlichung gibt es in dem Sinne, dass Motoren halt für bestimmte Modellgrößen hergestellt werden und somit meist die richtigen Verschraubungspunkte haben. So werden 3650 und 3660 Motoren in 1/10ern eingesetzt und meist mit bis zu 3s betrieben, während so ziemlich alles darüber (3674, 4072, 4274, 4082, ...) in 1/8ern eingesetzt wird und dann auch meist mit 4s und mehr betrieben wird (darüber gibt es natürlich noch Motoren für 1/5er usw). So ist das zumindest bei Inrunnern für Modellautos.
 

StoneTrash

Mitglied
Was ist jetzt der Unterschied von einem 3650 zu einem 3550 Motor bei gleicher KV Zahl? Außer der Durchmesser.
Ist der jetzt Kräftiger, Schneller oder etwas anderes?


Nächste Frage weiß ich nicht genau wie ich die stellen soll. 36 steht für den Durchmesser und 50 für die Länge.
Für was ist der Durchmesser und für was ist die Länge zuständig?
 

Uwe_BRB

Mitglied
Was ist jetzt der Unterschied von einem 3650 zu einem 3550 Motor bei gleicher KV Zahl? Außer der Durchmesser.
Ist der jetzt Kräftiger, Schneller oder etwas anderes?
,

Nächste Frage weiß ich nicht genau wie ich die stellen soll. 36 steht für den Durchmesser und 50 für die Länge.
Für was ist der Durchmesser und für was ist die Länge zuständig?
Abgesehen davon das mir bislang noch kein 3550er untergekommen ist. Am besten schaust Du Dir die Herstellerangaben an.
Wobei die Angaben der renommierten Hersteller wohl näher an der Realität sind als die von NoName-Motoren. Manchmal habe ich das Gefühl, zwischen europäischen und chinesischen km und Stunden gibt es Unterschiede, bei anderen Maßeinheiten natürlich auch.

Ansonsten kommt es neben der Größe (Durchmesser und Länge) auch auf die Anzahl der Wicklungen an, die dann bei den Drehzahlen wiederum eine Rolle spielen.
Von fertigungstechnischen Abweichungen mal abgesehen kann bei gleicher KV-Zahl nicht ein Motor schneller sein, kräftiger schon.

Der Durchmesser und die Länge sind in erster Linie für den Einbau wichtig, ansonsten haben sie natürlich Einfluss auf die Drehzahl und das Drehmoment.
Einfacher gesagt, ein kleiner 2250er kann zwar 3000KV haben wie ein 3650er, hat aber bei weitem nicht so viel Kraft. Bei der Länge hat ein 3650er weniger Drehmoment wie ein 3674er.

Dann wäre da noch die Sache mit der Anzahl der Pole, aber ich will Dich nicht ganz verwirren :geek:
 

Uwe_BRB

Mitglied
Wobei sich mir das mit der max. Drehzahl noch nicht so ganz erschliesst.
Ich hab hier nen Leo LBP3650/2.5Y *2930UpM/V liegen, der mit max 20V angegeben ist bei max Drehzahl 50k. Da bin ich, vorrausgesetzt man würde die 20V glatt anlegen bei 58600 Umdrehungen. Das würde dem Motor dann doch schon den Hals umdrehen? Oder sollte man nur vermeiden, leer so hoch zu drehen und die Lastdrehzahl ist wieder im grünen Bereich?
 

Uwe_BRB

Mitglied
Welch weiser Spruch, sollte auf die Startseite! Bin ich 100% bei Dir.
Und genau deswegen informiere ich mich ja im Vorfeld, damit ich den Motor NICHT ins Nirvana schicke!
 

DeadRabbit

Mitglied
Hallöchen,
ich muss diesen uralten Thread nochmal benutzen, weil mir eine Sache einfach nicht klar wird.
Wie verändert sich das Verhältnis von Drehzahl und Leistung zueinander.
Beziehungsweise nach welchen Kriterien suche ich mir einen Motor aus.

Da ich einen Corally fahre, würde ich mal die beiden Motoren, die genau das selbe kosten, als Beispiel hernehmen wollen:

Team Corally Rycon 825 - 1750KV
Eingangsspannung (V):2S - 6S Li-Po
Max. Ampere:98
Wattzahl:1750
Team Corally Rycon 825 - 2200KV
Eingangsspannung (V):4S - 6S
Max. Ampere:130
Wattzahl:2860

Welchen Grund gäbe es denn nun, (außer ich will 2 bis 3s fahren) den oberen schwachen Motor zu kaufen?
Ich gehe davon aus, dass er weniger Drehmoment hat da weniger max Leistung?

Also angenommen ich habe einen 4s Akku und einen 185A Regler, wie verhalten sich die beiden Motoren im Vergleich bezüglich Beschleunigung, Speed, Stromverbrauch und Hitzeentwicklung?
 

renner

Autor
Moinsen :)
Also wenn du bei 4S bleibst, so wird der 1750 mehr Drehmoment haben, als der 2200. Die maximale Leistung ist zwar höher, allerdings wird der die erst bei höheren Drehzahlen mit mehr Stromaufnahme erreichen.
Grob gesagt: Beschleunigung geringer, Speed höher, Stromverbrauch höher und Wärmeentwicklung auch.
Allerdings wirst du die Übersetzung mit einem anderen Motorritzel anpassen müssen - hier werden die Beschleunigungswerte wieder ähnlich sein (können!), die Endgeschwindigkeit trotzdem höher.
 

DeadRabbit

Mitglied
Danke für die Antwort :)
Also grundsätzlich:
Weniger KV - Mehr Drehmoment - Weniger Hitze
Mehr KV - Höhere Endgeschwindigkeit - Mehr Hitze

Dass Übersetzungen geändert werden müssen war mir jetzt erstmal egal - hab einfach das Grundprinzip der Motoren nicht verstanden :p
Danke dafür
 

Speed t3

Mitglied
Ich behaupte grundsätzlich mehr kv = auch mehr "absolutes" Drehmoment!
Die Charakteristik, bzw. wie früh das Drehmoment anliegt is was anderes!

Mit der Hitze passt das natürlich! Weniger Leistung = weniger Abwärme.

Wieviel Leistung der Motor wirklich bringt hängt auch maßgeblich von der Untersetzung und vom Grip ab! Ein E-Motor kann nur viel leisten wenn er gefordert wird und der Strom seitens des Akkus ausreichend ist.
 

Lifthrasir

Mitglied
Ich behaupte grundsätzlich mehr kv = auch mehr "absolutes" Drehmoment!
Dem kann ich nicht zustimmen. Mehr KV bedeuten weniger Windungen der Spulen und weniger KV bedeuten mehr Windungen. Je mehr Windungen eine Spule hat, desto größer wird die Feldstärke des von der Spule induzierten Magnetfeld und somit erhöht sich auch das Drehmoment. Fazit:
wenig KV - mehr Windungen - mehr Drehmoment - weniger Drehzahl
mehr KV - weniger Windungen - weniger Drehmoment - mehr Drehzahl
 

Arndt

Mitglied
Nur wird bei weniger Windungen ein dickerer Kupferdraht
verwickelt,um die Slot`s bestmöglichst zu füllen und dadurch
auch den Widerstand zu senken,was die Drehzahlsteifigkeit
respektive Drehmoment auch wieder anhebt.
 

Zelle

Mitglied
Dem kann ich nicht zustimmen. Mehr KV bedeuten weniger Windungen der Spulen und weniger KV bedeuten mehr Windungen. Je mehr Windungen eine Spule hat, desto größer wird die Feldstärke des von der Spule induzierten Magnetfeld und somit erhöht sich auch das Drehmoment. Fazit:
wenig KV - mehr Windungen - mehr Drehmoment - weniger Drehzahl
mehr KV - weniger Windungen - weniger Drehmoment - mehr Drehzahl
Naja, ich stimme da @Speed t3 schon zu, lass mal z.B. einen 10,5T und einen 5,5T so mit 15 Sache rollen, und geh mal auf Vollgas. Dann wirst du feststellen das der 5,5T heftiger nach vorne schießt als der 10,5T.
Ganz klar muss die Untersetzung passen.
Ich finde das @Speed t3 das schon gut formuliert hat.
Die Charakteristik, bzw. wie früh das Drehmoment anliegt is was anderes!
 
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