Die Frage, ob der HeliCommand, Gyrobot, NAZA-H, SK720 oder ein anderes das richtige Stabilisierungsystem ist, davor stehen die Meisten, die sich zum Kauf eines solchen Gerätes entschlossen haben.
Fragt man im Bekanntenkreis, wird idR. das empfohlen, was bereits einer besitzt. Die Alternativen und deren spezifischen Leistungsmerkmale sind leider nicht immer bekannt.
Zwischenzeitlich hat der Modellflieger eine große Auswahl und muß sich mühevoll durch die bunten Reklameseiten kämpfen. Ich versuche einen Überblick zu geben, der die Auswahl erleichtern soll. Glücklicherweise bin ich mit keinem der Systeme verheiratet oder sonst wie verpflichtet und besitze eine kleine Auswahl der unterschiedlichen Geräte.
Bei denen, die ich nicht besitze oder nicht genauer kenne, muß ich leider von den Angaben der Hersteller und von den bereits gemachten Erfahrungen anderer zehren.
Grundsätzliches
Die Stabilisierungsysteme, von denen ich schreiben werde, sollen primär als Hilfe für schwächere Piloten, Anfänger, Umsteiger und den Piloten dienen, die gerne mal entspannt ein paar Runden mit ihrem Hubschraubermodell drehen wollen.
Technisches:
Stabilisierungsfunktionen
Horizontalstabilisierung
Bislang bietet jedes der einschlägigen Systeme eine Betriebsart, in der das Hubschraubermodel, beim Loslassen des Steuerhebels, automatisch in eine horizontale Fluglage gebracht wird. Diese Hilfe ist deckt schon die hauptsächliche Problemzone eines Piloten ab. Sei es bei Starts, Landungen oder in der Luft, solange ein Modell sich wieder selbstständig horizontal ausrichten kann, ist die größte Gefahr gebannt.
Kippwinkelbegrenzung
Selbst mit aktivierter Horizontalstabilisierung ist es einem Piloten möglich, sein Modell durch zu starkes Übersteuern der Stabilisierungsfunktion zum Absturz zu bringen. Einige Hersteller bieten deshalb die Möglichkeit, den maximalen Kippwinkel des Modells zu begrenzen. Das hilft zwar im Extremfall auch nicht gegen einen Absturz, verhindert zumindest ein Umschlagen des Modells in eine schwieriger zu beherrschende Überkopflage.
Positionsfixierung
Diese Funktion wird gelegentlich auch POS-Mode genannt und soll ein Modell zusätzlich zur horizontalen Stabilisierung auch auf der Stelle festhalten. Dazu bedienen sich Hersteller unterschiedlicher Techniken.
Die älteste, erschwingliche Technik funktioniert mit einer kleinen Kamera, die den Boden abtastet und auf Kontraständerungen reagiert. Eine Elektronik erkennt diese Abweichungen und steuert aktiv dagegen. Das funktioniert
aber nur bei guten Lichtverhältnissen, einem kontrastreichem Untergrund und in Höhen bis maximal ca. 3m.
Eine jüngere Technik ist die Nutzung von Signalen der GPS-Satelliten. Da wird schlicht, wie bei den PKW-Navigationssystemen, die aktuelle Position gespeichert und permanent mit den abweichenden Daten verglichen um ebenfalls aktiv gegenzusteuern. Das funktioniert auch in größeren Höhen.
Man sollte sich aber klar darüber sein, dass beide Techniken nicht zentimetergenau arbeiten sondern ein "Schwimmen" des Modells in einem gewissen Radius nicht zu vermeiden ist.
Höhenfixierung
Ein relativ neues System, dass quasi aus einer Multicoptersteuerung entstanden ist, verfügt über einen barometrischen Sensor. Das System erkennt über eine kontinuierliche Luftdruckmessung Abweichungen der Flughöhe und regelt diese aus.
Aktive Rettungsfunktion
Viele Helipiloten haben das Ziel, irgendwann ohne zusätzliche Unterstützung durch eine Elektronik, ihr Modell steuern zu können. Hinzu kommt der Wunsch, mit sportlichen Flugmanövern, den Heli regelrecht durch die Luft tanzen zu lassen. Trotz Übung am Smulator kann es zu Situationen kommen, in denen man schlicht überfordert ist. In diesen Augenblicken können einige der Stabilisierungsysteme das Hubschraubermodell durch Aktivierung einer Rettungsfunktion aus der misslichen Lage befreien. Entweder indem das Modell in die nächst mögliche horizontale Lage (also auch auf dem Kopf) gebracht wird und/oder, indem die Elektronik zusätzlich das Modell auf Höhe bringt. Solange sich ein Hubschrauber in sicherer Höhe befindet, ist es noch nicht kaput ;-). In Kreisen der älteren Heliflieger sagte man immer "Die Höhe ist Dein Freund".
Passive Rettungsfunktion
Darunter ist zu verstehen, wenn das gewählte System permanent aktiv ist und dem Piloten sogar einige Steueraufgaben abnehmen kann.
Als Beispiel sei die Höhenfixierung genannt. Ist diese aktiviert, braucht man sich beim Fliegen in einer sicheren Höhe, lediglich auf das Steuern der Richtung zu konzentrieren. Prinzipbedingte Höhenschwankungen, die z.B. beim Fliegen einer Kurve auftreten, regelt das System durch Zugabe und später durch Wegnahme von Auftrieb (Pitch) aus.
Eine weitere passive Rettungsfunktion ist der Positionsmodus. Anfänger tun sich oftmals bei der Landung schwer. Obgleich eine Horizontalstabilisierung schon sehr hilfreich ist (vermeidet z.B. Heckaufsetzer oder umkippen in Bodennähe), kann es dennoch zu Problemen kommen, wenn sich das Modell im Augenblick des Aufsetzends noch irgendwie in eine horizontale Richtung bewegt. Eine Kufe verhaken sich evtl. im Untergrund und schon liegt der Heli auf der Seite und wälzt sich noch etwas am Boden.
Im Positionsmodus werden gefährliche Horizontalbewegungen weitestgehed eliminiert und das Modell steht quasi auf der Stelle. Der Pilot braucht dann lediglich vorsichtig Pitch zu reduzieren um das Modell sicher abzusetzen.
Mit den GPS-gestützen Systemen ist es zusätzlich möglich das Modell in sicherer Höhe zu parken. Sollte man im Eifer einmal zu weit weggeflogen sein, ist die Lage des Modells u.U. nicht mehr richtig erkennbar. In dem Fall "parkt" man den Heli und läuft ihm quasi entgegen, oder man holt ihn mit kleineren, vorsichtigen Manövern zu sich zurück.
Zusatzfunktionen und technische Einschränkungen
Heckkreiselfunktion
Alle bisher und auch nachfolgend genannten Systeme übernehmen zusätzlich die Funktion zur Heckstabilisierung, man braucht also keinen zusätzlichen Kreisel kaufen und einbauen. Das ist besonders im Hinblick auf den Anschaffungspreis sehr angenehm. Zieht man vom Kaufpreis des Stabilisierungsystems die Kosten für einen guten Kreisel ab, reduzieren sich die Anschaffungskosten um 100-150€.
Paddelloshubschrauber
Die neueren Systeme unterstützen fast ausnahmslos auch bzw. ausschließlich paddellose Rotorköpfe. Lediglich ein paar der älteren Geräte funktionieren nur mit Paddelhubschrauber.
Paddelhubschrauber
So wie es Stabisysteme gibt, die nur mit Paddelköpfe arbeiten, gibt es auch Geräte, die ausschließlich für den Gebrauch mit Flybarless Rotorköpfen konzipiert wurden.
Ungefähr die Hälfte der verfügbaren Flughilfen kommen mit beiden Rotorkopfarten zurecht.
Mehrblattrotorköpfe
Die Systeme, die ebenfalls für den Flybarlessbetrieb geeignet sind, können idR. auch in Hubschraubern arbeiten, die Mehrblattrotorköpfe haben. Dreiblattköpfe stellen meist kein Problem dar, bei 5-Blattrotorköpfen sollte man vorsichtshalber die Bedienungsanleitung lesen oder den Händler bzw. Hersteller fragen.
Modellgröße
Je nach Größe des Hubschraubermodells kann die Baugröße /-form des Stabilisierungssystems ein Ausschlußkriterium sein. Das liegt u.U. an dessem Gewicht, der reine Formfaktor oder die Spezifikation des Herstellers.
Fragt man im Bekanntenkreis, wird idR. das empfohlen, was bereits einer besitzt. Die Alternativen und deren spezifischen Leistungsmerkmale sind leider nicht immer bekannt.
Zwischenzeitlich hat der Modellflieger eine große Auswahl und muß sich mühevoll durch die bunten Reklameseiten kämpfen. Ich versuche einen Überblick zu geben, der die Auswahl erleichtern soll. Glücklicherweise bin ich mit keinem der Systeme verheiratet oder sonst wie verpflichtet und besitze eine kleine Auswahl der unterschiedlichen Geräte.
Bei denen, die ich nicht besitze oder nicht genauer kenne, muß ich leider von den Angaben der Hersteller und von den bereits gemachten Erfahrungen anderer zehren.
Grundsätzliches
Die Stabilisierungsysteme, von denen ich schreiben werde, sollen primär als Hilfe für schwächere Piloten, Anfänger, Umsteiger und den Piloten dienen, die gerne mal entspannt ein paar Runden mit ihrem Hubschraubermodell drehen wollen.
Technisches:
Stabilisierungsfunktionen
Horizontalstabilisierung
Bislang bietet jedes der einschlägigen Systeme eine Betriebsart, in der das Hubschraubermodel, beim Loslassen des Steuerhebels, automatisch in eine horizontale Fluglage gebracht wird. Diese Hilfe ist deckt schon die hauptsächliche Problemzone eines Piloten ab. Sei es bei Starts, Landungen oder in der Luft, solange ein Modell sich wieder selbstständig horizontal ausrichten kann, ist die größte Gefahr gebannt.
Kippwinkelbegrenzung
Selbst mit aktivierter Horizontalstabilisierung ist es einem Piloten möglich, sein Modell durch zu starkes Übersteuern der Stabilisierungsfunktion zum Absturz zu bringen. Einige Hersteller bieten deshalb die Möglichkeit, den maximalen Kippwinkel des Modells zu begrenzen. Das hilft zwar im Extremfall auch nicht gegen einen Absturz, verhindert zumindest ein Umschlagen des Modells in eine schwieriger zu beherrschende Überkopflage.
Positionsfixierung
Diese Funktion wird gelegentlich auch POS-Mode genannt und soll ein Modell zusätzlich zur horizontalen Stabilisierung auch auf der Stelle festhalten. Dazu bedienen sich Hersteller unterschiedlicher Techniken.
Die älteste, erschwingliche Technik funktioniert mit einer kleinen Kamera, die den Boden abtastet und auf Kontraständerungen reagiert. Eine Elektronik erkennt diese Abweichungen und steuert aktiv dagegen. Das funktioniert
aber nur bei guten Lichtverhältnissen, einem kontrastreichem Untergrund und in Höhen bis maximal ca. 3m.
Eine jüngere Technik ist die Nutzung von Signalen der GPS-Satelliten. Da wird schlicht, wie bei den PKW-Navigationssystemen, die aktuelle Position gespeichert und permanent mit den abweichenden Daten verglichen um ebenfalls aktiv gegenzusteuern. Das funktioniert auch in größeren Höhen.
Man sollte sich aber klar darüber sein, dass beide Techniken nicht zentimetergenau arbeiten sondern ein "Schwimmen" des Modells in einem gewissen Radius nicht zu vermeiden ist.
Höhenfixierung
Ein relativ neues System, dass quasi aus einer Multicoptersteuerung entstanden ist, verfügt über einen barometrischen Sensor. Das System erkennt über eine kontinuierliche Luftdruckmessung Abweichungen der Flughöhe und regelt diese aus.
Aktive Rettungsfunktion
Viele Helipiloten haben das Ziel, irgendwann ohne zusätzliche Unterstützung durch eine Elektronik, ihr Modell steuern zu können. Hinzu kommt der Wunsch, mit sportlichen Flugmanövern, den Heli regelrecht durch die Luft tanzen zu lassen. Trotz Übung am Smulator kann es zu Situationen kommen, in denen man schlicht überfordert ist. In diesen Augenblicken können einige der Stabilisierungsysteme das Hubschraubermodell durch Aktivierung einer Rettungsfunktion aus der misslichen Lage befreien. Entweder indem das Modell in die nächst mögliche horizontale Lage (also auch auf dem Kopf) gebracht wird und/oder, indem die Elektronik zusätzlich das Modell auf Höhe bringt. Solange sich ein Hubschrauber in sicherer Höhe befindet, ist es noch nicht kaput ;-). In Kreisen der älteren Heliflieger sagte man immer "Die Höhe ist Dein Freund".
Passive Rettungsfunktion
Darunter ist zu verstehen, wenn das gewählte System permanent aktiv ist und dem Piloten sogar einige Steueraufgaben abnehmen kann.
Als Beispiel sei die Höhenfixierung genannt. Ist diese aktiviert, braucht man sich beim Fliegen in einer sicheren Höhe, lediglich auf das Steuern der Richtung zu konzentrieren. Prinzipbedingte Höhenschwankungen, die z.B. beim Fliegen einer Kurve auftreten, regelt das System durch Zugabe und später durch Wegnahme von Auftrieb (Pitch) aus.
Eine weitere passive Rettungsfunktion ist der Positionsmodus. Anfänger tun sich oftmals bei der Landung schwer. Obgleich eine Horizontalstabilisierung schon sehr hilfreich ist (vermeidet z.B. Heckaufsetzer oder umkippen in Bodennähe), kann es dennoch zu Problemen kommen, wenn sich das Modell im Augenblick des Aufsetzends noch irgendwie in eine horizontale Richtung bewegt. Eine Kufe verhaken sich evtl. im Untergrund und schon liegt der Heli auf der Seite und wälzt sich noch etwas am Boden.
Im Positionsmodus werden gefährliche Horizontalbewegungen weitestgehed eliminiert und das Modell steht quasi auf der Stelle. Der Pilot braucht dann lediglich vorsichtig Pitch zu reduzieren um das Modell sicher abzusetzen.
Mit den GPS-gestützen Systemen ist es zusätzlich möglich das Modell in sicherer Höhe zu parken. Sollte man im Eifer einmal zu weit weggeflogen sein, ist die Lage des Modells u.U. nicht mehr richtig erkennbar. In dem Fall "parkt" man den Heli und läuft ihm quasi entgegen, oder man holt ihn mit kleineren, vorsichtigen Manövern zu sich zurück.
Zusatzfunktionen und technische Einschränkungen
Heckkreiselfunktion
Alle bisher und auch nachfolgend genannten Systeme übernehmen zusätzlich die Funktion zur Heckstabilisierung, man braucht also keinen zusätzlichen Kreisel kaufen und einbauen. Das ist besonders im Hinblick auf den Anschaffungspreis sehr angenehm. Zieht man vom Kaufpreis des Stabilisierungsystems die Kosten für einen guten Kreisel ab, reduzieren sich die Anschaffungskosten um 100-150€.
Paddelloshubschrauber
Die neueren Systeme unterstützen fast ausnahmslos auch bzw. ausschließlich paddellose Rotorköpfe. Lediglich ein paar der älteren Geräte funktionieren nur mit Paddelhubschrauber.
Paddelhubschrauber
So wie es Stabisysteme gibt, die nur mit Paddelköpfe arbeiten, gibt es auch Geräte, die ausschließlich für den Gebrauch mit Flybarless Rotorköpfen konzipiert wurden.
Ungefähr die Hälfte der verfügbaren Flughilfen kommen mit beiden Rotorkopfarten zurecht.
Mehrblattrotorköpfe
Die Systeme, die ebenfalls für den Flybarlessbetrieb geeignet sind, können idR. auch in Hubschraubern arbeiten, die Mehrblattrotorköpfe haben. Dreiblattköpfe stellen meist kein Problem dar, bei 5-Blattrotorköpfen sollte man vorsichtshalber die Bedienungsanleitung lesen oder den Händler bzw. Hersteller fragen.
Modellgröße
Je nach Größe des Hubschraubermodells kann die Baugröße /-form des Stabilisierungssystems ein Ausschlußkriterium sein. Das liegt u.U. an dessem Gewicht, der reine Formfaktor oder die Spezifikation des Herstellers.