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Ausgedampft - Dampfbarkasse wird Hafenbarkasse

Quiddje

Mitglied
Vorweg sei erwähnt das ich kein Scaler bin, ich bin eher pragmatisch unterwegs. Deswegen sehen viele meiner Sachen eher grobschlächtig aus. Meine Erkrankung (FMS) hat mir zwar ungewollt Zeit verschafft, andererseits schwindet meine Fähigkeit für feinmotorisches. So muß ich stets abwägen was ich mit welchem Aufwand betreibe und so komme ich kaum aus der grobmotorischen Ecke heraus. Immerhin hab ich festgestellt das mich die Beschäftigung mit diesem eigentlich schonmal aufgegebenen Hobby meine Schmerzen weitgehend vergessen läßt.

Mai 2017: Ich hatte mich lange nicht mit dem Modellkram beschäftigt. Und ich hätte gern wieder ein Boot das betriebsbereit parat steht. Und ich hatte zwischenzeitlich die Modellbauerei aus gesundheitlichen Gründen aufgegeben, so ca. nach 2010.
Als ich 2009 meine Abfindung hatte hab ich hier im Norden Hamburgs einen Modellbauladen entdeckt der ein fertiges Dampfboot im Fenster stehen hatte. Von Krick die Patricia. Die hab ich mir dann geholt. Zu Hause wollte ich natürlich sofort einen Test machen. Es hat gedampft und gezischt. Bloß da lief in Wirklichkeit nix. Der Erbauer hat so ziemlich alles falsch gemacht was ging. U.a. hat er die Welle so waagerecht gemacht wie es ging wodurch der Anfang der Welle zu tief war. Dummerweise wurde das Schwungrad dadurch ins Deck gedrückt. Nicht nur das so ein Deck bremst, wenn die Kurbelwelle dadurch verdreht und verbogen ist kommt da nicht sehr viel Leistung heraus. Also eher keine. Die Maschine selbst scheint Wilesco standard zu sein. Also nicht oberstes Regal. Nach gefühlten 120 Male Maschine ausbauen , zerlegen , richten, zusammenbauen, einbauen, anheizen und schauen, hab ich die Maschine durchaus brauchbar hin bekommen.

Nun war die Abtriebsachse deutlich höher als der zu tiefe Wellenanschluß. also mit 2 Zahnrädern ein Zwischengetriebe gebaut. Das klappte schon mal. Zwischendurch hab ich noch alle Dichtungen getauscht, die Rohre nachgebogen damit die sauber in den Anschlüssen sitzen und sogar dicht sind,
und den Kessel nochmal nachlöten lassen da er offensichtlich mal trocken gefallen ist. Dann kam es zum ersten Einsetzen in Wasser. Und sofortiges wieder Herausholen. Der Schwerpunkt war dermaßen hoch (Tank seht aufrecht), das das Boot sofort umkippen wollte. Also wieder an die Werkbank. Nun hab ich versucht den Tank mit verschiedenen Maßnahmen tiefer zu setzen,
was aber nicht reichte. Also hab ich mir ein Gewicht aus Blei gegossen und unter dem verstärkten Kiel angebracht. Jetzt war der Rumpf kippsicher. Allerdings waren es nur noch etwa 10 mm bis Bordkante . Mpf. Das wäre kein Problem wenn ich über ein Schwimmbecken im Keller verfügen würde. Hab ich aber nicht. Also hab ich die Dampfmaschine ausgebaut . Und jetzt hab ich dem Rumpf wieder hervor geholt und denke drauf rum. Die Saito, die ich hier liegen hab, werd ich nicht einbauen - die ist genau so schwer , das versuch ich gar nicht erst. Also wirds elektrisch. Mal sehn was ich hier so rum liegen hab.

So sah sie aus bevor ich sie umbaute :



Da mich meine Erkrankung auf Hartz4 gedrückt hat, nehm ich erstmal alles was so rumliegt. Ich hab hier einen Karton mit Dingen vor allem aus den 80ern. Motoren hab ich hier , ein wenig groß, dafür aber recht leise, eine Pulsweitensteierung hab ich auch noch (hab mir grad einen Linearregler besorgt weil ich den besser vom Servo behebelt kriege) und Blei-Akkus hab ich noch vom Boot das mir mein Vater mal hier gelassen hat. Jenes ist mir bloß zu schön und zu klobig um damit "mal eben" zum Teich zu fahren. Dann noch ne Tüte Servos und Zubehör, und allerlei Kleinkram.
Einen Motor den ich hier habe ist ist ein Bühler , 50er Durchmesser 90 lang. Soll für 24 Volt sein , ich betreib ihn aber mit 12 Volt. Wenn ich die Welle doll bremsen tuhe geht das Amperemeter auf 0.8 hoch ohne das sich die Drehzahl ändert.



Zuerst hab ich den Rumpf weitgehend entkernt und verschiedene Sachen wild eingebaut. Für die Motordrehzahl ist eine Pulsweitenmodulation zuständig. Das verbaute Poti hab ich gegen einen Linearregler verbaut der sich schön mit einem Servo betätigen läßt. Zur Drehrichtungsumkehr hab ich einen alten mechanischen Drehzahlregler verbaut bei dem der Widerstandsdraht durchgebrannt war. Das alles hab ich erstmal wild zusammengesteckt und in die Badewanne getan:


Offensichtlich hat das Wellengelenk Spiel, einen Geräuschgenerator brauch ich schon mal nicht.
Dann ging die Tüftelei los, neues Deck, rundes Heck u.s.w. :



Aufbauten sollten auch noch drauf. Beim recherchieren über Hamburger Hafenbarkassen für die Touristik aus der Anfangszeit hab ich sehr viele Auf- und Umbauten entdeckt. Dadurch hatte ich recht freie Hand. So hab ich mir Bastelbögen für den optischen Eindruck erstellt:



Aus Papier wird Holz::



Holz wird weiß:



Den hinteren Aufbau hab ich mir so ausgedacht um meine klobige Mechanik unterzubringen.

Innereien:



Innenbeleuchtung:



Positionslicht:



Beleuchtete Instrumententafel:



Fortsetzung folgt...
 
Zuletzt bearbeitet:

Quiddje

Mitglied
Weiter gehts,
Transportfertig im Tragedock:



Fahrbild:



Bei der ersten Probefahrt mußte ich feststellen das die Akkus zu schwer sind und unten rum bei weitem zu wenig Ballast war. Bei jeder Kurve bekam ich kalte Schweißausbrüche. Dadurch das ich immer tiefer graben mußte stieß ich irgendwann auf eine Alibikordel des Erbauers. Ich stell das mal so dar:



So hab ich dann deutlich leichtere Akkus verbaut (920 gr gespart) und hab schwerere Kordeln eingeklebt (660 gr.).
Fertig ist die Anne natürlich nicht. Sie soll nach auf 2,4 GHz umgerüstet werden, die Beleuchtung soll anders betrieben werden, Deckstüddelütt soll dazukommen. Aber das hat erst mal Zeit.

Alle Bilder:https://abload.de/gallery.php?key=o2hpSgRQ

Filmchen:

Es werde Licht:


Testfahrt 3, Kamera fährt mit (die andere am Ufer ist ausgefallen):


von Testfahrten mit viel zu wenig Ballast :



Auf der Werse bei Münster:


https://www.youtube.com/watch?v=maCFyz3wmx4&t=4s



Viel Vergnügen ...
 
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