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Eigenbau Dornier Wal - 1:14 im Eigenbau

Juli666

Mitglied
Ich möchte die Gelegenheit nutzen, euch zu meinem Projekt mal wieder ein Update zu geben.
An der Wal-Front hat sich in den letzten Monaten viel getan. Viel schleifen, polieren, schleifen, polieren, schleifen, polieren... hab da mittlerweile ein Trauma. Es gibt unendlich viele kleine Ecken bei denen man unglaublich aufpassen muss, nicht durch zu schleifen. Ein paar kleine Stellen musste ich beilackieren nachdem es mir doch passiert ist und dann vorsichtig so lange schleifen und polieren, bis der Übergang dann unsichtbar war. Ich sag's euch, wenn ich das Schleifpapier final aus den Händen legen darf,.... Aber ja, das gehört dazu.
Genau wie die Tatsache, dass einem manche Dinge erst auffallen, wenn man fast fertig ist. So hat meine Abdichtung der Kabinenhaube leider nicht so funktioniert, wie ich mir das erhofft habe. Aus diesem Grund musste ich die Position der Servos für das Höhenruder und Seitenruder nochmal ändern und habe diese jetzt von den beiden kleinen Aussparungen hinter dem Spant vor den Spant gelegt. Dadurch konnte ich die beiden Öffnungen, die hinter dem Spant waren (siehe Bild: in diesem Beitrag) verschließen und die Serviceöffnung somit verkleinern. Die Durchbrüche im Spant habe ich dann auch verschlossen und die eingesetzten Decksteile verspachtelt, verschliffen und beilackiert. Man sieht nur, wenn man genau hinguckt, dass dort jemals Öffnungen waren. Durch diese Arbeit konnte ich eine andere Abdichtung verwirklichen und habe dennoch Zugriff auf meine Servos, sodass ich diese jederzeit erreichen kann um daran zu arbeiten.

Ich habe auch die Abstrebungen des Höhenleitwerks zum Rumpf hergestellt sowie die Querverstrebungen zwischen den Hauptstreben zur Motorgondel. Darauf hin habe ich beim Einbau der Motoren festgestellt, dass die Serviceöffnung der Motorgondel ein wenig klein geraten ist um sinnvoll an den Reglern und den Kabeln in der Motorgondel arbeiten zu können. Diese habe ich darauf hin ebenfalls etwas vergrößert. Da inzwischen auch die meisten 3D Druck teile bei mir eingetroffen sind, konnte ich die Attrappe des Wasserkühlers auf die Serviceöffnung der Motorgondel setzen und die Halterungen der Kühlschläuche sowie die Schläuche selbst installieren. Auch die Auspuffattrappen und Zylinderattrappen sind angebaut und installiert. Die Motorregler sind programmiert und die Motoren auch schon testgelaufen. Ebenfalls habe ich alle Ruderanlenkungen gebaut und die Tragflächenabstrebungen. Nun habe ich die Propeller (Ramoser Varioprop) auf die Motoren angepasst und anschließend mal eine ungefähre Messung des Schubes mit meinen bescheidenen Mitteln gemacht. Dabei musste ich leider feststellen, dass ich vom Schubverhältnis her für ein Scale-Flugzeug sehr grenzwertig unterwegs bin. Sie würde sicherlich fliegen, die Frage ist, ob sie auch bei höherer Welle vom Wasser hoch kommt oder im Notfall ein paar Leistungsreserven mitbringt. Hilft ja nichts, habe mir andere Motoren bestellt. Platz genug habe ich in der Cowling. Sie wird dann künftig von 2Stck Roxxy C35-36-6 befeuert, 3S, 1250KV, 440W. Damit hat sie mehr als genug Reserven in jeder Lebenslage und fliegt im Zweifel auch mal mit nur einen Motor. Da die Motoren noch auf dem Postweg sind, muss ich schauen, welche Anpassungen danach noch auf mich zukommen werden. Ich bin aber zuversichtlich, dass sich das in Grenzen halten wird, da ich die Motoren unter Anderem wegen ihrer ähnlichen Baugröße ausgewählt habe und damit in jedem Fall wieder Platz genug habe.

Was noch fehlt:
-Die Hilfsruder. Diese hatte mein Kollege mir gedruckt. Ich Vollzeitdepp habe allerdings nicht die aktuellste Version meiner CAD Datei an ihn weiter geleitet, sondern leider eine frühere Datei in der ich das Grundgerüst erstellt habe um von diesem aus alle Ruderflächen mit wenigen Anpassungen gleich erstellen zu können. Damit passten zwar die Halter an die Ruder, diese waren allerdings noch nicht maßstabsgerecht zum Modell und auch die Halter waren nicht an der vorgesehenen Stelle. Die finalen Ruder sind aber in Arbeit und sollten wohl in der kommenden Woche eintreffen.
-Die neuen Motoren müssen eingebaut und die Propeller darauf hin angepasst werden.
-Die Beschriftungen müssen noch angebracht werden. die Kleinen liegen schon hier, die Großen muss ein Freund noch plotten. Das sollte aber auch zeitnah passieren. Beklebt wird sie aber erst, wenn der Rest fertig ist, sozusagen als Finale.
-Obwohl ich die Serviceöffnung des Rumpfes soweit wasserdicht habe, möchte ich den Empfänger noch gegen einen potenziellen Rest an eindringendem Wasser schützen. Dafür muss ich mir noch eine Box bauen.

Der Rumpf war bereits mit etwas Extragewicht in der Badewanne und hat dort mal testgeschwommen. Er liegt gerade im Wasser, die Wasserlinie stimmt und auch nach einer bangen Stunde mit häufigen Kontrollen, war er noch knochentrocken. Das war ein erleichterndes Gefühl, sag ich euch. Die ersten Rollversuche und je nach dem wie diese verlaufen auch der erste Flug sind für ende April geplant. Spätestens ende Mai soll sie allerdings fliegen. Dann haben wir am Stausee Bitburg (Biersdorf) unseren "May-Day" das jährliche Wasserflug und Modellschiff Event unserer IG "Flug und Schiff" die aus unserem Verein entstanden ist. Das Ganze ist am Sa und So 20-21.05. und es darf jeder teilnehmen, der möchte und (bei Flugzeugen) eine Versicherung und Kenntnisnachweis vorweisen kann. Ihr seid damit eingeladen. Samstags findet auch ein Schaufahren bei Nacht statt, sofern es das Wetter erlaubt.

Jetzt habe ich euch tonnenweise Text zukommen lassen, leider aber keine Bilder. Es sind zwar vereinzelt welche entstanden, diese werde ich aber ein anderes Mal hochladen und bitte dafür schon mal um Entschuldigung. Aber das Endergebnis möchte ich euch dann präsentieren, wenn es auch wirklich fertig ist. Soll ja auch etwas spannend bleiben.

Grüße!
 

Juli666

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Hier möchte ich euch noch das Handout für unseren May-Day posten und einen Standort teilen. Vielleicht lässt sich ja der Eine oder Andere zu einem (Familien)ausflug begeistern. Verpflegung gibt es beim angrenzenden Seepavillon. Ansonsten eignet sich die Gegend auch hervorragend zum Spazieren und Wandern.

HIER findet das Event statt.Flug und Schiff.jpg
 

Juli666

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Tja... Was soll ich sagen...
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Es ist vollbracht. Die Dornier lebt. Vorweg: Sie ist noch nicht geflogen. Das wird in den nächsten Wochen passieren (hoffentlich).
Gegen Ende hatte ich das Gefühl, auf jeden Schritt vorwärts folgt ein halber Schritt zurück. Es fallen viele Kleinigkeiten auf, die man vorher nicht bemerkt hat, muss Anpassungen vornehmen, usw. Aber letztendlich habe ich doch gewonnen. Es heißt ja auch Modellbau - nicht Modellkauf.

Ich möchte euch, wie versprochen, ein paar Bilder anfügen und anhand derer den Werdegang der letzten Zeit hier erklären.


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Das sind die neuen Motoren, die meinen Flieger befeuern sollen. Aber auch das war nicht so ganz plug & play, wie ich mir das gewünscht hätte. Da die M4 Motorwelle auf der falschen Seite aus dem Motorgehäuse geschaut hat, dachte ich mir - gut, Welle umdrehen, FERTISCH! - nix da. Die Herren Entwickler haben gar nicht daran gedacht, die Welle so zu gestalten, dass das funktioniert. Zudem, dass die M3 Madenschrauben mit hochfestem Loctite eingeklebt waren. Ich habe wirklich alles versucht. Über Nacht in Aceton baden, mit Lötkolben erhitzen (dabei aufpassen, dass die Neodym Magnete nicht über 70°C erhitzt werden, da sie dann einen Teil ihrer Kraft verlieren), den Inbus mit Bunsenbrenner rot glühend machen um die Schraube direkt zu erhitzen... Erfolglos. Gerichtet hat es ein 3mm Bohrer und mein Schraubstock. Die neuen Gewinde sind jetzt M4 - Denen hab ich's gezeigt. Dann habe ich eine neue Motorwelle von der anderen Seite in den Motor eingepresst, auf passende Länge gebracht, die nötigen Abflachungen in die gehärtete Stahlwelle gefeilt und gefühlt 3 Stunden pro Motor winzige Metallspäne aus den Magneten gesammelt. Aber dafür funktioniert es. Für meine Ramoser Varioprops kann ich leider die mitgelieferte Aluwelle zum Aufschrauben für die andere Seite NICHT nutzen. In den meisten fällen hätte ich mir hier einfach einen anderen Prop bestellt mit anderer Bohrung. Hier nicht.
Darüber hinaus musste ich die Motorspanten anpassen, damit diese die größeren Motoren aufnehmen konnten, ohne dass sie mit den Cowlings kollidieren. Auch waren die originalen Befestigungslöcher zu dicht an den Neuen, sodass sie ausgerissen wären.

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Dabei habe ich alter Schussel mir bei einer unvorsichtigen Handbewegung ein Stück aus der Motorgondel gebrochen. Wie man sieht, war das relativ schnell wieder repariert (2-3 Tage). Ärgerlich war es dennoch sehr.

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Nachdem nun die Motoren eingebaut waren, wollte ich mir endlich die Motorhauben wieder montieren und an die letzten Arbeiten gehen. Bei der hinteren Haube fiel mir auf, dass die Welle nicht mittig war. Mist. Motor sitzt nicht zentral im Flieger. Dabei hab ich so viel gemessen. Haube ab, nachgemessen. Doch, passt. Haube drauf, sieht kacke aus. Die Bohrung in der Haube vermessen, puh, ein bisschen außermittig. vielleicht rettet es das. Man sieht, dass ich das Loch mit dem Dremel aufgeschliffen habe, bis es mittig in der Rückwand saß. Anprobe - Ach F@°k - das kann doch nicht wahr sein. Bin ich denn blöd. Nochmal alles nach gemessen. Motor mittig, Motor gerade zur Längsachse, Loch der Haube nun wirklich sehr mittig. "Uff". Anschlagwinkel her. Und siehe da, die Haube hat sich um 1-2 mm zur Seite hin verzogen, vermutlich beim Belegen mit Glas. Fällt überhaupt nicht auf, wenn man sie sich so anguckt, glaubt mir oder nicht.

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Richten ist nicht. Ist mit Glasfaser belegt, Da hilft nur ein Neubau. Gesagt, getan. Die neue Haube ist dann auch gerade und bleibt es auch beim Belegen. Wieder etwa 1 Woche Zeit verloren. Ich habe die Luftauslässe diesmal etwas größer gemacht und die Rückwand etwas länger gestaltet, passen tut sie wie angegossen...

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...und mittig ist die Welle diesmal auch. Das was hier außermittig wirkt, ist ein Parallaxenfehler. . Es ist auf 0,5mm genau. So darf es bleiben.

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Dann habe ich meine 3D gedruckten Hilfsruder, die ich inzwischen gespachtelt, geschliffen und poliert habe, an den Tragflächen angebracht, die Hebelwege der Gestänge meiner Servos nochmal alle überdacht und alle am Servo ein Loch weiter nach innen gehängt um mehr Kraft und Präzision an den Rudern zu haben. Alle Servowege waren vorher auf der Fernsteuerung auf 40-50% begrenzt. Das ist Verschwendung.

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Was ist das? Eine Blackbox? - Richtig, das war mein Gedanke bei der Farbauswahl. Darin ist mein Empfänger versteckt. Diese kleine Box habe ich mir ausgedacht um dieses empfindliche Bauteil vor eventuell doch eindringendem Spritzwasser zu schützen. Er sitzt auch erhöht auf einem Empfängerbrettchen um nicht im Zweifelsfall in einer Wasserpfütze zu schwimmen. Diese Konstruktion ging sehr schnell, da ich zu dem Entschluss gekommen bin, einen eigenen 3D - Drucker zu benötigen. Seit ich den hab, läuft der praktisch dauerhaft bei mir. Nachdem man sich mal damit auseinandergesetzt hat, ist es auch kein Hexenwerg. CAD-Zeichnen hatte ich ja vorher schon gekonnt.

WENN JEMAND INTERESSE AN EINER .STL DATEI FÜR DIESE FORMSCHÖNE SPRITZSCHUTZBOX FÜR FUTABA 2.4 GHZ EMPFÄNGER HAT, EINFACH PER P.M. MELDEN; ICH GEBE DIESE GERNE KOSTENLOS RAUS.

Die Antennenführung werde ich noch perfektionieren.
 

Juli666

Mitglied
Ich muss das in einem 2. Beitrag fortsetzen, da ich nur 10 Dateien auf einmal anhängen darf.

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Gerade druckt mein Akkubrettchen in der 3. Version. Das Bild hier war noch V1. Wenn man es in der Hand hat sieht man wo man noch dran verbessern kann. Auch hier dieses auffällige Orange. im dunklen Rumpf sieht man es besser und außen sieht man es später nicht mehr. Das fertige Brettchen werde ich im eingebauten Zustand nachreichen.

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So sah der Wal übrigens zwischenzeitig wieder aus. Die Auspuffattrappen mussten wegen der defekten Gondel leider größtenteils wieder runter. Diese raus zu brechen tat echt weh. Dafür sieht man hier schön, wie die Motoren sitzen. In diesem Zustand hab ich auch die Steigung meiner Propeller eingestellt. Der Pusher hat 1/4" mehr Steigung als der Puller. Damit läuft er ganz gut und schaufelt nicht nur die angeströmte Luft weiter.


Nun möchte ich euch nicht mehr länger auf die Folter spannen. Die Aufkleber sind alle gekommen, auch die Hilfsruder auf dem Höhenleitwerk habe ich angebracht (und dabei eins gleich kaputt gemacht, was dank meines eigenen Druckers kein Problem war - Denkt nicht, dass die Teile sehr fragil sind. Es ist mir aus der Hand geglitscht und beim zurück treten um mich danach zu bücken bin ich drauf gestiefelt - Wieder so eine Aktion, für die ich mich hätte ohrfeigen können).
Die Zwischenschritte mit den Aufkleber spare ich euch und hänge euch gleich das finale Foto des Do-Wals an, nachdem ich auch die Auspuffattrappen wieder angebracht und die Reparaturstellen ordentlich vertuscht habe. 20230423_153355.JPG

Bitte beachtet das Karton-Gewusel rechts nicht, Das entsorge ich gerade nach und nach, wie Platz ist im Papierabfall. Das Verlängerungskabel befeuert meinen Drucker und JA, ich hab zu wenig Platz :eek:
Auf dem Tisch unter dem Höhenleitwerk liegen übrigens die Abstrebungen der Tragflächen. Da muss ich mir auch noch etwas einfallen lassen, wie ich diese im Modell gut verstauen kann, wenn sie nicht gebraucht werden. Nicht, dass ich sie zu hause vergesse und das am See bemerke. Ich kenne mich ja.

Bilder im aufgebauten Zustand folgen auch in absehbarer Zeit.


Jetzt bin ich auf euer ehrliches Feedback gespannt. Bitte nicht mit konstruktiver Kritik geizen. Man kann ja immer etwas lernen.


EDIT: Kleiner Nachtrag: Den Generator und den Fahrtmesser habe ich ebenfalls 3D gedruckt und anschließend lackiert. Das Flügelrad des Fahrtmessers (zwischen den vorderen Streben der Motorgondel), sowie der Propeller des Generators (hinter dem Cockpit) sind selbstverständlich drehbar. Das ist zwar nur eine Spielerei, ich fand es aber ganz witzig, das umzusetzen.
 
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Juli666

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Nächtlicher Nachtrag. Das Akkubrett ist fertig. V3 ist es geworden. Genauer V3.2. auf den angehängten Bildern stehen die Akkus und sind mit Mehrwegkabelbindern ab Brett fixiert. Das wird leider zu eng unter der Kabinenhaube. Genauer gesagt, ist der Cockpitboden im Weg. Deshalb sind die Akkus jetzt liegend mit klett befestigt. Es sind die gleichen Akkus wie in meiner Beaver, sodass ich wechseln kann, wie ich lustig bin. Auf der Kabinenhaube werde ich einen Gummistreifen anbringen, der die Akkus von oben in ihrer klettfalle fixiert. Bilder aus dem Inneren folgen dann, wenn ich den Flieger fertig aufgebaut hier einstelle. Ein erster Test zeigt mir, dass ich, wenn überhaupt, nur sehr wenig Blei in der Nase benötige.

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Juli666

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Heute war es so weit, der Erstflug stand an. Aber zuerst haben wir für unsere IG einen neuen Schwimmsteg gebaut, da unser Stausee ein Problem mit der Staumauer hat und derzeit nicht auf volle Höhe gefüllt werden kann (Ja, die Flut vor 2 Jahren hat auch hier ihr Übriges getan - und Leider ist das Problem über den letzten Winter schlimmer geworden), mussten wir uns an den derzeit etwa 1 m niedrigeren Wasserstand anpassen. Aber so komfortabel sind wir noch nie ans Wasser gekommen. Als die Arbeit dann getan war, haben ein Kamerad und ich dann noch die Wasserflieger ausgepackt und damit die Zuschauer bespaßt

- Erste Rollversuche:
Langsam Gas rein, mal schauen wie sie aufs Seitenruder reagiert. Erst etwas träge, dann aber doch gut und berechenbar. daran gewöhnt man sich schnell. Ich habe sie dann erstmal als Sportboot missbraucht und ein Ründchen über den See
gedreht. Alles verlief nach Plan, nichts unvorhersehbares, bis dahin ein sehr angenehmes Verhalten des Flugzeuges. Ich weiß, Eigenlob stinkt, aber das war schon mal Hürde Nummer Eins. Beim Beschleunigen des Flugzeugs braucht man anfangs viel Höhenruder, die Nase schiebt eine ordentliche Bugwelle vor sich her und man möchte ja möglichst wenig Wasser über das Deck bekommen. Sobald sie ein mal etwas Fahrt hat, kann man etwas Gas nachschieben und man merkt, wie sie in Schubfahrt geht. Die Nase steigt etwas aus dem Wasser und das Modell kämpft mit seiner eigenen Bugwelle. An dieser Stelle kann man das Höhenruder etwas nachlassen und ermöglicht ihr so, sich über die Welle zu schieben und auf Stufe zu gehen. Ab hier nimmt sie spürbar und schnell fahrt auf und man kann das Gas noch ein wenig mehr nach vorne schieben und hat ein sehr eigentümliches Sportboot.

-Erster Flug:
Nach ein paar zügigen Kreisen auf dem See war es dann so weit. Noch mal tief durchatmen. Gas nach vorn, die Bugwelle überwinden und auf Stufe Fahrt aufnehmen. Dann ein beherzter, kurzer Zug am Leitwerk und, der erste kleine Hüpfer. Sie taucht nochmal leicht ein, nur um darauf hin endgültig das Wasser zu verlassen. Anspannung. Ich rechne mit dem Schlimmsten, - Aufbäumen, abkippen, anderen Problemen die man nicht erwartet hat. Doch nach ein paar Sekunden Erleichterung. Die Anspannung weicht einem Grinsen - wobei ich zugeben muss, beim Erstflug sogar etwas gezittert zu haben. Die erste Kurve - Als hätte man nie etwas anderes gemacht als dieses Flugzeug zu fliegen. Hochdeckertypisch ist sie behäbig und fliegt sich sehr gutmütig. Fast schon surreal. Ich hab nicht mal nachtrimmen müssen, auf keinem meiner Ruder! Okay, 2-3-4 Überflüge, ein paar Kurven, dann nach etwa 3-4 Minuten möchte ich zum ersten mal...

-Landen:
Die gefährlichste Flugphase. Wenn noch etwas überraschendes schief gehen kann, dann jetzt. Etwas Gas raus im Gegenanflug, mal beobachten, wie sie sich so verhält. Sie nimmt behäbig die Nase runter und beginnt zu sinken. So weit, so gut. Also wieder Gas rein und die Kurve in den Endanflug einleiten. Nach der halben Kurve habe ich dann das Gas wieder etwas heraus genommen um den Sinkflug fortzusetzen. Sanft nähert sie sich der Wasseroberfläche. Noch etwa 1m. Ich werde nervös, ziehe etwas zu sehr am Höhenruder, sie möchte wieder steigen, sofort das Ruder nachlassen, nicht zu langsam werden und... Okay, nicht meine sanfteste Landung, aber sie schwimmt - und gleitet aus bis sie wieder von ihrer Welle eingeholt wird und einsinkt. mit langsamer Fahrt zurück zum Steg, wo ich sie in Empfang nehme und zum Tisch trage auf dem ich sie aufgebaut habe. Ein schneller Blick in das Rumpfinnere, kein Wasser. Perfekt. Die Akkus haben noch etwa 50% ihrer Kapazität. Mist, der programmierte Timer hat nicht gezählt. Habe wohl vergessen, den mit dem Gashebel zu koppeln, sodass er nicht loslaufen konnte.

2. Flug:
Andere Akkus rein, Timer korrigieren - 5 Minuten, ab aufs Wasser. Startlauf ereignislos, ein paar Runden drehen, die Zuschauer bleiben stehen, ich traue mich inzwischen den Blick kurz vom Modell zu nehmen. Von Anspannung kaum mehr etwas zu spüren, zugegeben, ich bin Stolz auf dieses schöne Flugzeug - auch wenn Eigenlob stinkt. Nach den eingestellten 5 Minuten piept und vibriert mein Sender. Alles klar, ab in den Gegen und Endanflug. Letzte Kurve- Irgendwie wird die sehr langsam. Mist, ich glaub, die Motoren sind aus. Kurve ausleiten, Nase runter, Fahrt behalten, leicht abfangen - War wohl schon etwas zu langsam. Etwa 50cm über dem Wasser kippt mir die linke Fläche ab, habe sofort gegen gesteuert und versucht die Nase etwas oben zu halten. Glück im Unglück, sie schwimmt. Gashebel zurück, langsam wieder nach vorne, gut, die Motoren laufen wieder an. Flugzeug zum Steg, aus dem Wasser nehmen, okay, ein wenig Wasser hat sie geschluckt, aber es war doch alles noch im Rahmen. Warum ist das passiert. Die Motorregler waren nur gut handwarm, etwa 40-50°C. Vielleicht haben sie schon ein paar ° verloren, aber so schnell geht das nun auch nicht. Akkus messen. Einer hat 47%, der Andere 23%. Beide laufen über eine selbst gelötete Brücke parallel auf ein und das selbe Motorkabel. Da dürfte es bei gleichen Akkus (beide neu) und keiner Möglichkeit von unterschiedlichen Verbräuchen auch keinen Unterschied geben. Eigenartig. Ich vermute, dass zwischen den Akkus Ströme geflossen sind und die Regler nicht genug bekommen haben. Irgendetwas ist jedenfalls schief gegangen. Haben dann noch einen letzten Flug mit den ersten Akkus unternommen, noch etwa 3 Minuten, der wiederum erfolgreich war und dann die Akkus verglichen. Diese waren wiederum gleich. Ich werde die neuen Akkus weiter beobachten und gegebenenfalls dann schauen ob davon einer ein Problem hat. Beim zerlegen des Flugzeugs fiel mir eine kleine Blessur auf, die sie davon getragen hat. Da die linke Fläche Wasserkontakt hatte, hat es die Aufnahmen der Tragflächenverstrebung beide angebrochen. Aber wie ich das sehe, sollte das einfach zu reparieren sein. Im Winter werde ich mir da etwas einfallen lassen um diese Schwachstelle dauerhaft zu verbessern. Bis dahin sollte es meine Reparatur tun, denke ich.

Vor lauter Aufregung habe ich dann meine beiden Tragflächen-Befestigungsschrauben am See vergessen. Da muss ich dann die Tage mal in den Baumarkt oder Werkzeugfachhandel. Alles in Allem ein toller Tag mit einem beinahe geglückten Erstflug und dem guten Gefühl, dass das Modell das tut, für was es gebaut wurde. Der Flieger-Sommer kann kommen.

Edit: Jetzt hätte ich euch fast die Bilder vorenthalten:

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DesertBull

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Das Eigenlob anscheinend stinkt wurde uns als Kinder immer gesagt, das ist Blödsinn. Wenn man etwas gut gemacht hat ( und das hast Du ) darf das auch benannt werden. Warum auch nicht ?
Man sollte halt nicht gleich abheben und den Boden verlieren ( es ist NICHT der Flieger gemeint, der darf das ;) ), aber sehen dass man gut ist - völlig in Ordnung.
 

Juli666

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Nächstes Projekt:
Den Anhang 163543 betrachten
Wäre das als RC realisierbar ? ( Ich habe keine Ahnung vom Fliegen )
Natürlich ist das realisierbar. Die hat ein Vereinskamerad gebaut im selben Maßstab bei etwa 2,30 Spannweite. Dazu hatte ich auch schon mal etwas hier im Thema gepostet:

Hier:
https://www.rc-modellbau-portal.de/index.php?threads/dornier-wal-1-14-im-eigenbau.3967/post-79192

Mein Nächstes Projekt sfeht tatsächlich schon, jedoch werde ich diesmal keinen Baubericht dazu verfassen. Vorstellen werde ich es hier dennoch und auf die Besonderheiten beim Bau natürlich hinweisen.
 
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